Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau

  • APH war schneller ;)


    http://www.aphforum.de/archite…&st=0&sk=t&sd=a&start=204


    Bei Links zu externen Artikeln (auch wenn es sich nur um einen Link zu einer externen Bildergalerie handelt) stets etwas Inhalt in eigenen Worten wiedergeben, bitte. Ab sofort bitte 1. Gebot beachten. Vielen Dank


    EDIT: Der Link führt zu den Entwürfen des Humboldt-Forums aller Wettbewerbsteilnehmer der letzten Runde. Bitte etwas nach unten scrollen.

    Einmal editiert, zuletzt von Young W. ()

  • OriginalScore: Jedenfalls vielen Dank für den Bericht. Gut für alle, die sich nicht selbst einen direkten Eindruck verschaffen können. Ich hoffe, der TV-Bericht (Mediathek) ist zumindest ein relativer Ersatz.


    Es scheint sich nach Bekanntwerden der Entwürfe in den Feuilletons nun immer mehr die Ansicht durchzusetzen, daß man entweder den Schlüterbau mit seinen Proportionen möglichst vollständig rekonstruiert oder (evtl. auf Kosten der städtebaulichen Harmonie beim Blick von den Linden) ein ganz anderes Bauwerk errichtet hätte. - In diese Richtung nun sogar die FAZ:


    Der Stella-Entwurf ist laut A. Kilb wegen der Verteilung der Baumassen Sieger. Im übrigen sieht sie ihn kritisch, aber ohne neue Erkenntnisse (Mängel: Spreeseite und Inhaltslosigkeit).
    Quelle: http://www.faz.net/s/RubEBED63…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Eher findet Kilb wohl Gefallen an dem Entwurf von Kuehn Malvezzi (sei "ausgezeichnet").
    Quelle: http://www.faz.net/s/RubCF3AEB…ntent.html?rss_googlefeed
    Ähnlich schrieb ja schon der Tagesspiegel.

  • Ich bin froh, dass die Diskussion über das Für und Wieder des Schlossbaus hier schnell wieder abgeflacht ist. Darüber dürfte in anderen Threads ausführlich genug debattiert worden sein.
    Der Palast ist nun weg und der Schlossbau zzgl. des entsprechenden Entwurfs besiegelt. Und mit dem Stella-Entwurf hat die Jury m.E. einen sehr guten Kompromiss zwischen Reko und Neubau gefunden. Voll-Reko-Befürwortern dürfte erfreuen, dass neben den 3 Fassaden auch die Kuppel rekonstruiert wird (mal abgesehen von den beiden links und rechts der großen – was mir aber sogar noch besser gefällt) und die neuen Bauabschnitte nicht zu modern daherkommen und das Schloss in seiner alten Pracht nicht in „den Schatten stellen“. Vertreter der Moderne können sich dagegen über sichtbare Kontraste, klare Formensprache und eine gewisse Offenheit durch die begehbaren Loggien der Spreeseite erfreuen. Auch gefällt mir die stimmige Gesamterscheinung die als symmetrisches Rechteck ohne jegliche Schnörkel daherkommt.
    Wie Backstein bereits geschrieben hatte, wären detailliertere Visualisierungen der Spreefassade (bzw. der modernen Bauteile insgesamt) wünschenswert um einen besseren Eindruck vor allem auch von der Materialwahl zu erhalten. Überraschend für mich jedenfalls ist, dass für den Spreeflügel offenbar keine besonderen Funktionen angedacht sind. In Punkto Vermeidung zu großer Kommerzialität ein positives Statement.


    OriginalScore


    Vielen Dank für die Zusammenfassung; sind auf jeden Fall eine Menge Entwürfe dabei die unterschiedlicher nicht sein könnten. Kurze Anmerkungen meinerseits:


    Mit deinem Kommentar zum Stella-Entwurf bin ich d’accord. Die Loggien der Spreefassade sollten so weit wie möglich für alle Besucher begehbar sein.


    Der Kollhoff-Entwurf geht schon fast in die Richtung Voll-Reko. Gut, dass er nicht gewonnen hat; wäre m.M. nach zu viel des Authentizismus und zu wenig von außen sichtbarer Kontrast.


    Der Mäckler-Entwurf erinnert zumindest von der Gesamterscheinung der Baumasse her an eine Voll-Reko. Die Gestaltung der Innenhöfe mit den Statuen finde ich jedoch etwas albern, insbesondere im Eosanderhof. Die dargestellte moderne Monumentalität und auch die Farbwahl mit diesem Gelb und Grau sagen mir nicht wirklich zu.


