NS-Dokumentationszentrum [fertiggestellt 2015]

  • NS-Dokumentationszentrum [fertiggestellt 2015]

    DIe Stadt plant ja am ehemaligen Standort des Braunen Hauses ein NS-Dokumentationszentrum, in dem vor allem über das Parteiviertel der NSDAP am Münchner Königsplatz informiert werden soll (mehr Infos zum Parteiviertel:
    http://denkmaeler-muenchen.de)


    Aus diesem Grund finden zur Zeit Ausgrabungen am Standort des Braunes Hauses statt. Das Gebäude wurde im 2. Wk. schwer beschädigt und nach dem Krieg abgerissen.
    Das 1828 errichtete Palais Barlow wurde 1930 von der NSDAP erworben und von P. L. Troost (Architekten des "Führer"- und Verwaltungsbaus, sowie des Hauses der Kunst) umgestaltet. In Anlehnung an die Farbe der NSDAP wurde das Gebäude im Volksmund Braunes Haus genannt.


    Farbige Postkarte des VOrkriegzustandes:


    Die vorherige Parteizentrale der NSDAP in der Schellingstrasse:


    Detail über der Einfahrt des Gebäudes in der Schellingstraße:



    Komisch ist es schon, dass für ein Dokumentationszentrum die letzten Spuren des Braunen Hauses beseitigt werden sollen.
    Aufklärung ist allerdings dringend nötig, letztes Jahr legten Ewiggestrigen Grablichter auf die Sockel der Ehrentempel anläslich des Führergeburtstags.


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    Editiert, da einige Bilder nicht mehr frei (ohne Anmeldung) zu sehen waren. LugPaj

  • Dem Dokuzentrum droht nun das aus - der Bund hält das Konzept für mangelhaft und wird daher wohl nicht seinen Anteil von 10 Mio übernehmen. Die beiden anderen Träger Land und Stadt wollen bzw. können nicht mehr Kosten übernehmen (bisher: München 14 Mio, Bayern 10 Mio + Grundstück)
    Hier der Artikel dazu
    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/548/101447/


    Zudem gibt es nun Forderungen aus allen Landtagsfraktionen (ja, es gibt mehrere Fraktionen...) die Ruinen nun doch in den Neubau zu integrieren.
    (Quelle: Münchner Merkur)

  • Naja, also wenn der Bund das Konzept fuer mangelhaft betrachtet, dann wird er doch auch seine Gruende dafuer haben. Vom Grundgedanken her passt eine NS-Dokumentationszentrum sicherlich super nach Muenchen, vom genaueren Konzept habe ich aber bisher noch nichts mitbekommen. Bevor man hier also dem Bund den schwarzen Peter zuschieben will, wuerde ich mal lieber erfahren, warum er das Konzept als mangelhaft betrachtet.

  • Hallo,


    nachträglich ein paar Anmerkungen...



    es geht noch tiefer hinunter


    ...ledeglich ein Tank lagerte da unten, Abwasseranlage? Gleiches Tiefenniveau wie die etwas weiter hinten befindliche Heizungsanlage.



    Der legendäre unterirdische Verbindungsgang zwischen Führer- und Verwaltungsbau:


    Dabei handelt es sich definitiv nicht um den Verbindungsgang! Dieser läuft nämlich hinter dem Braunen Haus in Form eines Heizkanals vorbei bis zur Lottozentrale. Die einzigste Verbindung zum Braunen Haus bestand in einem Schacht für die Telefonleitungen. Ein begehbarer Durchgang war vorgesehen, wurde jedoch nie ausgeführt.

  • Mr.Kimura zum Thema Verbindungsgang:
    Zwischen Führer- und Verwaltungsbau (ich sagte nichts vom Braunen Haus) existiert ein Verbindungsgang, der auch an den Ehrentempel Ausgänge hat(te).

  • Hallo PaBr,


    meinst du nun den Verbindungsgang oder den Heizkanal?


    In den Heizkanal führt von jedem Ehrentempel ein Notausgang, in den Verbindungsgang nichts.
    Unter dem Weg auf dem Bild von Dir befindet sich weder Verbindungsgang, noch Heizkanal. Diese verlaufen direkt neben dem Ehrentempel.

  • Dieser skurrile durchgang wird auch unnötig mystifiziert.


    Ich bin selbst da unten schonmal drin gewesen. Hin und wieder gibts führungen von der Architektenkammer, da kann man sich das dann anschauen.


    Das war ein Tunnel für die Heizungsleitung, und damit man die im fall der fälle reparien kann, ist der tunnel begehbar.
    heute ist er in der mitte zugemauert soviel ich weis.


    Das war also kein Geheimgang oder sonstwas sondern damals einfach stand der technik. Die Ausgänge zu den Ehrentempeln hat man gemacht, das man rein theoretisch die Bewachung "von innen" ablösen kann, und nicht über einen evtl. mit Menschenmengen vollgestellten Platz gehen muss

  • Hallo,


    der Ehrentempel verfügt im Prinzip über 3 Zugänge:


    - durch einen Verbindungsgang in den Führerbau
    - unter der Ehemaligen Treppe richtung Braunes Haus nach draussen
    - in den Heizkanal


    wobei letzterer nur über eine enge Leiter und durch eine Schutzraumtüre zu erreichen ist. Somit ledeglich als Notausgang zu sehen


    Der Heizkanal ist lediglich mit einem Gitter zwischen Führer- und Verwaltungsbau getrennt.
    Der Verbindungsgang zwischen den beiden Gebäuden ist wie du sagtest in der Mitte zugemauert.

  • DIe Stadt plant ja am ehemaligen Standort des Braunen Hauses ein NS-Dokumentationszentrum, in dem vor allem über das Parteiviertel der NSDAP am Münchner Königsplatz informiert werden soll (mehr Infos zum Parteiviertel:
    http://denkmaeler-muenchen.de)


    Also wenn ich nur diese Forumsseite aufrufe, dann will die Seite denkmaeler-muenchen.de von mir eine Anmeldung. Sowohl Firefox als auch google stufen diese Seite als bösartig ein.


    Zur Sache: Ich hoffe, dass das Ensemble des Königsplatzes nicht angetastet wird. Wie sagte ein Prof von mir: Never change a running system. Wenn man ein NS Dokumentationszentrum machen will, sollte man an anderer Stelle halt mal ein bisschen klotzen und was größeres hinstellen, aber das Verteilen von Mahnmalen (meiner Meinung nach zweifelhafter künstlerischer Qualität) verhunzt nur das Stadtbild.

  • Ich kann keinen Thread finden, darum probiere ich es mal hier.


    Das NS-Dokumentationszentrum wird von Berliner Architekten gebaut.
    Man kann sich schon freuen:rolleyes:, denn:


    "Die Architekten aus Berlin planen ein würfelartiges Gebäude "mit ausgeprägter Höhenentwicklung", das in "starkem Kontrast zur Umgebung" stehen soll"


    http://www.spiegel.de/kultur/g…aft/0,1518,612049,00.html



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    LugPaj: Hierher verschoben

  • Warum muss sich ein Dokumentationszentrum wie ein langweiliger, haesslicher Fremdklotz von seiner Umgebung abheben, nur wegen eines Kontrasts.



    Vielen Dank fuer die Recherche.

  • Als indirekter Anwohner des Königsplatzes bin ich stark dagegen das Ensemble des Platzes zu zerstören. Es wird doch noch ein Plätzchen in München geben, wo man so einen Klotz hinstellen kann, ohne dass er groß auffällt.