Opernturm (170 m, realisiert)

  • Nun gibt es endlich eine neue Visualisierung, zu finden auf dem Bauzaun, auf der man endlich auch mal die Gestaltung des Blockrandes sieht. Wie ich es erwartet hatte, war das linke der Fassadenmuster mit dem geriffelten Stein für den Flachbau. Die runde Ecke überrascht positiv und überhaupt gefällt mir der Entwurf überaus gut.



    Hier der Blockrand nochmal als Ausschnitt. Im neuen Entwurf gibt nun wieder keine Lücke mehr zum dem des Parktowers.



    Bilder: cyfi (Anregung: newfvgffm)

  • Danke CYFI, das ging ja mal wieder äußerst flott! Insgesamt ein durchaus zufriedenstellender Entwurf, wenngleich ich eine klassischere Gestaltung des Blockrands erhofft hatte und mir der "Treppenturm" rechts im Bild nicht gefallen will. Aber ich möchte nicht meckern, die Rundung gefällt mir auch, der gerillte Stein ebenso, und sicher ist das einer der besten bisher zu sehenden Entwürfe. Zusammen mit der Nachbarbebauung erhält der Opernplatz damit nach vielen Jahren wieder einen angemessenen Abschluss nach Westen.

  • Interessant. Vielen Dank.
    Irgendwie sieht die Visualisierung so aus, als würde das ganze schon seit den 50er Jahren stehen, oder kommt nur mir das so vor? Erinnert mich so ein bisschen an Geschäftsgebäude, die auch in der Schweiz (Zürich? :) ) nach dem zweiten Weltkrieg gebaut worden sind...


    Mir gefällts.

  • Irgendwie wirkt der Dachaufbau mit seinen Glasfronten wie aus den 50igern. Generell wirkt es wie eine elegante Mischung aus den 30igern und 50igern. Man kann sich dran gewöhnen!

  • Sieht mir für den Opernplatz doch zu sehr nach 50er Jahre aus, ein wenig klassischer hättes ruhig sein können. Da fand ich den ganz alten Entwurf doch um einiges besser. Abwarten wie es aussieht wenns fertig ist (hoffentlich nicht so grau wie in der Visualisierung), aber ein bischen enttäuscht bin ich schon.

  • Ja, hat schon was von den Fünfzigern. Etwas klassischer wäre nicht schlecht gewesen, aber was soll's. Ich denke die Materialien werden es trotzdem modern wirken lassen.
    Auf dem Dach der Blockrandbebauung - auf dem Staffelgeschoß - sieht es so aus, als gäbe es ein Glas-Geländer? Oder meine ich das bloß? Wenn das so ist, könnte man da oben Gastronomie einrichten! Weiß jemand was Genaueres?

  • Hommage an die Alte Oper?

    Der Name "Opernturm" suggeriert mehr als nur die Nähe zu einem erstklassigen historischen Gebäude. Er läßt die Hoffnung auf etwas Artverwandtes entstehen. Die Wahl des Fassadenmaterials und der hohe Anteil des Natursteins an der Gesamtfassade sind sehr begrüßenswert, aber insgesamt wirkt der Turm zu eben, zu wenig verspielt und nicht als Hommage an die Alte Oper geeignet. Hier entsteht etwas sehr wertvolles, aber die Erwartungen von vielen Opernturmfans sind noch höher angesiedelt. Vielleicht wäre es der architektonische Hammer gewesen, einfach einige Elemente der Alten Oper nachzuahmen.

  • Das wäre allerdings der Hammer gewesen, ein Hochhaus im Zuckerbäckerstil nach Moskauer Vorbild mit Türmchen, Pilastern und einer großen Putte auf der Turmspitze.


    Entschuldigt die Polemik, aber Frankfurt hat sich immer dadurch ausgezeichnet, dass hier unideologisch gebaut wurde. Der Kontrast aus alt und neu macht die Atmosphäre der Stadt aus. Es wäre schön, wenn man sich diesen Geist bewahren würde und nicht die "Kritische Rekonstruktion" anderer Städte aufhalsen würde.

