Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau

  • Für Vergangenheitsfetischisten die heute noch ernsthaft darüber diskutieren was der Kaiser wollte u.ä. mag dieser Geschichtskram von Interesse sein. Für gedanklich in der Gegenwart lebende Menschen genügt es wenn die Sichtachse zum Fernsehturm sich optisch gut macht.


    Ganz ohne Personenkult oder nationale Gesinnung oder irgendetwas in der Art.

  • Wenn du jetzt auch noch erläutern würdest, was der aktuell diskutierte Geschichtskram, der sich auf die Schlossfreiheit bezieht, mit Braunfels' Achse zum Fernsehturm zu tun hat...


    Allerlei Bauprojekte in diesem Areal werden irgendwie mit geschichtlichen Fakten und Gegebenheiten untermauert. Z.B. der Standort des Einheitsdenkmals auf dem Sockel des WI.-Denkmals. Na und? Hat nicht zwangsläufig mit Kulten oder Gesinnungen zu tun. Mal abgesehen davon, dass man ja auch immer wieder auf eine fetischistische Art und Weise auf die geschichtskrämerischen städtebaulichen Gründe und Idee der DDR für die Fläche zw. Kupfergraben und Alex pocht.

  • ^^
    Es bezog sich auf die Worte "inhaltsleerer und geschichtsloser ...." aus dem Mausbach Statement.


    Wenn es früher schon so gewesen wäre würden wohl die selben Leute die jetzt vehement dagegen sind, vehement die Wiederherstellung dieser dann ungeheuer wichtigen und bedeutenden Sichtachse fordern. Obwohl es ja im Ergebnis das Gleiche wäre. Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen.

  • Nana, Chandler, jetzt wird's persönlich. Wer sich ordendlich mit der Geschichte des Ortes auseinandersetzt wird gleich eine "nationale Gesinnung" unterstellt? Das geht eindeutig zu weit.


    Wenn bei Dir Stadtplanung nur daran hängt, ob es sich "optisch gut macht" hast Du das Fach von Stadtplanung nicht einmal ansatzweise begriffen. Und wenn die historischen Fakten nicht passen, dass ist es einfach "Geschichtskram".

  • Heute fand im Haus des Berliner Verlages eine Diskussion über das Schloss statt. Die Teilnehmer waren Manfred Rettig von der Stiftung Berliner Schloss, Stephan Braunfels, Theresa Keilhacker von der Architektenkammer und der Feuilletonredakteur der Berliner Zeitung, Harald Jähner. Moderiert wurde die Diskussion von Nikolaus Bernau von der Berliner Zeitung.


    Die Diskussion begann wie zu erwarten war: Stephan Braunfels verteidigte seinen Schlossentwurf. Manfred Rettig erklärte, dass eine Umplanung nach den Vorgaben von Braunfels zu teuren Umplanungen und Kostensteigerungen führen würde, am Ende könnte das Projekt wie der Flughafen BER oder die Hamburger Elbphilharmonie enden. Außerdem hätte Berlin mit Achsenplanungen schlechte Erfahrungen gemacht. Dieses Statement führte dann wieder zu einer Entgegnung von Stephan Braunfels (die Straße Unter den Linden wäre auch eine Achse), worauf wieder Manfred Rettig konterte. Es folgten eine Reihe wechselseitiger Bonmots. (Manfred Rettig: "Herr Braunfels, sie sind ein guter Architekt, ihre Neubauten für den Bundestag sind hervorragend. Aber hier liegen sie gründlich daneben." Stephan Braunfels: "Herr Rettig, sie sind ein hervorragender Projektleiter. Wenn sie den Bau des Berliner Flughafens geleitet hätten, dann wäre er bestimmt schon fertig. Doch beim Stadtschloss sind sie auf dem Holzweg." )


