Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau

  • Der Schiffahrtsverkehr ist unterbrochen, da die Schleuse vor dem Auswärtigen Amt noch immer verblockt ist und nicht saniert wurde. Die müsste dringend wieder geöffnet werden um den engen Verkehr auf der zentralen Spree zu entzerren - man darf nicht einmal mit dem Kajak durch Berlin paddeln, da der Verkehr zu stark ist.

  • Es gibt Wichtigeres als diese Idee. Scheint 'ne neue Religion zu sein. Wirkt jedenfalls ein bißchen missionarisch und erlöserisch. Man sollte lieber das Schloß Monbijou wiederaufbauen. Diese Idee kann man in 10 oder 20 Jahren noch mal ventilieren.


    Wie sagte schon Adenauer? Keine Experimente!

  • Also ein Schwimmbad hab ich da noch nie vermisst, eher schon eine schöne, vor allem ehrliche(!) preußische Würstchenbude "heiß und lecker, ohne Abzocke" :D Vor zehn Jahren oder so gabs die da mal ........

  • Es gibt Wichtigeres als diese Idee. Scheint 'ne neue Religion zu sein. Wirkt jedenfalls ein bißchen missionarisch und erlöserisch. Man sollte lieber das Schloß Monbijou wiederaufbauen. Diese Idee kann man in 10 oder 20 Jahren noch mal ventilieren.


    Wie sagte schon Adenauer? Keine Experimente!


    Sicher, für Stockkonservative müssen Visionen ein Graus sein. Was spricht eigentlich genau gegen besseres, sauberes Wasser? Was spricht gegen einen öffentliche Badegelegenheit für die Menschen? Mir fällt da kein vernünftiges Argument ein. Man schaue nach Basel, dort funktioniert das Baden im Rhein ganz ausgezeichnet.
    Was wir aber ganz sicher nicht brauchen: Ein wieder aufgebautes Schloß Monbijou.

  • Du bist ja stockprogressiv. Also was wir ganz sicher nicht brauchen, ist eine Badegelegenheit im Kupfergraben, der sicherlich so malerisch wie der Rhein ist. Ich gehe da konform mit "Export".


    Ich hoffe, für dich ist ein Festhalten an Bewährtem kein Graus. Ist ja häufig so bei Stockprogressiven. Die graust es ja ständig, wenn von Altbewährtem und Rekonstruktionen die Rede ist.


    So viel mal zu bestimmten Argumentationsweisen. Ich bin der Sache - wie man lesen kann - nicht prinzipiell abgeneigt. Nur halte ich den jetzigen Zeitpunkt für ungünstig. Das habe ich auch früher schon mal geschrieben. Ich kann mir vorstellen, daß so eine Badegelegenheit auch nur bedingt angenommen und ein Flop werden könnte.

  • Der Rhein und die Spree sind in etwa so vergleichbar wie ein Stahlträger und eine Büroklammer. Die "Stadtspree" ist ein kleiner, wasserarmer Fluß der in den Sommermonaten teilweise nur noch aus Abwasser zu bestehen scheint - was man ja auch sehr deutlich riecht - und aufgrund seines Wassermangels auch gelegentlich mal die Fließrichtung umkehrt (vgl. http://idw-online.de/de/news68121). Und generell eine geringe Fließgeschwindigkeit, aufgrund des minimalen Gefälles, aufweist; was insofern "gut" ist weil bei einer hohen Abflußgeschwindigkeit die vergleichsweise kleine Wassermenge, die die Spree abgesehen von extremen Niederschlägen speist, nicht ansatzweise dazu ausreichen würde dass dort auch nur Schiffe für Stadtrundfahrten verkehren könnten; problematisch ist daran dass selbst unter natürlichsten Bedingungen Flüße mit solch geringer Fließgeschwindigkeit keine gute Wassergüte aufweisen, sie erneuern sich zu langsam und nehmen zudem bei ihrer langsamen Reise jede Menge organische Stoffe auf; ganz anders zB die Isar, die ja auch kein "breiter Strom" ist, aber wegen der hohen Fließgeschwindigkeit im Stadtgebiet München auch einen recht niedrigen Normalpegel hat und dadurch nicht schiffbar ist. Obwohl die Isar eine ca. 5x so hohe Abflußmenge wie die Spree hat.


