Naja, im Vergleich zu den Wettbewerbern macht der Kubus für mich nicht die schlechteste Figur, auch wenn ich den Entwurf Burger Rudacs/ Freilich (Bild 5) am prägnantesten finde.
Quelle: Baunetz
NS-Dokumentationszentrum [fertiggestellt 2015]
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Aufgrund der Höhe käme für mcih nur (4) Busmann + Haberer/ Bernard:Sattler in Frage.
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Um jetzt mal hier eine bessere Übersicht über die Wettbewerbsteilnehmer zu gewährleisten, stelle ich jetzt mal meine eigenen Aufnahmen von den Modellen, die jetzt im Stadtmuseum im Rahmen einer Sonderausstellung zu sehen sind, in das Forum.
Für die teilweise schlechte Lichtqualität bitte ich zu entschuldigen, da ich noch analog arbeite und weder Blitz noch Stativ im Raum gestattet waren.
So, jetzt geht es los.
Das Umgebungsmodell mit dem Siegerentwurf von Georg Scheel Wetzel Arch.
...und hier der Plan dazu.Der zweite Preis ging an Lomoto Architekten.
Auf dem dritten Platz landeten Kusus & Kusus Arch.
Fürdiese Arbeit von Busmann & Haberer gab es einen Sonderpreis
Hiernach geht es zu den Ankäufen und den beiden Rundgängen vor der Auszeichnung.
Lars Spuybroek schaffte es mit seinem Vorschlag in den zweiten RundgangDas Modell von Frank Schultes wurde angekauft
Die folgenden Teilnehmer scheiterten schon im 1. Rundgang
Und zu guter letzt der in meinen Augen beste Vorschlag von Kengo Kuma
Die restlichen Arbeiten habe ich dann aus der Entfernung als Galerie aufgenommen, da ich aus technischen Gründen nicht jeden Teilnehmer einzeln ablichten konnte.
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Vielen Dank fuer diese gute Uebersicht!
Kengo Kuma sieht auch in meinen Augen ziemlich interessant und spannend aus, aber in dieses Stadtbild haette sich der Entwurf nun ueberhaupt nicht eingepasst.
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Vielen Dank fuer diese gute Uebersicht!
Kengo Kuma sieht auch in meinen Augen ziemlich interessant und spannend aus, aber in dieses Stadtbild haette sich der Entwurf nun ueberhaupt nicht eingepasst.
Das tut der jetzige Entwurf wirklich nicht, evtl passt er zum Kaufhof am Marienplatz.
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Das NS-Dokuzentrum hat nach langem Warten ein Konzept bekommen. Eine Dauerausstellung mit 30 Stationen soll einen Blick auf die einst Nazi-belastete Umgebung des Hauses gewähren. (Merkur Online) -
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Das sieht für mich beides nach Arnulfpark oder Neubau am Hirschgarten aus.
Aber die Moschee oder Synagoge oder wie das Teil auch immer heißen mag, das am Jakobsplatz halt, sieht auch net passender aus.
Insofern dann doch wieder ein roter Faden.
Oder soll in dem Dokumentationszentrum noch irgendwas anderes als der Holocaust behandelt werden? -
Also eine Moschee oder Synagoge ist schon ein riessen Unterschied. Mir gefaellts am Jakobsplatz. Das NS Dokumentationszentrum wird den ganzen aktuellen Rahmen der Gebaeude dort sprengen. Wahrscheinlich ist das auch erwuenscht.
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vollkommen richtig. Der Unterschied zwischen einer Synagoge und einer Moschee sollte eigentlich geläufig sein. Peinlich.Ich halte den Jakobsplatz auch für sehr gelungen, immerhin hat man es dort geschafft, Neues einigermaßen vorsichtig an diese Stelle zu setzen ohne den vorhandenen Kontext zu zerstören.
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Den Ort für das Dokuzentrum finde ich sehr gut, aber archtitektonisch hätte man sicher was finden können was sich besser in die bestehende Bebauung am Königsplatz einfügt. Schön wäre auch gewesen hier ein Gebäude mit architektonischem Bezug gefunden zu haben, wie etwa in Nürnberg.
(Die Synagoge finde ich ein gelungenes Beispiel moderner Architektur, da sie nicht wie auf den ersten Blick vielleicht eingebend, nur ein Kubus ist, sondern sehr gelungen das Äußere der Westmauer in Jerusalem (im deutschen oft fälschlicherweise als "Klagemauer" bezeichnet) wiedergibt.)
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Ich vermute mal, dass man dem NS-Dokumentationszentrum nicht den moeglichen Vorwurf lassen will, dass es sich in NS-Bauten direkt daneben einfuegt.
Schade, dass darunter der komplette Koenigsplatz leiden wird. -
@ LugPaj: Aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zum Königsplatz halte ich den weißen Würfel auch für äußerst problematisch.