    So hätte der ganze Abend ein ziemlich ermüdender Schlagabtausch zwischen zwei älteren Herren werden können, wenn nicht Theresa Keilhacker gewesen wäre. Sie ergriff weder für Braunfels noch für Rettig Partei, sondern wies darauf hin, dass der Entwurf von Stella noch zahlreiche ungeklärte Probleme mit sich bringen würde und dass der ursprüngliche Siegerentwurf zudem massiv abgespeckt worden wäre. Vor allem kritisierte sie, dass die Ostfassade ursprünglich als Belvedere mit begehbaren Loggien konzipiert worden wäre. Diese wären nun aber gestrichen worden. Bei diesem Vorwurf geriet Manfred Rettig sichtlich ins Schlingern. Er erklärte, dass der aktuelle Entwurf ein Meter tiefe Balkone vorsehen würde, und dass die Balkone wohl nur deshalb nicht sichtbar wären, weil die Renderings so schlecht wären. Diese Vorstellung sorgte offenbar bei vielen Gästen für Heiterkeit. Weiterhin kritisierte sie, dass die Abwicklung des Anlieferverkehrs und die Abstellflächen für Reisebusse unklar wären. Leider wurden diese Fragestellungen nicht ausreichend diskutiert, da die ganze Veranstaltung sehr stark von den wechselseitigen Keilereien zwischen den Herren Braunfels und Rettig dominiert wurde. Auch Harald Jähner kam relativ wenig zu Wort. Er kritisierte vor allem, dass sich das Humboldtforum nicht ausreichend in Richtung Osten öffnen würde.


    Die interessanteste Erkenntnis des Abends bestand darin, dass offenbar schon jetzt massive Abstriche am Schlossprojekt vorgenommen werden, die kaum diskutiert werden. Auf diese Weise könnte am Ende ein Schloss entstehen, das mit dem ursprünglichen Stella-Entwurf nur noch wenig zu tun hat. Daher dürfte eine stärkere öffentliche Kontrolle dieses Vorhabens sinnvoll sein.

  • Ohne diesmal die Darstellung von K. zu replizieren möchte ich darauf hinweisen, dass die Umplanung von Stella auf der Ostseite einen Grund hat: diese ist auf ein Gegenüber hin entworfen, nicht auf eine freie Sicht bis zum Fernsehturm, wie es noch das "Malvedere" voraussetzte. Dies erläuterte Stella schon mehrfach bei kleineren Veranstaltungen.


    Insofern werden da keine "massiven Abstriche am Schloßprojekt" gemacht (diese Sorge aus Klarenbachs Feder verwundert mich schon), sondern Stella hat den Entwurf auf den wahrscheinlichen Fall der Bebauung des MEF modifiziert.


    Die Verkehrsthematik ist allgemein bekannt und auch zigmal diskutiert, auch hier in diesem Strang. Es gab nur die Möglichkeit größerer unterirdischer Tunnelanlagen, die aus Kostengründen verweorfen wurden, oder eben das jetzt geplante recht strenge An- und Abfahrtssystem. Mit der Thema haben aber alle Kernstädte zu kämpfen.

  • Ich habe die Debatte um die Ostfassade doch etwas anders wahrgenommen. Demnach hat Manfred Rettig auf den Vorwurf von Theresa Keilhacker, dass die Ostfassade abgespeckt worden wäre, so reagiert, dass er grundsätzliche Änderungen bestritten hat. Er sagte wortwörtlich, dass es an der Ostfassade doch ein Meter tiefe Balkone gäbe. Schon diese Aussage sorgte für Erstaunen, weil ein Meter tiefe Balkone am Humboldtforum kaum zu den Besuchermassen passen dürften, die sich dort drängeln sollen. Darauf hin griff Nikolaus Bernau ein, er meinte, dass man diese Balkone auf den aktuellen Renderings der Stiftung Berliner Schloss aber nicht sehen würde. Daraufhin meinte Manfred Rettig, dass die Renderings wohl nicht gut wären, und er sagte eine Überarbeitung der Renderings zu. So lief die Debatte ab.


    Ich denke, diese Frage ist ganz wichtig, weil während der Veranstaltung auch vom Publikum ein großes Unbehagen über die Gestaltung der Ostfassade geäußert wurde. Diese wurde von vielen als abweisend empfunden. Nikolaus Bernau hat dann versucht, die gestalterischen Intentionen Stellas zu erklären. Dieser habe ein Belvedere schaffen wollen, der sein Vorbild im Papstpalast von Pienza gehabt hätte. Von den Loggien dieses Palastes aus könnte man einen schönen Blick auf die toskanische Landschaft genießen, eine ähnliche Situation will Stella in Berlin schaffen. Diese Idee hätte das Preisgericht des Schlosswettbewerbes auch überzeugt, allerdings hätte es eine stärkere Öffnung des Gebäudes nach Osten gefordert. Die tatsächliche Überarbeitung hätte diese Forderungen des Preisgerichtes dann aber in ihr Gegenteil verkehrt.


