Sonstige Bauprojekte innerhalb der Wallanlagen
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Neue Mainzer Straße 82
Hatten wir die Neue Mainzer 82 hier schon? 2017 erfuhren wir vom Verkauf und der anstehenden Sanierung des Geschäftshauses, in dem bis zu ihrem Umzug in den Marienbogen (hier gegenüber) die Frankfurter Niederlassung der MISR Bank residierte.
Käuferin war damals die Stiftung der Familie Reh aus Trier. Oben erwähnte Sanierung läuft bereits seit einiger Zeit. Laut Bauschild wird das Mansarddach zurückgebaut und ein Vollgeschoss (5. OG) sowie ein Staffelgeschoss hinzugefügt. Hofseitig wird ab dem 1. OG aufgestockt. Statt einer Bankfiliale wird es - wie angekündigt - einen Laden im Erdgeschoss geben. Das für den Entwurf und die Bauleitung verantwortliche Büro Badtke Architektur kommt aus dem "fernen" Bergisch Gladbach.
Schnappschuss von gestern vom Opernplatz aus gesehen:
Bild: epizentrum -
Liebfrauenberg Hsnr. 37
Der Bau aus den 50er Jahren steht jetzt schon einige Zeit leer (unten ein Foto von mir aufgenommen Anfang April). Kein Bauschild.
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Neue Mainzer 82
^^ Ein Vögelchen zwitscherte mir zu, dass sich das Gewerbeobjekt bereits zur Anmietung auf dem Markt befindet, bspw. hier und dort. Beide Exposés zeigen eine Visualisierung des Umbau- bzw. Erweiterungsentwurfs. Der neue Dachaufbau geht in die Richtung "Eike Becker in rund" oder auch "zwei herausgeschnittene Grand-Tower-Wohnungen". Macht etwas her, auch wenn die historische Fassade darunter einer - nicht unattraktiven - modernen Gestalt weichen muss. Lt. DenkXweb ist die Fassade eben nicht denkmalgeschützt, auch wenn man das meinen könnte.
Von der Visualisierung habe ich im Netz nur Dateien mit Makler-Wasserzeichen gefunden, deshalb nur der Verweis auf die Webseiten. Der Entwurf dürfte von Badtke Architektur stammen, Google findet außerdem ein gerade leider nicht ladbares "Announcement" des Frankfurter Ingenieurbüros Schwarzbart & Partner (Website), von dem die Tragwerksplanung stammen dürfte.
Als Fertigstellung wird uneinheitlich das 3. Quartal, der 31. Dezember 2019 und auch "2020" genannt.
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^ Ich ergänze infohalber um den Link auf Street View und um zwei eigene Bilder vom Bestand deutlich vor dem Beginn der Umbauarbeiten (Mai 2016):
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Danke. Sieht so aus, als sei von der bauzeitlichen Fassade nur das erste Obergeschoss und noch ein Teil des zweiten erhalten. Vermutlich wurde das Haus im Krieg stark beschädigt und beim Wiederaufbau auch aufgestockt. Oder dies geschah später, im Zuge der Anbringung der nach 1980er-Jahre aussehenden übrigen Fassade und der Errichtung der bis zuletzt vorhandenen Dachkonstruktion. Bei einer denkbaren Rekonstruktion des ursprünglichen Zustands, sofern dazu Unterlagen vorhanden sein sollten, würden wahrscheinlich Geschosse verloren gehen. Einen solchen Verlust würde eine (nicht einmal in Frankfurt ansässige) Familien-Stiftung wohl kaum in Kauf nehmen. Außerdem ginge in dieser inhomogenen Häuserzeile die beruhigende Wirkung der in etwa gleichen Höhe verloren. Vor diesem Hintergrund geht die Planung aus meiner Sicht in Ordnung.
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Diese seltsamen Kokons würden noch nicht mal beim Nachkriegsgebäude nebenan für eine Aufwertung sorgen, beim jetzt betroffenen Gebäude ist es aber sogar eine extreme Verschlechterung. Geht in meinen Augen daher überhaupt nicht in Ordnung. Beim Ist-Zustand korrespondiert die Dachpartie wenigstens noch halbwegs mit den darunterliegenden Altbaugeschossen. Die Planung dagegen ist einfach nur modische Dachverschandelung der übelsten Sorte.
