Breitscheidplatz

  • ^ Sehe ich ähnlich. Der Glockenturm ist seit Jahren eingerüstet, und Fortschritte sind nicht erkennbar. Die Barrieren, die man nach dem Terroranschlag von 2016 aufgestellt hat, sind so hässlich wie überflüssig (niemand kann die ganze Stadt so schützen, und potentielle Terroristen können leicht ein anderes Ziel wählen). Und die Möblierung von dit Janze strahlt noch immer den Charme von West-Berlin 1986 aus (obwohl sich seitdem in Wahrheit wohl einiges verändert hat).


    Andererseits kann man sich über die neue Aufmerksamkeit für den Platz nur freuen. Vielleicht stößt die ja mal eine Debatte an, die irgendwann zu einem schlüssigen Gesamtkonzept führt. Auch wenn das dann erst in zehn Jahren umgesetzt ist.

  • Sanierung des Glockenturm

    Der Glockenturm ist seit Jahren eingerüstet, und Fortschritte sind nicht erkennbar...

    ^

    Stimmt. Seit 10 Jahre ist der Glockenturm an der

    Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche eingerüstet und soll nun endlich Saniert werden.

    Laut BZ heute, Beginnen die Sanierung nächstes Jahr. Da Betonteile nicht zu Boden fallen für Menschen, wurde zur Sicherheit der Turm per Gerüst geschützt. Die Höhe des Turm beträgt 53 Metern. Gemeint Hier ( Pfeil Markiert).

    Gebaut wurde er nach den 2 Weltkrieg : 1959-61.


    Kosten: 9.Mio Euro.


    Laut Bericht wird das Projekt finanziert von : Bündnis aus Bund, Land, Kirche, Stiftungen und Spenden von Unterstützern aus aller Welt. Darunter viele Berliner.


    BZ & Entwicklungs Stadt.


    Berichtet wurde auch Zuletzt Hier vor über 1 halb Jahren.

    Einmal editiert, zuletzt von Johannes_9065 () aus folgendem Grund: Zuletzt hier eingefügt.

  • Das Gebilde ist von Egon Eiermann - einem der Säulenheiligen des Nachkriegsdesigns - die Raumwirkung im Innern gilt als ikonisch - das technoide Glockenstuhlgerüst in Verbindung mit der Buntglasornamentik und dem Licht - ist eine spektakuläre Ulkigkeit.

    Äußerlich ist die Oktogonale Architektur auf jedenfall eine bewusste Entscheidung die der Ruine der Gedächniskirche nicht die Show stehlen kann gerade weil der Bau an sich, so grob pur und unterkomplex daherkommt. Der Städtebauliche Zustand, die Strukturen und die architektonische Kollektion ist momentan auch für mich nicht wirklich gelungen zu nennen. Das ständige Werden hat hier keinen akzeptablen Ort sondern ein völlig zerfahrenes, verbasteltes, heterogenes Gefüge ohne wirklichen Schau- und Aufenthaltswert hinterlassen. Die Brüche sind teilweise äußerst unappetitlich und schaffen einen dominierenden Eindruck aus peinlichen Konstellationen von Müll und Gestank sozialer Anarchie und weitläufiger fantasieloser grauer Biederkeit.

    Die angenehmste heilende arch. Punktion war noch das Upper West.

  • Es ist doch eine Auszeichnung, dass Architektur und das städtebauliche Gefüge einzigartig ist und so keinesfalls in anderen Städten wiederfindet. Sauber.

    Das Rumgekotze über angeblich miserable Architektur, ist der eigenen Präferenz geschuldet und somit maximal obsolet.

  • Dann finde mir doch mal - neben den nur (wie üblich) intellektuell aber keineswegs ästhetisch als architektonisch wertvoll begründbaren Eiermannbauten auch nur einen einzigen architektonisch wertvollen Beitrag der auch nur irgendjemandem aus Berlin, geschweige denn aus anderen Orten der Republik oder gar Europas veranlassen würde ausgerechnet hier freiwillig hin zu fahren. Maximal obsolet und der eigenen Präferenz geschuldet klingt schön von oben herab, an dieser Stelle ist es oben aber doch ganz schön einsam, Fürsprecher für den Breitscheidplatz wirst du nämlich nur wenige finden, und keiner wird diese Fürsprache mit Ästhetik oder Konzept begründen.

  • Ich finds immer ein bisschen schwierig, wenn man nur das eigene ästhetische Empfinden als dass einzig gültige darstellt.


    Ich persönlich finde die Gedächtniskirche wirklich schön, spannend und einzigartig, vom Raumgefühl und der Lichtstimmung im Inneren ganz zu schweigen.


    Gleichzeitig finde ich die originale Kirche auf alten Fotos jetzt nicht so den Knaller, zu kopflastig und zu gedrungen.


    Alt ist nicht immer gleichbedeutend mit schön und neu (wenn auch viel Mist gebaut wird) nicht immer hässlich. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass bis Anfang der 00er Jahre sehr gut modern, vor allem in Berlin, gebaut wurde und erst ab den 10er Jahren hauptsächlich banales entstanden ist.

  • Kann ich so gerne unterschreiben, ist aber auch keine Gegenargument sondern reiner Allgemeinplatz. Selbstverständlich gibt es bessere und schlechtere Bauten und Plätze. Soweit dürfte jeder mitgehen. Und selbstverständlich ist Geschmack individuell, aber genauso selbstverständlich gibt es auch hier Mehrheits- und Gesellschaftliche Tendenzen. Der Breitscheidplatz entspricht keiner tradierten oder gelebten Form von Ästhetik für die Allgemeinheit. Paris im Allgemeinen schön, Wien ebenso.

    Alt oder neu, gemischt oder einheitlich, harmonisch oder unharmonisch... Intellektuell könnt 'ihr' immer so daher kommen und auch die hässlichsten Ensembles per Meinung ist subjektiv und deshalb irrelevant der Wertung entziehen.

    Dennoch verhält es sich wie mit Pornographie: Schwer zu definieren, aber wenn man sie sieht, erkennt man sie.

  • Aber gleichzeitig finden Menschen auch Miami, Hongkong oder Sydney schön und die Städte entsprechen doch auch keiner " tradierten oder gelebten Form von Ästhetik"?


    Der Breitscheidplatz leidet nicht an seiner heterogenen Bebauung, sondern an der gigantischen Straßenfläche, eingequetscht zwischen zwei mehrspurigen Straßen, den Büdchen, den massiven Pollern und an der generellen Unordnung. Okay und am Sockelbau des Europa Centers mit seinen Werbelogos. Hier würde eine ruhigere Fassade, vll aus Naturstein Wunder wirken.

  • Ich finde das was Egon Eiermann geschaffen hat, wirklich gelungen. Besonders der Kirchenraum mit den blauen Kacheln ist absolut fantastisch und wenn man sich dort für ein paar Minuten niederlässt, kann man ganz schnell vergessen, dass man mitten in Berlin ist.


    Allerdings - und das ist für mich das grosse Problem - seit ich in Berlin bin, also 25 Jahre, kann ich mich kaum daran erinnern, dass entweder der Turm oder der Kirchenraum nicht gerade saniert oder eingerüstet war. Unzählige Male wurde der bröselige Beton saniert. Es ist quasi eine Dauerbaustelle und da stellt sich schon die Frage, ob das Sinn ergibt.

    Jeder 'erfolgreiche' Sanierung folgt die nächste, der Glaube fehlt mir mittlerweile, dass sich das jemals ändern wird.