Heute Morgen könnte ich mir auch mal selbst ein Bild machen, in der Tat ein ganz schönes Spektakel. Obwohl es nach 8.00 Uhr war, fehlte noch ein ordentliches Stück bis zur Unterkante der oberen Bewehrungsschicht. In Betrieb waren zwei Pumpen. Die dritte, halb in der Grube stehende Pumpe wurde nicht eingesetzt.
Opernturm (170 m, realisiert)
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Ich habe beim nochmaligen überfliegen des Threads zwar gelesen, dass es ab Straßenniveau dann mit 1Stockwerk alle zwei Wochen weiter gehen soll, aber ab wann will man denn auf Straßenniveau sein? Also wie lange wird es von der Bodenplatte an noch dauern bis sagen wir das erste Stockwerk steht?
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Die Bodenplatte ist trotz einiger Verzögerungen so gut wie fertig. Ab morgen mittag geht es mit den Verschalungen und Bewehrungsarbeiten für das erste Kellergeschoß los. Das ist nun der offizielle Baubeginn, zwei Wochen zu spät. Allerdings hat man bis hierhin schon 3 Wochen nach anfänglich 5 Wochen Verspätung aufgeholt. Die anderen 2 bleiben am Hochbau hängen.
Strassenniveau soll nun Ende August erreicht sein. Auch die 20 (!) Meter hohe Eingangshalle und alles einschließlich des 8. Stocks wird so um die 2 Wochen pro Stock dauern, da Verschalungen und sonstiges ständig angepasst und umgebaut werden müssen. Ab dem 9. beginnen die Regelgeschosee und dann geht es richtig flott voran. Der Rohbau soll bis Anfang Oktober 2008 stehen (derzeit ist der 4. Okt. Termin). Schlüsselübergabe ist am 30.09.2009, Einzug am 01.01.2010. Alles wird sich nun auf den Hochhausbau konzentrieren, damit die Termine gehalten werden können. Allerdings plant man auch, die Tiefgarage bis Ende August fertig zu haben, da die Fläche dringend für die Baustellenlogistik benötigt wird.
Also dürfte der erste oberirdische Stock Anfang September begonnen werden.
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Bodenplattenfest
Scheint alles gut gelaufen zu sein - die Mannschaft feiert morgen (Di) ein Fest...
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Es war ein beeindruckendes Schauspiel, welches neben mir noch viele Schaulustige in den Bann zog. Unglaublich welche Mengen da in den 2 Tagen in das Loch gepumpt wurden. Leider wird sich das in der Innenstadt so schnell nicht wiederholen (außer Kaiserkarree oder FraSpa kommen demnächst doch noch).
Noch eine Fachfrage: Hinter den Windschutzscheiben der Betonmischer waren Zettel mit einer Buchstaben-Zahlen-Kombination zu sehen (am Freitag OB-32, Samstag OB-8 und Sonntag OB-16). Welche Funktion hatten diese? Zeigten sie unterschiedliche Zusammensetzungen des Betons an?
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Ich würde vermuten, dass es sich bei OB um Ortbeton handelt, was ja sowieso klar ist, wenn es hinter der Schiebe vom Mischer hing. Die Zahl dahinter kann die Festigkeitsklasse sein. Das kann man aber nicht genau sagen, wenn man nicht weiß, nach welchem System die Betone getestet wurden. Wenn man nach EU-Norm mit einem 15er Würfel getestet hat, dann sind 8N/mm² verdammt wenig und der Beton eignet sich eher als Füllmaterial. Kann sein, dass verschiedene Bereiche mit verschiedenem Beton gemacht werden, oder dass man noch in irgend eine unwichtige Ecke die nichts trägt Beton füllen will.
Kann aber auch ganz anders sein. -
So, hier nun endlich die fotos vom Wochenende. Leider hat es etwas länger gedauert, aber zuerst mußte der durch das Fotografieren schon arg strapazierte Hausfrieden vor einer allzu großen Schieflage bewahrt werden.
Bezüglich der zuvor genannten Zahlen kann ich nichts sagen, aber zum verwendeten Beton. Es handelte sich um C35/45 (mit einer A2 Unterlage) und nicht C30/37, wie zuvor genannt und normalerweise bei anderen Bodenplatten Frankfurter Hochhausbauten auch üblich. Der C30/37 wurde nicht genehmigt, da seine Resitenz und Beständigkeit gegenüber der chemischen Zusammensetzung des Bodens nicht hinreichend gegeben war. Aus welchen Gründen auch immer ist der Sulfatgehalt des vorgefunden Erdreichs ziemlich hoch.
Ingesamt wurden 5800m³ und 1700to Stahl (ohne Anschlußbewehrungen für die Tiefgarage, sonst wären es 1900to) verbaut. Alleine in die Vertiefung unterhalb des zukünftigen Hochhauskerns, die 1,5m unter dem Niveau des restlichen Fundaments liegt wurden 400m³ Beton gegossen.