    Der Kleihues-Entwurf wirkt in typischer Kleihues-Manier sehr massiv. Die Idee mit den Lichteinlässen zum Untergeschoss im Schlüterhof finde ich so schlecht nicht.


    Den Braunfels-Entwurf der das Schloss in Richtung Marx-Engels Forum öffnen will, ist auch keine schlechte Idee…aber mit dem Senat wär das wohl nicht durchsetzbar gewesen.


    Zusammengefasst ist also der Stella-Entwurf für mich im Vergleich zu den anderen Wettbewerbsteilnehmern der beste Kompromiss. Hoffentlich geht es dann auch bald los, damit es in Berlin nicht allzu lange dieses große Baufeld gibt.

  • Wer den Gendarmenmarkt mag, wird das Schloss lieben!

    Denn auch der schönste Platz Berlins (Ergebnis vieler Umfragen), der Gendarmenmarkt, wurde im letzten Jahrzehnt der DDR wieder aufgebaut, rekonstruiert, repariert! You name it! Seitdem findet dort der Berliner Weihnachtsmarkt statt....

  • oh Mann
    die Anja Lösel vom Stern schreibt nur Mist.


    "Außen sieht sein Schloss aus wie es vor dem Krieg war: eintönige Fassaden, mehr als hundert Meter lang, langweilig und öde. Sogar die barocke Kuppel will Stella sorgfältig rekonstruieren."
    Schinkels Fassaden langweilig und öde?! =) Wahrscheinlich war die glatte Fassade des PdR aufgelockert und interessant in ihrer Wahrnehmung?! :)


    "Der Bundestag hatte 2003 für die historischen Schloss-Fassaden gestimmt und sich eine Kuppel gewünscht. Auch eine moderne wäre möglich gewesen, vergleichbar der von Norman Foster auf dem Reichstag, die sich zu einem der beliebtesten und meistbesuchten Orte in Berlin entwickelt hat. So oder ähnlich hätte die Schlosskuppel auch aussehen können. Chance vertan."
    sehr gutes Zeugnis ihrer schlechten Recherche. Denn Foster wollte erst statt der Kuppel ein Baldachin bauen und wurde dann durch Bundestagsvorgaben zur Kuppel "genötigt".


    http://www.stern.de/unterhaltu…47437.html?id=647437&ks=4


    des is übrigens der Link....

    Einmal editiert, zuletzt von Batō () aus folgendem Grund: Beiträge gehören zusammen

  • Der Stern-Artikel ist schlimm! :Nieder:


    Wenn man sich überlegt, dass der Architekturkritiker der ehemaligen DDR, Bruno Flierl den Entwurf im Artikel für das Neue Deutschland, der SED - Parteizeitung (!!!), eine sinnvolle und durchdachte Kritik schreibt, dann sieht man erst wie peinlich der Artikel von der Sterntusse ist.
    Und Bruno Flierl ist mit Sicherheit, einer der kompetentesten PdR-Verteidiger gewesen.


    Flierl empfiehlt, Elemente der Rückfassade vom Kohlhoff Entwurf zu übernehmen.
    Das ist ein sehr guter Vorschlag. Das Schloss "schwimmt" tatsächlich etwas im städtebaulichen Kontext. Zudem muss nun auch bedacht werden, zusätzlichen Raum zu schaffen. Die Umplanungen des Innenraums werden dazu führen, dass eine Heranführung der Fassade ans Ufer unvermeidlich wird. Ebenfalls muss überlegt werden, inwieweit der Entwurf an der Uferseite verbreitet werden muss, um Raum zu schaffen. Ich hoffe auch, dass Stella einige gute Ideen seiner Konkurrenten übernimmt.



    Deswegen: Stern :Nieder: Neues Deutschland:daumen:
    Da kann der Stern mal lernen, wie man konstruktiv an ein Thema herangeht!

  • Stella sinierte in seinem Interview ja darüber nach, daß er den Eosanderhof auch gerne rekonstruiert sehen würde, nicht nur den Schlüterhof, denn der gehöre für ihn ebenso zum Schloß. Nun hat er einen modernen Gebäudeteil angefügt, bei dem man sich fragt wozu er genau gedacht ist. Er ist kaum mit dem Hauptgebäude verbunden, zu schmal um irgendetwas von Belang beherbergen zu können und schreit in seiner Isoliertheit fast danach mittelfristig durch eine Rekonstruktion mit Apothekerflügel ersetzt zu werden. Auf diesen Gedanken könnte man jedenfalls fast kommen :D
    Natürlich ist das teils weit hergeholt, aber ich würde wirklich gerne wissen, was hinter diesem Gebäudeteil wirklich steckt.