    Letztendlich entstand der Eindruck, dass hier intransparent und unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit geplant wird, und ich denke, dass dieser Eindruck auch der Grund dafür war, dass Rettig an diesem Abend klar der Buhmann des Publikums war. Jede Kritik an der an der Ostfassade und jede Forderung nach mehr Bürgerbeteiligung wurde jedenfalls mit stürmischem Beifall aufgenommen. Mein Eindruck ist, dass der Braunfels-Entwurf ganz sicher nicht kommen wird. Aber die Ostfassade in ihrer derzeitigen Fassung wird auch nicht durchsetzbar sein. Da wird nachgearbeitet werden müssen.


  • Letztendlich entstand der Eindruck, dass hier intransparent und unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit geplant wird,


    Nein, das Problem ist eigentlich ein ziemlich typisches - die 'Planungen' sind seit JAHREN bekannt, haben nur niemanden interessiert. Wenn dann bereits gebaut wird, taucht regelmäßig irgendein wissender Schlaukopf auf, um sich in der ahnungslosen Öffentlichkeit zu profilieren. Resultat: Bauverzögerungen, Kostenexplosion. Natürlich ist die Ostfassade architektonisch nicht der große Wurf - das wusste auch ein Herr Braunfels und versucht daraus jetzt populistisch Kapital zu schlagen. Zum Schaden des ganzen Projekts und aller Beteiligten.

  • Technische Frage:


    Hält es jemand hier für plausibel, dass es etwaige MEHRKOSTEN verursacht, wenn man einen ganzen Bauabschnitt ersatzlos weglässt und dessen geplante Grundfläche als nach einer Seite geöffneten Innenhof gestaltet? Rein logisch kann ich mir das zumindest nicht erklären. Es wäre ja keine UMPLANUNG sondern ein schlichtes "Weglassen" der gesamten Baumasse. Nachdem man ja zuerst den Wunsch hatte dieses Gebäude zu errichten und sich erst im Nachhinein spätere Nutzungen überlegt hat, kann ich mir auch kaum vorstellen, dass es eine Katastrophe für die spätere Nutzung wäre. Alles, was dorthin umziehen soll, hat doch aktuell schon ein "Zuhause" anderswo. Es wird auch so ein riesiges neues Gebäude, mit großer Nutzfläche.


    Das Geld was man hier dann spart, denn rein logisch kann ich mir nur vorstellen dass man hier Geld spart, könnte man dann in "fehlende Puzzleteile" wie die Laterne der Kuppel stecken und hätte noch ein Kostenpuffer für die vermutlich ohnehin entstehenden Kostensteigerungen, man denke nur daran wieviele Jahre seit der Kostenschätzung inzwischen vergangen sind.


    Unter diesem Eindruck sehen ich eigentlich die Ideallösung wirklich darin, diesen Flügel "einzusparen". Entscheidet man sich später doch noch für eine Ergänzung, ob rekonstruierend oder "modern" und hat dann dafür auch das nötige Budget (ohne, wie erwähnt, dann an allen Ecken Geld einsparen zu müssen), dann wäre das auch wieder eine andere Sache.


    Der Bundestag hat außerdem beschlossen, das Gebäude mit drei rekonstruierten Fassaden zu errichten. Ich wüsste nicht, dass dort festgeschrieben ist dass es eine vierte - wie auch immer geartete - Fassade geben müsse. Zumal man semantisch einwenden könnte, dass es auf dieser Seite so oder so eine Fassade geben wird, ob sie nun auf der Grundstückskante verläuft oder zurückgesetzt. Also den Bundestagsbeschluss sehe ich hier nicht als das entscheidende Problem?!

  • ^ Natürlich ist das plausibel.


    1. Die ganze Statik muss neu gerechnet werden. Die Palastwanne ist z. Zt. mit der Belastung des Ostflügels gerechnet.
    2. Der Rohbau ist nach der Stellaplanung fest vergeben - Schadensersatz (Hochtief) für entgangenen Gewinn die Folge.
    3. Wie willst Du die Einfahrten ins Sockelgeschoss gestalten => Umplanung
    4. Wo kommen die Nutzungen der Flächen im Ostflügel hin? => Umplanung und ggf. Verzicht einiger Nutzer mit Umplanungskosten bei deren momentaner baulichen Unterbringung
    5. Kündigung schon gebundener Architekten wie Stella => Schadensersatz
    6. Neue Kosten durch neuen Architekt: wer entwirft die Barockfassaden, wo es sie nie gegeben hat? Braunsfels => Mehrkosten


    Reicht das erstmal?


