Berliner Immobilienwirtschaft

  • Berlin hat solch ein Umland nicht. Gleich hinter der Stadtgrenze kommt ziemlich schnell das Nichts.

    Es ist wohl wahr, dass Brandenburg viele Naturschutzgebiet hat, die meisten Seen aller Bundesländer aufweist und man sich "weiter draußen" auch gerne mal aufgrund der Weite vorkommen kann wie in einem USA Roadtrip, aber über eine Millionen Menschen im direkten Speckgürtel als "Nichts" zu bezeichnen ist dann doch etwas weit hergeholt wie Steine vom Mond, sonst könnte ich hier nicht schreiben. ;) Es ist durch den enormen Zuzug in den letzten Jahren aber tatsächlich so, dass die Gemeinden und Städte um Berlin herum teilweise Baustopps verhängen, um den ländlichen Kleinstadt-Charme nicht zu zerstören, den gestresste Großstädter dort suchen. Neben dem Problem, dass die Infrastruktur natürlich auch nachziehen muss. Bei vielerorts 2-stelligen Wachstumszahlen in den letzten paar Jahren gerät der langsame Apparat in Deutschland da schon mal an seine Grenzen. Gleiche gilt bei Zuzug von Gewerbe, das immer öfter ein Plätzchen in Brandenburg sucht, da in Berlin kein Platz ausgewiesen werden kann.

  • Vielleicht nimmst Du irgendwann mal zur Kenntnis, dass es sowas wie Gewaltentrennung gibt und das Gerichte immer die Aufgaben haben, auch Regierungshandeln zu kontrollieren.[..]Aber das sind dann aus Deiner Warte wahrscheinlich ideologisierte Links-Richter, die eine rechtmäßige Gesetzgebung gegen den Willen des Volkes in Frage stellen.[...]^ Und Dich sollte man mal in einen Grundlehrgang Verfassungsrecht schicken. Das würde Dir vielleicht Deine autoritären Träumereien von der "Zwangsverwaltung" eines Bundeslandes austreiben.

    Vielleicht entspannst du dich auch zur Abwechslung einfach mal. Die Rolle der Gerichte in unserem Land ist mir bewusst und nein, Berlin unter "Zwangsverwaltung" zu stellen, war sicher nicht ernst gemeint. Die Richter des Bundesverfassungsgerichts werden 50/50 von Bundestag und Bundesrat ernannt. Eine "Durchideologisierung" gleich welcher Coleur ist damit äußerst unwahrscheinlich. Und meine satirische(!) Polemik stellt ganz sicher keine "autoritäre Träumerei" dar. Ich und autoritär.. ^.^

  • Aus dem Thread "Friedrichstadt (Mitte) | Kleinere Projekte" hierhin verschoben.

    Ich frage mich manchmal wie Käufer mit einer solch langen Wartezeit umgehen.

    Ich glaube hier sind einige nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Die langen Bauzeiten kann es nur geben wenn es vertraglich möglich ist. Ansonsten kann die Stadt den Bauherren den Bauauftrag entziehen (Siehe Monarch)

    ABER wir sind ja hier im Forum auch immer gesegnet von den Menschen, die die Real-Estate-Branche vor jeder Kritik schützen. Aber eines ist doch auch klar, lange Bauzeiten sind häufig auch Teil der Spekulation von Rendite-Geilen Real Estate Firmen. Geschickt die Bauzeit in die Länge gezogen, schon ziehen die Mieter zu deutlich höheren Mieten ein, als das noch vor 5 Jahren der Fall gewesen wäre. Siehe da, da haben wir unser Wunder mit bedeutsamer Rendite-Steigerung für Anleger.