Interessant sind vielleicht noch die reinen Baukosten. Die Bodenplatte hat alleine 4,5 Mio € gekostet. Die Tiefbauarbeiten inklusive Tiefgarage werden mit 6 Mio € und der Hochbau mit Komplettausbau in der Standardausführung wird mit 185 Mio € veranschlagt. Was den Hochbau betrifft, ist das ziemlich knapp bemessen, aber das ist das erste Hochhaus für Züblin in Frankfurt. Wahrscheinlich will man hier dauerhaft einen Fuß in die Tür bekommen. Den Bauherrn freut's.
Doch jetzt zu den Bildern, zuerst vom Freitag. Um 16:00h stand schon die kleine zusätzliche Pumpe auf der Rampe und die Kleinere der beiden Großen wurde gerade an der Bockenheimer in Position gebracht. Seit dem letzten Update hat die Bodenlatte ihr Gesicht durch das Anbringen der Anschlußbewehrungen ziemlich verändert.
Um 16:45h wurde die Ladung Beton an die kleine Pumpe herangefahren und damit die Mischung eingestellt.
Beim zweiten Mischer war die Vorfreude wohl zu groß, denn er kam sozusagen etwas zu früh...
Da die Baustelle wenig Spielraum zum Aufstellen bot, mußte auch hier mit kreativen Lösungen improvisiert werden. Um der mittelgroßen Pümpe genug Halt zu geben, hat man in der Grube ein Gerüst erichtet und darauf Stahlträger gelegt, auf der sich dann diese Pumpe stützen konnte. Dann wurde logischerweise mit dem Füllen der Vertiefungen in der Mitte der Bodenplatte begonnen.
Um ca. 19:00h kam dann auch die dritte und stärkste Pumpe. Leider mußte ich dann erst mal gehen.
Nachdem diese ja am Samstag nachmittag vorrübergehend abgezogen werden mußte, kam sie am abend um ca. 23:00h vor würdiger Kulisse wieder zum Einsatz. Zu diesem Zeitpunkt fehlten noch 40 cm im nördlichen und gut über 1 Meter bis Unterkante der oberen Bewehrung im südlichen Teil, auf den man sich dann auch konzentrierte.
Man beachte, wozu alles Kräne eingesetzt werden können, hier mal als mobile Lampe.
Schließlich noch ein paar Fotos vom Sonntag mittag, ab 14:00 Uhr. Unter Hochdruck versucht man fertig zu werden, da die große Pumpe um 16:00 Uhr schon wieder verschwinden muß.
Und noch eine Kreativlösung unter Zuhilfenahme des Krans um die Reichweite der mittelstarken Pumpe entscheidend zu vergrößern.
Schließlich das Finale und meinen Respekt für diese reife Leistung. Nach etwas über 48h und einiger Widrigkeiten ist es geschaftt.
Im Hintergrund des letzten Bildes lassen sich schon die Verschalungen für den Hochbau sehen, der heute (Montag) offiziell begonnen hat.
Alle Bilder: cyfiMan geht davon aus davon aus, daß sich das Hochhaus im Laufe des Baus zwischen 4 und 8 cm setzen wird. Das wird an besagter Stelle in der südwestlichen Ecke an der Sauberkeitsschicht gemessen. Sobald sich der endgültige Wert absehen läßt, wird man dieses Loch schließen, da das Ganze nicht unproblematisch ist.
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Auch ich zolle meinen Respekt zweierlei.
Einmal der Leistung der Arbeiter und vor allem der Leistung des Fotografen, für diese super Fotoserie . -
Noch eine Fachfrage: Hinter den Windschutzscheiben der Betonmischer waren Zettel mit einer Buchstaben-Zahlen-Kombination zu sehen (am Freitag OB-32, Samstag OB-8 und Sonntag OB-16). Welche Funktion hatten diese? Zeigten sie unterschiedliche Zusammensetzungen des Betons an?
Hier ist der OBERBETON (Deckschicht) in den verschiedenen Körnungen gemeint...
Dient der Zuordnung der Fahrzeuge an die richtige Pumpe. -
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Ja, ich muss auch sagen, super Bilder, super Bericht! Und das mit der Verspätung, nicht so schlimm!
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CYFI, die Fotoserie mit den interessanten Zusatzinformationen ist einfach spitzenklasse! Die Fotos spiegeln in beeindruckender Weise die Stimmung an der Baustelle wider, so wie ich sie auch erlebt habe. Vielen Dank dafür!
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Wow wunderbare Bilder danke
Auf der Webcam sieht es so aus als würde die Baustellenrampe abgetragen werden. Braucht man die denn nicht mehr?
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Die Berichterstattung ist schon echt genial! Vor allem, da man sowas als Uni-Architekturstudent ja sonst kaum mitbekommt auch richtig lehrreich .
Was die Rampe betrifft, würde ich mal spekulieren, dass man Platz für die Blockrandbebauung macht. Die Bagger kommen ja an steileren Stellen voran und so schwerfällige Betonpumpen braucht man wohl jetzt nicht mehr. Aber alles Spekulation.
