Dazu müsste das DHM noch nichteinmal umziehen, mir kommt es sowieso so vor, als sei das derzeitige Gebäude auch mit Erweiterungsbau an seiner Kapazitätsgrenze. Warum nicht auch im künftigen Stadtschloss eine weitere Abteilung des DHM einrichten? Vll. eine Spezialausstellung über Preußen. Daneben besteht das DHM im jetzigen Gebäude wie bisher weiter und dann noch im Stadtschloss die Gemäldegalerie des Kulturforums und die Innenhöfe mit einem Tagungs- / Veranstaltungssaal und das Schloss hätte eine würdige und gute Nutzung. Die Völkerkundesammlungen können ruhig in Dahlem bleiben oder in einen anderen Neubau ziehen, vll. aber auch in das Kulturforum.

Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau
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SPon vermeldet die 'Verschiebung auf 2014': http://www.spiegel.de/kultur/g…aft/0,1518,699159,00.html
Angeblich sei das Projekt noch nicht tot - aber vorsorglich mal in die nächste Legislaturperiode verschoben... Ein Armutszeugnis erster Güte für dieses Land.
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Ich finds gut. Ich hab lieber einen sanierten Staat als einen bankrotten Staat mit Schloß.
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Schlossbauer
Das Schloss nicht wieder aufzubauen ist schlicht ein (Schloss-)Bauer(n)-Opfer.
Angesichts der Einschnitte im sozialen Bereich wäre der Schlossbau eine zusätzliche Provokation der Ewig-zu-kurz-Gekommenen gewesen.
Gespart wird duch den verhinderten Schlossbau fast nichts.
Zu dieser Erkenntnis hat sich selbst der schlossskeptische Tagesspiegel durchgerungen. -
^ 400 Mio. sind ein wenig mehr als "fast nichts". Dahlem wir ja nun auch nicht gleich von heute auf morgen saniert werden. Grund ist hier natürlich eher, dass das Schloß aufgrund des eher unklaren inhaltlichen Konzepts als Luxusbau angesehen wird und daher momentan einfach rein psychologisch im Volk nicht unbedingt gut ankommen würde.
@ Scritch: Wobei der Staat wohl kaum durch einen temporären Verzicht auf den Stadtschlossbau saniert wird. Der Verzicht auf bestimmte Steuern hilft dabei auch nicht unbedingt. Aber das gehört nicht hierher.
M.E. sollte man in jedem Fall die jetzige Pause dazu nutzen, das inhaltliche Konzept stimmiger zu Gestalten, das bauliche expliziter zu formulieren und entsprechend auch ein gewisses Spendenaufkommen zu generieren.
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Nur zu dumm, dass der Bau oder Nichtbau des Humboldtforums mit Sicherheit keinen messbaren Anteil an der 'Sanierung' des Staates haben wird.
Die Kosten sind ein Scheinargument, mit dem die Schlossgegner seit Jahren sehr erfolgreich hausieren gehen und dass sich nun angesichts der allgegenwärtigen Notstandsszenarien (worauf gründen die sich eigentlich?) ganz vortrefflich politisch durchsetzen lässt.
Man verschweigt dann natürlich, dass diese Gelder über die gesamte Bauzeit von doch immerhin 7 Jahren verteilt zu rechnen sind. Man verschweigt, dass ohne Neubau des Humboldtforums die Museen in Dahlem (ebenfalls Bundesbesitz) sehr kostenintensiv saniert werden müssen. Es stehen Zahlen von ca. 300 Mio im Raum.
Ramsauer selbst hat es ja vor nicht allzu langer Zeit sehr treffend umschrieben: Das Humboldtforum kostet den Bund in etwa so viel wie 12 km Autobahn. Was für eine bahnbrechende Sparmaßnahme, in der Tat. -
Problem ist doch, dass kein Posten ausreichend ist, den Staat zu sanieren. Prinzipiell ist jeder daran interessiert die Staatsfinanzen in den Griff zu bekommen.
Aber man trifft hier überall auf das Sankt-Florian-Prinzip. Sparen ja, aber sobald es die eigenen Interessen betrifft, wird argumentiert, der eigene Beitrag würde ja ohnehin kaum zur Gesamtlösung beitragen. Und da jeder so argumentiert, ist nach dieser Logik überhaupt kein Einsparpotential vorhanden.
Die Argumentation 400Mio würden keinen Beitrag leisten, lasse ich daher nicht gelten. Als ob 400Mio keine erwähnenswerte Summe wären...
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Es tut mir leid, aber angesichts einer Bundesbaustelle in dieser Stadt, die in knapp 5 Jahren satte 1.5 Milliarden verbrät und deren Notwendigkeit mit ziemlicher Sicherheit auch keinem Bürger vermittelbar ist, erscheint sämtliche Diskussion über irgendwelche Sparzwänge als völlig absurd.
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Das Schloss in seinem Lauf hält weder Ramsi noch Merkel auf. Die Verschiebung ist natürlich reine Symbolpolitik, man muss als Politiker nun Sparmaßnahmen für alle verkaufen. Das man an der Stelle nicht zwischen langfristigen Investitionen mit Nutzen für Jahrzehnten und kurzfristigen Konsumausgaben unterscheiden kann, ist hoffentlich nicht dem mangelnen Fachwissen der Haushaltsplaner anzulasten. Man stelle sich vor, die Vorfahren hätten in der Gründerkrise die Museumsinsel zugemottet und alles verkonsumiert statt langfristig investiert - wir hätten keine Stadt Berlin.
