Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau

  • Bisher hieß es doch mW immer Berlin reagiere auf den höheren Flächenbedarf der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Das hätte ich noch gut verstanden und meinetwegen auch für wirtschaftlich klug befunden, obwohl ich selbst dann beim Grundstück nicht so kleinlich wäre. Tatsächlich ist man bei der Sache aber wohl doch etwas "proaktiver" als ich zunächst annahm. Wenn man aber selbst entgegen langjähriger Planungen und Zusicherungen nachträglich aussteigen und sich dann auch noch das Grundstück voll bezahlen lassen möchte (und das obwohl die Stadt trotzdem enorm von dem Projekt profitiert), dann finde ich das nicht geschickt, sondern dreist bis unverschämt. Gerade wo der Bund die herausragende Kulturlandschaft seiner Hauptstadt ohnehin schon enorm bezuschusst was oft genug böses Blut erzeugt und erst jüngst mit 300 Mio (!) wieder den größten Teil an der Spree investiert. So kann man sich auch unbeliebt im Rest der Republik machen und seinen größten Geldgeber noch öffentlich vor den Kopf stoßen...


    @Wohnhaft Berlin: Ich fand/ finde die Idee gar nicht mal so schlecht. Es soll ja nicht einfach irgendein Teil der ZLB sein, sondern eine thematisch zugeschnittene Auswahl. Ich habe auch von meiner lokalen Bibliothekarin gehört, dass sie durchaus begeistert/ überzeugt von einer entsprechenden internen Vorstellung der Planungen war (da wurde es anscheinend etwas Konkreter als es bisher öffentlich der Fall ist). Und die ist sonst durchaus schon mal skeptisch und sicher nicht auf den Kopf gefallen.

  • Bisher hieß es doch mW immer Berlin reagiere auf den höheren Flächenbedarf der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Das hätte ich noch gut verstanden und meinetwegen auch für wirtschaftlich klug befunden, obwohl ich selbst dann beim Grundstück nicht so kleinlich wäre. Tatsächlich ist man bei der Sache aber wohl doch etwas "proaktiver" als ich zunächst annahm. Wenn man aber selbst entgegen langjähriger Planungen und Zusicherungen nachträglich aussteigen und sich dann auch noch das Grundstück voll bezahlen lassen möchte (und das obwohl die Stadt trotzdem enorm von dem Projekt profitiert), dann finde ich das nicht geschickt, sondern dreist bis unverschämt. Gerade wo der Bund die herausragende Kulturlandschaft seiner Hauptstadt ohnehin schon enorm bezuschusst was oft genug böses Blut erzeugt und erst jüngst mit 300 Mio (!) wieder den größten Teil an der Spree investiert. So kann man sich auch unbeliebt im Rest der Republik machen und seinen größten Geldgeber noch öffentlich vor den Kopf stoßen...


    Die SMB brauchen jeden Quadratmeter. Wenn ich das richtig verstanden habe, bietet das Schloß bestenfalls soviel Platz wie die Dahlemer Museen. Und auch dort bleibt unheimlich viel im Depot.
    Aber ansonsten bin ich ganz bei Dir. Berlin sollte nicht für das Grundstück Geld verlangen.


    @Wohnhaft Berlin: Ich fand/ finde die Idee gar nicht mal so schlecht. Es soll ja nicht einfach irgendein Teil der ZLB sein, sondern eine thematisch zugeschnittene Auswahl. Ich habe auch von meiner lokalen Bibliothekarin gehört, dass sie durchaus begeistert/ überzeugt von einer entsprechenden internen Vorstellung der Planungen war (da wurde es anscheinend etwas Konkreter als es bisher öffentlich der Fall ist). Und die ist sonst durchaus schon mal skeptisch und sicher nicht auf den Kopf gefallen.


    Das, was ich gehört habe, ist, daß man das Thema schon sehr weit fassen muß, um in der ZLB Bestände zu finden, die dort rein sollen. Außerdem glaube ich nicht, daß es der Bibliothek gut tut, wenn sie noch mehr zergliedert wird. Ich persönlich zweifle auch, daß sich die Ausstellungen und die Bibliothek gegenseitig befruchten. Wer ins Museum möchte, wird nicht vorher oder hinterher spontan in die Bibliothek gehen und wer vorhat, die Bibliothek aufzususchen, wird eher selten auch noch ins Museum gehen. Themenbezogen wissenschaftlich zu nutzende Bestände hat eben die ZLB nicht, insofern fallen auch mögliche "Fachbesucher" aus.
    Nee, ich bin von dem Konstrukt nicht überzeugt. Und ich bin ein großer Freund der ZLB. Ich hoffe sehr, daß Berlin sich zu einem Neubau oder großen Anbau zum jetzigen Gebäude durchringt.

