Projekt "Flare of Frankfurt" - Neuentwicklung FR-Areal (fertig)

  • Zum Teherani-Entwurf und der Frage in #150: Ich hatte glaub ich, weiter oben etwas über langweilige Rastergrundrisse als Resultat der nicht vorhandenen konkreten Nutzung geschrieben. Hier sehen wir ein klassisches Beispiel dafür. Über den Konferenzraum in der ehemaligen runden Ecke und das daran angrenzende Hotelzimmer werden zwei rechteckig begrenzte Baukörper verbunden, dann muss noch ein Zimmer zur Straße abgeschnitten werden und gut ist. Damit im Grundriss noch ein wenig "Design" untergebracht werden kann, bekommen eine Teeküche und der Wartebereich am Aufzug noch jeweils eine schräge Außenwand verpasst.
    Ergibt eine super Flächenausnutzung, hohe Flexibilität - durch die Lage der zwei Treppenhäuser ist eine Aufteilung der Etage in mindestens drei Mieteinheiten möglich - also nicht nur Großkunden als Mieter möglich.
    Jetzt bräuchte man noch den Grundriss des allgemein bevorzugten dritten Platzes, um die Entscheidung des Preisgerichts bewerten zu können.


    frank353: Der Unterschied zwischen vorher und nachher ist eine wesentlich dickere Betonplatte unter der Auskragung (irgendwo muss die Last ja hin) und die Auskragung selbst wurde eine Etage weiter heruntergezogen (hässlich, aber offenbar Wunsch der Auftraggeber). Andererseits wäre diese verstärkte Bodenplatte zwischen erstem und zweiten Stock kaum unterzubringen gewesen, da sie ja durch einen Großteil der Etage durchgezogen werden muss.


    Die Wohnungsgrundrisse zum Nextower hin sind einigermaßen ok, zu denen entlang der Großen Eschenheimer kann ich nichts schreiben, ich brauch erst mal 'nen Eimer.

    Einmal editiert, zuletzt von Xalinai ()

  • Der m.E. wesentliche Nachteil des Tektonikentwurfs ist - wie auch Epizentrum schon schreibt, der massive Block. Die Zusammenfassung von Hotel und Büros in nur einem Baukörper führt zu Mängeln in der Belichtung der Räume, die durch den Innenhof kaum auszugleichen sind.
    Diese Mängel in der Belichtung haben dann wieder Konsequenzen in der Raumaufteilung - siehe die großen fensterlosen Räume in den Hoteletagen. Warum die Versorgungsschächte neben den Aufzügen sich an der Außenwand des Gebäudes wiederfinden ist mir auch nicht klar.


    Vielleicht sollten sich die Büros zusammentun - der eine kann außen, der andere innen...


  • ... und die Auskragung selbst wurde eine Etage weiter heruntergezogen (hässlich, aber offenbar Wunsch der Auftraggeber).


    Da kann ich Xalinai nur zustimmen. Die Auskragung ist so weit heruntergezogen, dass man sie als solche kaum noch wahrnimmt. Den großen Aufwand mit der dickeren Betondecke würde ich mir sparen, zwei Pfeiler würden in diesem Fall das Gesamtbild auch nicht stören und wären bezüglich der Baukosten erhbeblich günstiger.


    Außerdem sagt meine Beobachtungs-Erfahrung, dass derartige Überstände schnell zu Übernachtungs- und Pissecken verkommen. Ich würde mir das als Bauherr nochmal überlegen.

  • Möchte hier auch mal eine Lanze für den Siegerentwurf brechen. Hier allerdings eher für den Ursprungsentwurf mit den Stelzen und der unregelmäßigeren Fassade vis a vis dem Nextower. Die Verschlimmbesserung bezüglich dem Gebäudeabschluss Richtung T&T-Palais empfinde ich als Rückschritt. Keine Ahnung auf wessen Geheiß... Der Ursprungsentwurf hat m.M. nach sowohl eine gewisse Leichtigkeit des Baukörpers aufkommen lassen und zudem den Stil der 50er mit eben diesen Stützen Rechnung getragen. Außerdem wurden zumindest an dieser Stelle die so häufig erwähnten runden Ecken 'zitiert'.
    Beim neuen Entwurf wird man im Bereich des Erdgeschosses unterhalb der Auskragung förmlich erdrückt. Wie oben schon so treffend erwähnt, ein Refugium für Obdachlose und ein kostenfreies öffentliches Urinal