Die Verzögerung kommt dem Projekt letztendlich eher gelegen. Ich würde vermuten, dass selbst ohne Krise der Baubeginn hätte verschoben werden müssen. Nun kann man sich die Detailplanungen noch einmal vornehmen, die Spendensituation verbessern, das Ausstellungskonzept überarbeiten, die Vorarbeiten der Steinhauer garantieren etc.
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Nun ist aber der Bau des Stadtschlosses insofern Luxus, als dass er eher der baulichen Lückenfüllung und Komplettierung der Neuen Mitte dient, als einem vordringlichen Nutzungskonzept. Alle bisherigen Nutzungspläne sind doch eher eine versuchte nachträgliche Legitimation des Baus, weil man nicht zugeben möchte einfach so ein bisschen rumklotzen zu wollen.
Die Museumsinsel war für die damalige aufstrebende preußische Hauptstadt ein Muss, allein schon aus Repräsentations- und Kulturzwecken, also überhaupt nicht mit heute zu vergleichen.
Indes wäre ein bisschen mehr französischer Patriotismus nicht schlecht, da wird alles gebaut, was den Ruhm der Nation mehren könnte, das Geld dafür ist immer irgendwie vorhanden. -
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Es tut mir leid, aber angesichts einer Bundesbaustelle in dieser Stadt, die in knapp 5 Jahren satte 1.5 Milliarden verbrät und deren Notwendigkeit mit ziemlicher Sicherheit auch keinem Bürger vermittelbar ist, erscheint sämtliche Diskussion über irgendwelche Sparzwänge als völlig absurd.
Ich gebe zu, dass ich den Umzug des BNDs auch nicht sinnvoll finde. Warum aber eine Sache, mit der ich nicht einverstanden bin, die Diskussion über ein anderes Projekt, dass ich nicht gut heiße, verbietet, erschließt sich mir nicht.
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Das Ganze entpuppt sich mehr und mehr als Nebelkerze. Vordergründig suggeriert man, sparen zu wollen und ein Opfer zu bringen, hält aber grundsätzlich am zeitigen Bau des Stadtschlosses fest. Nun verschiebt sich der Schlossbau um etwas mehr als 2 Jahre. Na und, kein Weltuntergang wenn in 2014 tatsächlich der Baubeginn erfolgen soll. Ich kann paderwan daher nur Recht geben. Die Zeit sollte nun sinnvoll für die Feinplanung genutzt werden.
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Bei der Ansicht der Tabelle stellt sich mir allerdings die Frage, warum beim Stadtschloss in der Spalte 2014 keine -0,1 steht.
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^ 2014 waren ursprünglich Ausgaben für das Schloss geplant und diese werden auch nach dem neuen Plan realisiert, deshalb ergibt sich keine Veränderung für 2014.
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In dem Fall kann aber die Angabe, das Stadtschloss würde den Bund 400Mio € kosten, nicht stimmen.
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Diese Meldung mag bitter sein - gerade für Architekturinteressierte und gerade an dieser prominenten Stelle - aber bisher geht es ja nur um eine "Verschiebung". Es hätte wirklich schlimmer kommen können und dannach hörte es sich auch erst ein wenig an.
Berlin sollte sich wirklich nicht deswegen im Stich gelassen fühlen, finde ich. Immerhin gibt es neben der umstrittenen BND-Umsiedlung weitere interessante Bauprojekte des Bundes in Berlin: Einige Ministerien oder die Projekte auf der Museumsinsel etwa. Die ist bereits ein festes Stück Berlin und es ist erfreulich, dass hier weiter alles so gut vorangeht.
Ich hoffe ja weiter, dass das Schloss - falls es dann mal kommt - noch in ein überzeugenderes Gesamtkonzept eingebettet wird, sodass die Begeisterung und Zustimmung noch deutlich breiter werden. Völlige Einigkeit kann hier sicher ohnehin nicht erzielt werden, aber bisher erscheint mir die Ablehnung doch noch arg groß - selbst wenn wir hier es noch so toll finden. Und so wenig sind hunderte Mio dann auch wieder nicht.
Edit: Sehe gerade, dass Paderwan und Bato fast das Gleiche geschrieben haben. Sorry.
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Machen wir uns doch nichts vor: die nächste Regierung, die 2013 gewählt wird, wird wohl kaum noch einmal CDU/FDP sein, sondern irgendetwas links davon. Soll man dann erwarten, dass große Sympathien für das Schlossprojekt aufkommen werden? Eher im Gegenteil, wenn man den Verlautbarungen von SPD und Grünen so lauscht, von den Linken ganz zu schweigen. Ich fürchte: bis 2013 hätte man vollendete Tatsachen schaffen müssen, d.h. eine Baustelle im vollen Betrieb; so wird das nichts mehr...
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Das Schloss wurde nun aber schon länger geplant als es die aktuelle Regierung gibt, also glaube ich nicht, dass es so schnell an einer Ideologie scheitern wird...