^ für diese Geschmacksentgleisung müsste man Dich mindestens einen Monat sperren. . Schlimmer gehts nimmer.
Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau
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Hab schon deutlich schlechtere Visualisierungen gesehen. Schöne Reminiszenz an das Alte Museum. Jetzt bleibt nur noch die Frage, wer mehr Zeit investiert hat, Treverer oder Stella ;).
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Der Beitrag von Treverer ist deutlich besser als Stellas Version.
Fakt ist, daß Stellas Ostfassade kommen wird, auch wenn sie mir nicht wirklich gefällt. Die Frage ist allerdings, ob Stellas Ostfassade eine lange Lebensdauer haben wird. In 30 Jahren wird die Welt eine andere sein als heute und auch das Geschmacksempfinden wird anders sein als heute. Ich halte es durchaus für realistisch, daß in 20 oder 30 Jahren an der Ostfassade wieder Änderungen im dann aktuellen Zeitgeist vorgenommen werden.
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Freunde, dann zieht doch einfach nach Las Vegas. Da gibt es vertrashte 'Kopien' des Alten Museums an jeder Ecke. Sogar Sexshops bekommen Voluten und Akrotere - ohne jeden Bezug zur Geschichte. Man kann es überall drauftackern. Man braucht keinen kulturellen Zusammenhang, es geht ganz ohne Sinn und Bedeutung. Aber warum in Gottes Namen sollte ausgerechnet ein Berliner Ort der Kultur an den Vorgarten einer schlechten Pizzeria erinnern? Wie gesagt, in Reno und Las Vegas sind noch Wohnungen frei.
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Hatten wir alles schon. Liest du hier mit oder ist das nur eine unmotivierte Wortmeldung?
Die Fake-Wirkung wäre viel dramatischer ohne diese Ostfassade. Außen Schloß, innen Dussmann. Du willst es wohl besonders Fake- und Disneymäßig.
Diese Sicht hier sieht besonders geil aus: Zum Berliner Dom
Aus der Perspektive sieht es gar nicht mal so schlecht aus.
Ich finde es gut, dass das Schloss rekonstruiert wird.
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Freunde, dann zieht doch einfach nach Las Vegas.
Wenn ich in Las Vegas das originalgetreue Berliner Stadtschloss zu sehen bekomme, dann wäre das in der Tat ein echtes Argument, meinen Wohnsitz nach Nevada zu verlegen. Es gibt nur ein Problem. Wenn die Amis auf die Idee kommen, die Stella-Ostfassade auch originalgetreu zu übernehmen, dann hätte ich auch gleich in Deutschland bleiben können.
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Guter Witz @ Treverer. Man merkt auch gleich, dass Sie nicht lang dran saßen. Es ist nämlich in der Tat gar nicht so einfach zu entwerfen und dabei auch noch allen zu gefallen. Das was sie hier zeigen, ist natürlich Schrott allererster Güte. Passt wirklich gut nach Las Vegas.
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Mein Gott, ist doch nur ne Spielerei. Müsst ja nicht gleich wieder austicken...
Eher nebensächlich, aber man argumentiert immer, dass ja die Ostfassade schon im Bau ist und es deswegen zu spät sei. Der Mitteltrakt ist aber auch schon in Bau, sodass man den auch abreißen müsste.
Im Artikel steht zwar, dass er auch umgestaltet werden sollte. Aber wie hatte sich Schlüter die Ostfassade eigentlich vorgestellt? Wäre da auch der ein zentraler Risalit vorgesehen gewesen? Bei dem Türmchen würde es Sinn machen, oder? Andererseits hätte es sich auch nicht wirklich gelohnt, wo die andere Seite der Spree ja bebaut war, anders als heute. Gibts da Pläne? Hier erkennt man ja nur (aber immerhin), dass sie auch barockisiert werden sollte.
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Finden denn hier einige die Gehry-Nordfassade der DZ-Bank auch doof?"Doof" beschreibt nicht mal ansatzweise wie ich die finde.
Wenn ich meine zehnjährige Nichte vor ein Blatt Papier gesetzt hätte, mit der Aufforderung mal ein Haus zu malen, dann wär da wesentlich mehr bei rumgekommen.
Gegen die DZ-Bank ist das Haus vom Nikolaus schon von gehobenem Schwierigkeitsgrad.
Sie ist allerdings, wie die zukünftige Stadtschloss-Ostfassade, ein mahnenden Beispiel dafür, wie man (nicht nur als Architekt) jeglichen Bezug zur Grundlage seines Faches verlieren kann, wenn man sich nur lange genug unter seinesgleichen aufhält.