  • Auch mir gefällt der Teherani-Entwurf überhaupt nicht, aber ich beginne zu glauben, das liegt vor allem an der fiesen weißen Farbe. Nichts in der Umgebung ist wirklich weiß, auch der Nextower und das Palais nicht. Hätte die Fassade einen Sandsteinton (einen helleren am Eschenheimer Turm, einen etwas dunkleren bei dem Gebäude neben dem Palais), würde es möglicherweise nicht ganz so abscheulich wirken. Vielleicht mag ja jemand mal photoshoppen :)


    Außerdem: Was ist das auf Adamas letztem großem Bild des Siegerentwurfs? Ich erkenne eine Kantine, darüber ein Glasdach und auf dem Glasdach Wasser? Kann das sein oder was soll das darstellen?

  • Ich finde immer noch, dass das Teil gar nicht in diese Ecke von Frankfurt passt. Nicht zufällig zeigt keine Visualisierung das Gebäude im Kontext mit dem Palais oder der alten Häuserzeile gegenüber. Das Haus wird ein Fremdkörper. Schade um die vertane Chance, diese alte Ecke von Frankfurt wieder aufzuwerten.

  • Naja, das einzig Alte ist der Eschenheimer Turm. Alles andere drum herum stammt aus den unterschiedlichsten Epochen. Welchem Stil will man da am besten folgen, oder besser gesagt 'zitieren'?

  • Platz 4 auf Eins

    Noch viel weniger als dass Tek to Nik nicht mehr seinen Entwurf überarbeiten darf verstehe ich, warum das Büro Langhof so schlecht weggekommen ist. Diese drei Häuser wären für mich der erste Platz, der noch ein wenig überarbeitet werden dürfte. Die Komposition erscheint mir am urbansten und schmückendsten. Damit hätte man tatsächlich ein gestalterisches Zeichen setzen können, das mit Paris, London, LA etc. hätte mithalten können und eine eigene Sprache sprechen würde...


    Tek to Nik hat wirklich nicht ausgereift gearbeitet, auch wenn die äußere Hülle überzeugender ist, als beim Sieger. Teherani hat die Blöcke, die Zäsuren und Raumbeziehungen vor allem im Inneren der Blöcke wesentlich besser komponiert, als das brockige Äußere. Die Überarbeitung hat bei Teherani eher den Rückschritt eingeleitet, als den Fortschritt.


    Mein Sieger wäre Langhof, weil der Entwurf der Stadt etwas Besonderes geben würde, etwas, das es noch nicht gibt und einen gewissen Flair oder Charme verleiht (grad im Zusammenspiel mit dem Eschenheimer Turm, den alten Bauten gegenüber und dem Palais). Plätze, Durchwegungen, Formensprache, Materialien, Zitate und Anmutung sind überarbeitenswert.

  • ^Bei mir käme Langhof auch auf Nummer 1


    Habe ich das letzte Mal behauptet, der Teherani-Entwurf wäre zeitgemäß? Dann muss der Langhof-Entwurf 10 Jahre aus der Zukunft stammen. Von der Anmutung her wirkt das ein bisschen wie Klein-Dubai – eine ganz andere Variante, den NexTower einzubinden. Dabei finde ich die Gassen zwischen den Gebäuden sogar noch spannender als die Frontansichten selbst. Wo bitte geht’s hier zum Basar?


    Das alles passt natürlich überhaupt nicht zum bisherigen Frankfurt. Aber gerade deshalb hätte ich es geliebt, wenn man so ein geheimnisvolles, irgendwie auch kitschiges, auf jeden Fall aber fantastisches Gebäudeensemble realisiert hätte.


    Kann man Langhof nicht fürs Deutsche-Bank-Dreieck anfragen?

  • ^Ja, ich hatte auch schon überlegt, wo man sonst noch solche Entwürfe in der Innenstadt verwirklichen könnte.

  • Der 1. Preis ist in furchtbarer Entwurf. Vor allem an diesem für die Stadt so wichtigen Ort


    Müller Reimann oder auch Tektonik sollten unbedingt vorgezogen werden!