  • Was wird hier rekonstruiert?

    Hä?
    Ich glaube, hier möchte mir jemand das Wort im Munde herumdrehen.
    Gerade habe ich mal nachgezählt, es war eine Häuserzeile mit fünf Geschossen, die vor dem Krieg auf dem Areal des Opernturms stand. Weder die Grundrisse noch die Gebäudeformen werden hier rekonstruiert, und falls rako aus meinen paar Sätzchen herausgelesen haben möchte, dass es sich bei mir um einen Anhänger von DDR-Nachkriegsarchitektur handelt, dann soll er den Beitrag einfach noch einmal lesen.


    Die Meinung sei mir gestattet: Das eine oder andere Element der Alten Oper geschickt in die Fassade der Blockrandbebauung integriert, hätte einen Bezug zu dem historischen Gebäude hergestellt und hätte eine schöne Gesamtwirkung ergeben. Hier gleich auf sozialistische Zuckerbäcker-Architektur zu schließen ist absurd.

  • Der neue Entwurf wirkt solide und grossstädtisch. Ich denke mal, dass man davon ausgehen kann, dass TS erstklassige Materialien verwenden wird. Ich möchte ja wirklich nicht meckern und ich freue mich auch weiterhin auf das Projekt, da es den Opernplatz durch die Sandsteinfassade auf eine Weise komplettieren und auch endlich diese Lücke nach Jahren geschlossen wird.


    ABER, wenn ich nun das HH und jetzt auch vor allem die Blockrandbebauung mit den ersten Entwürfen vergleiche, muss ich sagen, hat man sich doch, wie so oft, um einige Klassen verschlechtert.

  • Nun gibt es ein neue offizielle Visualisierung (klick für hohe Auflösung), die unter anderem auch den Parktower einbezieht:




    Und es gibt neue offizielle Daten, wobei wir auch erfahren, dass die Blockrandbebauung "Podiumgebäude" genannt wird:

    • Projektname: OpernTurm
    • Adresse: Bockenheimer Landstraße 2-4, 60323 Frankfurt
    • Eigentümer: Opernplatz Property Holdings GmbH & Co. KG, c/o Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH
    • Projektentwickler: Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH
    • Projektarchitekt: Professor Christoph Mäckler
    • Hauptmieter: UBS Deutschland AG, 31.000 m² Bürofläche, Einzug 2010
    • Verkehrsanbindung: U-Bahn-Linien U 6, U 7, Station Alte Oper
    • Grundstücksfläche: ca. 10.300 m²
    • Mietfläche gesamt: ca. 62.500 m², davon Turm ca. 50.000 m² und Blockrandbebauung ca. 10.000 m²
    • Höhe Turm: 168 m, 42 Stockwerke
    • Baubeginn: November 2006
    • Geplante Fertigstellung Turm: Ende 2009
    • Geplante Fertigstellung Podiumgebäude: Herbst 2009
    • Anzahl Parkplätze 580 (davon 250 öffentlich)



    Edit:
    Miguel hat das mit dem Glas-Geländer richtig gesehen - es wird einen Dachgarten geben. Auf der Projekt-Website heißt es (unter "Das Prestige") dazu: "Der Dachgarten des Podiumgebäudes bereitet mit seinem Blick auf die Alte Oper und den Opernplatz das perfekte Ambiente für Firmenverstanstaltungen" Also eher keine öffentliche Nutzung. Aber warten wir's ab.

  • Danke für die Info.


    Leider wurde in dem Rendering die Korrektur der stürzenden Linien wieder einmal übertrieben, so dass man den Eindruck hat, die Fassade verbreitert sich nach oben hin.


    Trotzdem unverändert ein schönes Projekt.

