Projekt "Opernplatz XIV" mit Sofitel Frankfurt Opéra (realisiert)

  • Das sehe ich wie garcia. Dem Gebäude täte eine Auffrischung sicher gut, schon eine bloße Reinigung der Naturstein-Fassade würde wohl viel bringen. Auch die jetzigen Fenster scheinen unpassend. Ansonsten ist das ein gelungener und durchaus wertiger Bau im typischen Stil der 50er-Moderne. Ein Abriss steht auch nicht an, vielmehr bauen die neuen Pächter des ehemaligen Mövenpick-Restaurants im Erdgeschoss das Lokal seit einigen Monaten mit ziemlichen Aufwand um. Wiedereröffnung noch in diesem Jahr.


    Doch nun bitte zurück zum Thema und hier keinen Ritt durch die restliche Innenstadt. Ansonsten eben ein neues Thema eröffnen.

  • Inzwischen wurde das Gelände auf dem das Umspannwerk entstehen wird großflächig abgeriegelt wie man im folgenden Bild erkennen kann. Die Absperrung erstreckt sich vom Mainova-Gelände bis zum Hilton-Hotel.



    Tja, und an diesen Anblick wird man sich wohl gewöhnen müssen wenn im Frühjahr 2009 die Hauptwache gesperrt und die Hochstrasse auf eine Spur verengt wird:



    Bilder von mir

  • Oh man...der jetzige Zustand sieht ja echt gräßlich aus!!! :Nieder:
    Den Entwurf des neuen Hotels finde ich dagegen einfach klasse...viel besser als noch ein Hochhaus. An der Oper entsteht ja schon der Opernturm...ich glaube nicht, dass es gut aussehen würde, wenn die Oper zwischen 2 Hochhäusern stehen würde. Da würde sie etwas untergehen, denke ich.

  • Umspannwerk an einen GU beauftragt - Baubeginn in Kürze!


    Sicher wird es für die Verkehrssituation und um den Turm nicht besser aber die Aussicht auf das Mandarin Oriantal lässt uns doch auch diesen Leidensdruck verschmerzen ;)

  • Die Entwürfe sind zwar echt nett, aber lieber wäre mir eine Art Wiederaufbau mit einfliesender Moderne wie neben der "Frankfurter Welle" oder am Goethe Platz es der Fall ist.

  • Mittlerweile ist der gesamte Bereich zwischen Weiher und Hochstraße aufgewühlt, in Ost-West-Richtung von den Mainova-Bestandsbauten bis fast zum Hilton. Bisher finden anscheinend nur Kabelarbeiten und sonstige Erdarbeiten statt. So sah es gestern vom Anlagenring gesehen aus:



    Diese Information hat die Mainova rund um die Baustelle aufhängen lassen:



    Bilder: Schmittchen


    Ergänzend die Fakten aus einer Pressemeldung der Mainova:


    • Bauherr: Mainova Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main
    • Ort: Hochstraße, Frankfurt am Main
    • Generalunternehmer: N.N.
    • Architekt: Braun & Schlockermann und Partner, Frankfurt am Main
    • Bauzeit: März 2008 bis August 2011
    • Grundfläche: ca. 850 m²
    • Bruttogeschossfläche (BFG): ca. 2.670 m²
    • Bruttorauminhalt (BFI): ca. 12.230 m³
    • Beton: 3.300 m³
    • Stahl: ca. 750 t
    • Gesamtkosten: 25 Mio. Euro
  • Ui, Zeit für ein update - den Thread musste ich von Seite 4 hochkramen ;)


    Kleiner Zwischenstand von heute; Großbohrgerät im Einsatz:



    Bild von mir

  • Unbekannte Stadtmauer freigelegt

    Beim Bau des neuen Umspannwerks ist unter der bereits bekannten Stadtmauer eine noch ältere Mauer, womöglich aus der Stauferzeit, freigelegt worden. Das Mauerwerk kam erst in sechs bis sieben Meter Tiefe zum Vorschein. Es wird vermutet, dass sich auf der gesamten Länge der Baugrube (45m) Reste finden werden. Diese müssen exakt aufgenommen und dann abgerissen werden, sonst in ein Weiterbau nicht möglich.


    Frankfurter Neue Presse, 29.09.08
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.5189086.de.htm


    Oje, hoffentlich verzögert das nicht den Bau ... oder schlimmeres ...

  • Diese Mauer wird sicherlich auch im weiteren Verlauf der ehem. Wallanlagen zu finden sein, folglich könnte man für weitere Erkenntnisse einfach nebenan eine richtige archäologische Grabung eröffnen und den Fund in der Baugrube nicht ganz so ausführlich untersuchen wie es andernfalls angebracht wäre.


    Was die Mauer an sich betrifft bin ich ein wenig skeptisch, dass sie wirklich vor 1333 errichtet worden sein soll. Möglicherweise ist es einfach die erste Mauer der Neustadt, die später durch verbesserte Anlagen und die allgemein bekannten Bastionen ersetzt wurde. Möglich aber auch, dass bereits vor dem kaiserlichen Privileg zur Stadterweiterung eine vorgelagerte Befestigung existierte, die man bei der Ausdehung des städtischen Territoriums als neue Grenze auswählte.


