Ein Artikel - hinter der Bezahlschranke - beschäftigt sich mit der Grossen Schloßkartusche, die anscheinend bald fertiggestellt sein wird und dann auch endlich an den prominent leeren Platz vor dem Haupteingang platziert wird.
Stadtschloss Berlin: Der Thread für den Wiederaufbau
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Ich hoffe weiterhin sehr dass auch die figuren noch möglichst bald kommen und den streng horizontalen Dachabschluss auflockern. Tatsächlich freue ich mich darauf seit vielen Jahren. Gibt es neues zu den Anstalten dieser unsäglichen Stiftung dies aus irgendwelchen pseudomoralischen Gründen zu verhindern?
Die folgenden Beiträge zu den Reliefplatten am Humboldtforum wurden hierhin verschoben.
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von Gestern...
Quelle: Dropdeaded209
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Gestern bis heute Mittag fand/findet die letzte Etappe zur vollständigen Eröffnung des Humboldtforums statt. Die ganze Nacht war geöffnet.
Das Ethnologische Museum zeigt jetzt im zweiten und dritten Stock weitere Sammlungen.
Eindrücke von gestern Abend.
Es war gut besucht ohne dass man jetzt von den Massen erdrückt wurde.
Immer wieder bin ich extrem angetan von der Menge und der Freundlichkeit der Mitarbeiter. Ohne anderen Museen usw. zu nahe zu treten, im Humboldtforum hat man den Eindruck lauter motivierte Mitarbeiter zu haben, die wirklich zuvorkommend sich über jeden Besucher freuen.
Im Mittelpunkt bei dieser letzten Eröffnung stand die Diskussion über die Rückführung von Objekten und dabei stehen natürlich die Benin Bronzen im Fokus.
Dass die Deutschen in diesen Fall nicht selber geraubt haben sondern quasi Hehlerware der Briten erstanden haben, ist vielleicht nebensächlich und macht die Sache nicht entschuldbar, aber sollte auch erwähnt werden. Das mea culpa, das zur Zeit angesichts dieser Debatte überall zu hören und zu sehen ist, mag vielleicht manchem zu weit gehen, aber ich denke es ist der Sache förderlich. Zum einen wird die politische Diskussion um die Kolonialzeit befeuert aber genauso und - das wird oft vernachlässigt - die eigentliche Kunst dieser Kulturen endlich bewusst betrachtet und gewürdigt wird.
Und was vielleicht aus der Not geboren wurde, als man darüber gegrübelt hat, was man eigentlich im Humboldtforum zeigen will und sich dann entschied die etwas im Abseits liegenden Sammlungen aus Dahlem auszustellen, erweist sich jetzt als äußerst gelungen.
Das Ethnologische Museum ist mehr als sehenswert.
Die Objekte der Begierde
Die Ausstellung ist teilweise etwas verkopft, wenn es um Darstellung von Leerstellen über zurückgegeben Objekte usw. geht, aber das empfindet jeder wohl anders. Das Interesse war jedenfalls recht gross bei vielen sich durch lange Texte zu kämpfen und Schautafeln und leere Vitrinen zu studieren.
Dabei werden nicht nur Objekte der Vergangenheit gezeigt sondern auch welche von Gegenwartskünstler der entsprechenden Länder, die sich mit der ganzen Thematik beschäftigen
Königskostüm als Wandteppich
Insgesamt gab es jede Menge Führungen, Diskussionsrunden usw, die soweit ich das mitgekommen habe, alle gut besucht waren.
In den neuen Sälen geht es einmal rund um den Globus, Mayas, Azteken, Nordamerika, Afrika, und Asien und dass es Sportskopftücher für Frauen im Islam gibt, erfährt man auch noch im Vorbeigehen.
Besonders auffällig wie viele Menschen mit Migrationshintergrund ob nun Deutsche oder nicht hier zu sehen waren, viele in Diskussionen vertieft.
Was will ein Ort der Weltkulturen denn mehr erreichen? Und scheint mir hier gelungen.
So ne Art Pendant vom Pergamonfries hier ein Fries (Gipsabdruck) aus Angkor Wat von den Khmer
Marionettenfiguren
Gebetsnischen
Im Schlüterhof war action angesagt.