  • Also bei dieser Visualisierung werde ich ja direkt neidisch auf euch! Sieht meiner Meinung nach sehr gut aus, vor allem schafft es einen ziemlich großstädtischen Charakter.
    Was die stürzenden Linien betrifft, würde ich auf das Endresultat warten und dann urteilen, mir gefällt diese Gliederung nämlich.:)


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    Nanda meint damit nicht die zu erwartende tatsächliche Fassadengestaltung, sondern lediglich die perspektivische Umsetzung des Renderings.

  • Klasse Rendering, hoffentlich wird das auch alles so. Der Sockelbau geht für mich auch in Ordnung - nicht überragend, aber Hauptsache ist das gelungene HH, das auf dem Rendering auch gut mit dem Parktower harmoniert.

  • Na endlich! Das Bild war schon in einer Winzigvariante vor drei Tagen im Journal Frankfurt zu sehen, das auf dem Bauzaun war dann ein Ausschnitt mit Blaustich.


    Apropros stürzende Linien. Bei diesem Abstand vom Turm sind stürzende Linien fehl am Platze. Und im Gegensatz zum letzten Rendering, wo das Gebäude nach oben hin tatsächlich breiter wurde, sind hier die Gebäudekanten kerzengerade. Man nimmt halt inzwischen die Masse der Amateuraufnahmen als Maßstab seiner Wahrnehmung, betrachtet man das mal Ende nächsten Jahres vor Ort, wird man auch keine stürzende Linien vorfinden, jedenfall nicht in dieser Distanz.


    Betrachtet man nun das Podiumgebäude (ach wie schön) im gesamten Kontext, auch die Gebäude in Richtung Allianz (im geistigen Auge) mit einbezogen, dann ist dieser Entwurf sehr gelungen. Es mutet klassisch und gleichzeitig modern an, scheint Anleihen in anderen Epochen und Stilen zu nehmen, aber bleibt trotzdem eigenständig. Zudem paßt es sich gut in die Mixtur der Nachbarschaft ein, und am wichtigsten, es stiehlt der Oper nicht die Schau. Der Mittelpunkt des Platzes bleibt somit bestehen, der Flachbau schafft die Abgrenzung und Überleitung zum nächsten Höhepunkt, dem Turm.


    Der erste Entwurf, damals in 2002, war der Hammer. Aber der Bauherr ist nunmal nicht der Architekt und das Budget setzt die Grenzen. Herr Mäckler hat selbst gesagt, daß dies nicht mehr sein Hochhaus sei, aber ich glaube, daß auch er es am Ende wirklich mögen wird. Ich tue es jedenfalls schon. :):)


    P.S., bei den 42 Geschossen sind die beiden doppelstockhohen Technikgeschosse nicht berücksichtigt.

  • Der Parktower steht natürlich etwas im Hintergrund, aber wenn man ihn mal mit dem Operturm auf dem Rendering vergleicht und sich dann die Fotos aus dem parktower-bauthread vor Augen führt, bekommt man ungefähr eine Vorstellung davon, was da für ein Koloss da am entstehen ist... :master:

  • Das wird alles schon gut aussehen, wenns erst mal fertig ist. Natürlich, eine Betonung des Mittelteils beim Blockrand, eine massive Kante als Dachabschluss, das wäre hübscher gewesen. Die Runde Ecke ist hingegen toll. Vor allem nimmt sie ja auch die Rundungen der Opernfront auf, stellt also schon einen bezug zum Ort her!
    Andererseits faszinieren mich viel mehr die kleinen Details der Fassade. Z.B. bin ich wahnsinnig gespannt wie sich die Sache mit den Rillen entwickelt. sicherlich setzt sich da dann nach 5 Jahren Dreck fest und die Struktr kommt klarer heraus. Naturstein kann ja meistens sehr gut altern - also da bin ich im positiven Sinne gespannt.
    Den Turm finde ich in der simplen, kantigen Form mittlerweile auch nicht mehr so schlecht. Gerade als Nachbar zur alten Oper ist das doch eine edle zurückhaltung. Der geschwungenere erste Entwurf würde da mehr in Konkurrenz zum Opernbau treten und außerdem passt die aktuelle Version auch sehr gut zu den Parktower-Renderings.