Maehler: Also entweder war mein Post zu lang für dich oder du kannst nicht richtig lesen. Naja, vermutlich hast du es auch absichtlich falsch wiedergegeben, was ich geschrieben, um zu provozieren. Wie dem auch sei.
Du bist also der Meinung, dass ein Bunker zu einem architektonischen Objekt wird, weil ein Architekt, Diesen auf der Basis der Bauvorschriften (Raumhöhe, umbauter Raum pro Person, Mindestanforderungen Lüftung Heizung usw.) entworfen hat? Du meinst also, wenn etwas auf der Basis von Bauvorschriften entworfen und geplant wird, macht das daraus Architektur?
Ich kann nur immer wieder den Kopf darüber schütteln, was einige Leute als Architektur ansehen. Ich habe schon mit meinen Professoren in der Hochschule angeregte Diskussionen darüber geführt.
Die Tatsache, dass ein Architekt etwas plant und entwirft, macht noch lange keine Architektur daraus.
Der Begriff Architektur wird viel zu häufig und viel zu schnell für Objekte und auch Tätigkeiten verwendet, die diese Bezeichnung nicht verdient haben. So z.B. für Bunker.
Die Baukunst sei also im Falle des Rundbunkers gegeben, weil dieser eine Funktion (wie toll Diese doch ist) erfülle und ansehnlich sei.
Nochmal, was ist an einem Bunker, der dazu dient Menschen im Kriegsfall vor Bombenangriffen zu schützen bitte ansehnlich? Es ist egal, ob ein Bunker nun einen Würfel, einen Zylinder, eine Kugel, eine Pyramide oder sonst was darstellt! Bunker bleibt Bunker!
Auch solche Aspekte, die du als Verschönerung suggerierst, ändern für mich nichts daran und sind für mich sogar pervers. Auch eine Verkleidung macht einen Bunker nicht schöner! Außen liegende Lüftungseinlässe?
Kind: Guck mal Mami, dieser Bunker hat außen liegende Lüftungseinlässe.
Mutter: Das ist ja toll mein Kind, da gehen wir gerne rein. Ein wahrhaft schöner Bunker!
Ich möchte mal kurz erklären, dass ich es ebenfalls für extrem wichtig halte, dass man an die unvorstellbaren Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges erinnert. Aber dafür gibt es mittlerweile genug Denkmäler, Mahnmale, Museen und sontige Einrichtungen, die das ermöglichen!
Der Krieg ist nun seit 63 Jahren vorbei! Irgendwann muss es auch mal wieder vorwärts gehen. Alle die nach dem Ende des Krieges geboren wurden, können nichts im Geringsten dafür, was in Deutschland und der Welt seiner Zeit passiert ist.
Und Maehler mal ganz ehrlich. Würdest du es nicht auch besser finden, wenn wir in einer Welt leben würden, in der Bunker gar nicht notwendig wären?
Okay, ich weiß, dass das leider Utopie ist. Das war auch nur ne rhetorische Frage.
Nun genug off-topic und weiter im Thema.
Also als ich Bochum mit den aufgezählten Städten verglichen habe, ging es mir darum auszudrücken, wie wichtig hervorstechende Bauwerke, wie das Exzenterhaus, für die Popularität und den Ruf einer Stadt sind.
Zu diesem Zweck habe ich weltbekannte Städte aufgezählt und mal vorgeschlagen dir diese ohne ihre Skylines vorzustellen.
Denke nur mal daran, wie häufig die Skyline von New York schon abgelichtet wurde. Glaubst du New York wäre so populär, wenn es seine Skyline nicht hätte?
Nicht, dass du mich wieder falsch verstehst. Ich möchte Bochum nicht mit einer Weltmetropole vergleichen und auch keine aus der Stadt machen.(Also vergiss das mit der Eingemeindung von Essen und Dortmund wieder. Die würden da glaube ich nicht so begeistert von sein. Alten Bestand abzureißen und nur noch Hochhäuser hinzusetzen kommt auch nicht in Frage. Was du nur für Ideen hast. )
Es geht nur um das Prinzip, dass ein Objekt wie das Exzenterhaus, etwas überregional Bekanntes sein wird. Dann kommen Touristen aus ganz Deutschland um sich seine außergewöhnliche Architektur anzusehen.
Mit etwas Glück wird es sogar außerhalb von Deutschland für Aufsehen sorgen. Wahrscheinlich ziehen dann sogar Leute extra nach Bochum nur wegen diesem Hochhaus.
Wenn man von Bochum spricht, wird einem sofort einfallen: "Ah, da steht doch dieses einzigartige Hochhaus."
Momentan ist es nur das "deutsche Bergbaumuseum", das für Bochum steht.
Ein Bunkermuseum hingegen so wie du es vorschlägst, wird den Bekanntheitsgrad nicht so enorm steigern, wenn nicht sogar regional beschränkt bleiben.
Im Übrigen ist Bochum mit knapp 400.000 Einwohnern gar nicht so klein und wirkt für mich sogar größer, da sie das Herz der Metropolenregion Ruhr darstellt und große Nachbarstädte wie Dortmund und Essen hat, die beinahe nahtlos an Bochum anknüpfen.
Zudem ist Bochum ist eine Großstadt mit moderner Infrastruktur wie einem U-Bahn-Netz. Außerdem ist die Ruhruniversität eine der größten in Deutschland.
Im Vergleich dazu: Bremen hat fast 600.000 Einwohner, keine U-Bahn und wirkt eher dörflich oder wie eine 200.000er Stadt.
Da sprachst davon, dass in der Vergangenheit bereits "Entwicklungspotentiale" gebaut und hingestellt wurden, diese allerdings leer stehen würden. Welche Projekte sind denn damit gemeint Maehler?
Um das Ganze mal ein bißchen überspitzt auszudrücken, sage ich, dass es mich nicht wundert, wenn sich Bürgerinitiativen gegen solche gründen.
Würden diese Leute mal ihre Energie darauf verwenden, bei der Entwicklung aktiv mitzuhelfen, wäre es auch nicht zu den Leerständen und zum Scheitern gekommen.
Andererseits könnte es auch schlechte Planung gewesen sein.
Ach Maehler, ich möchte dich darum bitten, beim Exzenterhaus nicht mehr von einem Turm zu sprechen. Es handelt sich hierbei nur um ein einfaches Hochhaus.
Ich habe das Exzenterhaus nie als einzige Lösung der Problematik von leerstehenden Geschäfts- und Bürogebäuden bezeichnet. Ich habe eigentlich nie etwas in der Art erwähnt. Aber na gut, es könnte in der Tat einen Schritt in diese Richtung darstellen.
Wenn du mal aufmerksam die Berichte über das Exzenterhaus gelesen hättest, wüsstest du, dass es hierbei darum geht, einen der exklusivsten Arbeitsplätze im ganzen Ruhrgebiet zu schaffen und das in Bochum! Nicht in Duisburg, Dortmund oder Essen! Eine Top Adresse in Bochum soll das werden.
Vielen Dank übrigens für deinen Hinweis, dass wir uns hier im deutschen-architektur-forum befinden. Das war mir gar nicht bewusst. Ich dachte wir würden uns hier im Bunkerforum befinden.
@Konny: Das haste aber nett ausgedrückt, dass vorher keine Sau von der Existenz des Bunkers wusste
Aber mal, zu deinem Statement. Da hast du echt wahre Worte gesprochen.
Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.
Wohnklotz: Glaubst du wirklich, dass Düsseldorf die Ambition hat, mehr Einwohner als Seoul zu haben?