  • tja - wo könnte man solche Entwürfen noch verwirklichen? So viele Möglichkeiten gibt es in Frankfurts Innenstadt nicht. Gerade deswegen ist das Rundschau-Areal mal wieder eine verpasste Gelegenheit.

  • Och, es gibt schon genug Hotspots für modernes und mutiges Bauen in Frankfurt. Äußere City mit der Hanauer ist seit langem sehr trendy, die Mainzer, rund um den Güterplatz usw.


    Oder auch in der inneren City rund um die Alte Oper und Goethe-Str. Ausserdem kann man auch neue Hotspots ausweisen, um die vernachlässigten Ecken aufzuwerten.


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    Mod: Bitte beim Thema bleiben. Danke

  • Dierks Blume Nasedy Architekten überzeugen!

    Es wundert mich, wie wenig Begeisterung "Dierks Blume Nasedy Architekten" mit ihrem Entwurf geerntet haben. Mich hat die Schönheit dieses fast ovalen Gebäudes total umgehauen. Hätte extrem gut zur neuen Stiftstrasse gepasst. Ich hoffe, daß jemand einen Entwurf dieses Büros an anderer Stelle in Frankfurt realiesiert.

  • Die Rundschau hat heute ihrem ehemaligen Stammsitz bzw. was daraus werden soll zwei Seiten gewidmet:


    Ein eher zusammenfassender Artikel, jedoch für die interessierten DAF-Foristen ohne Informationsgewinn:
    Heftiger Protest gegen die „Blechkiste“ von Claus-Jürgen Göpfert


    Dazu eine Generalabrechnung mit der Stadtplanung der Stadt Frankfurt im Allgemeinen anhand des Beispiels Rundschau Areal im Besonderen unter dem Titel
    Ein brachialer Fremdkörper
    von Roland Burgard, von 1990-1998 Leiter des Hochbauamtes der Stadt Frankfurt, danach Professor an der Universität für angewandte Kunst in Wien.

  • Je länger ich die Teherani-Entwürfe anschaue, desto weniger gefallen sie mir. Mag sein, dass die Fassade ausgefallen ist, aber sie passt einfach nicht an diese Stelle. Das hätte eher ins Europa-Viertel (Boulevard- Ost) gepasst, um dort das monotone Einerlei aufzumischen.


    Langhof wäre um Längen besser (mal abgesehen von der Hotel-Fassade).
    Die Passage zur Stiftstraße mit kleinem Platz wäre perfekt gewesen und sicher auch förderlich für den NexTower Warum verpennt man es in dieser Stadt immer wieder Wegebeziehungen zu schaffen- schöne Passagen sucht man in Frankfurt leider vergebens.


    Abschließend sollte man bei der Diskussion nicht aus den Augen verlieren: direkt dahinter in der Stiftstraße werden noch die "Drei Schwestern" gebaut. Im Zusammenspiel mit dieser Planung passt der Teherani-Entwurf überhaupt nicht.

  • Schade, gerade am "Eingangstor" zur Innenstadt, hat man so ein zeitloser Bau gesetzt.
    Auch schade, das einige wenige "Stadtplaner", ohne auch den Willen bzw. politische Einbindung der Bevölkerung ,selbstherrlich Entscheiden, was für die Stadt gut ist!!


    Aber Hauptsache, die Rendite stimmt.


    Keiner verlangt irgendwelche Fachwerkhäuser, diese Zeiten sind vorbei. Auch hat das Gebäude bestimmt in anderen Stadtteile bestimmt mehr Zustimmung.


    Aber an dieser Stelle ist das Gebäudeensemble störend.

  • Traurig! Das Unheil scheint seinen Lauf zu nehmen - Investor und Architekt pfuschen weiter an ihrem unpassenden hässlichen Entwurf herum - schöner wirds davon leider nicht. Die Presse (z.B. Rundschau s.o.) und die meisten Stimmen hier im Forum sind überwiegend kritisch. Demgegenüber scheinen die Verantwortlichen von unerschütterlicher Ignoranz zu sein.

  • Der Teherani-Entwurf sollte in keinem Fall zugelassen werden. Er ignoriert sämtliche vor Ort befindliche nachbarschaftliche Gebäudestruktur. Gerade dies wäre jedoch gerade hier besonders wichtig, nach den Fehlern die man mit dem "Nexttower" begangen hat.