Nach zweijährigen Teileröffnungen ist das Gesamtkunstwerk jetzt fertig offen. Dass es von allen Seiten und in vielen Medien Kritik hagelt, angefangen vom Gebäude über die Sammlungen, das muss man wohl so hinnehmen. Für mich ist das wieder eine sehr deutsche Debatte. Die teilweise abfälligen ja mitunter gehässigen Kommentare selbst in der SZ oder FAZ sind einfach verzerrend. Wieviel dabei Profilierungssucht der Autoren oder üblicher Berlinhass eine Rolle spielt oder diese Autoren das alles wirklich so furchtbar sehen, ich weiß es nicht.
Wieviel in dieses Projekt investiert wurde, wieviel ehrlicher Enthusiasmus und Bemühen allen gerecht zu werden völlig ignoriert wird, wie man sich auch der Kritik stellt, und wieviel Gedanken man sich gemacht hat, diese Thematik der Öffentlichkeit näherzubringen, das alles wird für mich viel zu wenig gewürdigt und einfach ignoriert. Und das finde ich einfach furchtbar.
Letztendlich sollte sich jeder selbst ein Bild machen und sich das Ganze mal ansehen. Mit gefällt es.
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Heute Vormittag bei einem ausgedehnten Sonntagsspaziergang von Unter den Linden bis zum Boxhagener Platz bei schönstem Wetter - fantastisch.
Man sieht viele städtebauliche Rohdiamanten von der Fischerinsel über die Köpenicker bis zum RAW-Gelände.
Hier am Schloss wirkt es grandios bei überallläutenden Kirchenglocken. (Man beachte das Domkreuz hinten auf Bild 3.)
Bei all der christlichen Symbolik im säkularen, großteils atheistischen und multikulturellen Berlin verstehe ich, dass man einen kleinen Bruch einbinden möchte 😉. -
Ich hoffe einfach nur trotz aller ideologisierter Debatte werden die Balustradenfiguren auf den Toren noch kommen. Nicht nur sind sie ein teil der Fassade die per demokratischem Bundestagsbeschluss wieder aufzubauen entschlossen wurde - vor allem anderen sind sie das meiner Meinung nach wichtigste Element um die unangenehme und strenge pure Horizontalität des Gebäudes aufzubrechen und ein enormer Ästhetischer Gewinn. Rein flache Abschlusskanten ahben wir schon zu viele in Berlin und dieses Gebäude war nie so konzipiert (ebensowenig wie der Marstall, gut zu sehen auf dem obigen Foto). Auch Unter den Linden allgemein würde ohne Balustradenfiguren enorm an wirkung und Schönheit verlieren.
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Weil's so schön ist
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Ich hoffe einfach nur trotz aller ideologisierter Debatte werden die Balustradenfiguren auf den Toren noch kommen.
Keine Sorge, es wurde erst neulich vom Schlossverein vermeldet, dass die Balustradenfiguren der Portale I, II, IV und V in den nächsten Jahren kommen werden, und dass sie gerade in Arbeit sind. Man scheint sich wohl letztendlich mit der Stiftung Humboldt-Forum darauf geeinigt zu haben.
Allerdings wird es sich bei den Balustradenfiguren anscheinend nicht um die großteils wilhelminischen Vorkriegsfiguren handeln, die angeblich sogar Züge der Kaiserfamilie getragen haben sollen, sondern man will Figuren im Stil des Barocks neuschaffen.
Sollte das so wie im Schlüterhof laufen, dann ist das eine super Idee. Dadurch wird alles umso authentischer wirken.
Zur Erklärung:
Im Schlüterhof wurden Figuren, die aus dem 19. Jahrhundert stammten, nicht wieder rekonstruiert, sondern gegen Figuren aus dem 18. Jahrhundert ausgetauscht, die stilistisch viel besser zu den barocken Fassaden passten.
Darüber hinaus sind die acht Propheten der Kuppelbalustrade so gut wie fertig, und werden wohl im kommenden Winter aufgestellt. -
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Ich habe ein neues Video über die meiner Meinung noch schönsten und bedeutesten Gebäude Rekonstruktionen in Berlin erstellt. Das Berliner Stadtschloss nimmt hier selbstverständlich einen bedeutenden Platz ein.
Danke auch an ArchitektenKind für die Mithilfe. 😀👍
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Habt ihr es bemerkt?