  • Als ich im Frühjahr in London im Vicki & Albert-Museum war fand ich es sehr anregend in Leseräumen mein Wissen zu vertiefen und nach der Fülle von Eindrücken auch mal zu entspannen. Ich würde so ein Konzept sehr begrüßen.

  • Was hat denn in dieser Diskussion Berlins Finanzierungsanteil des Schlosses mit dem Preussischen Kulturbesitz zu tun? Eigentlich nichts. Berlin könnte nur dem Pr. Kulturbesitz einen "Gefallen" tun, wenn sie auf Ihre Raumansprüche zugunsten der LZB verzichtet.


    Berlin muß gottfroh sein, daß der Bund (und die Länder) die Stiftung Preussischer Kulturbesitz finanziert, denn sonst wäre Berlin nicht ansatzweise in der Lage, die Sammlungen aufrecht zuerhalten, geschweige denn die Museumsinsel zu sanieren etc. pp..
    Außerdem bin der festen Überzeugung, daß diese Sammlung mit den dazugehörigen Museen und Bibliotheken nationale Aufgabe und nicht Landesaufgabe ist. Diese Meinung wird auch von den Ländern so geteilt, auch wenn sie natürlich nicht immer glücklich darüber sind, Geld bereitzustellen. Berlin ist ja nicht kongruent mit Preußen, sondern nur ein winzig kleiner Teil dieses ehemaligen Staates. Insofern zielt die Argumentation ins Leere.
    Ob sich Berlin immer glücklich verhält in Sachen Pr. Kulturbesitz, lasse ich mal dahingestellt. Aber das ist eine andere Diskussion.

  • Spenden sprudeln/ Ärger mit der Technik

    Im Jahr 2014 sind bis November rund 15,7 Mio an Spenden eingegangen. Das ist ein bisheriger Rekordwert. Damit sind wohl zunächst mal alle Arbeiten bis Ende 2016 abgedeckt. Dennoch müssen natürlich auch weiterhin die Spenden sprudeln, damit bis 2019 alle Arbeiten (inkl. Extras) realisiert werden können. Das Finanzministerium sieht hier ein gewisses Risiko. Zudem heißt es auf einmal wieder, man wisse in so einem Fall nicht was dann geschehen würde. Ich dachte eigentlich, das sei alles längst klar. Ansonsten gibt es wohl etwas Ärger mit der Gebäudetechnik (bei der Ausführung wird wohl nicht immer die nötige Qualität erreicht). Dennoch soll aber alles noch im Zeit- und Kostenrahmen bleiben.
    http://www.morgenpost.de/berli…ch-53-Millionen-Euro.html
    http://www.berliner-zeitung.de…ch,24905948,29185338.html
    http://berliner-schloss.de/spenden-system/spendenstand/ (nicht ganz aktuell)

  • Naja da fasst du es etwas geschönt zusammen. Gerade die Berliner Zeitung drückt sich etwas reservierter aus und schreibt, dass erst weniger als die Hälfte der benötigten Spenden eingegangen ist. Skeptiker befürchten, dass das Geld evt. nicht rechtzeitig da ist und reden von einem echten Risiko. Da der Betonkasten nun steht, bleibt nur zu hoffen, dass es wirklich noch zu "sprudeln" anfängt und wir nachher nicht jahrelang auf Betonflächen gucken müssen. Oder der Steuerzahler wieder belangt wird.


    Ich hatte den Berliner-Zeitung-Artikel gestern gelesen und fand ihn vom Grundton nicht soo optimistisch.

  • Naja da fasst du es etwas geschönt zusammen.


    Diesen Vorwurf finde ich ehrlich gesagt völlig unverständlich und daher unpassend. Ich bemühe mich immer die Dinge möglichst ausgewogen und differenziert wiederzugeben.


    Gerade die Berliner Zeitung drückt sich etwas reservierter aus [...] Ich hatte den Berliner-Zeitung-Artikel gestern gelesen und fand ihn vom Grundton nicht soo optimistisch.