    Jemand hier der in Immobilien investiert? Schon traurig wenn manche nicht mehr verstehen wie die Systeme funktionieren in denen wir uns bewegen.
    Übrigens: Steigende Rendite würde sich niemand beschweren, mittlerweile suche ich persönlich eine 2-Zimmer Wohnung wer bei 36m2 im Prenzlauer Berg für 1400,-€ für normal hält, hat Sie nicht alle am Christbaum. (Es gibt zum Glück angemessenere Preise, aber ich bezahle aktuell für meine 109 m2 nicht so viel wie die 36m2 - das ist nur noch bescheuert und mit NICHTS zu rechtfertigen)

  • Das was Du kritisierst wird heraufbeschworen durch das, was Berlin fordert: Möglichst wenig bauen (alles schon oft besprochen: Möglichst keine Nachverdichtung, möglichst nicht in die Höhe, möglichst keine Bauland ausweisen, möglichst viele "Reserveflächen" durch Bund/Land blockieren, möglichst langsam genehmigen). Die Folge: Die Preise für Neuvermietungen steigen so stark, dass ein Umzug nicht mehr sinnvoll/möglich ist. Daneben spekulieren natürlich auch Immobilienunternehmer - ohne Frage. Aber das ist nicht der Kern. Denn Immobilienunternehmer sind, als Beispiel für eine Stadt wo es besser klappt, in Wien nicht schlechter oder besser. Denn Unterschied macht die Stadt/die Baupolitik.

    Was das Warten/Spekulieren angeht: Im "Upcycle" macht das Sinn, was Du sagst. Im "Downcycle" gilt das Gegenteil. Und wir sind im "Downcycle": Zinsen/Finanzierungskosten, Inflation, Nachfrageeinbruch. Wenn der Zusatzaufwand an Zinsen durch die Verzögerung grösser ist als die potentiellen Zusatzeinnahmen durch höhere Mieten, ist die Sache schnell pleite. Solche Beispiele werden wir in Berlin bald zuhauf haben, meines Erachtens.

    Folge: Noch weniger Bauen, noch engerer Markt für Neuvermietungen bei stetigem Zuzug. Berlin hat in den letzten Jahren eine grosse Chance verpasst....

    Als kleiner Indikator für das was kommt: Mir wurde gestern von einem Handwerksbetrieb mit knapp 40 Angestellten berichtet, dem seit Jahresanfang 70% der Aufträge weggebrochen sind.

  • ^ Ich sehe das Anders:


    1. Die Flächen im Besitz des Landes sind vor Jahren an viele Privatinvestoren verkauft worden, die Tafelsilber -Diskussion - die älteren erinnern sich, da Berlin stark verschuldet war.

    2. Das hatte zum Ergebnis, das wahnsinnig verdichtet worden ist (Hier bitte mal Relation und Zeitraum betrachten) - das hat nun überhaupt nicht entlastet, (was ja Deine These ist) sondern die Aufwertung hat dazu geführt, dass heute Berlin zu den teuersten Städten in Deutschland gehört, was Wohnraum anbelangt. Abartige Mietsteigerungsraten auf dem Rücken der Bewohner durch Rendite-Wahnsinn und Real-Estate Irrsinn.

    3. Weitere Verdichtung ist innerhalb der Stadt doch kaum bis gar nicht mehr möglich. Bitte wo - nenne mir die Flächen.
    4. Hochhäuser lösen dieses Problem nicht, sondern verschlimmbessern es zu Ungunsten der Mieter, da die Hochhäuser gar nicht gebaut werden wenn dort nicht Mietpreise von 20€ der qm abgerufen werden bzw. es handelt sich ja in 70% der Fälle um Luxus-Eigentumswohnungen!
    5. Wien kann man einfach nicht vergleichen, die Wohnungspolitik ist viel besser, GERADE WEIL man einen Großteil der staatlichen Wohnungsbaugesellschaften gestärkt hatte. Sprich diese blieben im Besitz der Stadt während Berlin alles verkauft hatte.


    Unsinniges Vollzitat des Vorposts gelöscht.

  • ....erstmal Danke dafür, dass Du so genau und sachlich auf meine Punkte eingehst.


