Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau

  • Laut eines Kommentars von CHRISTINE DANKBAR in der heutigen Ausgabe der Berliner Zeitung zeichne sich in den laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und FDP ab, dass das Schloss in dieser Legislaturperiode wohl nicht gebaut werden würde. Der Tenor der Politiker sei, dass man in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen kein Geld habe um Schlösser zu bauen.


    Ferner plädiert sie dafür das Zeitloch, welches durch eine Verschiebung entstünde für ein neuen Architektenwettbewerb der mehr Innovation einfordere als der letzte, zu nutzen.


    Artikel Berliner Zeitung

  • Oh man, hört dass hin und her denn nie auf? Bleibt die Mitte von Berlin also weitere 4 Jahre und wer weiß wie lange noch, ein Loch im Boden mit einer Wiese drum herum. Schätze in jeder anderen Hauptstadt eines halbwegs zivilisierten Land würde man nicht so lange mit einem Provisorium leben wollen.:confused:

    Einmal editiert, zuletzt von Wahnfried ()

  • Klasse! Die Revisionisten kriechen aus ihren Löchern.
    Ich finde diese Kakophonie gegenüber einer demokratisch legitimierten Mehrheit unverschämt und unsäglich. Was soll das beständig und mit dreister architektonisch-intellektueller Borniertheit eine demokratische Entscheidung in Frage zu stellen? Das ist anmaßend! Demokratische Entscheidungen gelten nicht nur bei Themen wie Steuererhöhungen oder der Wahl des Bundeskanzlers sonder auch hier.


    Ein mir zutiefst befremdliche Einstellung ggü. demokratischen Institutionen und Entscheidungen. :nono:

  • ...
    http://www.berlinonline.de/ber…15/berlin/0075/index.html


    Aha, ein Rückschritt also. Dass man städtebaulich die ganze Stadtmitte auf dem nahezu historischen Stadtgrundriss aufbaut, ist dann also auch von gestern. Was wünscht sich die Frau eigentlich? Was bedeutet städtebauliche Innovation? Mir scheint, die Frau weiss selbst nicht was sie will, sie weiß nur, dass es in gewissen Kreisen cool ist, gegen das Schloss zu sein. Armselig.


    Hinweis der Moderation: Die Einbindung des Zitats wurde editiert. Grund: Unerlaubtes Pressezitat.
    Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Texten achten. Vielen Dank.
    Bato

  • Ich finde eine Verschiebung gar nicht so schlecht. So kann man nochmal sowohl am inhaltlichen als auch am gestalterischen und finanziellen Konzept feilen. IMHO ist keines der drei bisher richtig ausgegart.


    Und 'ne (temporaere) Wiese in der Stadtmitte ist doch auch gar nicht so schlecht. Sollen sie ein paar leichte Pavillons (a la Burnham Pavillons) und ein paar Kunstinstallationen raufpappen, schon hat Berlin eine neue Touri-Attraktion. Die "Schlossgallerie ohne Schloss!" :D

  • Also wuerdest Du ein undurchdachtes, unterfinanziertes Konzept wuenschen, welches moeglicherweise in der Mitte der Bauzeit als Bauruine stehen bleibt, anstatt noch ein paar Jahre zu warten?

  • Kann der Wiese aber auch was abgewinnen. Man könnte ja als Konzept tatsächlich noch das Marx-Engels-Forum historisch wiedererstehen lassen, und dann würde die Wiese mit ihrem gefühltem Vakuum ein noch viel deutlicherer Verweis auf den fehlenden Kristallisationspunkt in der Stadtmitte geben!


    @ PhilippK
    Kann der Pavillon Idee was abgewinnen, so lockt man sich ein bisschen Prominenz in die Stadt, dann würde Sanaas serpentine pavillon vl in Berlin schimmern. Vielleicht sattlet Wowereit auf sowas um, wenn es dauerhaft nix mit seiner Kunsthalle wird.

  • Wichtig ist das endlich mal begonnen wird. Eine Bauruine wird so oder so nicht entstehen. Das kann ich mir nicht vorstellen, das die Regierung eine Bauruine an der Stelle akzeptiert.

