Schön, wenn am Breitscheidplatz bald wieder ein Gebäude aus der Vorkriegszeit zu sehen ist. Ohne die KWGK ist die Gegend ja nur noch öde. Ich rate allen Freunden vom Besuch der City-West ab. Ab nächstem Jahr könnte sich ein Besuch wieder lohnen, wenn dann hoffentlich die Bikini-Terrassen mit Blick auf den Affenfelsen öffnen..
Breitscheidplatz
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^ Man sieht schon wieder die Dachspitzen:
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Tut mir leid ich seh nur eine
Entschuldigung der musste sein.
Danke für die Bilder.
Gruss,
ostkreuz -
Test the west
Also ich sehe drei kleine und keine große Dachspitze. Warum ist die City West öde? Und was soll man dann besuchen? Den Alex?
Okay, es sind viele Baustellen. Sehenswert ist sie allemal mit Zoofenster, Kudamm und Berlin-Skulptur am Tauentzien. Auch als Schaustelle ist sie sehenswert für Auswärtige, während es uns nur nervt. Es ist wohl auch die einzige Gegend, wo wirkliches Metropolen-Feeling herrscht.
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Es ist wohl auch die einzige Gegend, wo wirkliches Metropolen-Feeling herrscht.
lol... was und wo immer das sein mag. Jedenfalls kenne ich keine 'Metropole' mit einem ähnlich hohen Miefigkeitsfaktor wie er in diesem Areal vorherrscht. :D.
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Nun ja, die "Außensicht" ist ja doch häufig aufschlußreich. Ich habe einige ausländische Besucher durch Berlin geführt und der Querschnitt der Reaktionen ist in etwa so gewesen: "entsetzte Faszination" über das Panorama über die Plattenbauten vom Fernsehturm aus, Entzücken über erhaltene historische Restsubstanz wie z.B. in Potsdam, Langeweile über Potsdamer Platz und schließlich der "Aha-Moment" in der City West, am Kudamm, in Richtung "Ah, Berlin kann ja auch einfach Metropole mit geschlossenem Stadtbild sein". Die flächendeckende Hässlichkeit und Unfertigkeit Berlins mag für uns Normalität sein, übt auf insbesondere ausländische Besucher sicherlich auch eine gewisse morbide Faszination aus, ist aber letztlich nicht die Umgebung die man sich z.B. für den eigenen Alltag wünscht oder wo man sagt "da muss ich nochmal hin", außer man gehört möglicherweise irgend einer "alternativen Subkultur" an. Das ist meine persönliche Erfahrung und das muss natürlich nicht repräsentativ sein. Aber Berlin täte sehr gut daran, die City West aufzupolieren, gerade wenn man die (bis zum Erbrechen) vielbeschworene "Metropole" sein will muss man auch mehrere "Gesichter" einer Stadt bieten. Discounter, Platte und Grafiti hat Berlin jedenfalls schon mehr als genug, es darf auch mal urban und gepflegt sein.
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Echtes Metropolen-Feeling kommt bei mir eher am Ku'damm (z.B. Ecke Schlüter) und den dortigen geschichtsträchtigen Seitenstraßen auf. Sicherlich liegt das aber auch daran, dass ich das Stadtbild von Paris mag und mich viele Ecken in Charlottenburg nicht nur aus kulinarischer Sicht an das Leben in Paris erinnern. Das muss sich auch schon früher so mancher berühmter Schauspieler oder Schriftsteller gedacht haben, der dort gewohnt hat und so ist es nicht verwunderlich, wenn man Leute wie etwa Christoph Waltz im AnnaLee oder der Paris Bar trifft, während das Kindermädchen auf die Tochter in der wunderbaren Bleibtreustraße aufpasst. Dem allem steht entgegen, dass meine Münchner Kollegen bei Charlottenburg immer vom München Berlin's sprechen, wobei das wohl eher an der Premium-Car Dichte bzw. dem gut situierten Umfeld liegt
Das Umfeld des Breitscheidplatz könnte aber auch ein Teil des Meatpacking Districts von New York sein. Hier meine ich insbesondere die Ecke um das Hotel The Standard (848 Washington St.) herum, wobei das Bikinhaus die High Line von der 20sten Strasse ist. Insofern auch Metropolen-Feeling und so wie das dortige Designhotel ein Treffpunkt der Jungen & Kreativen ist, könnte das 25hours Hotel Bikini Berlin eine ganz ähnliche Funktion übernehmen und bei all der Euphorie um Waldorf Astoria, Upper West und Co. das eigentliche Highlight an diesem Platz werden. Das meine ich weniger von der architektonischen Seite, denn da setzt noch immer das nur einen Steinwurf entfernte Hotel Concorde den architektonischen Glanzpunkt der jüngeren Berliner Baugeschichte.
Und bei wem dann am Ende doch kein Metropolen-Feeling aufkommen mag, der kann sich im Zweifel auch einfach in den artenreichsten Zoo der Welt oder den Zoo-Palast setzen, schließlich der Ort, an dem Metropolis seine Uraufführung hatte.
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lol... was und wo immer das sein mag. Jedenfalls kenne ich keine 'Metropole' mit einem ähnlich hohen Miefigkeitsfaktor wie er in diesem Areal vorherrscht. :D.
