Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau

  • User Palantir hat im APH einige selbstgemachte und sehr detaillierte Fotos des neuen im Stadtschloss-Showroom ausgestellten Modells gepostet:


    http://www.abload.de/image.php?img=nqake.jpg
    http://www.abload.de/image.php?img=w5buc.jpg
    http://www.abload.de/image.php?img=s7bqp.jpg
    http://www.abload.de/image.php?img=o6lde.jpg


    Kann man nur hoffen, dass man nur wegen Kostengründen nicht auf die Kuppel verzichtet. Der Stella-Entwurf gefällt mir nach wie vor :daumen:

  • zu Andi_77
    ich habe "peinlich" nicht in Bezug auf einer "theoretisch-philosophischen" Aussenwirkung bezogen, in diesem Sinne geh ich durchaus konform, dass die von dir angeschnittene Argumentationskette in Bezug auf "Legitmation" häufig etwas verkopft daher kommt.


    Mit peinlich meine ich:
    Schlecht gemachte Rekonstruktionen, billig anmutende Materialien, einfach unansehliche, wenig qualitätsbezogene Architektur. Und da lässst sich auch weniger Streiten als über den "Geschmack" im generellen. Qualität besticht immer. im Falle der Rathausbrücke klingen die Vorschläge der "alten" Brücke irgendwie halbseiden.


    Wie im Falle der Verkehrsführung kann man eben nicht beides fordern. Freie Fahrt für frei Bürger und gleichzeitig Fußgängerzone, freie Fahrt für Fracht- und Beförderungsschifffahrt und Rekonstruktion alter, zu klein dimensionierter Brücken.


    Denn wenn ich schon wieder von diesen Kompromissen höre! Am Ende kommt es wieder zu merkwürdigen Ergebnissen wie im Falle der Bode-Museumsbrücke. Da befürworte ich lieber konsequent gemachte, heutiger Nutzung entsprechende Architektur (wie gesagt, dort war es wirklich schwieriger wegen der Nachbarbücke). Die darf gerne altes zitieren, aber eben nicht schlecht imitieren. Wenn man sich stärker an historische Vorbilder anleht, sollte das Neue auch einen eigenen, besonderen Charakter besitzen um das historische nicht zu banalisieren. Sonst wird es eben peinlich. Aber das ist meine persönliche Haltung.

    Die neue Brücke (den Entwurf) empfinde ich übrigens als ausserordentlich zurückhaltend und klassisch schlicht.


    D.

  • Tja, wenn eben jeder seine Duftmarke hinterlassen muss, statt die alten zu respektieren, kommt eben son Mischmasch raus, wie die Monbijoubrücke. Wobei mich bei jener diese Wölbung am meisten stört. Aber es wär ihnen bestimmt nichts dabei abgebrochen, wenn man die neuen Geländer passend zu den alten wiederhergestellt hätte. Man kann ja schon froh sein, dass die Lampen keine "moderne Interpretation" der Originale geworden sind...Deswegen sollte man bei der Kurfürstenbrücke auch so originalgetreu wie möglich rekonstruieren und einen Weg finden, wie der Kurfürst auch wieder da stehen kann. Dieses würde es zu was besonderem machen, wie eben auch die Schlossbrücke mit ihren Figurengruppen. Der veraltete neue Entwurf, den man bisher sehen konnte, ist für sich gesehen nicht schlecht. Aber dann bitte im Regierungsviertel...Dieser Wettbewerb scheint schon ziemlich Hals über Kopf ausgerufen zu sein...


    Aber ich denke, wie auch Regula, dass die Schlossfreiheit zu eng für dieses Verkehrsaufkommen. Jetzt ist auch noch (endlich) die Breite Straße wieder schmaler und die Rathausbrücke und die Straße sind auch nicht gerade breit. Könnte mir vielelciht ne Einbahnstraßen in beide Richtungen vorstellen. Aber ohne gehts auch...Vielelicht könnte man der K.-L.-Str. vor dem Schloss je Richtung ne (halbe) Spur wegnehmen oder so.

  • Ja, das mit der Wölbung bei der Monbijoubrücke ist tatsächlich besonders schlimm fürs genauer betrachtende Auge. So seh ich das auch. Allerdings wird es wohl nicht anders gegangen sein, schließlich hatte die alte Brücke 2 Bögen. Herausgekommen ist letztlich nichts halbes und nix ganzes. Übrigens sind viele der schöenen alten Lampen (ich glaube mit ausnahme von einer) originale die wieder angebracht wurden. Die Brüstungen hätte ich auch dem original entsprechend als schöner befunden, man sieht der Brücke schon sehr ihren recht "zusammengestöpselten" Charakter an. Sowas bitte nicht noch mal...

