Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau

  • 1.) kein Problem
    2.) du schrobtest:

    Die Dachschräge wird ja ca. einen Meter über Terrassenniveau enden


    ich meinte, daß dieser Fakt auf dem Rendering ganz anders aussieht. Wenn ich mir die Größe der eingezeichneten Leute betrachte komme ich zu dem Schluss, daß die Dachschräge des Forums ca 3m über Terassenniveau endet...


    Desweiteren meinte ich aus dem Rendering zu erkennen, daß der Dachaufbau des Cafes ca die Höhe des Forum-Daches haben wird. Was dann schon wichtig wegen der Sichtbarkeit des Cafes wäre...


    aber das alles nur vom Blick auf das Rendering, habe keine Pläne gesehen...

  • Das Projekt sei schon genehmigt, doch einige Mitglieder des Stiftungsrats seien dagegen. Petra Kahlfeldt etwa sorgt sich um die Würde des Schlosses.


    Erstmal ist das Humboldt-Forum ja kein "Schloss", sondern ein Museum/Bibliothek/Veranstaltungsort. Da passt also schon eine Dachterasse mit Café oder Restaurant hin ohne das Ganze herabzuwürdigen. Viel entwürdigender für ein Schloss oder Humboldt-Forum stelle ich mir hingegen eine gigantische, wippende Obstschale direkt vor ihrem Eingang vor. ;)


    Meinen Berechnungen zufolge dürfte man den Dachaufbau auch aus den meisten/wichtigsten Perspektiven nicht sehen können. Aus dem Lustgarten nicht und auch nicht von der Schlossbrücke oder dem Zeughaus (DHM) aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Treverer ()

  • Wenn ich mir die Größe der eingezeichneten Leute betrachte komme ich zu dem Schluss, daß die Dachschräge des Forums ca 3m über Terassenniveau endet...
    aber das alles nur vom Blick auf das Rendering


    Beim Blick auf das (perspektivische) Rendering sind natürlich die Proportionen verzerrt.


    Das (Maß)Beispiel von Reinhard ist der einzige logische Schluß. Die Bodenplatte der Dachterrasse kann logischerweise nicht entscheidend tiefer als einen Meter unter der Dachfirstkante liegen, wenn man da noch drüber schauen können soll. Das entspräche somit der etwaigen Höhe einer gedachten Balkon-/Terrassenbrüstung.


    Wenn die Höhe des Dachrestaurants drei Meter nicht übersteigt und der Aufbau weit genug nach hinten platziert wird ergibt sich ein wirklich sehr flacher Winkel.
    Würde man die Bodenplatte jetzt noch z.B. 20cm weiter absenken und/oder das Restaurante z.B. nur einen Meter weiter nach hinten verschieben hätte das enorme Auswirkungen um den Winkel noch weiter abzuflachen.


    Ich bin ebenfalls (wie Reinhard) der Meinung daß man das Restaurante allerdings so platzieren muß, daß die vielleicht spätere Option der Uhrentürme möglich bleibt.




    Gruß, Jockel HB

  • [Der Dachaufbau] sollte also so flach wie möglich und so weit wie´s geht von der Kuppel entfernt gestaltet werden.


    Exakt - und da hapert es bei diesem Entwurf m. E. noch.


    Als potenzieller Nutzer würde ich mich ansonsten aber schon über ein Café dort oben freuen. Das wäre bestimmt auch eine 1A Lokalität für Veranstaltungen (vulgo: Top Event-Location).

  • ...eine 1A Lokalität für Veranstaltungen (vulgo: Top Event-Location).

    :lach: :cool: :daumen:
    So wie mein 70ster? Claro!


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass (trotz aller bekannter Dummheit mancher Entscheider in Berlin) auf diese Einrichtung
    des Schlosscafés verzichtet wird.
    Die Aussicht von dort ist einfach zu schön!

  • Vielleicht ganz interessant:


    Ich wollte wissen, welche Dimensionen das fertige Gebäude haben wird und dazu habe ich mal recherchiert, welche Dimension der recht bekannte und auch imposante Buckingham Palace hat. Ich habe dafür mehrere Quellen quergelesen und da es sich um allgemein bekannte Eckdaten handelt gebe ich hierzu an dieser Stelle keine extra Quelle an (Okay so, Moderation?).


    Laut den diversen Quellen hat der Buckingham Palace (Baukörper) eine Höhe von 24 m sowie Grundmaße von 108x120 m. Das Berliner Stadtschloss hatte einst eine Höhe von 25 m und Grundmaße von 116x192 m, ist also besonders bzgl. der Grundmaße das deutlich größere Gebäude gewesen. Mir wäre nicht bekannt, dass beim Wiederaufbau irgendwas "geschrumpft" wurde bzgl. der Kubatur. Ich habe mal überschlägig (a*b*c) das Raumvolumen der beiden Gebäude als Raumquader ausgerechnet. Der Buckingham Palace kommt auf 311040 m3, das Stadtschloss auf 556800 m3. Das heißt, dass das Stadtschloss bzgl. der städtebaulichen Kubatur rund 1,8x die Größe des Buckingham Palace hat. Also wirklich eine andere Größenordnung bzgl. Raumwirkung.


    Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, der Buckingham Palace ist ja wie gesagt schon ein eindrucksvolles Bauwerk bzgl. seiner Dimensionen. Ich bin mehr gespannt denn je!

  • Das Hohenzollernschloss war 28 Meter hoch, einschließlich Ballustrade.
    Die von Dir genannten 25 Meter sind die Höhe des Zahnfrieses als oberer Abschluss der verputzten Fassade.


    Aber der Vergleich mit dem Buckingham-Palast hinkt insofern, als die Innenhöfe des Berliner Schlosses
    wesentlich größer waren, dafür hatte der Londoner Palast keine Kuppel.
    Die war beim Hohenzollernschloss immerhin 68 Meter hoch! :D

  • Es geht ja ausdrücklich nur um die Kubatur, wie raumfüllend ein Gebäude im Stadtbild ist. Da spielt ein Innenhof natürlich keine Rolle. Kuppel kommt noch dazu, über die Gebäudehöhe mag man auch streiten. Klar ist aufjedenfall, dass das ein ziemlicher Koloss wird, wenn alles mal fertig ist. Ich habe eben den Buckingham Palace lebhaft vor Augen als Vergleich. Was für Innenstadtschlösser in Europa von der Größe des alten Berliners gibt es denn so, die man als Vergleich heranziehen könnte?

  • Für den Madrider Palast schwanken die Quellen zwischen 130x130 m und 133x133 m Grundfläche. Die englische Wikipedia nennt für das Schloss in Stockholm eine Grundfläche von 115x120 m Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Stockholm_Palace).


    Also auch diese beiden dominieren das Sichtfeld damit längst nicht so stark, wie das Berliner Stadtschloss, insbesondere die Ansicht der Langfront mit 192 m, wie man sie vom Lustgarten aus haben wird. Speziell auf die neue Rundumsicht, wenn man an einem sonnigen Tag im Lustgarten sitzt, etwas tagträumerisch die Mittagszeit verbringt und sich umblickt, freue ich mich schon.


    PS: wenn ich mir die Visualisierungen anschaue, dann fällt mir auf, dass die zeitgenössische Fassade darauf einen vom Lustgarten aus deutlich sichtbaren "Überstand" hat (unter der Visualisierung auch einmal als "Stella-Anbau" bezeichnet, Quelle: http://berliner-schloss.de/neu…2018/nggallery/thumbnails). D. h. das Gebäude wird sogar auf diese Seite etwas länger als das historische Vorbild?!

  • Länger?
    Nein, leider nicht, Eisber.


    Hier wird an der Lustgartenseite nur die Barockfassade fortgesetzt.
    Die alte Fassade hatte an dieser Stelle noch die Anbindung der Schloss-Apotheke in Richtung Dom.
    Nach Osten schloss sich noch ein Renaissancebau an, der in den 1890er Jahren durch einen recht einfachen, wenn auch in der Höhe an der Barockbau angeglichenen Flügel ersetzt wurde. Von diesem aus verlief ein schmaler Gebäudeteil parallel zur Spree, der den Eishof ein schloss.
    Wenn man die "Länge über alles" vom Eosanderportal bis zur östlichen Spreeseite mißt, dann kommt man auf 192 Meter.

    Der heutige Bau wird aber nur - einschließlich Stella-Block - 180 Meter messen - also keine Verlängerung! ;)

  • Und zur Entstehungszeit des Berliner Schloßbaus gab es für Schlüter nur eine Referenz: Versailles. Da ist in der Schlußausbauphase die Schaufront 700 Meter lang.


    Zur Bauzeit des Schlosses sah Buckimham Palace so aus.

  • ich glaube, dass man von der Raumwirkung des Gebäudes eher enttäuscht sein wird - zumindest im Vergleich zur Vorkriegssituation. Die Umgebungs-Bebauung war sehr viel kleinteiliger als heute. Auch gab es nur wenige Plätze und Freiräume in unmittelbarer Umgebung. Ebensowenig eine grosse Zahl von Pisten mit Autobahnbreite. Teil der monumentalen Wirkung des Schlosses kam von seiner "unverhältnismässigen" Grösse und von dem raren Luxus der Platzanlagen / Freiräume um das Schloss herum. Beides wird nicht wiederkommen - und dem Schloss viel von seiner Wirkung nehmen

  • Letztendlich dürften 10m mehr oder weniger in der Kubatur, kaum eine Rolle dabei spielen, wie dominant ein Gebäude im Stadtbild wahrgenommen wird. Es kommt wohl eher darauf an, wie wiel Platz um ein Gebäude drumherum ist, damit man seine Größe auf einem Blick erfassen kann. Außerdem spielen Größenrelationen zur Nachbarbebauung in der Wahrnehmung eine Rolle. Vergleichbar große historische Gebäude dürfte es in in Europa noch einige mehr als nur die Stadtpaläste in London, Stockholm oder Madrid geben, den Louvre und die Eremitage (bzw. Winterpalast) etwa müsste man wohl auch mit erwähnen. Und diverse Parlamentsgebäude, Bibliotheken, Museen oder Justizpaläste sind ja ähnlich groß, oder sogar noch größer.