    Na das ist doch wohl nichts Neues! Deshalb muss ich doch aber wohl hoffentlich nicht den gleichen Grundton einschlagen, damit ich mir nicht eine geschönte Darstellung vorwerfen lassen muss. Jede meiner Aussagen findet sich so in einem der beiden Artikel wieder (ich habe nämlich bewusst beide gelesen und verlinkt, da zumindest mir persönlich gerade bei diesem Thema die Berliner Zeitung nicht ausreicht) bzw. deckt sich möglichst eng mit dem Grundton des auszugsweise zitierten offiziellen Berichtes den ich angemessen differenziert und nuanciert finde. Ich habe auch nichts ausgespart. Dieser offizielle Bericht spricht in der Tat von dem Risiko, dass es zeitweise zu einer unzureichenden Deckung der notwendigerweise bereits frühzeitig ausgegebenen Aufträge geben könnte. Das würde ich als "gewisses Risiko" bezeichnen, auch wenn Skeptiker und die Berliner Zeitung hier lieber von einem "erheblichen Risiko" sprechen. Zugleich seien alle Ausgaben bis Ende 2016 schon jetzt abgedeckt - wobei allein 2014 wohl bis Weihnachten/ Ende des Jahres leicht 16-20 Mio einbringen dürfte und die Spenden bisher von Jahr zu Jahr mehr wurden. Ich sehe also einerseits durchaus die Berechtigung auf mögliche Risiken hinzuweisen, falls die nötigen Spenden nicht auch weiterhin schnell genug reinkommen. Aber trotzdem sehe ich zumindest bisher insgesamt eher keinen Anlass zu überzogenem Pessimismus wie ihn die Berliner Zeitung in Bezug auf das Projekt seit eh und je verbreitet - und da ist es natürlich auch kein Zufall, dass jede positive Nachricht sofort stark relativiert wird und eine Skeptikerin von der Linken das letzte Wort bekommt. Der Vergleich mit der Frauenkirche wo auch erst später die größten Summen eingingen wird natürlich ebenso bewusst ausgespart. Man wählt lieber den Bezug zur Gesamtsumme, um weiter so zu tun als sehe es alles andere als gut aus.


    Da der Betonkasten nun steht, bleibt nur zu hoffen, dass es wirklich noch zu "sprudeln" anfängt und wir nachher nicht jahrelang auf Betonflächen gucken müssen. Oder der Steuerzahler wieder belangt wird.


    Das Sprudeln muss also erst anfangen? Wie stellst Du Dir das denn vor bzw. ab welcher Summe würde die Bezeichnung in Deinen Augen passen? Also für mich sind vermutlich deutlich über 16 Mio innerhalb eines Jahres schon sprudelnde Spenden. Wenn das 2015 und 2016 (zur Erinnerung: bis Ende 2016 ist bereits jetzt alles abgedeckt) so weiter ginge, wären das schon wieder weit über 30 Mio für die Jahre danach. Und bis Ende 2019 soll ja gesammelt werden (bei bisherigem Spendenfluss dann noch mal Potential für ca. 50 Mio für den Endspurt). Schon das jetzige Sprudeln würde also locker ausreichen und selbst noch das ein oder andere Extra ermöglichen. Gleichzeitig behaupte ich natürlich nicht, dass jedes Jahr so stark sein wird und es nicht auch mal einen gewissen Einbruch geben könnte. Das behauptet der Förderverein ja nicht mal selbst, wenn man deren verlinkte Seite mal liest. Aber bisher ging bei vergleichbaren Projekten die Tendenz mit Fortschreiten der Bauarbeiten eher nach oben. Ich habe mich also an das "konservative Szenario: gleichbleibende Spenden" gehalten. Optimisten würden eher ein Szenario "weiterhin ansteigende Spenden" wählen, Pessimisten ein Szenario "ab morgen gibt keiner mehr 'nen Cent und der Staat berappt den Rest bzw. es gibt keine echte Schlossoptik". Wenn man bedenkt wie unglücklich der Bund zeitweise agiert hat (und so das anfängliche Spendenaufkommen erheblich abwürgte), muss man angesichts des bisherigen Spendenflusses aber mE eher den Optimisten als den Pessimisten Recht geben...

  • Ansonsten gibt es wohl etwas Ärger mit der Gebäudetechnik (bei der Ausführung wird wohl nicht immer die nötige Qualität erreicht). Dennoch soll aber alles noch im Zeit- und Kostenrahmen bleiben.