Zur Relativierung der NS-Architektur in München hätte ich es begrüßt, das Dokumentationszentrum im Troostschen Führerbau an der Arcisstraße unterzubringen, was übrigens schon vor Jahrzehnten einmal im Gespräch war. Damit wäre der Bezug zum geschichtlich vorbelasteten Ort ebenfalls gewahrt geblieben und zugleich hätte die Musikhochschule einen modernen Neubau an anderer Stelle erhalten können.
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Im Grunde wiederholt man nun das, was Paul Ludwig Troost mit den Ehrentempeln erreichen wollte und was 1947 im Rahmen der Entnazifizierung weggesprengt wurde.
Es fehlt nur den Königsplatz in den Zustand bis Ende der 80er Jahre zurück zu versetzen mit großen Granitsteinplatten sowie ohne Straße und schon hat man einen schönen Versammlungsplatz für SPD und Grüne.
Oder die Wiederherstellung eines Mahnmals, das man im Gegensatz zum Siegestor und der alten Pinakothek nicht nur beseitigen wollte, sondern gründlich beseitigt hat. -
@ LugPaj: Aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zum Königsplatz halte ich den weißen Würfel auch für äußerst problematisch.
Zur Relativierung der NS-Architektur in München hätte ich es begrüßt, das Dokumentationszentrum im Troostschen Führerbau an der Arcisstraße unterzubringen, was übrigens schon vor Jahrzehnten einmal im Gespräch war. Damit wäre der Bezug zum geschichtlich vorbelasteten Ort ebenfalls gewahrt geblieben und zugleich hätte die Musikhochschule einen modernen Neubau an anderer Stelle erhalten können.
genau so hätte ich das auch gut gefunden! der ganze schuppen ist eh renovierungsbedürftig.
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PM zur Grundsteinlegung morgen:
Grundsteinlegung für das NS-Dokumentationszentrum München
Pressemitteilungen 2012(7.3.2012) Am 9. März legen Oberbürgermeister Christian Ude, Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle und Staatsminister für Kultur und Medien Bernd Neumann den Grundstein für das NS-Dokumentationszentrum München. Der neu entstehende Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus wird die Ursachen, Folgen und Auswirkungen des NS-Regimes in München thematisieren und soll 2014 eröffnet werden.Als Ausstellungsort und Bildungseinrichtung wird das Dokumentationszentrum etwa 250.000 Besucherinnen und Besucher jährlich empfangen.
Neubau am historischen Ort
Der Standort des NS-Dokumentationszentrums ist das Gelände des ehemaligen „Braunen Hauses“ – der Parteizentrale der NSDAP – in der Brienner Straße. Entworfen haben den Neubau, mit dessen Realisierung vor einem halben Jahr begonnen wurde, die Berliner Architekten Georg Scheel Wetzel. Sie haben mit einem klaren, 22,50 x 22,50 x 22,50 Meter umfassenden Kubus aus weißem Sichtbeton 2009 den vom Baureferat ausgelobten und durchgeführten Architekturwettbewerb gewonnen. Selbstbewusst wird der Würfel mit ausgeprägter Höhenentwicklung in den städtebaulichen Raum situiert und schafft eine eigene, unverwechselbare Identität. Er steht in starkem Kontrast zur Umgebung. Der Würfel markiert den Ort der Täter, ohne auf das „Braune Haus“ Bezug zu nehmen. Er stellt sich nicht in die Reihe der „Führerbauten“, überragt sie aber. Die Gebäudehülle wird geprägt durch großflächige geschlossene Bereiche und überwiegend zweigeschossige hohe Lamelleneinschnitte. Diese Betonlamellenfenster bieten zum einen von innen her einen Außenbezug mit starker Gliederung, von außen her geben sie der Gebäudehülle eine große Einheitlichkeit mit spannungsvollen Bezügen zueinander. Die gewünschte Bezugnahme zur historischen Umgebung wird durch zahlreiche Ausblicke ermöglicht.Vorgeschichte und Entscheidung
Bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg hatte es Initiativen gegeben, im ehemaligen NSDAP-Parteiviertel einen Ort zu schaffen, der der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit dienen könnte. Auf dem dafür vorgesehenen Gelände des ehemaligen Gestapo-Hauptquartiers, dem 1950 abgerissenen „Wittelsbacher Palais” in der Brienner Straße, wurde dann allerdings die Bayerische Landesbank erbaut. Weitere Überlegungen wurden diskutiert, führten aber erst in den letzten Jahren zu konkreten Ergebnissen. 