Das ist doch Quatsch, Architektenkind, und eine böswillige Unterstellung. Erstens führst Du jetzt den Begriff der "SED-Kader" ein, der eine kritiklose Übernahme von SED-Deutsch ist. Zweitens ging es in der Diskussion um das Areal rund um den Neptunbrunnen, das zu DDR-Tagen zum Marx-Engels-Forum gehörte. Hier feierte sich die DDR selbst und legitimierte dies mit dem Standbild der beiden Theoretiker des Sozialismus.
Dieses "Narrativ", Architektenkind, stammt nicht von mir sondern von Günther Schabowski, der für die PR der SED zuständig war. Dass auch diese Gestaltung zur deutschen Geschichte gehört ist selbstverständlich, die Gestaltung muss aber mit anderen Verwendungen kleiner Teile dieses Forums (nämlich dem Neptunbrunnen) an anderer, originaler Stelle (wofür der Brunnen geschaffen wurde) abgewogen werden. Hier komme ich zum dem Schluß, dass der Brunnen am Schloßplatz besser steht und eine weitaus größere Folgewirkung auf Stadtentwicklung hat als an seinem jetzigen Platz, den genauso gut ein moderner Brunnen oder - Stadt - einnehmen könnte.
Mit den Kolonnaden des Nationaldenkmals hat das alles nichts zu tun. Auch habe ich gerade keine Stasi-Vorwürfe erhoben und auch niemanden als Stasi-Verharmloser dargestellt. Die Gentrifizierung hat mit dem ganzen Sachverhalt auch nichts zu tun.
Insgesamt scheint es mir, dass Du die jüngere deutsche Vergangenheit eben nicht "bewältigt" hast sondern einfach verdrängst (das ist nichts Neues, war nach 1945 kaum anders). Der "offene Umgang" mit dem Thema ist es doch, den auch Holm und Lompscher fordern (jedoch selbst nicht oder nur zum Teil zu leisten bereit sind). Dann muss man Unrecht auch bennenen dürfen ohne dafür beschimpft zu werden.