  • Eigentlich gehört es ja in den Stadtschloss-Thread 2, aber da es sich ja um Vorschläge handelt, welche jetzt unrealisiert bleiben (Es sei denn, die Oberen lehnen im Gegensatz zur Jury Stellas Entwurf), stelle ich es jetzt mal hier hinein.
    Galerie von DIE WELT mit alternativen Vorschlägen über das Stadtschloss Berlin



    Moderation: Die Übersicht zu den Wettbewerbsbeiträgen gehört trotzdem in diesen Thread und kann bzw. soll hier diskutiert werden.

  • Kleines Filmchen auf SPON über den Wettbewerb und den Siegerentwurf...allerdings auch mit scharfer Kritik.


    Edit: Kann jemand was über den Inhalt schreiben? Ich hab hier leider keinen Ton :(

  • Polskie radio dla zagranicy - polnisches Radio über die Grenzen bzw. der Auslandsdienst des polnischen Rundfunks hat einen Bericht gemacht über den Aufbau des Berliner Stadtschlosses und einige Parallelen zum Wiederaufbau des Schlosses - ( Zamek Królewski w Warszawie) in Warschau entdeckt.


    http://www.polskieradio.pl/zagranica/news/artykul97620.html


    (keine Angst, ist auf deutsch!)



    bzgl. Bezeichnung des Schlosses: T.W. hat recht! Fehler meinerseits!

    2 Mal editiert, zuletzt von Kent ()

  • Telepolis lässt kein gutes Haar über W.v.Boddien. Während der Autor das Stadtschloss nur beiläufig als Scheinschloss betitelt, stellt er die Gemeinnützigkeit des Schloss-Fördervereins in Frage und schreibt von einem Missbrauch der Spendengelder für private Zwecke. Kritisiert wird außerdem der fehlende Vertrag zwischen dem Förderverein und dem Bund über die Beisteuerung der Finanzierungsmittel für die Fassade.


    Link

  • Kent

    ...Parallelen zum Wiederaufbau des Wawelschlosses - ( Zamek Królewski w Warszawie) in Warschau entdeckt.


    Der Wawel ist doch in Krakau?:confused:


    Warschau ist natürlich ein vergleichbarer Fall eines gesprengten und wieder aufgebauten Schlosses. Allerdings ist die oft gezogene Parallele zum Schloß in Warschau zweischneidig, weil manche infolgedessen meinen, das Berliner Schloß sei schon im Krieg ganz zerstört worden. Das ist aber ja nicht der Fall; z.B. (aus dem Kopf) der Katharinenpalast (Zarskoje Selo) in St. Petersburg oder die deutschen Schlösser in Dresden, Stuttgart (Neues Schloss), Hannover, Mannheim oder Bruchsal waren stärker zerstört.


    Ähnlich wie in Warschau scheint übrigens der kriegsbedingte Zerstörungsgrad des Schlosses Gottesaue (Karlsruhe) gewesen zu sein, von dem fast nichts übrig war - vgl. http://www1.karlsruhe.de/Termi…iederaufbau_gottesaue.htm
    ...als es wiedererrichtet wurde (heute Staatl. Hochschule für Musik), vgl.
    http://www.unicheck.de/ranking/37/facts.html
    Komisch, daß Gottesaue in der Wiederaufbaudiskussion nie erwähnt wird.

  • Ich habe mal eine allererste Version des Stella-Entwurfes gebaut und ins 3d-Warehouse hochgeladen, so kann sich jeder das Gebäude in GoogleEarth ansehen.
    Leider gibt es noch kaum brauchbare Farbfotos die man als Texturen verwenden könnte so musste Ich alte postkarten verwenden, dass sieht dann recht bescheiden aus.


    Modell gibts hier

  • Wow, sieht klassse aus. OK, etwas zusammengeschustert und grau, aber sonst...Man bekommen jedenfalls nen besseren Eindruck von der zu künftigen Situation - bis auf die parkenden Autos vielleicht ;). Haste auch das Alte Museum? Das fehlt mir noch auf der Karte...

  • Dvorak
    Auch von mir ein herzliches Dankeschön. Klasse Arbeit die du dir da gemacht hast...weiter so ;)


    Es wurden ja bereits einige Links zur Wettbewerbsübersicht gepostet...einen möchte ich noch von der Berliner Zeitung zufügen, der wie ich meine recht gut strukturiert ist und zu allen Entwürfen ein paar kurze Worte findet.