    1. Richtig, es wurden viele Flächen an Private verkauft. Ändert aber nichts daran, dass in Summe die öffentlichen Träger immer noch die mit grossem Abstand grössten Grundbesitzer der Stadt sind - und seit Jahren die mit grossem Abstand grössten Blockierer von Flächen. Aber Mathe/Statistik ist leider keine Stärke der regierenden Milieus (war mal ganz anders, schade). Also, wenn man so denken will wie Du, ist der Staat der mit Abstand grösste Spekulant. Ändert nichts daran, dass im Vergleich zu Städten, die erfolgreich mit Wachstum umgehen, der Unterschied nicht die "bösen" Privaten sind, sondern die "blöden" Staatlichen. Dort fehlt es an Kompetenz in Berlin, dort regiert irrwitzige Ideologie, die den "Normalos" schadet. Dort ist der Unterschied. Der Mietendeckel ist nur eines von vielen Gaga-Beispielen. Weltweit x-mal probiert. Weltweit x-mal gescheitert. Aber Berlin macht's trotzdem. Hauptsache man punktet politisch. Die anderen Blockaden von Angebot ("Supplyside") habe ich ja oben beispielhaft aufgelistet.

    2. Sorry: Berlin ist zu sehr verdichtet? Wiederum Mathe: Einwohner pro QM in Berlin vs Paris vs Tokyo vs ..... Berlin lebt im unfassbaren und un-verdichteten Luxus - der sehr, sehr teuer ist - gerade auch unter Umwelt-Aspekten. Dass man man Berlin nicht verdichten kann (unter Wahrung der Lebensqualität - oder mit deren Steigerung (siehe Cité-15-minutes)) kann man nur sagen, wenn man die Stadt nie verlassen hat. Meines Erachtens ein Grundproblem Berlins der 21 JH: Ein introspektives Silo. Ich habe das Privileg gerade eine Kunst-Gallerie in Tokyo mit zu gründen. Da kann man nur sagen: Was für Heulsusen die Berliner doch sind (und ich mag die Berlin....). Wenn die Einwohnerdichte Berlins auch die die Hälfte von Paris erreichen würde, würden die Berliner einen grösseren Beitrag gegen den Klimawandel leisten als durch das (sorry) blöde Gequatsche von der Verkehrende mit 500m Fussgängerzone. Aber dafür müsste man sich wiederum für Mathe interessieren. Was wenigstens in Asien noch ein Thema ist.

    3. Dass Berlin eine der teureren Städte Deutschlands wurde ist Folge der Zuzugs - in Verbindung mit der gezielten, irrwitzigen Verknappung des Angebots relativ zur Nachfrage (staatliche Massnahmen siehe oben). Jedes Jahr ziehen 50.000 Leute netto in die Stadt. Berlin verwendet lieber Milliarden (!!!!) um bestehende Wohnungen zu kaufen - statt mit dem Geld neue zu bauen. Damit hilft Berlin den Spekulanten. Ein herrlicher Turbo für diese Leute. Aus meiner Sicht: Noch mehr gaga geht gar nicht. Und danach rumheulen... Wäre lustig, wenn es nicht so traurig wäre... Trotzdem baucht man übrigens Spekulanten: Ohne diese wäre das heutige Berlin schon in der Gründerzeit niemals gebaut worden. Die Deutsche Bank, zum Bespiel, war einer der fiesesten Spekulanten überhaupt. Aber ohne die gäbe es kein Grunewald und kein Westend. etc etc. Aber sowas passt natürlich nicht in die Ideologe aller Menschen.

    Einmal editiert, zuletzt von Oranien ()

  • Hallo Oranien,


    spannend.

    1. Schauen wir uns die Mietpreise der Wohnbaugenossenschaften an (und das ist das relevante für die Bewohner) so sind die angemessen und Preiswert. Das kann man von der Real-Estate gebauten Wohnungen nicht behaupten. Das ist einfach nur noch frech. 32qm 1600,-€ - Wer will hier eigentlich wen verarschen?
    Und ich sage Dir vorraus das dafür wieder die Politik verantwortlich gemacht wird. Es wird Zeit das diesem Geschäftsmodell ein Ende bereitet wir. Dummerweise hängt da sehr viel Geld drin. Die Preisschraube geht weiter nach oben, das erfordert immer höhere Löhne, das erfordert eine immer höhren Effizienzdruck....Du kannst das jetzt gerne zu Ende denken, ich behaupte das ist ein Systemfehler.