Die Figuren für die Kuppel sind am Schloss angekommen und werden bald aufgestellt. Hier die ersten Bilder davon
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^Davon wurde kürzlich in den Medien berichtet. Es handelt sich wie Dein Video-Thumbnail richtig ankündigt um alttestamentliche Propheten wie Jesaja.
Ich glaube, damit sollten die äußerlichen Rekos nun auch durch sein, oder?
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Meines Wissens nach wurden letztens noch die Balustradenfiguren über die vier Portaleingänge und an für beiden Ecken des Vorsprungs zum Lustgarten in Auftrag gegeben. Lustigerweise kommt keine Figur auf die -bei Blickrichtung aufs Hauptportal- rechte Ecke, weil dort historisch auch nie eine Statue Stand. Damit wird die Hauptfassade assymetrisch
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Richtig, es steht (außer den derzeitigen Arbeiten in der Durchfahrt von Portal V) noch die Aufstellung der Figuren über den vier Portalen I, II, IV und V aus. Dazu hat man sich erst letztes Jahr durchgerungen und die Statuen in Auftrag gegeben.
Die Portalfiguren waren lange ein Streitpunkt zwischen Schlossverein und der Stiftung Humboldt-Forum, weil angeblich einige der Figuren Hohenzollern nachempfunden waren bzw. diese verherrlichten.
Erst wollte die Stiftung lange die Figuren überhaupt nicht, letztendlich, als auch der "Skandal" und Streit um Spenden beigelegt wurde, haben sich die Stiftung und der Schlossverein gemeinsam dazu entschieden, dass die Portalfiguren kommen sollen, aber in barockem Gewand und teils in barocker Manier neu geschaffen/erfunden.
Das hat man tatsächlich schon so ähnlich im Schlüterhof gemacht, wo kaiserzeitliche Statuen von barocken Statuen ersetzt wurden. Dies ist da auch hervorragend gelungen. -
Die Skulpturen auf der Kuppel und den Portalen wirken jetzt schon als kunstvolle Steinmetzarbeiten. Sie werden erheblich zur historisch korrekten Dokumentation der rekonstruierten Schlossteile und damit zum Gesamtbild der Museumsinsel beitragen. Noch fehlen der weiter festgehaltene Schloßbrunnen und die Rossebändiger. Ich wünsche mir, dass die Berliner ihr eigenes Stadtbild nicht voll verklemmter Fixierungen oder ideologischer Vorbehalte zu Religion, König- und Kaiserzeit, DDR-Nostalgie, Retro- oder Modernismus-Fixierung mit blindmachender Brille ablehnen. Stattdessen hoffe ich, dass die Berliner die tolerante Größe haben, dieses wiedererstehende, prächtige Gesamtkunstwerk im Zentrum, so wie es ist und noch werden kann, als wieder sichtbares, harmonisches und ästhetisches Gesamtkunstwerk zu genießen.
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^... Bauaesthet-Babe, Du bist mal wieder mit Deiner Forderung im falschen thread gelandet. Für Deine Belange gibt es den Schloßumfeld-thread.
Daß "Attika-Figuren” neuaufgestellt werden ist sehr zu begrüßen. Es gibt eigentlich kein barockes Gebäude, das ohne diesen Schmuck konzipiert wurde. Dass es jetzt allerdings relativ freie Gestaltungen in barocker Anmutung ohne exakte historische Wiedergabe sein sollen, finde ich etwas befremdlich.
Wenn schon freie Wahl und wenn es nur darum geht eine historische Anmutung in Form von Figuren wiederherzustellen, dann würde ich aus dem Kanon Repräsentanten der Erdteile oder Wissenschaften/Natur/Humanismus schöpfen wollen um den Bezug zum Humboldt-Forum zu haben.
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^ Genau das ist es, was mich etwas verwundert. Die acht Propheten sind eben keine barocken „Attika-Figuren“. Im Spätklassizismus sind diese in der Masse und mit diesem Bildprogramm auch eher unüblich. Die Attika-Figuren über den barocken Nord- und Südportalen, sind für die Gesamtarchitektur viel wichtiger. Bis diese 2025 wieder aufgestellt werden sollen, gibt es für mich ein optisches Ungleichgewicht.
Klassizistische Ergänzungen, kommen üppiger und programmatisch absolutistischer daher, als der barocke Ursprungsbau.