Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau

  • "Und was die Symbolkraft angeht ist der Unterschied zwischen "Wiederaufbau des längst vergangenen zentralen Repräsentativbaus des ebenfallss längst vergangenen preußischen Kaiserreichs und einem zeitgenössichen Neubau als Repräsentativbau unserer Jetztzeit wohl auch ziemllich eindeutig."


    Aber Entschuldigung, das ist doch gar nicht richtig. Weder gab es ein preußisches Kaiserreich; auch handelte es sich beim Stadtschloss nicht um den "zentralen Repräsentativbau" des deutschen Kaiserreichs - Schlüters Ausbau beginnt um 1700 und wird durch Eosander von Göthe weitergeführt, die Kuppel kommt um etwa 1850 nach einem Entwurf von Stüler hinauf. Repräsentativbauten Wilhelms II. in Berlin sind der Dom, der Marstall, die Staatsbibliothek; in Potsdam Cäcilienhof.


    Die Bundesregierung und das Parlament, sprich die politischen Zentralorgane der Bundesrepublik Deutschland haben ihren Sitz im Spreebogen in Neubauten, die nicht "auf Alt" gemacht sind; der Reichstag - weitgehend entkernt -, zeigt seine Umbauphase zum demokratischen Parlament im Innern und durch die Kuppel; das kommende Humboldt-Forum ebenfalls im Innern und durch den Spreeflügel.
    Natürlich ist das Ganze ein Kompromiss, bei dem nun aber ein - wie ich finde - sehr gelungener Entwurf herausgekommen ist.


    Übrigens: sowohl das Prinzessinenpalais, als auch das Kronprinzenpalais Unter den Linden waren vollkommen zerstört und wurden nach dem Krieg zunächst abgerissen. Erst Jahre später führte die DDR-Führung originalgetreue Rekonstruktionen der Aussenfassaden durch. Wussten Sie das? Im Vergleich dazu sind die Forderungen nach erkennbarer Modernität des Humboldt-Forums durchaus gut erfüllt.

  • Wann soll man diese ganzen Artikel denn lesen!? Hier mal zur Abwechslung etwas mehr Bilder als Text im Beitrag aus der Abendschau ;).


    @Salamender
    Ehrlich gesagt, habe ich nur auf sone "Zu viele ausländische Jurymitglieder"-Kommentare gewartet. Der restl. Inhalt machts noch...interesssanter und amüsanter zu lesen.


    @ERGOV
    Die 4te Fassade des Hofes war nicht von Schlüter und gehört somit nicht Schlüterhof im engeren Sinne.


    Chandler
    Ich wage zu bezweifeln, dass die Reko-Gegner - auch wenn es ihre sonstigen Werke oft vermuten lassen - ohne jegliche Emotionen an die Sache gehen, sei es nun, weil sie das Schloss an sich als "Symbol des Militarismus" etc. sehen oder das Projekt jetzt, wo alles weitgehend in trockenen Tüchern ist, als Niederlage für ihre Überzeugungen empfinden...

  • An alle passionierten "Modernisten" und Wiederaufbaugegner:
    Schon einmal daran gedacht, dass sich manche Menschen einfach noch an Schönheit und Harmonie erfreuen können? Einfach nur daran und ohne irgendwelche ideologischen Hintergedanken.
    Und die Moderne (die eigentlich gar nicht mehr so modern ist und auch schon reichlich Staub angesetzt hat) hat in der Hinsicht einfach nur kläglich versagt. Sie ist kalt, unpersönlich und uninspiriert. Austauschbarer als jede gründerzeitl. Massenproduktionsmietskasernenfassade (<---was ein Wort! ;) )

  • @ERGOV
    Die 4te Fassade des Hofes war nicht von Schlüter und gehört somit nicht Schlüterhof im engeren Sinne.


    Ist mir ein zu theoretisches Argument. Die Wirkung des Hofes wird dadurch zerstört, das ist der Punkt, nicht ob diese oder jene Fassade kunsthistorisch "wertvoller" ist weil sie von Schlüter war, und die andere nicht (also weg damit und irgendwas neues muss hin). Ein komplett originalgetreuer Hof rundherum wäre halt meiner Meinung nach weitaus schöner als diese Lösung.