    2. Du kannst verdichten wenn Du die Lebensqualität der Bewohner deutlich einschränkst. Klar um dann weiter Rendite zu machen. Ich habe schon verstanden. Sinkende Preise werden nicht das Ergebnis sein. Darauf wette ich unter Angabe von Konto-Nr und Telefonnummer 1000,-€. Was Du sonst zur Verdichtung sagst, gibt doch die Einwohnerzahl gar nicht her und auch nicht der Zuzug. Das ist graue Theorie oder zumindest total konsturiert.

    3. Zuzug 50T Netto ist nicht korrekt. Milliarden für Rückkauf ist nicht korrekt und wenn dann ist es eine Maßnahme um Alte und Familien in der Stadt halten zu können, während ein anderes - nämlich das von Dir bevorzugte Modell - die Preise weiter nach oben treibt. Eine Verdichtung muss einhergehen mit einem Bestandsschutz, einer Mietpreisbremse, sowie und das ist fast das Wichtigste, der Abbau von Auflagen und Bauvorschriften.

    Das kein Geld eingesetzt wird um zu bauen ist nicht richtig, es ist aber richtig das es aktuell sehr teuer ist zu bauen und die Investoren gar nicht Schlange stehen, was Du ja indirekt behauptest. Die Investoren die Berlin anzieht, sind eben aufgrund verschiedener Rahmenbedingungen (die es lohn zu erörtern) anicht darauf aus, etwas besonderes zu bauen, sondern günstig mit maximaler Rendite.

    Egal wie die Situation ist Oranien, deine Argumente stimmen ja auch deshalb nur zu einem Teil, weil wir in Deutschland überall gerade was Wohnraum anbelangt, diese teils nicht mehr normalen Entwicklungen haben. Die Immobilienbranche muss richtig an die Zügel genommen werden, macht aber keiner da wie oben beschrieben viele Kapitalanlagen hier Ihre Renditen rausholen. Finde den Fehler lieber Oranien und das hat garantiert NICHTS mit Berlin zu tun.

    Das ist aus meiner Sicht korrupte und kriminelle Strukturen was da im Immobilienbereich angeht und der Staat ist relativ machtlos angesichts der Gelder die da verschoben werden.

    Richtig bleibt aber, es muss gebaut werden ja, aber bitte bezahlbar und neue Hochhäuser helfen dann gar nichts. NULL.

  • Richtig bleibt aber, es muss gebaut werden ja, aber bitte bezahlbar und neue Hochhäuser helfen dann gar nichts. NULL.

    Das ist so schlicht nicht richtig! In Marzahn und Lichtenberg wird aktuell mit Hochhäusern nachverdichtet und hier wird sehr wohl günstiger Wohnraum geschaffen! Was natürlich stimmt, Luxustürme wie "Max und Moritz" senken sicherlich nicht die Mieten. Klar muss aber auch sein, in Bestlagen wird kaum ein Investor (freiwillig) billige Wohnungen bauen, egal ob Hochhaus oder Traufhöhe. Was gerne vergessen wird, wenn generell wenig gebaut wird dann werden eher die Projekte durchgezogen die sich auch lohnen, und nicht unbedingt die Projekte die sich überhaupt nur durch Querkalkulation rechnen!

  • Hi alexsb73 - zu den Angaben, die Du bestreitest, habe ich kurz gegoogelt:

    1. Allein bei diesem Deal hat Berlin für 2,46 Milliarden gekauft. Bei einem QM-Baupreis von 3000 Euro hätte Berlin damit fast 15.000 Wohnungen à 60qm bauen können. Das ist nur einer von mehreren Rückkäufen. Ich würde mal sagen: Berlin hätte in Summe 20-30.000 zusätzliche Wohnungen bauen können - statt bestehende zu kaufen.

    2. Was die Verdichtung angeht: Paris - mit 4facher Einwohnerdichte - hat einen Human Development Index (HDI) von 0.952. Berlin hat einen HDI von 0.959. Also praktisch identisch. Es geht natürlich nicht darum, Berlin so zu verdichten wie Paris. Aber das "Geheule", darüber, dass in Berlin weitere Verdichtung automatisch die Lebensqualität senkt, ist aus meiner Sicht Unsinn. Genauso wie die Idee, dass man Wohnungsnot durch Ankauf bestehender Wohnungen lindert.