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Zeil 3 (Bürgeramt)
FR, FNP und jetzt die FAZ hatten es schon, nur wir nicht. Das Gebäude Zeil 3 - die Heimat des zentralen Frankfurter Bürgeramtes - wird schrittweise saniert und teilaufgestockt. Wenn sich seit dem Stand der letzten Umbauarbeiten nichts geändert hat, gehört das Gebäude einem Frankfurter Architekten, der sich mit der Sanierung und dem Bau von Synagogen einen Namen gemacht hat. Mit der Stadt hat er nun eine Mietverlängerung um weitere 15 Jahre und in diesem Zug wohl auch die jetzt beginnenden Bauarbeiten vereinbart. Von jetzt bis Juni 2020 sollen das 4. bis 6. Obergeschoss saniert werden. Von November 2021 bis April 2023 werden sowohl die darunter liegenden Geschosse saniert als auch das Gebäude aufgestockt. (=35682238"]Q) Letzteres könnte wegen der prominenten Ecksituation interessant werden, da möglicherweise ein Eckturm, zumindest ein Hochpunkt entsteht. Die Front vorhin:
Der Bau hat eine harmonisch gegliederte Rasterfassade, die mit geschliffenem Granitstein veredelt ist. Auffällig ist die "abgeschnittene" Ecke, an der die Fassade zu einem Turm aufsteigt. Aus der Fläche wölbt sich ein Erker heraus. Siehe auch von oben auf der Satellitenkarte. Schade wäre, wenn die Gaubenreihen über den Flanken einem zusätzlichen Obergeschoss weichen müssten und der Bau nur ein Flachdach bekäme. Im Moment passen die Proportionen, die Traufhöhe und auch die Farben perfekt zur noch stehenden gründerzeitlichen Umgebung. Wie man auf dem Bild übrigens sieht, ist ein Umzugsunternehmen bereits zugange.
Zwei weitere Ansichten:
Nachtrag: Die Magistratsvorlage M31/2019 präzisiert die Eigentumsverhältnisse (jetzt Eigentümergemeinschaft u.a. mit obigem Architekten) und nennt das Ausbauvolumen. Es werden 745 Quadratmeter Fläche hinzukommen. Der Mietvertrag wird um 20 Jahre verlängert, jedoch mit Sonderkündigungsrecht nach 15 Jahren. Die Miete steigt sehr moderat von 16,24 Euro um 2% auf künftig 16,57 Euro je Quadratmeter. Hinzu kommt ein Einmalbetrag in Höhe von maximal 300.000 Euro nach Abrechnung der zu erwartenden Baukostensteigerungen durch Aufteilung in zwei zeitlich relativ weit auseinander liegenden Bauphasen auf Wunsch der Stadt. Letzterer bleiben wiederum fast eine Jahresmiete dadurch erspart, dass sie zum Vertragsende von der Renovierung freigestellt ist.
Nachtrag 2: Auf der Projektseite des für die 1. Phase verantwortlichen Projektcontrolling-Büros FF Projekt finden sich Bilder vom Bestandsbau aus aufschlussreichen Perspektiven.
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Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie hier eine Aufstockung stadtbildverträglich durchführbar sein sollte. Die Dachzone des Gebäudes ist im Moment von den Parametern her ideal (Traufhöhe, Dachneigung, Gesamthöhe, etc), jede Änderung kann da nur eine Verschlechterung bedeuten. Auch die Proportionen des Gebäudes, das ja durchaus relativ gut mit den benachbarten Altbauten zusammenpasst, können nur leiden.
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Brönnerstraße 22 (Peterskirchhof)
Das oben schon in fast fertiggestelltem Zustand gezeigte Objekt, welches das Wohn- und Geschäftshauses Brönnerstraße 22 rückseitig zum Peterskirchhof um zwei Wohneinheiten erweitert, ist nicht nur von mir in den höchsten Tönen gelobt, sondern nun auch vom Deutschen Architekturmuseum in die 2020er-Shortlist ihres jährlich vergebenen "DAM Preises für Architektur in Deutschland" aufgenommen worden. Dazu findet sich auf der DAM-Seite ein informativer und bebildeter Projektsteckbrief. Zur Feier des Tages nachfolgend auch hier weitere Bilder aus verschiedenen Perspektiven von heute morgen. Gesamtansicht:
Zoom der einfach wirkenden, aber genau ausgetüftelten Details:
Weitere:
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Dieser Neubau ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass auch moderne Architektur in der Lage ist, sich perfekt in ein historisches Umfeld einzufügen ohne fremdartig oder aufdringlich zu wirken.