    Immerhin sollen nach diversen Presseberichten (Beispiel: http://www.berliner-zeitung.de…ig,10810590,10716300.html) in berliner Gewässer, also v.a. die Spree, im Jahr ca. 7 Milliarden Liter Abwasser, aus der überforderten berliner Mischwasserkanalisation, eingeleitet werden. Und die Entwässerung für 3,5 Mio. Menschen und Gewerbe, Verkehrsflächen etc. grundlegend neu aufzustellen, so dass letztlich darauf verzichtet werden kann, ist nicht nur deshalb utopisch weil schon die Instandhaltung der alten Kanäle eine Herkulesaufgabe ist sondern auch weil man für die Kosten eines solchen Mammutprojekts (für eine dann doch vergleichsweise kleine Badestelle) sicherlich zig "Erlebnisbäder" bauen könnte, von denen es in Berlin im Übrigen erstaunlich wenige gibt. (Die Spree hat auch ganz andere Herausforderungen vor sich, bzw. es wird eine Herausforderung sein auch nur die aktuelle "Wasserqualität" zu erhalten, siehe zB dieser Bericht: http://www.tagesspiegel.de/ber…rzahler-zu/7768446-2.html )


    Ich hoffe nach meiner sehr detailierten Ausführung ist klar warum man sich jegliche Begeisterung für solche Ideen lieber gleich sparen sollte, da ist es wahrscheinlicher dass Cpt. Kirk auf dem Pariser Platz landet.

    2 Mal editiert, zuletzt von Berchen ()

  • Es gibt Wichtigeres als diese Idee. Scheint 'ne neue Religion zu sein.!


    Was diese Idee mit Religion oder ähnlichem zu tun haben soll erschliesst sich mir nicht, kannst du das mal genau begründen?


    Das es Projekte in der historischen Mitte gibt, die sicher in ihrer Realisierung wichtiger sind mag ich gar nicht bestreiten. Meiner Meinung nach ist es positiv das diese Initiative mal nicht gegen etwas ist (wie zB gegen eine geplante Fassade) sondern bringt von aussen, also der Bevölkerung, eine Idee ein die ja einen öffentlichen Ort aufwerten könnte. Ist doch mal aktive Bürgerbeteiligung wenn sich Berliner dafür einsetzen ihre Stadt für Freizeitaktivitäten zu öffnen, und nicht nur für repräsentative Nachbauten alter Schlösser. Ob sowas dann durchsetzbar ist steht auf einem anderen Blatt.
    Was Echter Berliner mit keine Experimente meint erschliesst sich mir ebenfalls nicht im Ansatz. Bin dafür aber wohl auch nicht alt genug, nur wenn es nach dem "Alten" gegangen wäre hätten wir ganz experimentierunfreudig noch heute unsere Rhein-Metropolen-Hauptstadt:nono:

  • Bzgl. Basel - Berlin


    Man kann zu allem und jedem irgendwo auf der Welt ein Beispiel finden, wo es besser ist. Genauso aber immer auch Beispiele, wo es schlechter ist.


    Ich denke, außerhalb der Innenstadt, wo die Spree tatsächlich sauberer sein könnte, kann man über die Wasserqualität der Berliner Seen und Flüsse froh sein. Allzu viele "Binnen"-Metropolen fallen mir nicht ein, in denen man derartig viele Bademöglichkeiten in Naturgewässern hat.


    Unabhängig vom Thema Badeanstalt spricht natürlich nichts dagegen, die Wasserqualität der stadtspree deutlich zu verbessern. Einige Projekte wie z. B. die geplanten Zwischenspeichertanks gibt es ja...


    Da dieses Thema einerseits interessant ist, andererseits aber wenig mit dem Schlossbau zu tun hat, sollten diese Beiträge in der Lounge weitergeführt werden.

  • Der Rhein und die Spree sind in etwa so vergleichbar wie ein Stahlträger und eine Büroklammer.
    Zitat gekürzt


    Ich glaube, sie haben den Text gar nicht gelesen. Ansonsten hätten sie feststellen können, dass das Wasser mehrstufig geklärt werden soll. Dazu zählen die neuen Rückhaltbecken der überlaufenden Mischwasserkanäle, der biologisch, natürliche Reinigungsprozess vor dem eigentlichen Schwimmareal etc.
    Träumen Sie halt von Cpt. Kirk und Spock im Monbijouschoss und überlassen sie Visionen anderen, die mehr Mut haben. Das bringt Berlin weiter!




