Der vielleicht entscheidende Unterschied zu dem Center in Köln dürfte der sein, dass man dort in eine vorhanden Häuserblock-Struktur hineingebaut hat und es das Ziel der Planer war, das neue Gebäude an diese Struktur anzupassen. In Essen hat man zwar auch in die historische Niere gebaut, aber anders als in Köln hat man gleich mehrere Blöcke dafür abgerissen und die Möglichkeit besessen, zu einer freien Seite mit großem Platz und Verkehrsader hin zubauen. Ich schätze mal, dass das ein Grund dafür war, warum die derzeit realisierte Variante überhaupt in Betracht gezogen wurde. Glaube indes nicht, dass es so gekommen wäre, wenn man das Center mitten im Citykern hätte entstehen lassen wollen.
EKZ Limbecker Platz [II.BA realisiert 10/2009]
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- Essen
- RiCoH
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Das Center am Limbecker Platz läuft auch eigentlich gegen den aktuellen Trend von Einkaufszentren. Zwar sind innerstädtische Zentren derzeit hochaktuell, aber man geht langsam dazu über "OpenAirCenter" zu bauen, quasi eine Art nachgebaute Innenstadt unter freiem Himmel.
http://www.bath.co.uk/southgate/southgate1.jpg
http://www.canterbury.co.uk/th…1&venue=3031479&easi=true
Der Trend ist recht interessant. In Essen hat man aber ein relativ autarkes EKZ geschaffen, dass keine direkte Verbindung mit der bisherigen Innenstadt eingeht. Eine Verflechtung findet rein räumlich gesehen nicht statt. Indirekt wirkt sich das Zentrum allerdings massiv auf die Umgebung aus. Wir sehen ja alle die zahlreichen Arbeiten in den Geschäften auf der Limbecker Straße. Dies sehe ich als eine positive Entwicklung. Deichmann hat sich ja auch architektonisch schon an das EKZ "angelehnt", vielleicht ziehen andere Gebäude der Limbecker da noch nach. Die aktuelle Bausubstanz passt nämlich in der Tat nicht zum gegenüberliegenden Center, beispielsweise crane-optik und funsport. Hoffe, dass sich da noch einiges tun wird. Bin immer noch überzeugt, dass das neue Center sich positiv auswirken wird. An sonnigen Tagen will keiner nur ins EKZ und ist dankbar, wenn er noch ein paar Schritte unter freiem Himmel gehen und vielleicht in einem Café am Kennedyplatz sitzen kann.
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Sehr interessant auch dieses Projekt in Barca:
http://www.derwesten.de/nachri…news-22802171/detail.html
Darüber hinaus bin ich fest vom neuen EKZ in Essen überzeugt. Es wird alles besser als bisher und alte Zöpfe, die nicht mehr zeitgemäß sind, werden abgeschnitten.;)
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#379 Nietnagel
So sehe ich es auch. Wenn das EKZ nach der Eröffnung voll einschlägt, werden die Investoren mit weiteren Investition nicht auf sich warten lassen. Denn jeder will doch ein Stück von dem Kuchen haben. Vielleicht wird sich der Charakter der Limbecker Straße mit der Zeit verändern und wir sehen schon sehr bald ein urbanes Umfeld
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Mit Verlaub, ich kenne die Situation vor Ort nicht, aber dass sich andere Geschäfte nun architektonisch dem EKZ anpassen sollen (Gott bewahre!), halte ich für hanebüchen. Vom großen Kuchen bekommt nur derjenige was ab, der in dem Bunker sein Geschäft hat, so die Botschaft des neuen EKZ. Auf der Limbecker Straße blühen allenfalls Fressgeschäften eine rosige Zukunft...
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Es wird alles besser als bisher und alte Zöpfe, die nicht mehr zeitgemäß sind, werden abgeschnitten.
Etwa Kleinteiligkeit ist sehr wohl zeitgemäß, denn die wird im Inneren etlicher EKZ nachgemacht. Der Gastronomiebereich von CentrO wurde gar wie eine alte italienische Piazza gestaltet - solche Gestaltung ist wohl die Zukunft? Da sollte doch schon lieber die seit Jahrhunderten urbane Limbecker Straße mehr eine typische Altstadtgasse erinnern.