  • Was soll ich zu dem ganzen Heckmeck sagen?
    Ich rödele seit 1991 im Schlossverein herum, habe -zig Leserbriefe zu diesem Thema geschrieben und viele Stunden mit der Werbung für das Schloss verbracht.
    Nächste Woche werde ich 60.
    Ob ich die Fertigstellung des Schlosses noch erlebe? :keineahn:

  • Armes Deutschland...

    ....wir haben Milliarden zur Rettung der Banken (alleine Commerzbank 18 Mrd. Euro Cash, von HRE mal ganz zu schweigen)....


    ....wir haben Milliarden als EU-Nettozahler (ca. 8 Mrd. Euro jedes Jahr) anderen Ländern überwiesen....darunter an Irland die schon seit vielen Jahren gemessen am Pro-Kopf-Einkommen über Deutschland liegen, oder Polen die uns zum Dank dann die Kazyyszzscsinski (oder so ähnlich) Brüder mit Beleidigungen schickten........in Spanien, auch einem haupt Empfängerland der EU-Gelder wir eine ICE Strecke von Madrid nach Barcelona für 350 Km/h gebaut......in Deutschland zuckelt man von Stuttgart nach München mit der Bummelbahn......


    ....wir haben Milliarden für Multi-Kuti (was gerade in Berlin eher in Multi-Kriminell endete) ausgegeben.....


    ....in Frankfurt wird für Milliarden der Flughafen ausgebaut und die Lebensqualität der vielen Bürger drumrum weiter reduziert...in Berlin wird für Milliarden ein neuer Flughafen direkt an der Stadtgrenze gebaut (wird so auf der ganzen Welt nicht bei neuen Flughäfen gemacht), nur damit die Wirtschaftbosse und Regierungsleute schneller im Zentrum sind, aber auf Kosten hunderttausender Berliner im Süden der Hauptstadt und der Natur um den Müggelsee herum (ist doch toll wenn von oben der Kerosingeruch samt Rußpartikeln runterkommt und ins Wasser fällt)....


    ....in einem Land wie Deutschland, wo alleine die GEZ alle zwei Monate über eine Milliarde Euro Gebühren kassiert.....


    ....in einem Land in dem man sich mit Bonn und Berlin zwei Regierungssitze leistet was Milliarden Kosten verursacht......


    .....hat man keine halbe Milliarde für ein Schloß, für Kultur, für Tradition im Herzen der Hauptstadt!


    ARMES DEUTSCHLAND!



    Andere Länder wie Polen hingegen bauten in Warschau und Danzig das komplette Stadtzentrum wieder historisch auf. In Moskau wurde in den 1990er Jahren die Christ-Erlöser-Kathedrale wieder aufgebaut usw. usf.....

  • ^ Na wenn das aus Russland mal keine Musterdemokratie macht. Beim Rest weiß man gar nicht, wo man zuerst anfangen soll. Nur so viel: komm mal wieder runter. Und jetzt ab damit in die Lounge...

  • Es wurden gerade in den letzten Jahren nach der Wende enorm viele moderne Neubauten in Berlin errichtet. Zwar spät, aber jetzt ist es an der Zeit verstärkt das zerstörte historische Erbe zu erhalten und wieder aufzubauen.

    Ich wünsche Berlin und den Berlinern, dass sie "ihr" Schloss bekommen, und zwar äußerlich so rekonstruiert wie nur möglich (denn nur so macht es wirklich Sinn). Wenn es dann fertig ist, werde ich extra nach Berlin kommen und es mir anschauen.

    Nach so langer Zeit muss nun endlich bald begonnen werden. Der Einwand, den Bau eventuell wegen der Finanzierung zurückzustellen ist nicht wirklich vermittelbar. Von diesem Vorhaben profitieren zuallererst die Berliner selbst, aber auch alle anderen. Alle Berliner Bürger tun gut daran das Projekt nach Kräften zu unterstützen und sich nicht in kleinlichen Detailproblemen zu verlieren. Der rechtliche, kleinbürgerliche Kleinkrieg um Stella beispielsweise mit seinen haarspalterischen Auslegungsvarianten, ist einer Hauptstadt unwürdig. Und, es kann kein Spielball der Bundespolitik sein. Wer das jetzt zerredet, oder zurückstellen will, übersieht einfach den kulturellen und optischen Zukunftswert im Stadtbild von Berlin.