    Der Förderverein ist nur verantwortlich für die Barockfassade und für die zusätzliche, selbst gewählte Aufgabe, die Kuppel zu ermöglichen.
    Alle anderen Probleme, ob das Geld für Rolltreppen oder die Klimaanlage reicht, ist Bundessache.
    Für die Barockfassade habe ich gerade mal wieder gespendet.
    Das sollten auch andere tun!


  • Wenn das 2015 und 2016 (zur Erinnerung: bis Ende 2016 ist bereits jetzt alles abgedeckt) so weiter ginge ...


    ... muss man angesichts des bisherigen Spendenflusses aber mE eher den Optimisten als den Pessimisten Recht geben...


    Du hast die finanzielle Entwicklung gut dargestellt. Und ich stimme deinen Ausführungen voll und ganz zu. Die optimistische Variante ist deutlich wahrscheinlicher als die pessimistische Variante.


    ...Pessimisten ein Szenario "ab morgen gibt keiner mehr 'nen Cent und der Staat berappt den Rest bzw. es gibt keine echte Schlossoptik".


    Die barocke Schlossoptik inklusive Kuppel wird kommen! Wichtig ist, daß der Prozess angestoßen wurde. Ich halte den Prozess für unumkehrbar, da sich ja mittlerweile eine gewisse Dynamik (nicht zuletzt in den Medien) entwickelt hat.


    Selbst wenn der pessimistische Fall eintreten würde, daß bis 2019 das notwendige Spendenaufkommen noch nicht erreicht ist, wäre das kein Weltuntergang. Ein Nichterreichen des notwendigen Spendenaufkommens würde doch nicht bedeuten, daß das Projekt eingestellt oder gar rückgebaut wird. Die einzige Folge wäre, daß es eben länger dauert. Mag sein, daß es zu Verzögerungen kommt. Mag auch sein, daß solche Verzögerungen teuer sind. Letztendlich geht es aber nicht mehr um die Frage OB Barockfassade, sondern WANN Barockfassade. Ist es denn wirklich so schlimm, wenn es bei der Fertigstellung zu drei oder fünf Jahren Verzögerungen kommt? Wenn man bedenkt, daß Berlin über ein halbes Jahrhundert auf sein Stadtschloss verzichten musste, fallen ein paar Jahre hin oder her beim Wiederaufbau nicht ins Gewicht.

  • Habe nun auch was gespendet. Ich denke auch, dass die Leute erst jetzt langsam richtig mit Spenden anfangen und anfangs abwarteten (zB ich).

  • ... zu überzogenem Pessimismus ...


    Genau diese Einstellung kann dann zum Scheitern des Projektes führen. Wer möchte denn bitte schön spenden, wenn man vielfach die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns hört etc. Das ganze würde dann quasi zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung führen.


    Einen solchen (ähnlich gelagerten) Falln konnte man zB ganz gut im Deutsche Bank - Kirch - Fall erleben, wo gerade die negativen Aussagen selbst die Vorhersage haben eintreten lassen.


    Bei einem solchem Projekt, gerade dann wenn es sich auch noch um ein derartig langatmiges handelt, bedarf es unbedingt eines gesunden Grund-Optimismuses. Und die von dir genannten Spendensummen, Jan, untermauern die Berechtigung hierfür.

  • Genau diese Einstellung kann dann zum Scheitern des Projektes führen. Wer möchte denn bitte schön spenden, wenn man vielfach die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns hört etc. Das ganze würde dann quasi zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung führen.


    Solche Ängste sind nachvollziehbar, aber in diesem Fall ist ein solches Szenario doch ziemlich unwahrscheinlich. Glaubt denn jemand, daß die Deutschen in der Mitte ihrer Hauptstadt ein geplantes, barockes Humboldt-Forum in halbfertigem Zustand einfach so stehen lassen? Das erscheint mir extrem unrealistisch. Deutschland würde sich (im In- und Ausland) lächerlich machen.


    Das Ding ist durch ... und zwar im positiven Sinne.

  • Ich denke der Bau wird mit oder ohne Spenden vollendet. Der Zwang der Umstände wird das einfach ergeben. Niemand wird verantwortlich sein wollen, wenn das Gebäude 2019 oder 2020 unvollendet öffnen müsste.