    Ähnlich kann es nämlich bei einer Rekostruktion der Kurfürstenbrücke auch wieder laufen. Die Stelle des Flusses ist nicht sehr breit, aber kurz nach ihr wenden die Touristenkähne. Das historische Vorbild war ebenfalls - wie die alte Monbijoubrücke - mit symmetrischen Bögen links und rechts des Kurfürstendenkmals bestückt. Es ist im Grunde unmöglich die alten Proportionen mit den heutigen Nutzungsanforderungen zu kombinieren!

    Einfacher hat es da die Schlossbrücke. Die liegt ja nicht an der Spree sondern am kaum benutzten Kupfergraben. Da passen gerade mal größere Ruderboote durch...

    D.

  • Da die Säulen von drei der vier Leuchten auf dem neuen Teil der Brücke aus andersfarbigem Granit bestehen, ist wohl nur die eine Säule (auf jeden Fall) original.
    In beiden Fällen haben/hatten die beiden provisorischen Brücken immernoch einen Rest des mittleren Pfeilers im Wasser (hatte die Kurfürstenbrücke nicht sogar drei Bögen?) und die Schiffe konnten bisher auch passieren. So eine Stahlträgerkonstruktion - die man allerdings auch passend verkleiden kann - ist bestimmt nicht so schön anzusehen. Aber wenn man eine Brücke überquert, besonders wenn so ein Denkmal auf ihr steht bzw. auf das Bodemuseum zuläuft, dürften diese wohl kaum auffallen. Und man hat die letzten 60 Jahre auch damit leben können. Wie es mit der Statik der Kurfürstenbrücke aussieht, kann ich natürlich nicht sagen. Vielleicht könnte man das Denkmal etwas nach Osten versetzt, sodass es auf dem einen Pfeiler steht...Dann wärs das zwar mit der Symmetrie, aber wär immernoch passender, als was neues. Man kann ja nie wissen, auf was für Ideen man so kommt...
    Wär auch schön, wenn man sich mal um die gammelige Friedrichbrücke bei der Alten Nationalgallerie kümmern würde, vielleicht sogar die fehlenden Detail rekonstruiert. Gibts da Pläne?

  • Irgendwie ist historische Kontinuität in dieser Stadt bei den Zuständigen seit der Nachkriegszeit ab und zu verpönt. Man reißt so gern Dinge ab und denkt dabei nicht einen Augenblick nach.


    An den PdR erinnert bald gar nichts mehr (so sehr ich das Humboldtforum begrüße, so schade finde ich dieses mutwillige Ignorieren dieser Episode), der letzte historische Pfeiler an der Rathausbrücke ist nun auch egal.


    Ich hoffe jedenfalls das mit dem Standort des ersten gemeinsamen Rathauses an dieser Stelle läßt sich verifizieren, damit es geschafft wird Frau Junge-Reyer mal aus ihrer ewig dümmlichen Trotzhaltung zu holen. Man hat bei diesen Aktionen immer das Gefühl, daß da Beamte mit Scheuklappen am Werk sind die den einmal eingeschlagenen Weg ums Verrecken nicht ändern.


    Ben: die Brücke hatte mal 5, später 3 Bögen, japp.

  • Es ging mir ja nicht darum, dass man den Pfeiler seiner Originalität wegen erhält, sondern darum, dass man ihn wieder mit einbeziehen kann, um vielleicht dem Kurfürsten Stabiilität zu geben.
    5 Bögen sogar?!

  • Die U-Bahnstation soll erst 2017 gebaut werden? Also doch nicht gleichzeitig mit dem Schloss...aber mir gefällt das Konzept eigentlich ganz gut. Ist ein brachbarer Kompromiss.

  • 2017 soll die U-Bahn laut Artikel eröffnen. Baubeginn also dementsprechend früher und somit alles wie gehabt.


    Von der Pflasterung halte ich übrigens garnichts. Diese Lösung produziert ungleich mehr Lärm als eine Asphaltstraße. Somit hält anstatt der erhofften Urbanität noch mehr Unruhe Einzug.

  • ^ Du wirst es nicht glauben, aber so Mancher verbindet Urbanität durchaus auch mit Geräuschen bzw. Lärm. Ruhe findet man dann doch eher auf dem Land. Oder wirkt die Champ-Elysees suburban, weil sie ebenfalls gepflastert ist?