  • Zu 2. Wer in Paris einmal war und weiß wieviel Massen sich auf engstem Raum quetschen - sorry das willst Du doch nicht in Berlin haben. DAs ist Stress pur.

    zu 1. Ja 2,46 Milliarden um Preise zu sichern für die Zielgruppen die sich eine frisch renovierte 39 qm Wohnung für 1600,-€ nicht leisten können. Was ist daran so schwer zu verstehen.

    Neubau = Preissenkung ist deine Aussage, dieser habe ich widersprochen.

    Ich will aber natürlich rein mathematisch vollkommen richtig ist, daß mehr Wohnraum (und ich kenne niemanden der das nicht auch will oder bestreitet) den Wohnungsmarkt enorm entlastet, zumindest bei den Preisen der Wohnungen die neu fertig gestellt werden.

  • alexsb73 : Ok, nur weil Du schreibst: "Milliarden für Rückkauf ist nicht korrekt". Nur beim schnellen Googeln habe ich Berichte zu Käufen gefunden, die sich auf fast 4 Mrd addieren.

    Was aber die Logik angeht: Warum muss man vermeintlich Geld in die Hand nehmen, um Bestandsmieter zu schützen? Doch nur, weil die Nachfrage nach Wohnungen das Angebot weit übersteigt - und deshalb die Mieten bei Neuvermietungen explodieren (plus Inflation, Zinsen etc etc)

    Würde man mit demselben Geld mehr bauen, statt nur vermeintlich die zu schützen, auf die privilegiert/subventioniert auf 5 Euro Altmietverträgen in 100qm sitzen, wäre allen geholfen - auch denen, die umziehen/herziehen wollen/müssen.

    Belohnt werden leider diejenigen, die 30 Jahre ihren Hintern nicht bewegen. Bestraft werden alle, die eine Familie gründen, ein Unternehmen gründen - oder die wegen eines Jobs umziehen - und Migranten sowieso. Wir belohnen auch hier Statik statt Dynamik. Dass kann ganz schön ins Auge gehen. Aber das steht auf einem anderen Blatt.

  • @alex


    Hast du wirklich eine Expertise im Immobilienbereich? Sei es Finanzierung, Planung, Projektierung, Vermittlung, etc? Ich lese mir deine Beiträge durch und bekomme Beileid. Du machst dich hier im Forum zum Obst.

  • ^ Ausser das ich ein Immobilienportal mit entwickelt habe, wenig Expertise, ich kann mit deiner Frechheit gut leben und Du hast Dich schon jetzt sehr stark positioniert ohne das Du nur eine einzigen inhatlichen Beitrag geleistet hättest. So viel Vorschusslorbeeren - da bin ich gespannt auf deine einzig richtige Betrachtung auf das Thema ;)
    Ich bin gespannt und da Du wenig Zeit hast gerade bei der Nachfrage, gerne in Stichworten. Gerne in Stichworten. (Siehe auch Fakten unten in den Links)


    OR: Noch einmal wenn es doch so schnell ginge mit dem Bauen, wäre deine Logik nachvollziehbar, alsow quasi mehr Wohnungen als Haushalte, daß war aber noch nie der Fall. Dennoch klingt es bei dir zu einfach und es bleibt in Teilen falsch. Du schreibst, Bauen führt automatisch dazu das günstige, bezahlbare Mieten bestehen bleiben.. Das ist so falsch. Wir haben Instrumente wie Bestandsschutz aber nur in entsprechenden Gebieten und die Vermieter dürfen aktuell auch nicht beliebig erhöhren, daß ist schon mal gut und wichtig. ABER schaut man sich die Preisentwicklungen bei Immobilien an und insbesondere bei Mietwohnungen, besonders in Berlin ist der Anstieg der Preise nicht alleine mit dem Mangel an Wohnungen zu erklären.

    Außerdem bleibe ich dabei, dort wo neu gebaut wird, steigt der Mietpreisspiegel häufig weil die Gegend aufgewertet wird, oder andere Aufwertungen als Mietpreissteigerung angeführt werden. Stichwort Luxussanierungen etc.

    Unter dem Strich bleibt. Es braucht den Rückkauf um normalen Menschen faire Mietpreise auch in Zukunft sichern zu können, die Privatwirtschaft wird sich darum sicher nicht kümmern. Und mehr bauen sorgt nicht automatisch dafür das Mieten günstig und bezahlbar bleiben. Das lässt sich mit nichts belegen.