    Zu Klarenbach: Das kann ja alles sein, schön ist auch die Interpretation von Bernau zum Malvedere. Aber das ist alles kalter Kaffee - in 2012 ist auf ein Gegenüber hin umgeplant worden. Bernau sollte engeren Kontakt mit Stella halten. Das hat im übrigen nichts mit "Speck" zu tun, sondern mit einer veränderten Sicht des Gebäudes im Stadtgefüge.

  • Konstantins Behauptungen muss ich leider in allen Punkten widersprechen:


    • Die Bodenwanne des ehemaligen Palastes der Republik wurde mit Sand verfüllt. Zu einem Auftrieb ist es bis heute nicht gekommen, weder im Laufe der Zwischennutzung noch seit Beginn der Bauarbeiten.
    • Hochtiefs Schadenersatz für entgangenen Gewinn könnte aus jenen Mitteln finanziert werden, die durch den Wegfall der Ostfassade freiwerden.
    • Da sich beim Braunfels-Entwurf die Zufahrten ebenfalls unter dem historischen Eckrondell am Schloßplatz befinden, wäre auch hier keine Umplanung erforderlich.
    • Flächenverluste könnte man schlichtweg dadurch kompensieren, indem man auf zweit- und drittrangige Nutzungen des Schlosses verzichtet. Gemäldegalerie und Skulpturensammlung haben meiner Meinung nach klaren Vorrang gegenüber irgendwelchen außereuropäischen Kollektionen, Gastronomieangeboten und Souvenirläden.
    • Stella müsste nicht gekündigt werden, da seine Pläne für die verbleibenden Flächen (Agora, Schloßforum, Innenräume) wie beschlossen umgesetzt werden könnten.
    • Stella hat die Barockfassaden schon längst entworfen. Um den Schlüterhof umzudrehen, braucht man doch keinen neuen Architekten.

    3 Mal editiert, zuletzt von Architektator ()


  • [*]Stella müsste nicht gekündigt werden, da seine Pläne für die verbleibenden Flächen (Agora, Schloßforum, Innenräume) wie beschlossen umgesetzt werden könnten.
    [*]Stella hat die Barockfassaden schon längst entworfen. Um den Schlüterhof umzudrehen, braucht man doch keinen neuen Architekten.


    Na klar, Stella hat sicher nichts besseres zu tun, als die wirren und völlig sinnfreien Ideen eines anderen Architekten, der bereits in der Vorrunde zum Wettbewerb ausgeschieden war, umzusetzen.
    Mal so zur Info: Man betoniert bereits in Erdgeschosshöhe. Die Diskussion kommt wenn überhaupt dann ca. 4 Jahre zu spät. Sie sollte ohnehin vielleicht zunächst mal mit jenen geführt werden, die seinerzeit den aktuell gebauten Entwurf zum Sieger kürten. Und zwar auf Basis eines klar vorgegebenen Nutzungskonzepts und entsprechender Volumen.
    Um hier also irgendwas zu ändern, müsste man völlig im Urschleim beginnen - das Drehen des Schlüterhofs ist da nur noch ein unwesentliches Detail (welches natürlich dennoch in totalem Widerspruch zum Wettbewerb steht). Man darf im Übrigen davon ausgehen, dass in einem solchen Bruch des Verfahrens auch andere Beteiligte ihr Recht einfordern werden.

  • Mal abgesehen von der Kostenfrage und den Realisierungschancen auf die wir ohnehin keinen Einfluss haben.


    Ich nehme mal an, dass für tel33 und Konstantin die geplante Stellasche Ostfassade ein Gräuel ist. Und die Variante von Braunfels euren ästhetischen Vorlieben viel eher entsprechen würde.


    Woran liegt es denn eigentlich, dass es anscheinend doch nicht so ist? Weil es nicht "originalgetreu" ist? Ist die Stellafassade doch auch nicht?