    Das war dem Bund auch von vornherein klar, offiziell wird dann eben eine Vorfinanzierung erfolgen, inwieweit die dann nachträglich wiedererstattet wird, wird man dann ja sehen.
    Letztendlich geht es um ein paar Millionen, das spielt bei einem solchen Projekt nun wirklich keine große Rolle.
    Ich denke alle Beteiligten sind sich darüber klar, um den Druck und die Spendenfreudigkeit aufrechtzuerhalten muss natürlich mit einem negativen Szenario gespielt werden.
    Das was sich die Befürworter wahrscheinlich erhoffen ist natürlich bei guten Spendeneingängen mehr und mehr draufzupacken als ursprünglich an Rekonstruktionen vorgesehen war, ob zusätzliche Treppenhäuser oder Innenausstattung oder ähnliches.

  • Natürlich würde der Bund dann einspringen. Wenn man das aber jetzt schon zusichert spendet keiner mehr.


    Der Bund würde aber sicherlich auch kein Deut über den ursprünglichen Plan hinausgehen, d. h. keine Extrakuppel. Und man würde wohl einigen Detailschmuck erstmal zurück stellen. Eine Bauruine ist nicht zu befürchten, es gibt auch gar keinen Plan B für eine andere Fassade im Siegerentwurf.


    Aber da wir Kuppel und vollständigen Schmuck wollen heißt es spenden. Und bei einem Erfolg dieser Partnerschaft aus Staat und Bürgerspenden kann ich mir gut vorstellen, dass darauf weitere in Berlin und bundesweit folgen werden, im Sinne von wir bauen hier neu, so oder so, wenn die Bürger eine Rekonstruktion einer historischen Fassade wollen dann machen wir das, aber die Mehrkosten müssen dann aus Spenden kommen. Es gibt ja bundesweit Bürgervereine die sich vor Ort für Rekos einsetzen. Aber der Staat wollte nie die Mehrkosten tragen, auch wenn er eh gerade zB die neue Bücherei plant, nur durch Spenden finanzierte Gebäude mit Rekofassaden sind aber auch kaum denkbar, in größerem Maßstab. Dieses Berliner Modell könnte Schule machen. Dazu muss es aber erstmal beweisen, dass es funktioniert. Da kann man optimistisch oder pessimistisch sein, sicher ist, wir müssen abwarten.

  • Weiß man eigentlich, ob das Finanzministerium eine seiner 10-Euro-Gedenkmünzen dem Wiederaufbau des Stadtschlosses widmen wird? Für die Frauenkirche in Dresden hatte man das damals gemacht und der Erlös floss in die Rekonstruktion.


    Ich bin nämlich schon der Meinung, dass der Finanzminister die Rekonstruktion mit dieser Maßnahme unterstützen sollte, da kämen, ja nach Auflage, 10 bis 15 Millionen Euro zusammen, also ein ganz schöner Batzen Geld ...


    Ich habe übrigens alle meine "geschenkbereiten" Verwandten und Bekannten gebeten, mir zu diesem Weihnachten keine Geschenke zu machen, sondern für die Reko des Schlosses zu spenden. In der Regel braucht man die geschenkten Sachen eh nicht, also ist bei mir oft so, und die Schenker haben keinen Einkaufsstress :D Die Resonanz war übrigens unerwartet positiv, niemand kam mit Beerdigungsassoziationen, aber einer war dabei, der wusste gar nicht, dass man spenden muss, damit an das Humboldtforum eine barocke Fassade kommt ;)

  • jan85 und Rotlichtmeister


    Ich wundere mich über manche Reaktionen. Ich habe nur gesagt, dass ich die Grundstimmung des Berliner Zeitung Artikels nicht so optimistisch empfunden habe. Niemanden habe ich angegriffen oder angreifen wollen. Offensichtlich wird in der Schloss-Euphorie hier jede kritische Stimme oder auch nur jeder, der nicht auf den Begeisterungszug aufspringt, nicht akzeptiert. Schade und traurig.

  • ^Das hat nichts mit Euphorie tu tun sondern die Berliner Zeitung hat in der Vergangenheit nichts unversucht gelassen um das Schloßprojekt als größenwahnsinnig, rückwärtsgewandt und finanziell nicht machbar darzustellen. Ziel ist es immer die Spender zu verunsichern, das ist bei anderen Wiederaufbauten genauso. Das wird auch bis zur Eröffnung weitergehen, da bin ich mir sicher.


    Kritische Stimmen sind nun wirklich nicht das Problem, aber irgendwelche Szenarien mit halbfertigen Fassaden ohne Balustrade oder nackte Betonwände an die sprichwörtliche Wand zu malen ist ja keine sachliche Kritik sondern interesengeleitete Propaganda. Schliesslich hat der Förderverein versprochen für die MEHRkosten der historischen Fassade aufzukommen, nicht für den Bau selbst.