Bei vielen Neubauten hat man leider den Eindruck, dass die jeweiligen Architekten das Gegenteil erreichen wollen. Auch wenn ich das an anderer Stelle schon mal gesagt habe: Architektur im Stadtraum ist kein Selbstzweck, sondern sollte sich auch an seinem Umfeld orientieren.
Dieses Projekt bietet dafür perfektes Anschauungsmaterial.
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Landwirtschaftliche Rentenbank
In @Schmittchens Beitrag #1293 war die Rede von einer im März 2018 eingereichten Bauvoranfrage.
Aus einem aktuellen Paket von Ausschreibungen (Tragwerksplanung, Haustechnik, Brandschuitz, Innenarchitektur, Außenanlagen) ergibt sich - hier Innenarchitektur - u.a. dies:
Die Landwirtschaftliche Rentenbank [LR] ist eine Förderbank auf Bundesebene und befindet sich mit ihrem Sitz in der Hochstraße 2 in Frankfurt am Main in Frankfurter Innenstadtlage zwischen dem Eschenheimer Tor und den Wallanlagen. Das Bankgebäude wurde 1956 fertig gestellt und gilt mit seinem Erscheinungsbild und der stadträumlichen Anordnung als bedeutend und richtungsweisend für die Architektur der Nachkriegszeit. Der Gebäudekomplex ist als Kulturdenkmal eingetragen.Nun soll das gesamte Gebäude mit seinen ca. 11.000m² BGF umfassend modernisiert, erweitert und die Qualität der Technischen Gebäudeausrüstung grundlegend verbessert werden. Weiterhin soll der Hochhausriegel um 4 Geschosse bzw. ca. 3.000m² BGF erhöht werden. Dazu ist das derzeit vorhandene Flugdach rückzubauen, ggf. zu ertüchtigen und auf das oberste Geschoss wiederaufzubauen. Unter dem heutigen Wirtschaftshof soll eine Tiefgarage den notwendigen Bedarf von ca. 20 neu zu schaffenden Parkplätzen für PKWs decken und auf allen Tiefebenen mit dem Haupthaus verbunden werden.
Durch den Fassadenaustausch soll die Gebäudehülle energetisch verbessert werden, dabei sind die Vorgaben des Denkmalschutzes einzuhalten. Es wurden bereits erste Tragwerksuntersuchungen zur Prüfung der Lastaufnahmen aus Aufstockung und Fassadenerneuerung durchgeführt, welche es fortzuführen gilt. Hierbei wird der Tragwerksplaner eine Lastenbilanz führen, zu der die weiteren fachlich an der Planung Beteiligten verpflichtet sind, Angaben zu den jeweiligen Lasten zu liefern.
Zu den vorgenannten Maßnahmen wurde Ende 2018 über einen positiven Bauvorbescheid das grundsätzliche Einverständnis der Bauaufsicht und der Denkmalbehörde eingeholt. Unter Berücksichtigung des Bauvorbescheids und zur Erreichung der gesteckten Planungsziele in einer hohen baulichen Qualität schreibt die LR hiermit Planungsleistungen in Bezug auf die Innenarchitektur und die Ausstattung aus.Die Leistungen umfassen alle zur Realisierung erforderlichen Leistungen gem. den Ausführungen in den Vergabeunterlagen. Dabei sind die repräsentativen Bereiche des Gebäudekomplexes (Vorstandsebene, Gäste- und Konferenzbereiche, Mitarbeiter-Casino etc.) angemessen zu gestalten. Weiterhin ist die Ausstattung (KG600) u.a. der Büros, der Vorstandsebene und des Casinos zu planen.
Als Beginn der Maßnahme werden der 1.5. bzw. 1.7.2020 genannt, was darauf hindeutet, dass eine Baugenehmigung bereits vorliegt oder in Kürze erteilt wird.