    Man darf, wie beim Affenstein, auf weitere Erkenntnisse gespannt sein...

  • @ Fachwerkhaus
    Das eine Mauer vor dem eigentlichen Bau existierte halte ich für ausgeschlossen.Für die provisorische Ummauerung des Neustadt-geländes hätte man wohl auch Jahre gebraucht,davon hätten wir mit Sicherheit Kenntnis.Es dürfte sich wohl um die Fundamentierung handeln,die je nach Bodenbeschaffenheit mehr oder minder stark ausfällt.Als ich vorletzte Woche auf der Baustelle war,konnt man noch nichts sehen.Wenn ich morgen Zeit habe, bin ich mit Digi-cam noch mal da.Es könnte sich auch um die Fundamentierung eines Wachturms handeln oder die Einfassung des Wassergrabens im Glacis vor der Bastionären Erweiterung im Dreissigjährigen Krieg.

  • Hier wie versprochen ein update der Baustelle:
    Die freigelegte Mauer durchzieht mittig die Baugrube,ihre Krone liegt etwa auf dem Niveau des angrenzen Weihers.

    Dieses Bild zeigt die neu gefundene Mauer.Es handelt sich um die Einfassung des früheren Wassergrabens.Die fast 700 jahre alten Eichenpfosten sind in sehr gutem Zustand,der Sauerstoffentzug im umgebenden Millieu dürfte da seinen Teil dazu beigetragen haben.

    Noch eines

    Wenn die Funde etwas besser freipräpariert sind,mache ich nochmal ein paar Bilder.
    Alle Bilder sind von mir.

  • Hochinteressanter Fund, tolle Bilder - danke dafür! Dass hier einige zuerst eine Verzögerung der Bauarbeiten befürchten, ist kennzeichnend für das historische Bewußtsein, was in dieser Stadt herrscht... :nono:


    Ansonsten empfehle ich als Lektüre mal diesen Wikipedia-Artikel, an dem ich als Hauptautor gearbeitet habe:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_Stadtbefestigung


    Sowie diese von mir gezeichnete Karte, wo auf dem heutigen Ist-Zustand die alten Befestigungsverläufe eingetragen sind:


    http://upload.wikimedia.org/wi…-Projektion_Gegenwart.jpg


    Dass die Mauer aus der Stauferzeit stammt, widerspricht zumindest allen bisherigen Erkenntnissen, die man über die Ausdehnung der Stauferstadt bisher gesammelt hat. Eine dendrochronlogische Untersuchung der Eichenpfosten, die sichtbar kaum bearbeitet sind, dürfte hier schnell Klarheit bringen.

  • Vielen Dank für die Bilder! Man darf gespannt sein, was nun letztenendes dabei herauskommt.


    Ich hab nichts dagegen, wenn man die Funde nun ein paar Wochen untersucht, aber zuviel Aufwand würde ich damit auch nicht treiben. Sobald alles datiert und dokumentiert ist, kann man gerne alles entfernen, zudem es jenseits der Baugrube sicher noch viel mehr Reste gibt. Dass das Projekt fertiggestellt wird und damit eine der umfangreichsten Stadtbildaufwertungen in der Ecke (so das Hotel denn seinen historisierenden Vorgaben am Ende auch entspricht) endlich ins Laufen kommt, halte ich akut für ein wenig wichtiger... ;)

  • Kurzes Update von heute,6. 10.
    Leider bleibt keine Zeit alles freizulegen,deswegen hier noch eine letzte Aktualisierung des Mauerfundes.


    http://img404.imageshack.us/img404/5079/img2873fk2.jpg



    http://img115.imageshack.us/img115/1561/img2875ks8.jpg


    http://img519.imageshack.us/img519/7416/img2876ae4.jpg


    Alle Bilder von mir


    Wer Interesse an der ganzen Fotostrecke hat,bitte kurze P.N.


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    Mod: Bitte Bilder mit mehr als 1.000 px Breite nicht direkt einfügen, da sonst bei üblichen Bildschirmauflösungen Texte nur durch Scrollen jeder einzelnen Zeile lesbar sind. Überbreite Fotos daher geURLt.

  • Bild des aktuellen und des künftigen Bauareals vom Opernturm:



    Im roten Rahmen die ehemaligen Gebäude der Flugsicherung, blau das Mainova-Umspannwerk, beides abzureißen, und gelb die Grube für das neue Unterflur-Umspannwerk, das derzeit in Bau ist.



    Bilder: Schmittchen

  • In der Tat, dieser Mainova-Klotz (wusste bisher gar nicht, wozu das Teil überhaupt dient) ist eine der größten architektonischen Unverschämtheiten der letzten 50 Jahre. Wenn man von der Ecke Große Bockenheimer den Blick in die Hochstraße richtet, die Augen die schönen Gründerzeitler an der Westseite der Straße entlangwandern, und der Blick dann auf dieses Konglomerat von Baumaterialien trifft, das Gebäude sein will, wird mir persönlich immer fast schon schlecht.


    Danke für die aussagekräftige Illustration, Schmittchen.