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Dass die Limbecker Strasse zu einer Billig- und Fressmeile wird, denke ich mal nicht. Die Limbecker wird d i e Achse zwischen der neuen Rathaus Galerie und dem Limbecker Platz sein und somit von den EKZ's profitieren. Schon jetzt kann man den positiven Wandel auf dieser Strasse miterleben
so war das auch nicht gemeint. Mit "alte Zöpfe abschneiden" meinte ich nicht, dass man auf altbewährtes und traditionelles verzichten sollte. Im Gegenteil: Diese Dinge sollen gepflegt werden und ein Gegenpol zum Neuen und Modernen sein.
Es ging mir eher um verstaubte Ansichten von Immobilien-Besitzern und Einzelhändlern, die die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt haben. Leute, die, jetzt wo der erste Teil des neuen Centers fast fertig ist, immer noch nicht begriffen haben, dass sie was für ihr Haus oder Geschäft tun müssen. Ich spreche da von ansprechender Deko/ Begrünung vor der Haustür, von Sauberkeit vor und im Geschäft, von der Neugestaltung einiger Hausfassaden. Es geht mir um häßliche Schaufenster, Leuchtreklamen, Kacheln an den Fassaden, schmutzige Wände etc. Da vermisse ich eben immer noch ein wenig eine Aufbruchstimmung in der City und ich denke mal, dass sich das für ein paar Besitzer und Einzelhändler rechen wird.
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Im Gegenteil: Diese Dinge sollen gepflegt werden und ein Gegenpol zum Neuen und Modernen sein.
...oder auch wiederhergestellt, wenn es im WKII verloren ging, was man nicht zwingend als Gottes Urteil hinnehmen muss. Ich zitierte schon öfters die Analyse der Immobilien Zeitung vom 10. Januar 2008 über die Überlegenheit der Städte mit Altstädten - auch / vor allem als Einzelhandelsstandorte. Wo ist noch in Essen ablesbar, dass die Stadt als Ort eigentlich älter als Nürnberg ist? (Soweit ich mich an entsprechende Karten erinnere, die obere Limbecker Straße begann noch in der historischen Altstadt.) Dies könnte bei der angesprochenen Neugestaltung einiger Hausfassaden als Ansatz dienen.
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Bei den vielen neuen Flächen ist das Risiko von Leerstand in und um die neuen EKZ schon ziemlich hoch...
Das CentrO hat die Oberhausener Innenstadt ja geradezu abgeschafft.
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^^
Oberhausen ist aber nun was ganz anderes immerhin bestand die stadt aus quasi 3 autagen stadtteilen und erst das centro bildete ein Zentrum.
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Das CentrO fällt auch in eine ganz andere Kategorie von EKZ. Das CentrO ist ein autarkes EKZ auf der "GrünenWiese" und hat mit der eigentlichen Oberhausener Innenstadt nichts zu tun. Das EKZ LimbeckerPlatz ist dagegen ein innerstädtisches Einkaufszentrum. In dieser Kategorie kann man einige Beispiele nennen, bei denen die Integration eines EKZ in der Innenstadt sich positiv für den gesamten Einzelhandel ausgewirkt hat. Es müssen allerdings einige Faktoren dabei berücksichtigt werden. Insbesondere der Branchen- und Funktionsmix eines EKZ ist entscheidend. Ergänzen sich sowohl Branchen- und auch Funktionsstruktur kann ein innerstädtisches EKZ durchaus erfolgreich sein. Dies hängt natürlich auch davon ab, was die Essener Innenstadt in Zukunft bieten kann. Im aktuellen Zustand ist die City noch wenig ansprechend und lädt nicht zum Verweilen ein. Hier muss das Angebot stark erweitert werden. Die Atmoshäre des öffentlichen Raums muss verbessert werden. Das EKZ Limbecker Platz sehe ich zur Zeit noch als Initialzündung dies zu tun. Auch in Kombination mit der Nordcity könnte sich hier einiges entwickeln. Mit der Renovierung des Hauptbahnhofes wird es auch attraktiver die Essener City und das neue EKZ z.B. mit dem Regionalexpress anzureißen. Beim Oberhausener CentrO ist die ÖPNV-Anbindung meiner Meinung nach in Form einer Straßenbahn sehr unattraktiv. Im Centro wird voll auf one-stop-shopping gesetzt; mit dem Auto anfahren, parken, einkaufen und erleben, heimfahren. Umliegend gibt es keine anderen Angebote. Dies verhält sich beim Limbecker Platz durchaus anders. Das sollte bei solchen Vergleichen berücksichtigt werden.