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Danke für den tollen und informativen Fotobericht
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Man geht davon aus davon aus, daß sich das Hochhaus im Laufe des Baus zwischen 4 und 8 cm setzen wird. Das wird an besagter Stelle in der südwestlichen Ecke an der Sauberkeitsschicht gemessen. Sobald sich der endgültige Wert absehen läßt, wird man dieses Loch schließen, da das Ganze nicht unproblematisch ist.
Woher kann man denn das abschätzen, dass das 4-8 cm sein werden ?
Sind das gleichmässige 4-8 cm oder kann es sein, dass sich der Turn (ähnlich wie beim Schweizer National Gebäude -dort wegen U-Bahn Baus) um ein paar Zenti/Millimeter zur Seite neigt ?
Was ist denn die Sauberkeitsschicht. Könnte man das auch mal fotografieren ?
Sozusagen eine davor und eine danach Aufnahme (in ein paar Monaten)-----------------
Mod: Verblüffend viele Fragen beantworten sich durch Lesen dieses Threads! Fotos der Opernturm-Sauberkeitsschicht siehe Beitrag #72, zum Begriff #81! -
beim Bau eines Hochhauses werden sowohl im Umfeld die Nachbargebäude, U Bahntunnel, etc. durch einen Vermesser während der Bauzeit überprüft.
Vor dem Abriss wurde eine sogenannte Nullmessung durchgeführt. In einem gewissen Turnus gemäß nach Vorgaben Bodengutachter werden die Messpunkte überprüft. Beim Aushub und Abbruch gibt es meißtens Hebungen die dann beim Erstellen des Neubaus wieder auf Null gehen oder im Schlimmsten Fall als Setzungen von Nachbargebäuden auftreten.
Ebenso wird auf den einzelnen Bodenplatten des Neubaus nach dem Erhärten des Betons mehrer Messpunkte gesichert, teilweise geschieht dies auch schon auf der Sauberkeitsschicht. Mann will damit wissen was passiert bei den einzelenen Bauvorschritten mit der festgelegten Nullliene. Meißt treten dann unterschiedlichen Bewegungen der einzelnen Betonierabschnitte auf. Daher kann es passieren das der erste Betonierabschnitt tiefer liegt als der Letzte. Im Zuge des oberirdischen Bauens kann durch die kontinuierliche Lastaufbringung sich die Bodenplatte wieder weiter verformen. Wobei dies bei einem monolitischen Bauteil gleichförmig passieren wird.
Eine entsprechende Schiefstellung des Turms kann dadurch eintreten, die sich aber nur minimal sein wird da die Gründung auf den Gründungspfählen sitzt. -
Und das ist auch das Hauptproblem bei den älteren Hochhäusern gewesen. Da sie flach (also ohne Pfähle) gegründet sind und der "Frankfurter Ton" nicht, wie der Name vermuten läßt, besonders homogen ist (er besteht aus amorphen Gestein, Sedimenten und tonähnlichen Schichten) und unter Last verschieden stark nachgibt, sind oft schon beim Bau verschieden starke Senkungen aufgetreten. Die Neigung des Gebädes wurde dann mit jedem neuen Stock wieder ausgeglichen. Der Parktower ist solch Kandidat. Manche nennen ihn auch eine Banane. Das hat beim Anbau bestimmt für die ein oder andere Überraschung gesorgt, da er sich in Richtung Park neigte, und sich somit die Stockwerkhöhen auf der Strassenseite sich nach oben hin verkürzten.
Die Messungen werden übrigens alle paar Stockwerke durchgeführt. Und wie man aus Meises' wunderbaren Ausführungen entnehmen kann, es muß noch nicht ein mal eine Senkung eintreten, aber wenn, dann bewegt sie sich in dem genannten Rahmen. Zum Vergleich, ohne Gründungspfähle würde sich diese im Dezimeterbereich bewegen.
Und die aufgeschüttete Rampe muß natürlich weg, da auch an dieser Stelle erst einmal die Bodenplatte für die Tiefgarage gegossen werden muß. Der Blockrand endet mit dem erhöhten Plateau und an Stelle der Rampe wird später einmal die Zufahrt zur TG sein. Die Bodenplatte für die TG soll meines Wissens immerhin um die 60 cm dick sein, was auch nicht zu verachten ist. Wenn die im Zeitplan gewesen wäre, hätte die Bodenplatte des HH bequem von dort gegossen werden können. Dann hätte man natürlich ein Rampe vergleichbar zu FFHV gebraucht. Ob die nun noch von Nöten ist, weiß ich nicht. Man hat den Rest der Rampe stehen lassen, um wenigstens jene dritte Pumpe zur Unterstützung aufstellen zu können.
Und natürlich noch ein Danke an alle für das große Lob!
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Kleines Update von heute 17.07.07 19Uhr:
Die Rampe wird langsam abgetragen.
Die ersten Verschalungen sind zu sehen.
Die Arbeiter beim Feiern nach dem harten Wochenende.
Fotos:MartinLSC -
In der Bodenplatte
Bin beim stöbern im Internet auf folgender Seite gelandet:
http://view.stern.de/v2/series/48554/
Starke Bilder meiner Meinung nach...