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Biebergasse 6-10 ("Görtz-Haus")
Das Geschäftshaus Biebergasse 6-10 wird weitgehend abgerissen. Lediglich das Erdgeschoss bleibt stehen.
Bild: SchmittchenAnschließend wird das Gebäude neu aufgebaut. Die Geschosse werden dabei höher als bisher. Da deren Zahl gleich bleibt, wird das Gebäude höher als zuvor. Der Axa-Konzern wird knapp 90 Millionen Euro investieren. Ein Bauantrag ist gestellt, steht in heute der gedruckten FAZ. Nach Ende der Bauarbeiten werden 4.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche zur Verfügung stehen.
Letzter Einzelhandelsnutzer ist nach Ende verschiedener Zwischennutzungen das Schuhhaus Görtz. Dieses zieht im kommenden Jahr in die Kaiserstraße 9. Dort schließt Bettenrid zum Jahresende seine einzige Filiale außerhalb Münchens. Das Fachgeschäft war einst selbst Mieter in der Biebergasse 6-10 und ist erst vor fünf Jahren an die Kaiserstraße gezogen.
Bild: SchmittchenNoch zum Vorbeitrag: Während der Modernisierung und Erweiterung des Stammsitzes Hochstraße 2 zieht die Landwirtschaftliche Rentenbank in das "Goldene Haus" in der City-West, Theodor-Heuss-Allee 80. Der fünf Jahre laufende Mietvertrag über 12.300 Quadratmeter beginnt zum 1. Oktober 2020 (Q). Der höhere Gebäudeteil des Stammsitzes am Eschenheimer Turm wird künftig zwölf Geschosse einschließlich Staffelgeschoss haben, bisher sind es acht (Q). So könnte es dann aussehen.
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Bethmannstraße 58 / Kaiserstraße 15
Ganz in der Nähe der Biebergasse zeichnet sich ein weiteres Projekt ab. Das bisher in reinstem Schweinchenrosa gehaltene Eckhaus Kaiserstraße und Bethmannstraße vis-à-vis vom Frankfurter Hof (SV) soll bis 2021 komplett neue Fassaden aus Naturstein erhalten. Auch plant ein Wiesbadener Architekturbüro eine Aufstockung des Gebäudes um zwei Staffelgeschosse. Dort sind Wohnungen vorgesehen, während die Vollgeschosse darunter als Büros genutzt werden sollen. Erdgeschoss und wohl auch erstes Obergeschoss bleiben rsp. werden Einzelhandelsflächen. Die Nettobaukosten werden mit knapp zwei Millionen Euro angegeben. Bauherr ist die Nestlé Pensionskasse VVaG.
Bilder: Grabowski Spork Architektur
Sofern das auf der Grafik oben an der Seite zur Kaiserstraße "WMF" heißen soll, wird der bekannteste Händler in diesem Haus bleiben beziehungsweise nach erfolgtem Umbau wieder einziehen. Der aktuelle Zustand:
Bilder: Schmittchen
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Die bodentiefen Fenster sind hoffentlich später von der Straße aus nicht mehr zu sehen. Bei den beiden Seitenansichten wirkt das ganze Gebäude durch die großen Fensterflächen in den Staffelgeschossen unproportioniert. Die beiden Staffelgeschosse folgen in der Bethmannstraße nicht der abknickenden Fassade, sodass in diesem kurzen Stück dieser Umstand nicht zu negativ bemerkbar ist.
Besser wäre hier ein Mansardendach oder (Spitz)Tonnendach mit den passenden Gauben.
Gemäß den Zeichnungen wird die Fassaden nicht wesentlich strukturierter ausgeführt als sie derzeit schon ist. Weiterhin befürchten ich das sie wieder in einer polierten Steinplatten-Optik daher kommt, nur jetzt in irgendeinem hellen grauen Ton. Wird dem Kaiserplatz dadurch überhaupt nicht gerecht und deshalb höchst wahrscheinlich eine vertane Chance zur Aufwertung.
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Hm... so verschieden kann man das wahrnehmen. Ich finde die Proportion gewinnt durch die Staffelgeschosse und durch die regelmäßige Gestaltung der Fassade und Fensterflächen empfinde ich den Entwurf als sehr gefällig, unaufgeregt und dem Standort angemessen.