    Einmal editiert, zuletzt von RobertKWF ()

  • Es ist ein völliger Aberwitz ausgerechnet beim Schloss das Kostenargument wieder hervorzukramen. Angesichts von mittlerweile wohl 1.5 Milliarden für den BND Neubau, einer Kanzler U-Bahn mit 3 Stationen für 300 Millionen, oder der knapp 200 Millionen für die Erweiterung des Lüder-Hauses und noch diversen anderen Geldvernichtungsmaßnahmen des Bundes, sollte ja wohl die Wiederherstellung der historischen Mitte der Hauptstadt kein wirkliches finanzielles Problem darstellen.

  • Im Tagesspiegel heißt es heute, CDU und FDP dem Vernehmen nach bis Sonntag entscheiden werden, ob der Bau des Stadtschlosses aus Kostengründen verschoben wird. Zudem gab das Oberlandesgericht Düsseldorf bekannt, dass es schon am 2. Dezember über die umstrittene Vergabe der Planung an Stella verhandeln werde.


    Grundsätzlich will man allerdings am Bau des Humboldt-Forums festhalten. Allerdings heißt aus Kreisen der CDU auch, dass man bevor neue Schlösser gebaut werden, erst einmal die bestehenden ordentlich sanieren sollte. Des Weiteren verärgere die CDU die Vorgehensweise des zuständigen SPD-Verkehrsministers Wolfgang Tiefensee in Sachen Schloss.


    Es wird also spannend.


    Artikel Tagesspiegel

  • Es ist ein völliger Aberwitz ausgerechnet beim Schloss das Kostenargument wieder hervorzukramen. Angesichts von mittlerweile ...


    Obacht, das genaue Gegenteil ist der Fall. Sie mögen dies nach dem Motto "Jetzt ist eh schon wurscht" sehen, so eine Diskussion wird aber bei der Mehrheit der Menschen eher dazu führen zu sagen "Mit der Prasserei muss jetzt schluss sein" um gleich am "Humbodt-Forum" ein entsprechendes Exempel zu statuieren - weil es ja eh so umstritten ist.

  • lies dir mal Beitrag #792 durch...


    die Verschwendung unseres Staates läuft schon seit Jahrzehnten auf Hochtouren ohne dass die Mehrheit der Deutschen irgendetwas dazu sagt......und dieser Staat verschwendet nicht nur sonder verschuldet sich weiter Hals über Kopf.....wenigstens ist das Schloss am Ende nicht wie so viele andere Dinge "verfrühstückt" und verpufft sondern etwas dauerhaftes und in Stein gehauenes was zudem noch Gelder durch Tourismus anzieht.

  • Eine Meldung der Berliner Morgenpost von heute lässt leicht aufatmen: die Arbeitsgruppe Kultur habe in den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und FDP die Empfehlung abgegeben, sich zum Wiederaufbau als Humboldt-Forum zu bekennen. Die Frage des Zeitplanes (Verschiebung) sei damit aber noch nicht abschließend beantwortet.
    http://www.morgenpost.de/berli…tadtschloss-bekennen.html


    Noch etwas ausführlicher berichtet SPIEGEL-Online über den Stand der Dinge in Sachen Stadtschloss
    http://www.spiegel.de/politik/…and/0,1518,656492,00.html
    Ich muss sagen, dass es mir auch ungeheuerlich erscheinen würde, wenn man nun den Schloss-Befürwortern nach diesem langen Kampf und mehreren Bundestags-Beschlüssen derart in den Rücken fallen würde und das Projekt gecancelt hätte. Ich würde mich doch fragen, was dann ein gegebenes Wort überhaupt noch für einen Wert hat.