    Das Einzige wo ich mitgehe ist, daß die Mieten bei Neuvermietungen nicht so stark (%) angestiegen wären, wenn erheblich mehr Wohnungen gebaut worden wären.


    Aprop Expertenmeinung, hier ein paar Fakten:

    1. https://www.berliner-kurier.de…aechliche-grund-li.234755

    2. https://www.mietenwatch.de/leistbarkeit/

    3. https://de.statista.com/statis…-wohnungsmarkt-in-berlin/


    Unsinniges Zitat des Vorposts gelöscht.

  • ^Also der erste Artikel ist ja schonmal mehr als Dünn und gibt im wesentlichen nur die Meinung von kurzzeit Staatssekretär Andrej Holm (die Linke) wieder. Die zweite Quelle sagt selbst das rund 310.000 bezahlbare Wohnungen fehlen. Es gibt in Berlin aktuell unter 1% Leerstand. Bei knapp 2 000 000 Wohnungen in Berlin sind das also ca. 20000 leerstehende Wohnungen. Fehlen nach Adam Riese also 290.000 Wohnungen, oder willst du die Bestandsmieter aus den aktuell zu teueren Wohnungen dann aus ihren Wohnungen schmeißen?

  • Lieber Regent,


    daß hat auch niemand bestritten das es aktuell zu wenig Wohnungen gibt. Es gab zum einen die Frage ob es nicht gleichzeitig auch sinnvoll ist, Wohnungen in den Besitz der Stadt von Privatbesitzern zurückzukaufen um in Zukunft auch steuernd auf den Mietmarkt eingreifen zu können.
    Ich sage das ist sinnvoll.

  • @alex


    sorry, den letzten Satz hatte ich so nur hingerotzt. Das ist kein guter Stil. Ich meinte es gar nicht böse oder überheblich. Beim Lesen fiel mir nur auf, dass da eventuell ein paar Wissenslücken bestehen. Deshalb die Frage. Man verrennt sich ja schnell im Forum.


    Zum Thema:


    Ich hab tatsächlich keinen Mehrwert an einer Diskussion mit dir zu diesem Thema. Da würden wie beiden sicher ne Menge Zeit sinnlos verbraten.


    Dir ein sonniges schönes Wochenende und nochmal Sorry!

  • https://www.sueddeutsche.de/pr…ickler-insolvenz-e149541/


    Ein interessanter Artikel über die Insolvenz der Project Immobilien.

    Es werden die Folgen für Käufer beschrieben an Beispiel von zwei Familien die gekauft haben, einmal eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Malmöer Strasse hier in Berlin und die andere Familie in Weissensee.


    Die Insolvenz eines Projektentwicklers ist immer möglich, selbst von so bekannten Firmen wie Project oder Euroboden. Das ist der absolute Alptraum für jeden, der sich entschliesst eine Eigentumswohnung oder Haus zu kaufen. Dabei kaufen die meisten direkt vom Bauträger, der alles abwickelt und weil eben die Nachfrage so gross war, kann man nicht erst kaufen, wenn die Wohnung fertiggestellt ist, sondern muss sich entscheiden, sobald die Anzeigen raus sind, meistens Monate VOR dem Baubeginn.


    Das ging mir damals auch so, und das ist schon etwas stressig. Aber ansonsten wären alle Wohnungen - oder die, die einem gefallen, weg. Und wenn sich dann schon der Baubeginn verzögert, wird man schon leicht unruhig. Und es ist und bleibt halt für die meisten der größte Kauf in ihrem Leben mit entsprechender Fallhöhe.

    Auch die gesetzlich geregelte Zug um Zug Bezahlung hilft da nicht unbedingt viel weiter. Klar das hilft, aber was fängt man mit einem Rohbau schon an -so bei dem Fall in der Malmöer Strasse - da sind dann schon bei einer Drei Zimmer Wohnung 150.000 Euro weg plus andere Kosten, der Kredit läuft schon, Zinsen müssen bezahlt werden, mögliche jahrelange Verzögerungen entstehen und die Kosten für Miete bleiben bestehen usw. usw.