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Bisher habe ich hier den Diskussionsverlauf nicht im einzelnen verfolgt; daher nochmal meine vielleicht schon beantwortete Frage :
Woran ist eigentlich die naheliegendste Ausführungsvariante der Ostfassade, nämlich jene, sie als direkte Fortsetzung der übrigen Fassaden zu gestalten, gescheitert ?
Sowohl diese jetzt geplante Zumutung als auch eine Übernahme der übrigen
Fassaden bedeuten ja eine deutliche Abkehr von der Vorkriegssituation.Damit hätte man einen Baukörper geschaffen, welcher in seiner äußerlichen Wirkung noch stimmiger gewesen wäre, als es bei der Vorkriegssituation der Fall war.
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Woran ist eigentlich die naheliegendste Ausführungsvariante der Ostfassade, nämlich jene, sie als direkte Fortsetzung der übrigen Fassaden zu gestalten, gescheitert ?
Ich würde sagen, am Geld. Hätte man genügend davon, würde im Vordergrund die Bestrebung stehen, so wiederaufzubauen, dass man nicht wirklich wiederaufbaut, denn genaueres Wiederaufbauen bedeutet angeblich, dass man sich den Kaiser und Wohnungen ohne Klos (zurück)wünscht.
Wenn ich schon Position beziehen muss: Eine konstitutionelle Monarchie wie in England oder in den Niederlanden mit genau den Bundespräsidenten-Aufgaben fände ich nicht verkehrt, würde je jemand fragen (dafür gäbe es allerdings das Schloss Bellevue); von Wohnungen ohne Klo halte ich nichts. Beide haben keinen realen Zusammenhang mit dem Wiederaufbau eines Bauwerks (das Warschauer Pendant wurde in den 1970ern auf Anordnung der Kommunisten wiederaufgebaut, absolut stilecht, ohne jemand das Sich-Zurückwünschen des Königs behauptete, der übrigens tatsächlich ein lebenslänglich gewählter Präsident eines Landes mit Republik (Rzeczpospolita) im Namen war) - doch in den Medien und Webforen wird öfters welcher behauptet, was ein Eigenleben entwickelte.
Eine riskante These - um an die Wurzel zu erinnern, liessen die SED-Kommunisten das Denkmal des Großen Friedrich unter den Linden wiederaufstellen. Hätte man anstelle des Schlosses keinen Lampenladen errichtet, würden sie womöglich im zweiten Schritt dem Beispiel der Sozialistischen Brüder aus Warschau folgen und selbst das Schloss wiederaufbauen, stilecht natürlich. In diesem Falle blieben uns die darüber erwähnten Zurückwünschen-Behauptungen erspart.
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...Hätte man anstelle des Schlosses keinen Lampenladen errichtet, würden sie womöglich im zweiten Schritt dem Beispiel der Sozialistischen Brüder aus Warschau folgen und selbst das Schloss wiederaufbauen, stilecht natürlich. In diesem Falle blieben uns die darüber erwähnten Zurückwünschen-Behauptungen erspart.
Man mag über die DDR denken wie man will, ich verabscheue diese typisch westdeutsche Art sich darüber zu äussern, diesen Gutsherrenton. Aber man soll auch bitte nicht vergessen, dass dieser „Lampenladen“ wie sie ihn titulieren immerhin die Volkskammer der DDR beherbergt hat. Ich will hier wirklich keine Lanze für die untergegangene DDR brechen aber deser Ton mißfällt mir sehr und er zeigt auch ganz konkret, dass dieses Land noch lange nicht zusammengewachsen ist. leider.
Ansonsten möchte ich zu Marienviertels Frage nur soviel sagen, dass es ja genauso unhistorisch wäre eine vierte Barockfassade an der Ostseite zu errichten wie deren Weglassung und Öffnung.
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typisch westdeutsche Art sich darüber zu äussern, diesen Gutsherrenton.
Camondo: Leider existieren halt über die bösen Westdeutschen keine Klischees, sondern nur über die arme DDR ...
Mich beunruhigt an dem Entwurf der Ostfassade, dass sie eigentlich nur mit Betonfertigteilen zu verwirklichen ist. Eine Ausführung in Naturstein wäre mit den sehr akzentuierten und deshalb wohl nicht zur Disposition stehenden großformatigen Quadern viel zu teuer, wenn überhaupt machbar. Der Kostenrahmen ist ja eh sehr eng und gespaart wie dann ja häufig zum Schluss, wenn die Diskussion über Budgetüberschreitungen beginnt. Man findet auch nirgendwo eine genauere Information über das Material der Fassade, sondern nur die Visualisierungen und was die wert sind, weiß man ja.