  • Weder gab es ein preußisches Kaiserreich; auch handelte es sich beim Stadtschloss nicht ....


    Geschenkt. Ich komme eigentlich aus Hessen usw.. Ersetzen sie einfach "zentraler Repräsentati..." durch Vergangenheit und Gegenwart.
    Schließlich ist ja das Tolle an Berlin "die ständige Veränderung" usw. usf. wie jeder Tourist zu berichten weiß.



    Übrigens: sowohl das Prinzessinenpalais, als auch das Kronprinzenpalais Unter den Linden waren vollkommen zerstört und wurden nach dem Krieg zunächst abgerissen. Erst Jahre später führte die DDR-Führung originalgetreue Rekonstruktionen der Aussenfassaden durch. Wussten Sie das?


    Naja, damals hat mich auch noch niemand nach meiner Meinung gefragt.;)

  • @EUGOV
    Naja, was heißt theoretisch? So isset nun mal und so war es auch vorgesehen. Ich wär natürlich auch für alle vier, genau genommen sogar fünf Fassaden gewesen. Diese waren aber nun mal keine Pflicht und sind es auch nie gewesen. Anscheinend werden sie eben nicht als kunsthist. wertvoll erachtet, wie eben auch die Ostfassade. Und als sonderlich harmonisch empfinde ich die westl. Fassaden in Verbindung mit jenen Schlüters auch nicht.


    Chandler
    Ein Neubau an diesem Ort ist ja wohl eindeutig eine Veränderung. Sein Aussehen, ist ne andere Geschichte. Und ich würde sagen, für unsere Generation ist eine größere Veränderung, eine barocke Fassade entstehen zu sehen, als noch ein mit Sandsteinplatten verkleideter Investorenbau. Sonst würde ich vorschlagen, man reißt jedes Jahr ein bestehendes Gebäude unabhängig vom Alter ab und baut was neues, sodass es auch nicht langweilig wird ;).
    Bez. #372
    Und wenn man eine Reko grundsätzlich ablehnt, auch wenn es vielleicht wieder angesagt ist, dann ist man in der "Früher war alles Sch*"-Falle gefangen, oder wie?


    Aber jetzt lasst uns nicht wieder mit dieser Diskussion beginnen. Das Schloss kommt jetzt eben in mehr oder weniger dieser Form, damit sollten sich jetzt beide Seiten abfinden.

    Einmal editiert, zuletzt von Ben ()

  • An alle passionierten "Modernisten" und Wiederaufbaugegner:
    Schon einmal daran gedacht, dass sich manche Menschen einfach noch an Schönheit und Harmonie erfreuen können? Einfach nur daran und ohne irgendwelche ideologischen Hintergedanken.


    Wenn man die einzige Möglichkeit ein schönes und harmonisches Gebäude zu bauen im Wiederaufbau des Vergangenen sieht ist man aber schon sehr vergangenheitsbezogen und in der "früher war alles schöner" Falle gefangen. Mode wiederholt sich natürlich und Retrostil kann ja auch ganz nett sein. Aber es gibt ja auch reichlich Auswahl in der Vergangenheit.


    Ben
    Es geht ja nicht um einen Investorenbau sondern um ein öffentliches Museum bzw. eine Bibliothek. Und allzuviele öffentliche Neubauten dieser Größe in der Stadtmitte wird es in unserer Lebenszeit wohl nicht mehr geben. Das heißt "Geschichte wird gemacht".


    Bez. #372
    Und wenn man eine Reko grundsätzlich ablehnt, auch wenn es vielleicht wieder angesagt ist, dann ist man in der "Früher war alles Sch*"-Falle gefangen, oder wie?


    Interessante Frage. Ja, so ähnlich ist das wohl. Ich wollte an der Uni mal ein Seminar über die "Psychologie der Ästhetik" besuchen. War aber völlig überfüllt und der Prof weigerte sich zu beginnen ehe nicht mindestens 2/3 der Interessenten gegangen waren. Es waren übrigens auch viele sehr schöne Frauen anwesend. ;)


    Ich habe mich oft gefragt wie ich in den 50/60er Jahren über mir heute unsagbar häßlich und unpassend erscheinende Neubauten zwischen Gründerzeithäusern gedacht hätte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chandler ()

  • Ich war immer Fan der Spreefassade, war für mich immer die schönste Fassade des ganzen Schlosses. Aber mal gucken, wie diese offene Variante real aussieht. Die neue Autobahn-Rathausbrücke beißt sich jedenfalls nicht ganz so arg mit der neuen Fassade. :D

  • Hallo @all!