    Und das alles ist noch das bessere Szenario, wenn dann die Wohnung entweder von jemand anderem - immer mit Zusatzkosten - fertiggestellt wird oder - eher selten - eine Käufergruppe selber jemand beautragen, diese fertigzustellen.


    Projekt hat so wird angemerkt 118 Projekte mit 1850 Wohnungen gegenwärtig nicht fertiggestellt. Man kann davon ausgehen dass ein Grossteil schon verkauft wurde.


    Es wird auch erklärt wie stark die Zinsentwicklung und die Steigerung der Baukosten zu diesen Insolvenzen führt. Die Kosten übersteigen mittlerweile die Kaufpreise, was man auch kaum glauben kann.


    Und was ich nicht verstehe: Wie kann es sein, dass ein so grosser Entwickler wie Projekt oder Euroboden, der ja im Luxussegment unterwegs ist oder war mit entsprechenden Margen, nach zehn wirklich fetten Jahren, wenig bis keine Rücklagen für schlechte Zeiten aufgebaut haben, so dass sie nach einem schlechten Jahr schon Insolvenz anmelden müssen.

    Das wird auch angemerkt ohne Gründe zu nennen. Das ist schon grenzwertig, finde ich, weil der Käufer bei einer Insolvenz so ziemlich der letzte in der Resteverwertung ist.


    Gesamtgesellschaftlich wird das auch beleuchtet und offentsichtlich hat das schon ziemliche Auswirkungen, keiner baut mehr, die Unsicherheit steigt weiter, Mieten werden weiter steigen und so schnell wird sich das nicht ändern.

    Und es ist offensichtlich, wenn man hier in Berlin die Projekte verfolgt, dass es zur Zeit etwa so hakt, wie nach der Finanzkrise, so kommt es mir jedenfalls vor, wenn auch aus anderen Gründen.

    Kaum Neues wird angefangen und jede Baustelle argwöhnisch verfolgt, ob es noch weitergeht.


    Die Beispielfamilie mit ihrem Rohbau in der Malmöer Strasse hat sich von ihrem Traum von der eigenen Wohnung erstmal verabschiedet und bleibt in der Mietwohnung.

  • Heute berichtet die BZ das es nun noch Mehr Wohnungen die in Bau sind Probleme haben, ob da weiter gebaut werden kann.

    Nachdem der Nürnberger Entwickler „Project Immobilien“ Insolvenz angemeldet hat, wurde der Bau von 878 Wohnungen in Berlin gestoppt. Nun gibt es neue sorgen bei Käufer .

    Hier kann man die Projekten ansehen.

    Heute ⬇️

    Bei diesen Berliner Bau-Projekten gibt es Zukunfts-Sorgen.


    Und hier ein Beitrag von den anderen Projekten.

    Beitrag vor 3 Tage. ⬇️


    Bau-Pleite zerstört Traum vom Eigenheim

  • René Benko zieht sich aus der Signa Gruppe zurück


    FAZ

    Bild

    NDR (Fokus Elbtower)


    Aufgrund der finanziellen Schieflage des Signa Konzerns verlässt Benko sein Immobilienunternehmen und übergibt seine Stimmrechte an Arndt Geiwitz, einem bewährten Sanierungsexperten. Die Investoren haben das Vertrauen in Benko verloren und forderten ihn zu einem Rückzug auf.

    __________________________________________


    Es bleibt spannend, wie es mit den zahlreichen Berliner Projekten weitergeht. Möglicherweise hat Benko auch hier zu hoch gepokert. Man denke an die Karstadt Hochhäuser am Ku’damm, dem Karstadt am Hermannplatz, dem Femina-Palast in der Nürnberger Straße und den Projektentwicklungen in der Passauer Straße. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Sanierungsplänen der Karstadt-Kaufhof Filialen in der ganzen Stadt.


    Man kann nur hoffen, dass all diese ambitionierten Pläne, die wirklich ein Segen für viele Berliner Standorte wären, nicht für immer in der Schublade verschwinden. Die Schadenfreude der ganzen Kreuzköllner Investoren-Erzfeinde wäre hingegen umso größer.