Das Ziel der Innenstadt muss sein, nicht nur als Einzelhandels- bzw. Konsumstandort zu fungieren, sondern Plattform für öffentliches Leben, Ausflugsziel, Aufenthaltsort, Mittelpunkt der Stadt und Raum für Veranstaltungen. Dies spielt sich zur Zeit in der Essener Innenstadt viel zu wenig ab, von einigen Angeboten am Kennedyplatz mal abgesehen.
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Dass sich EKZ in eine Innenstadt integrieren lassen, ist richtig (die sternförmigen Passagen in Ddf sind beispielhaft). Das am Limbecker Platz ist dafür aber nicht offen genug und vor allem viel zu groß.
Die (zumindest nach außen) schlechte Architektur macht auch skeptisch im Bezug auf das Niveau der Geschäfte.
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Dies hängt natürlich auch davon ab, was die Essener Innenstadt in Zukunft bieten kann. Im aktuellen Zustand ist die City noch wenig ansprechend und lädt nicht zum Verweilen ein.
Das Problem ist: Irgendwelchen Dogmen wegen wird viel Geld in etwas gesetzt, was vielleicht 5 Redakteuren einer elitären Architekturzeitschrift gefällt, aber nach wenigen Jahren als misslungen wieder abgeschafft wird. Vide die Rathauspassage - an den letzten (mE mehr gelungenen als die jetzigen Entwürfe) Umbau kann ich mich noch recht gut erinnern. Man werkelt und man ist mit dem Ergebnis unzufrieden - aber die Richtung des Werkelns ändert sich nicht.
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???
In der Essener Innenstadt finde ich nichts, was auch nur annähernd den Weg in eine Architekturzeitschrift geschafft hat oder in Zukunft schaffen wird.
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^^
Dafür werden (eher erfolglos, sonst würde man nicht alle paar Jahre neu umbauen) Konzepte aus welchen implementiert. Und das obwohl dort Anti-Kommerz (= egal sein, ob man Menschen anlockt oder nicht - braucht die Herren ja nicht zu bekümmern) klar zugegeben wird. Schlechter Weg, eben Menschen anzuziehen. -
Die ersten Lichteffekte sind nun angeschlossen. Im Dunkeln gut zu sehen per webcam:
http://www.limbeckerplatz.com/mw.jpg -
bin gestern abend dran vorbeigefahren.. die lichteffekte sind wirklich gut, besonders durch die verschiedenen farben
abweisend wirkt es meiner meinung nach auf keinen fall, obwohl es jetzt schon unglaublich groß ist.
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Gibts auch Farbspiele oder bleibt das so?
Hier einige Eindrücke, wie es im Inneren des EKZ aussieht:
http://www.derwesten.de/nachri…news-25372523/detail.html -
Das Innere ist jedenfalls weit besser als das Äußere. Diese Malereien sind nicht ganz mein Geschmack, aber die großen runden Dachfenster sind nicht verkehrt.
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#396
Die "Augen" leuchten in blau, rot und grün und wechseln ab und zu die Farbe. Das soll vermutlich die Lichtspiegelungen/brechungen nachahmen, die bei einem Paillettenrock entstehen, den die ganze Fassade ja darstellen soll. Schau einfach mal am Abend in unregelmäßigen Abständen bei der webcam vorbei, dann siehst du den Lichtwechsel. Zu den Eingängen hin nimmt die Dichte der "Augen" zu. Finde das bisher nicht schlecht.
Das an der Südseite des Gebäudes befindliche "Logo" Limbecker Platz wurde heute fertiggestellt.