  • Eine "originalgetreue" Rekonstruktion der Ostfassade wäre gar nicht sinnvoll gewesen, weil das Original aus einem Kuddelmuddel mehr oder weniger zusammenhängender Hausfassaden aus mehreren Jahrhunderten bestand. Es war durchaus so, dass sich die am Wettbewerb teilnehmenden Architekten vorwiegend mit der Frage der Gestaltung der Ostfassade abgequält haben und Stella wohl tatsächlich die angemessenste Lösung gefunden hat: eine rationale, stratifizierende Rasterfassade, von der Moderne inspiriert, die aber doch immerhin erlaubt, dass hinter ihr der originale Schlüterhof rekonstruiert werden kann.
    Nebenbei bemerkt erscheint es mir etwas seltsam, dass viele frühere Schlossgegner nun offenbar umgeschwenkt sind und als feinsinnige Ästheten das Schloss auf einmal "schlossiger" wollen, als es jemals gewesen ist.

  • Ich will nur ergänzen, dass auf der heutigen Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung Manfred Rettig zugegeben hat, dass Stellas Entwurf in zentralen Punkten verändert worden ist, und zwar im kleinen Kreis ohne Beteiligung der Öffentlichkeit. Dieses Vorgehen wurde von Regula Lüscher kritisiert. Daher stellt sich die Frage, welche Legitimation die derzeitige Version der Ostfassade eigentlich hat. Manfred Rettig hat seine Arbeit - auch gestern bei der Veranstaltung der Berliner Zeitung - damit begründet, dass er ja nur den preisgekrönten Entwurf von Stella ausführen würde. Nun, da er nicht den preisgekrönten Entwurf, sondern eine völlig andere Variante der Ostfassade bauen lässt, ist diese Legitimation dahin.


    Ansonsten finde ich es sehr grenzwertig, dass Herr Rettig während der gestrigen Veranstaltung der Berliner Zeitung die Besucher offenbar an der Nase herumgeführt hat, denn damals hatte er diese Änderungen noch bestritten. (Na gut, vielleicht hatte er es ja gestern wirklich nicht gewusst, vielleicht hat er sich auch zwischenzeitlich informiert, aber bei einem Mann seines Kalibers würde ich eher eine gezielte Irreführung vermuten.)

  • Zitat von Architektator

    Hochtiefs Schadenersatz für entgangenen Gewinn könnte aus jenen Mitteln finanziert werden, die durch den Wegfall der Ostfassade freiwerden.


    Dies würde aber der Behauptung Braunfels' widersprechen, die Gesamtkosten des Humboldtforums 100 Mio Euro günstiger zu machen, nach dem Motto: "Weniger bauen, weniger Geld ausgeben". Siehe: http://www.berliner-zeitung.de…um,10809148,24770166.html




    Ich will nur ergänzen, dass auf der heutigen Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung Manfred Rettig zugegeben hat, dass Stellas Entwurf in zentralen Punkten verändert worden ist, und zwar im kleinen Kreis ohne Beteiligung der Öffentlichkeit. Dieses Vorgehen wurde von Regula Lüscher kritisiert.


    Stellas Entwurf scheint allgemein etwas offener gegenüber Änderungen zu sein, wenn man sich das Thema Rondell an der Südostecke anschaut.

  • Das Rondell / der Runderker an der Südostecke ist ein anderer Fall:


    Hier wurde vor Baubeginn die Änderung angeregt und die Kosten dafür von privater Seite gespendet.
    Nunmehr ist bereits die Kellerdecke an dieser und den an den anderen Stellen, die von der Braunfels-Änderung betroffen wären, gegossen worden.


    Es geht seinen Gang! :daumen:

  • Die den Einlassungen des Archidiktators habe ich nichts mehr zu sagen. Da kann sich jeder seine eigene Meinung mittels gesundem Menschenverstand bilden.


    Recht geben muss ich (zum zweiten Mal!) Klarenbach: da ist umgeplant worden, und zwar ohne Beteiligung der Öffentlichkeit. Das wird nicht der letzte Punkt sein, den Klarenbach bis zur Fertigstellung bemerkt. Wenn die Freiflächenpläne vorliegen, die schon lange nichts mehr mit dem Siegerentwurf zu tun haben, werden wir diese Klage erneut hören. Ich persönlich kann mit dieser langen Reihe von Umplanungen gut leben, da sie aus meiner Sicht (fast) alle richtig sind. Trotzdem ist die Kritik von Klarenbach am Verfahren berechtigt.


    Rettig wird jedenfalls nichts mehr ändern und hat hierfür die Rückendeckung der Gesellschafter der Stiftung.