2001 und 2002 fassten die Landeshauptstadt München und der Bayerische Landtag des Beschluss, in München einen Lern- und Erinnerungsort zu errichten. Darauf folgten Gutachten und erste konzeptionelle Entwürfe. Dazu nahmen 2005 die Gremien – Kuratorium, Wissenschaftlicher Beirat und Politischer Beirat – ihre Arbeit auf. 2006 fasste der Kulturausschuss des Stadtrats den Beschluss zum Beginn der Projektvorbereitung. Kulturreferat und Baureferat verfassten gemeinsam den Auslobungstext für einen Realisierungswettbewerb, der 2008 durchgeführt wurde. Die gemeinschaftliche Finanzierungszusage von Stadt, Land und Bund hat im Juni 2009 abschließend den Weg geebnet. Die Summe für den Neubau und die Ersteinrichtung in Höhe von 28,2 Millionen Euro wird zu je einem Drittel von den Partnern getragen. Das 1.450 Quadratmeter große Grundstück wurde vom Freistaat Bayern bereitgestellt. Die Stadt München übernimmt den Betrieb des Hauses und die laufenden Kosten. Die Realisierung des NS-Dokumentationszentrum wurde von zahlreichen Initiativen und anhaltendem bürgerschaftlichen Engagement getragen. Beispielhaft kann der 2002 gegründete „Initiativkreis für ein NS-Dokumentationszentrum München” genannt werden.Ausgestaltung und Konzeption
Im NS-Dokumentationszentrum München wird es eine Dauerausstellung auf dreieinhalb Stockwerken geben. Sie beginnt im 4. Stock mit einem Ausblick auf die Umgebung und führt an 30 Themenschwerpunkten entlang bis ins 1. Obergeschoss. Dort werden auch Wechselausstellungen zu sehen sein. Insgesamt stehen zirka 1.200 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung. Für die Vermittlung, beispielsweise die pädagogische Arbeit mit Schulklassen und Gruppen, stehen außerhalb der Ausstellungsflächen zusätzliche Räume zur Verfügung. Das gesamte 1. Untergeschoss mit Seminarraum, Gruppenarbeitsplätzen, Handbibliothek und weitere Räumlichkeiten im 5. Obergeschoss können für das Lernen und inhaltliche Vertiefen vor Ort genutzt werden. In einem großen Veranstaltungssaal im 2. Untergeschoss werden Filmvorführungen, Diskussionen, Tagungen und Workshops stattfinden können. Das NS-Dokumentationszentrum wird Angebote für unterschiedliche Interessen und Ziel-gruppen anbieten können. Schon heute gibt es ein vielfältiges Bildungs- und Veranstaltungsprogramm, das auch gemeinsam mit Jugendlichen entwickelt wird.Nähere Infos unter http://www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de sowie
zu den Baumaßnahmen unter http://www.muenchen.de/baureferat.Quelle: http://www.muenchen.de/rathaus…egung-NS-Dokuzentrum.html
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Die Welt kritisiert, der Siegerentwurf sei in mehrerlei Hinsicht ungeeignet. Unter anderem werde der markante Kubus aus Weißbeton die historische Sichtachse der klassizistischen Brienner Straße zerstören. Die Raumaufteilung erscheine teilweise undurchdacht, weshalb auch die geplante Spezialbibliothek mit 60.000 Publikationen auf eine lediglich 5000 Objekte umfassende Handbücherei gestutzt werden solle. Insgesamt sei dies ein ziemlich blamabler Zustand für ein rund 30 Millionen Euro teures Renommierprojekt.
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Es steht außer Frage, dass sich die historisch beispiellosen Verbrechen während der Zeit des Nationalsozialismus niemals wiederholen dürfen. Doch welchen Sinn soll die fächendeckende Schaffung derartiger Mahnmale auch noch fast 70 Jahre nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes haben?
Die junge Generation fühlt sich für die Fehler aus der Vergangenheit doch gar nicht verantwortlich, weil sowohl Täter als auch Opfer mittlerweile nicht mehr am Leben sind. Zudem empfinden viele Menschen diese Formen der Gedenkkultur häufig als "staatlich verordnet" und sind der deutschen Kollektivschuld aus naheliegenden Gründen überdrüssig.
Ich weiß, dass ich hier ein äußerst sensibles und komplexes Thema anspreche. Trotzdem möchte ich eine Diskussion darüber anstoßen.
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Es geht doch nicht um Verantwortung oder Kollektivschuld sondern um Vermittlung von Wissen über die NS-Zeit. Gerade jetzt, 70 Jahre nach der NS-Zeit, halte ich es für wichtig, solch ein Dokumentationszentrum zu bauen. Inzwischen wird die NS-Zeit immer mehr zur fernen Geschichte, die Zeitzeugen sterben aus und das früher oft selbstverständliche Wissen in der Bevölkerung über die NS-Zeit wird wahrscheinlich nun immer weiter abnehmen. Dem muss man gegen wirken.Ich bin auch gegen eine Inflation von Dokumentationszentren und Mahnmalen. Aber in einer der wenigen Millionenstädten dieses Landes sollte schon Platz für ein Dokumentationszentrum über die NS-Zeit sein. Es ist peinlich, dass es so lange gedauert hat.