Die großformatigen Quader finden sich übrigens, man glaubt es kaum, ganz ähnlich auch in dem Taltempel der Chephren-Pyramide
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ich verabscheue diese typisch westdeutsche Art sich darüber zu äussern, diesen Gutsherrenton.
Abgesehen davon, dass ich nicht immer am Rhein lebte, wo genau ist der "Gutsherrenton", wenn ich den einst real regierenden Kommunisten Pragmatismus bescheinige? In Warschau wurde das Schloss wiederaufgebaut, weil es der Bevölkerung so gefiel - man konnte über den ideologischen Schatten springen. In Berlin wurde aus ähnlichen Gründen zumindest das Denkmal Friedrichs wiedererrichtet - bei günstiger städtebaulicher Konstellation wäre die Schloss-Wiederaufbau-Entscheidung durchaus denkbar. Diese Einstellung ist pragmatischer als manche in den letzten Jahren gezeigte, darunter hier im Forum - und das nicht nur beim Schloss, sondern bei etlichen Rekonstruktionsprojekten. Auch im Westen wird oft versucht, die historischen Bauten durch Fremdkörper irgendwie zu verfälschen (etwa in Köln oder Frankfurt).
Irgend eine vierte Fassade hat das Gebäude mal gehabt, die man 1:1 wiedererrichten konnte. Eine barocke wäre nicht beliebiger als die von Stella.
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^^Naja, vielleicht liegt es daran, dass in Warschau das Schloss von den Nazis zerstört wurde..... *Merksteselberne?!*
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^ Das dachte ich mir bereits - hätte die Wehrmacht die Schloss-Überreste gesprengt (so hat sie etwa in Breslau ganze Quartiere zum Schaffen freier Schussfelder gesprengt), stünde dem kompletten und stilechten Wiederaufbau nichts im Wege? Bliebe das Gebäude intakt, wäre es wahrscheinlich behalten und umgewidmet wie Tausende Schlösser in sozialistischen Ländern. Gesprengt wurden Mauerreste, nachdem das Schloss weitgehend zerstört wurde - im Krieg, den die Nazis entfacht haben. Kein Grund, den Wiederaufbau anders als in Warschau zu sehen (dort kann man sogar die wiederhergestellte Inneneinrichtung besichtigen).
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Man mag über die DDR denken wie man will, ich verabscheue diese typisch westdeutsche Art sich darüber zu äussern, diesen Gutsherrenton.
Ich hoffe, ich darf mich mit meinem ostdeutschen Hintergrund herablassend über die DDR und ihre baulichen Exkremente äußern?
Dass die Kommunisten das Schloss nicht aus pragmatischen Gründen sondern aus ihrer perversen Weltanschauung wegen zerstört haben - wie etwa die Taliban die Buddha-Statuen - steht doch völlig außer Frage, ich verstehe nicht wieso hierüber diskutiert wird. -
Hätte man anstelle des Schlosses keinen Lampenladen errichtet, würden sie womöglich im zweiten Schritt dem Beispiel der Sozialistischen Brüder aus Warschau folgen und selbst das Schloss wiederaufbauen, stilecht natürlich
Warum wiederaufbauen? Das Schloss wäre erst gar nicht zerstört worden!
Deiner Aussage kann ich nicht zustimmen. Es ist genau umgekehrt: Wenn die Sozialisten in Berlin den sozialistischen Brüdern in Warschau gefolgt wären, dann wäre der halbwegs gut erhaltene Bestand des Schlosses nach Kriegsende erst gar nicht zerstört worden!
Große Teile des Schlosses waren zu Kriegsende in einem erstaunlich guten Zustand. Die überschaubaren Zerstörungen hätte man ohne Probleme beheben können. In der Nachkriegszeit ging es nicht um die Frage, ob man aufbaut oder nicht aufbaut. Es ging vielmehr um die Frage, ob man etwas relativ gut Erhaltenes zerstört oder nicht zerstört.
Es geht nicht darum, dass man einen Aufbau unterlassen hat. Es geht darum, dass man nach Kriegsende aktiv eine Zerstörung vorgenommen hat. Das ist doch nicht ganz das Gleiche, oder?
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Man mag über die DDR denken wie man will, ich verabscheue diese typisch westdeutsche Art sich darüber zu äussern, diesen Gutsherrenton. Aber man soll auch bitte nicht vergessen, dass dieser „Lampenladen“ wie sie ihn titulieren immerhin die Volkskammer der DDR beherbergt hat.
Das macht es nicht wirklich besser. Und mal abgesehen davon, dass es hier nicht um den 'Lampenladen' geht - dieses Gebäudes war zu DDR-Zeiten weit weniger beliebt, als die allgemeine Verklärung, die ihm erst mit seinem Abriss zuteil wurde, es vermuten lässt.