    Die neuen R

  • ^ohne ein stichhaltiges Finanzierungskonzept (oder auch nur eine grobe Kostenschätzung, Ideen wo diese klärtechnischen Einrichtungen auch nur räumlich untergebracht werden sollen, also die schieren Grundstücke die man dazu braucht) ist das für mich einfach keine Vision. Eine Vision wäre für mich ein weiträumiges Wasserschutzkonzept in Berlin und Brandenburg sowie Ideen zu Renaturierung der Flußauen mit ihren Biotopen, ehemaligen Nebenarmen und nicht zuletzt einer Altlastensanierung der Tagebaulasten aus DDR Zeiten. Und in meinen Augen auch wesentlich relevanter für Mensch und Tier als eine weitere Möglichkeit in Berlin in einem Oberflächengewässer zu planschen.

  • Ein Gutes hat der Vorschlag in jedem Fall: Das rekonstruierte Stadtschloss wird offenbar auch von den Progressiven nicht mehr als Ausrduck eines spätabsolutistischen und reaktionären Wilheminismus gedeutet, sondern als identitätstiftendes Kulturgut, vor dessen Kulisse man auch beruhigt mit den lieben Kleinen schwimmen gehen, ohne denen schon im Kindesalter falsche Geschichtsbilder zu vermitteln ...... ;)


    Zur Sache: An der Stelle macht doch ein Flussbad keinen rechten Sinn. Wo sollen denn da die Umkleiden hin? Wohin die Duschen? Wohin die Sanitäranlagen? Oder ist eine wilde Badestelle im Zentrum der Stadt geplant? Das kann ja nicht im Ernst die Forderung sein, oder etwa doch? Die Gegend wird so intensiv genutzt, ist so attraktiv und stark frequentiert, dass es eines weiteren Angebotes doch wirklich nicht bedarf.


    Zum Thema Basel: Haben die einen Wannsee? Nein! Haben die überhaupt Badeseen? Nein!


    Fazit: Flussbad gerne, aber nicht an dieser Stelle. Um die Verbesserung der Wasserqualität zu fordern, braucht man kein Flussbad.

    Einmal editiert, zuletzt von export () aus folgendem Grund: peinlicher schreibfehler .....

  • Was wir aber ganz sicher nicht brauchen: Ein wieder aufgebautes Schloß Monbijou.


    Woher diese Sicherheit? Es würde zusammen mit dem Stadtschloss und einigen Bauten der Umgebung ein tolles Ensemble abgeben. Eine vollständige Rekonstruktion ist wahrscheinlich unrealistisch, als Kompromisslösung könnte ich mir z.B. wiederhergestellte Fassaden mit einem Erlebnisbad/-Therme dahinter vorstellen - besser als nichts oder noch ein Klotz. Die niedrigen eingeschossigen Baukörper wären für solche Nutzung ganz gut geeignet. Ein ähnliches Prinzip mit angepasster Nutzung und anderem Rauminhalt wurde schließlich auch hier beim Humboldtforum angewandt. Es wäre jedenfalls preiswerter als eine großangelegte Sanierung der Spree-Wasserqualität.


    Ich hoffe, meine progressive Vision erfährt viel Unterstützung hier. (Zeigt die Google-Karte nicht eine Badeanlage an dieser Stelle?)

  • export


    Solche schönen schwimmenden Bäder gab es bis in die frühen 60er Jahre mitten auf der Seine in Paris und zwar nicht irgendwo ausserhalb sondern direkt am Louvre und der Cité-Insel. Sie waren absolut beliebt und immer zahlreich besucht.
    Ich sehe keinen Grund Bäder dieses Stils in Berlin für undenkbar zu erklären.
    hier eine Ansicht:
    http://4.bp.blogspot.com/-750H…/s1600/seine_piscines.jpg


    Bau-Lcfr
    Genau das Bild kam mir auch. Das Schloß Monbijou hatte ja zur Spree hin eine abfallende getreppte Anlage. Wenn man das eine mit dem anderen verbinden könnte, wäre das ziemlich geschickt.
    hier eine Ansicht:


    http://upload.wikimedia.org/wi…ntergrund_%28Degen%29.jpg

  • Camondo


    Habe ich diese Bäder für undenkbar in Berlin erklärt? Nein!