    Um 00:55 Uhr kommt im ZDF ein Aspekte Spezial zum Wettbewerbsentscheid. Vieleicht gibts dort schon mehr Infos zum Siegerentwurf. Auf der Homepage sind anscheinend Arbeiten von weiteren Teilnehmern zu sehen.


    Hier der link: http://aspekte.zdf.de/ZDFde/in…1872,7483422,00.html?dr=1
    (bekomme die Bilder hier irdendwie nicht reingestellt, Sorry:confused:)


    Das zweite Foto auf der Seite zeigt den Sonderpreis der an das Büro Kuehn Malvezzi geht und das vorletzte könnte der Entwurf von Jan Keihues sein.


    Vieleicht wissen wir ja gleich mehr!

  • Danke für den Tip. War interessant. Besonders wieder mal die ausgelutschen Kommentare der Gegener - und die Frisuren einiger. Zu sagen, wenn man ein Schloss rekonstruiert, kann man auch wieder die Monarchie einführen, ist doch einfach nur billig. Oder hat man mit der Frauenkirche etwa wieder den Klerus in Sachsen eingeführt? Oder Reko=Feigheit. Vielleicht ist es ja auch mutig, sich mal gegen diese Einstellung durchzusetzen?

  • Danke für den Tip. War interessant. Besonders wieder mal die ausgelutschen Kommentare der Gegener - und die Frisuren einiger. Zu sagen, wenn man ein Schloss rekonstruiert, kann man auch wieder die Monarchie einführen, ist doch einfach nur billig. Oder hat man mit der Frauenkirche etwa wieder den Klerus in Sachsen eingeführt? Oder Reko=Feigheit. Vielleicht ist es ja auch mutig, sich mal gegen diese Einstellung durchzusetzen?

  • Fand den Kommentar der "Mutlosigkeit" auch sehr unterhaltsam. Bei der Anti-Reko-Stimmung die in Deutschland immer noch vorherrscht, braucht man schon einen gewissen Mut, um sich für das Schloss einzusetzen.

  • Die Gegenargumente der Befürworter sind doch auch ausgelutscht! Schönes Stadtbild, Historisches wiedergewinnen...Ich denke, man hätte für das viele Geld lieber Denkmale instand setzen sollen, die es noch gibt! Das ist ja der größte Kritikpunkt der deutschen Stiftung Denkmalschutz. Es geht hierbei nur darum, es hübsch und nett zu haben, nicht darum an die Geschichte Preussens zu erinnern. Das ist für mich ein Kritikpunkt. Die Moderne hat erst bewirkt, dass wir alle so leben, wie es heute Standard ist. Die Demokratisierung des Wohnens, die mit der Moderne einherging, wird nicht gewürdigt. alle profitieren von ihr, aber keiner will sie sehen! Ist das der Modern Talking Effekt; Millionen verkaufte Alben, aber keiner hört den sch...? Aber es ist wohl in der Architektur wie im wahren Leben. alle reden davon, dass es bei der Partnerwahl ja immer um die "inneren Werte" ginge, aber letztenendes wünscht sich doch jeder ein Supermodel zur/zum Frau/Mann. Hauptsache hübsche Fassade, der Mensch kann halt nicht aus seiner Haut...

  • Der Beitrag scheint doch nicht sooooo interessant gewesen zu sein. (Kann man bestimmt in der ZDF-Midiathek nochmal ansehen, für die es verpasst haben.) Der Wettbewerb ist ehr ein Thema von vielen. Sah im Netz etwas vielversprechender aus.
    Dafür Neuigkeiten aus anderer Quelle...