    Beim Berliner Stadtschloss dürfte der damalige Abriss der Häuser auf der Schlossfreihheit die Präsenz im Stadtbild noch erhöht haben. Das wiederaufgebauten Gebäude wird auf der Lustgartenseite durch die fehlende Schlossapotheke vermutlich breiter wirken, weil nun der Blick bis über die Spree hinwegschweifen kann und sich nicht am Gebäude der Schlossapotheke "fängt".

  • Bautechnik

    Weisst jemand warum Schloss wird von Beton wiederaufgebaut? Ich bin der Sache bewusst, dass da nicht zu sehen wird, aber meine ich, dass geschichtliche Gebaude sollte treue wiederaufgebaut werden.

  • Mein Gottt, tel33! Das ist nun wirklich oft genug erklärt worden:


    Das Humboldtforum wird an drei Seiten außen und im Schlüterhof mit einer präzisen, zentimetergenauen Rekonstruktion
    der barocken Schlossfassade umkleidet.
    Andreas Schlüter hatte bereits vor dreihundert Jahren den Bau zweischalig mit einer Trennfuge angelegt.
    Die Außenhülle trug die Schmuckelemente und das Dach, die ebenso starke Innenwand die Stockwerke.
    Nunmehr wird die äußere Schale mit Ziegeln in einer Stärke von 75 cm aufgemauert während man innen auf
    den Aufwand einer handgefertigten Konstruktion verzichtet hat.


    Die rekonstruierte Fassade ist also nicht "aufgepappt" sondern ist auch ohne die dahinter liegende Betonkonstruktion
    autonom und standfest.

    Einmal editiert, zuletzt von ReinhardR ()

  • Das ist gut und die einzig sinnvolle Lösung. Stahlbeton hält nicht ewig, gepflegtes Ziegelmauerwerk nach menschlichem Ermessen jedoch schon. So kann man alle paar Jahrzehnte einfach das Gebäude im Inneren "rauskernen"/austauschen und die kunsthandwerklich wertvolle Fassade bleibt und kann dabei auch gepflegt altern. V. a. aber zukünftige Generationen, die mit 100%iger Sicherheit ein anderes Verhältnis zu Rekos haben werden (hatte bisher noch jede Generation) damit die Chance, die Reko zu vollenden. Sei es mit innerem Ziegelmauerwerk und originalgetreuer Rekonstruktion der Inneneinrichtung - oder was ganz anderes. Das ist der Wert dieses Entwurfes, das kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Danke für die Klarstellung, ReinhardR.

  • Abgesehen von diesen nennenswerten Kleinigkeiten, die tel33 sicher nicht verstehen wird, gibt es noch ein paar banale Gründe, warum das Berliner Schloß zweischalig Beton - Ziegel errichtet wurde.


    Auch ein Bau wie das Berliner Schloß muss sich an die Baugesetze halten. Deshalb ist für die Wiedererrichtung eigens ein B-Plan beschlossen wurden (etwas absurd, aber so ist es eben).
    Genauso muss der Bau die EnEv einhalten. Mit dem gleichen Material des Originalbaus (wobei der Begriff zumindest in den großen Bereichen, in denen Schlüter seiner Fassade dem Renaissanceschloß vorgeblendet hatte, ohnehin schon irreführend ist, weil selbst die größten Originalsubstanzfetischisten hier an ihre Grenzen stoßen), also mit Handstrich-Ziegelvollsteinen müsste die Aussenmauer nach EnEv etwa 1,40 bis 1,60 stark sein - dann bliebe wenig vom Innenraum und eine Nachbildung auch nur der Kubatur eines historischen Innenraums wäre unmöglich. Ähnliche Schwierigkeiten ergäben sich mit dem Einsatz der Sandsteinteile (Wärmebrücken!) und mit den Fenstern.

  • Mein Gottt, tel33! Das ist nun wirklich oft genug erklärt worden:


    :confused: Wat ist denn hier los? Ich brauch die Erklärungen nicht, ich weiß das alles. Ich habe lediglich versucht, in einem kurzen Statement darauf hinzuweisen, dass es sich beim Humboldtforum NICHT um eine originalgetreue Rekonstruktion handelt. Scheinbar ist das ja immer noch nicht jedem klar. Punkt.


    Abgesehen von diesen nennenswerten Kleinigkeiten, die tel33 sicher nicht verstehen wird


    Auch dafür, vielen Dank :Nieder:.