    Ich würde mir so ein Bad nur nicht an DIESEM Standort wünschen! Und nur weil es irgendetwas irgendwann und irgendwo mal in Paris gegeben hat, muss man es nicht zwangsläufig für Berlin als wünschenswert erachten oder gar als schön empfinden ... ;)


    Außerdem habe ich lediglich angemerkt, dass die Seite des Flussbad-Vereins mit Visualisierungen arbeitet, die nicht realistisch sind. Warum wohl?

  • export
    In Zürich gibt es (trotz Zürichsee usw.) das zentral in der Stadt gelegene Flussbad oberer letten. Dort gibt es auch Garderoben ect.


    http://www.landbote.ch/uploads…dia/oberer_letten_key.JPG


    https://www.flickr.com/photos/daemae/3682610309/


    An der angestrebten Stelle in Berlin wäre für eine baulich und optisch elegante Lösung sicher eine Finanzierung durch öffentliche Mittel oder Spenden nötig. Wie auch beim Schlossnachbau den anderen Museen und dem Dom usw.


    Aus Eintrittsgeldern und Eisverkauf o.ä. wären die Baukosten wohl nicht wieder einzubringen.

  • ^ohne ein stichhaltiges Finanzierungskonzept (oder auch nur eine grobe Kostenschätzung, Ideen wo diese klärtechnischen Einrichtungen auch nur räumlich untergebracht werden sollen, also die schieren Grundstücke die man dazu braucht) ist das für mich einfach keine Vision. Eine Vision wäre für mich ein weiträumiges Wasserschutzkonzept in Berlin und Brandenburg sowie Ideen zu Renaturierung der Flußauen mit ihren Biotopen, ehemaligen Nebenarmen und nicht zuletzt einer Altlastensanierung der Tagebaulasten aus DDR Zeiten. Und in meinen Augen auch wesentlich relevanter für Mensch und Tier als eine weitere Möglichkeit in Berlin in einem Oberflächengewässer zu planschen.



    Die ersten Modellversuche zum Auffangen der überschüssigen Abwässer sind doch schon längst in der Erprobung. klick


    Das wäre ein Baustein. Eben eine Vision. Und die brauchts auch. Jedenfalls halte ich so eine Schwimmstelle für realistischer, als eine Rekonstruktion des M.S.

  • Was diese Idee mit Religion oder ähnlichem zu tun haben soll erschliesst sich mir nicht, kannst du das mal genau begründen?


    Ich hätte vielleicht von Sekte sprechen sollen. Ich benutze des öfteren einen parodierenden Stil. Ich will damit ausdrücken, daß ich die Idee für spleenig und abwegig halte. Und daß man da schon ein gehöriges Maß an Enthusiasmus und Verrücktheit mitbringen muß.


    Interessante Beiträge von den anderen. Schloß Monbijou hätte ich aber gerne original rekonstruiert. Das wäre ein Muß, weil ja schon das Stadtschloß nur eine abgespeckte Version ist. Natürlich ist auch dieses Schloß im Moment nicht realistisch, aber es wird sich wohl in 20 Jahren oder so aufdrängen. (Berliner DNA :eek: )


    Wikipedia - Kriegsschäden und Abriß vom Schloß Monbijou

  • Stella verteigt seine Ostfassade

    Hr. Stella hält nicht viel von einem Verzicht auf die Ostfassade und verspricht einen lebendigen Platz mit Cafés und Restaurants, Sonnenschirme, kurz einen angenehmen öffentlichen Ort. Zum Thema gibt es einen Artikel in der Berliner: Link


    Darin sind auch neue Visualisierungen der Ostseite enthalten:


    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3

    Einmal editiert, zuletzt von Dunning-Kruger () aus folgendem Grund: Bilderlinks

  • Großdemo gegen den Stella-Flügel am Mittwochabend. 30 - 40 Demonstranten waren vor Ort und fordern ein offenes Schloss. Derweil wächst der Rohbau weiter in die Höhe (siehe Webcam).
    Plakativ stellt die BI die Frage: "So?" oder "So!". Rot = böse, grün = gut; damit es auch jeder versteht. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Thematik sucht man bei ihnen vergeblich. Ein intellektuelles Trauerspiel.