  • Von der Seite hab ich das noch nie betrachtet.


    Allerdings halte ich es -auch aus diesem Blickwinkel gesehen- nicht für sinnvoll, den Strassenlärmpegel unnötig mittels Kopfsteinpflaster zu erhöhen.:confused:

  • Ich denke, dass wegen der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h und der Verwendung eines recht glatten Pflasters der zusätzliche Lärmpege begrenzt sein dürfte. Sie holen ja nicht in Brandenburg die krümmsten Steine aus dem Acker dafür, sondern werden schon recht hochwertiges, getrimmtes Pflaster benutzen. Ingsesamt finde ich das eine gelungene Variante, die sowohl optisch als auch funktional die Nutzungsinteressen gut ausbalanciert.

  • Das Kopfsteinpflaster bezieht sich ja auch nicht auf den Lärm sondern eher auf die Geschwindigkeit dadurch sollen die Autofahrer mitbekommen das es sich nicht lohnt auf dieser Strecke zu "rasen"8bei dem hohen Verkehr zur Rush Hour wird aber sowieso keiner schnell fahren)! Aber auch passend zur Umgebung soll sich das "Pflaster" einfügen, sowie es früher auch war als auf dem Schlossplatz alles gepflastert war:lach:

  • Ich finde, das Konzept klingt ganz vernünftig. Vor allem habe ich zum ersten Mal den Eindruck, daß sich der Senat konstruktiv verhält, daß er versucht, die Chance, die die Rekonstruktion des Schlosses bietet, aufzugreifen und für Berlin zu nutzen. Das ist ein gewaltiger Fortschritt.

  • Die Opposition zerreißt das Konzept (wie zu erwarten war) in der Luft. Dabei paart sich Himmelsstürmerei mit einer großen Brücke über die KLS mit absoluter Unkenntnis. Wie kann der "Verkehrsexperte" der CDU behaupten, dass durch Tempo 30 die Gefahr von Staus besteht? In jeder Einführungsveranstaltung Verkehrsplanung lernt man, dass bei Tempo 30 am meisten Fahrzeuge pro Zeiteinheit durch einen Straßenquerschnitt passen. Die gegenläufigen Einheiten Tempo und Sicherheitsabstand haben ungefähr bei dieser Geschwindigkeit ihr optimales Verhältnis. Ich werde das Gefühl nicht los, dass viele in Berlin Opposition mit Opportunismus verwechseln.


    Jan


    http://www.morgenpost.de/berli…zur_Museumsinsel_vor.html

  • Es kann aber schon möglich sein das bei dem zukünftigen noch mehr werdenden Verkehr bzw. Fußgängersaufkommen eine höhere Staugefahr besteht da viele Leute die Karl-Liebknecht bzw. Unter den Linden nutzen werden um sich das Schloss vom nahen anzusehn oder einen Parkplatz suchen den es ja nicht geben wird.(nicht mal ein Parkhaus was es in jeder anderen europäischen Metropole doppelt soviel gibt!) Aber natürlich auch das Tempo spielt eine wichtige Rolle denn dadurch das sich schon in der Nähe der 2 neu geplanten Ampeln welche befinden könnte es immer wieder zu Rückstaus und Problemen mit der auf der Spandauer Straße fahrenden Tram(Straßenbahn) kommen!

  • ^ Wie soll denn die Tram, die komplett auf eigenem Gleiskörper fährt, den Individualverkehr beeinflussen? Falls dud as andersherum meinst - ich bezweifle, dass sich da permanent der Verkehr bis zur Spandauer stauen wird, eine Ampel gibt es schlieslsich shcon heute und die hat nicht annähernd solche Auswirkungen.


    Würde man dort (wohin eigentlich) eine Tiefgarage bauen, würde man übrigens eher zusätzlichen Verkehr anziehen, das wäre absolut kontraproduktiv.


    Die Idee der Grünen mit dem Shared Spacxe find eich übrigens ganz süss - nur scheint keiner auf die Idee gekommen zu sein, dass Durchfahrtsstrassen in Kleinstädten ein etwas anderes Kaliber als die Schlossfreiheit mit ihren Touristenhorden (die eh überall hinkucken, nur nicht dorthin, wohin sie gehen) ist.

  • Sicherlich wird ja die Öffnung der Französischen Straße das ganze auch noch beeinflussen und regulieren.