    Der Tagesspiegel hat seine Bilderserie erweitert. Zu sehen sind jetzt auch detaillierte Rederings von Mäckler, Eccheli e Campagnola Architetti, Kollhoff und Kleihues!


    http://www.tagesspiegel.de/medien/fotos/cme18420,241936.html


    Zu Kollhoff: Die Ostseite wie zu erwarten sehr historistisch und mit Erasmuskapelle, der große Schlosshof ist überbaut und die Ostseite des Schlüterhofes ist auch nicht so toll.


    Kleihues: Eher monomental modern mit Oberlichtern zum Untergeschoss im Schlüterhof und eher differenzierter Ostfassade, die bis an die Spree reicht. So ganz nett aber ob das mit dem Schlüterhof gerade zu Schlüters Fassaden passt?


    Mäckler: Die Ostfassade des großen Schlosshofes wirkt ganz elegant aber hat etwas von Speers Germania Planungen (ähnlich wie die Eingangssituation zum heutigen Innenministerium nur ohne Skulpturenschmuck). Bei den übrigen Hofseiten hat er seine Schießschartenfassade wieder hervorgekramt, mit der er schon bei den Wettbewerben zum Historischen Museum in Frankfurt und zum Gewandhausneubau in Dresden gescheitert ist. Zwar mit einer Art Putzspiegel oder ähnliches, wecher die ehem. Fensteraufteilung darstellen soll. Die Fassade haben wir aber bestimmt nicht zum letzten mal gesehen...


    Eccheli e Campagnola Architetti: Leider nur mit Standartansicht und einer historisierten Fosterkuppel, dessen Reproduktion ja viele erhofft hatten. Nicht gerade einfallsreich.


    Was meint ihr so dazu?

  • Ich finde man kann durchaus auch so argumentieren: Die außereuropäischen Sammlungen haben es verdient in die Mitte der Stadt zu kommen. Ich finde sie gut, und ich finde es immer wieder beschämend durch die riesige Auswahl in Dahlem zu laufen und die einzig anderen Anwesenden sind die Aufpasser und 2 Rentnerpaare. Es stand doch auch zur Debatte ob für einen nicht niedrigen Millionenbetrag das jetzige Zuhause der Sammlungen saniert werden solle. Da ist mir eine Verlegung tausendmal lieber.
    Und sorry, diese ganzen überbemühten Argumente die immer gegen das Humboldtforum kommen. Wir hatten nun über ein Jahrzehnt in dem sich diverse Büros hätten beweisen können. Es kam offensichtlich nichts, das zufriedengestellt hätte. Warum muß man also ausgerechnet jetzt, nachdem der Entschluß gefaßt ist plötzlich loswettern? Ist das der Tempelhof-Mediaspree-Reflex?

  • Nochmal zum Thema Francesco Stella. Der Mann ist laut diesem Artikel der BILD doch 65. Es handelt sich somit doch um den von mir geposteten Franco Stella.


    Zu den Entwürfen: Der Kohlhoff Entwurf versperrt mit seinem Quaderbau die Sichtachse! Ich würde mir wünschen, dass nachdem nun der PdR nicht mehr den Stadtraum absperrt, dieser Bereich als Passage frei bleibt. Siehe hierzu auch unseren Diskussionsthread mit den eingereichten Visualisierungen dazu.


    Der Mäckler-Entwurf enttäuscht. Gerade Mäckler hat sich in letzter Zeit durch "großspurige" Interview hervorgetan. Ich habe bei Mäckler teilweise den Eindruck, dass er seine Ankündigungen kaum realisieren kann. Wahrscheinlich können wir dann Teile des Entwurfs im Zoofenster wiederfinden ;)


    @ Chandler: Danke!

  • Den Kollhoff-Entwurf finde ich auch nicht schlecht. Die Höfe unterscheiden sich nicht viel voneinander aber dafür nimmt die Ostfassade zu mindest teilw. Bezug auf die alte. Und früher gab es da auch keine Sichtachse, dafür aber diese schöne direkte Lage am Wasser. Die Gestaltungsalterntive für den anderen Hof von Mäckler hat aber auch durchaus was für sich, jedenfalls der Teil mit den Figuren. Aber scheint mir auch schwer umzusetzen zu sein.