    @Alle --> Dankesagungen bitte übrigens vornehmlich über das Renommeesystem.

  • So sehr ich doch am Anfang begeistert war, so skeptischer bin ich jetzt.


    Das Platzangebot wird nicht reichen!
    Die Innenräume müssen neu geplant werden. Mit der Erstellung historischer Innenraumkubaturen sind die optimistischen Platzangaben kaum zu schaffen.
    Es ist nicht klar, inwieweit die Wanne des PdR genutzt werden kann.
    Die Ostfassade ist in erster Linie ein architektonischer Gag ohne Funktion.
    Wertvoller Platz wird verschenkt.


    Der Entwurf von Stella ist schlank und elegant, keine Frage. Doch es wird nachgebessert werden müssen.
    Zum einen muss das Gebäude bis an die Spree verlängert werden, um weiteren Platz zu schaffen. Zum anderen ist es wichtig, die Bodenwanne mit ihren enormen Platzreserven sinnvoll einzuplanen. Hierfür wird auch eine Bebauung in irgendeiner Art und Weise zum Dom wichtig werden. Der KSV Entwurf demonstriert diesen Gedanken. Mit einer derartigen Erweiterung kann auch ein besseres Platzformat geschaffen werden.
    Und zu guter Letzt, sollten die Anlagen der "Uferpromenade" des PdR übernommen werden. Der Stellaentwurf ist seltsam unschlüssig darüber, inwieweit das Gebäude das Ufer nutzt. Hier muss nachgebessert werden.

  • Schlossdiskussion ohne Ende...

    Hach, wie originell. Und wieder eine "wunderbare" Aktion - Gesicht zeigen - gegen den Bau des Schlosses:


    Baunetz-Meldung vom 9.12.
    http://tinyurl.com/63budg


    Es handelt sich um eine Web-Aktion, bei der Gegner des Neubauprojekts mit Schlossfassade ein Foto mit ihrem Namen hochladen können, um auf diese Weise gegen die Entscheidung zu protestieren. Die Bezugnahme auf Proteste während des Irak-Kriegs empfinde ich jedoch als etwas seltsam. Hier ein Zitat aus dem Baunetz-Artikel:


    "Nun, da die großen Entscheidungen gefallen sind, der Siegerentwurf feststeht und die Verhandlungen über die weitere Ausgestaltung und Überarbeitungen des Projekts zunehmend hinter verschlossenen Türen zwischen Bauherrn, Nutzern und Architekt stattfinden werden, was kann öffentlicher Protest da noch machen? Gesicht zeigen, dachten sich Nina Brodowski und Christoph Wagner und stellten bei der Ausstellungseröffnung mit allen Wettbewerbsarbeiten zur Schlossgestaltung die Internetseite http://www.kein-schloss-in-meinem-namen.de vor.


    Hier kann nun jeder Nutzer ein eigenes Bild hochladen und mit dem eigenen Namen und Gesicht (oder etwas ähnlichem) öffentlich Stellung beziehen. Damit reihen sich die Initiatoren in eine lange Reihe von Protestseiten etwa gegen den Irakkrieg „Not in Our Name“ oder gegen israelische Siedlungen auf palästinensischem Gebiet ein – starker Tobak, wo es doch hier nur gegen ein Gebäude geht? Übles Nachtreten der schlechten Verlierer? Oder vielleicht doch der notwendige lange Atem in einer öffentlichen Diskussion, die nun Gefahr läuft, nicht länger öffentlich stattzufinden?"


    Bei Links zu externen Artikeln, selbst wenn sie nicht deiner Meinung entsprechen, stets etwas Inhalt in eigenen Worten wiedergeben, bitte. Sie bleiben nicht ewig online.

    2 Mal editiert, zuletzt von Berolina ()

  • Francesco Stella macht einen Rundgang vor Ort und teilt einige Gedanken dem Tagesspiegel mit. Francesco Stella definiert, warum eine Architekturdiskussion in Berlin immer etwas besonderes ist, und mit keinem Ort der Welt verglichen werden kann:

    In Berlin ist, wie in kaum einer anderen Stadt, „das Denken zu Stein geworden“.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…oldt-Forum;art974,2682513

  • So schaut her, dass habe ich mit meinem Einwurf gemeint:
    vs. Original:
    Damit hätte man einen Großteil der Platzprobleme beseitigt. Müsste keine Kompromisse bzgl. der Innenraumgestaltung machen, und hätte die Wanne mit ihren Räumen sicherlich besser angebungen.


    Die Ufergestaltung ist allerdings noch offen! :cool:

    Einmal editiert, zuletzt von Kent ()