    NewUrban
    Zu behaupten, dass das Schloss besser passt, ist aber immer noch rationaler, als zu sagen, dass man wenn man das Schloss baut, doch auch gleich wieder den Absolutismus einführen kann. Was ist dagegen einzuwenden, es schön und nett haben zu wollen? Wollen es die Gegner etwa vorsätzlich hässlich und abweisend? Das Schloss passt nun mal besser zum Zeughaus, Dom, Alten Museum und Neuen Marstall, die sich (fast) alle gestalterisch am Schloss orientieren, als Gehrys Guggenheim Museum. Ob das gesparte Geld in der Denkmalpflege seinen Dienst getan hätte, kann man ja wohl auch nicht sicher sagen. Und: Was hat das "Humboldtforum" (in welcher Form auch immer) mit modernen Lebensumständen und demokratisiertem Wohnen in Form von Großwohnsiedlungen u.ä. zu tun? Diese stehen teilw. schließlich auch unter Denkmalschutz oder sind Teil des Weltkulturerbes. Soll man dort auch eine bauen, oder was? Wenn man offiziell an die Geschichte Preußens erinnern gewollt hätte, möchte ich nicht wissen, wie die ganzen "Künstler" etc. darauf reagieren würden. Und andersrum, wenn man es jetzt deiner Meinung nach nicht tut, wieso interpretieren es dann alle in das Projekt hinein? Es bringt jetzt eh nichts mehr, über das "ob" zu diskutieren, sondern nur noch über das "wie" und vielleicht "wann".

    5 Mal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Die Diskursion wird etwas verwirrend. Mal Grundsatzdiskursionen und gleich wieder das Wettbewerbsergebnis.;)


    @Barko


    Finde du hast vollkommen recht. Die außereuropäischen Sammlungen fristen in Dahlem ein Schattendarsein. Als die Gemäldegalerie noch dar war ging es ja noch, aber daran sieht man das es in beiden Fällen eher eine langfristige Übergangslösung war.


    Warum die Sammlung aber jetzt unbedingt ins neue Schloss soll verstehe ich nicht. Für das Schlossvorhaben sicher ein Glücksfall zur richtigen Zeit, da die Dahlemer Räumlichkeiten dringend sanierungsbedürftig sind. Solch ein geschichtsbeladenes Idetifikationsobjekt, im positiven wie im negativen, welches Innen wie Außen preußische Barock[kunst] wiederspiegelt[e], also verschwenderischen Prunk neben Tonkrügen, Einbäumen und Totenmasken, (echte Alltagsgegenstände aus fernen Ländern hinter rekonstruierten Sprossenfenstern) im Kontrast zu stellen, finde ich lässt diese Kulturen absichtlich primitiv wirken und macht sie schon etwas lächerlich. -Man räumt das Porzellankabinett im Charlottenburger Schloss aus und stellt Blumentöpfe hinein!:D [hab es jetzt mal übertrieben Dargestellt] Geschichte und Kultur was man in beiden Punkten nicht trennen kann wirken für mich halt etwas konträr und beliebig, eben deshalb weil man das Schloss zur Präsentation dieser Gegenstände erst baut, historisch bedingt wäre es ein anderes Ding.


    Ich finde die bekanntesten Berliner Museen wie die Gemäldegalerie, die Antikensammlungen das Münzkabinett etc. gingen einst aus der königl. Kunstkammer hervor, da würde es der neuen Nutzung und der Akzeptanz des Projektes nur gut tun wenn ein Museum von Weltgeltung wieder hierhin zurück finden würde. Oder auch das Kunstgewerbemuseum was sich ohnehin schon vor dem Krieg im Schloss befand. Politisch hätte man nur ein Problem damit einen nicht notwendigen Umzug zu rechtfertigen und dann auch noch ins Schloss. Doppeltes Futter für alle Gegner. Die außereuropäischen Sammlungen könnten auch in die zukünftigen Museumshöfe ziehen und hätten immer noch eine direkte Beziehung zur Museumsinsel. Soll da nicht in ferner Zukunt auch die Gemäldegalerie hin?
    Naja, die außereuropäischen Sammlungen werden ja nicht die einzigen Hausherren im Humboldforum sein. Da gibts viel viel schlimmere Nutzungen, siehe Braunschweig. Hab nur ein wenig Sorge um die Anzieungskraft dieses Konzepts. Kann sich in ein paar Jahren ja wieder alles ändern...