Solche Kommentare von Dir führen wohl zu manchem Trinkspruch des Tages. Aber du kannst deine Ansichten ja auch noch etwas sachlicher rüberbringen. Deine Argumentation geht übrigens auch zielgerichtet daneben, denn es geht ja um Berlin, und da gibt es nichts, was an die City-West herankommt, höchstens noch der Potsdamer Platz und Umgebung. Die Uraufführung von Metropolis war wohl eher im Gloriapalast, stimmt's?
Wo ich schon beim Thema wäre. Ein schöner Bau für den Zoobogen hätte vielleicht auch eine Hybridrekonstruktion des alten Zoobogens sein können. Den alten Zoobogen rekonstruieren und darauf auf und dahinter noch einen modernen Komplex gründen. Da hätte man dann wieder so etwas wie historische Identität an den Platz zurückgeholt. Ein interessantes Gebäude, das auch Wärme und Tradition zu erzeugen vermag.
Ich finde Tauentzien, Breitscheidplatz und Kudamm echt anziehend, und sie sind faktisch noch die Nr.1-Metropolengegend in Berlin, auch wenn der Alex langsam kommt und von der Aura wieder potentiell etwas ausstrahlt. Schlecht an der City West ist eigentlich nur das Hardenberg-Hochhaus und die Westseite der Joachimstaler Straße. Auch die östliche Seite vom Zoobogen und die Gegend dort könnten prächtiger hergemacht sein.
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und da gibt es nichts, was an die City-West herankommt, höchstens noch der Potsdamer Platz und Umgebung. Die Uraufführung von Metropolis war wohl eher im Gloriapalast, stimmt's?
In welcher Weise? Könnte es vielleicht daran liegen, dass wir unterschiedliche Vorstellungen vom Begriff Metropole haben? Kennst du überhaupt irgendwelche Metropolen? Denk mal drüber nach.
PS: Was bitte hat Fritz Langs Metropolis thematisch mit Berlin zu tun? Bzw. mit einem Ortsteil, der damals gerade mal 7 Jahre zum Stadtgebiet gehörte...;)
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Nun ja, die "Außensicht" ist ja doch häufig aufschlußreich. Ich habe einige ausländische Besucher durch Berlin geführt und der Querschnitt der Reaktionen ist in etwa so gewesen: "entsetzte Faszination" über das Panorama über die Plattenbauten vom Fernsehturm aus, Entzücken über erhaltene historische Restsubstanz wie z.B. in Potsdam, Langeweile über Potsdamer Platz und schließlich der "Aha-Moment" in der City West, am Kudamm, in Richtung "Ah, Berlin kann ja auch einfach Metropole mit geschlossenem Stadtbild sein". ...
Komisch, meine Erfahrungen mit ausländische Besuchern waren doch etwas anders (und ich habe wirklich sehr vielen die Stadt gezeigt): Gleichgültigkeit gegenüber den Platten am Alex, natürlich auch Entzücken über erhaltene historische Substanz, erstaunlich positive Reaktionen, oft sogar Faszination beim "Neuen Berlin" wie Regierungsviertel mit BKA/Band des Bundes, Sony-Center, Potsdamer Platz usw., Brandenburger Tor, Museumsinsel, UdL (vor der Zeit der U5-Großbaustelle), Hackescher Markt u. Gendarmenmarkt sowieso. Sehr beeindruckend (und das höre ich immer wieder) finden die Gäste die Großzügigkeit der Plätze und Straßen, die vielen Parks und Grünflächen. Oft habe ich regelrecht gestaunt, dass die das alles so toll fanden.
Verhaltene bis enttäuschte Reaktionen (bzgl. Architektur und Stadtbild) habe ich immer rings um die Gedächtiniskirche feststellen müssen - auch vor dem Beginn der vielen Baustellen. Auch der Kudamm konnte oft nur mäßig punkten - an prachtvollen Boulevards kennen die alle beeindruckendere. Die Kudamm-Seitenstraßen, Saignyplatz usw. wurden dann wieder als positiv empfunden, aber vor allem wegen der Restaurants/Knepien und Läden.Sicher liegt es auch daran, wie man selbst die Stadt rüberbringt, aber die Touristen kommen auch mit einer bestimmten Erwartungshaltung.
Daher ist die Umgestaltung und Aufbesserung der City West schon wichtig. Seit das Zoofenster fertig und die Tauentzienstraße wieder baustellenfrei ist, hat sich das Ergebnis ja schon etwas gebessert. Wenn in einigen Jahren das zweite Hochhaus und der Zoobogen fertig sind, wird die Gegend auch bei den Touris sehr viel besser ankommen.
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Wie ich schon mal beschrieben habe, habe ich erst kürzlich dieselbe Beobachtung bei nem Besucher gemacht, wie Berchen. Als Ami hatte er natürlich keine Ahnung von nichts, sodass er auch recht objektiv war. Als New Yorker war er hingegen auch nicht ganz unerfahren, was die Großstadt angeht. Sicher war er interessiert an all den alten Gebäuden in Mitte. Der Rest war eher "Aha, hm...". Am Kudamm war dann alles (inklusive uns) einfach entspannter und die Architektur war nicht minder ansprechend. Und Gastronomie, die nicht nur auf Touris ausgelegt ist, ist auch ein nicht zu unterschätzender Faktor. Es muss ja nicht alles 24/7 voller Sehenswürdigkeiten sein, wenn man als Touri in ner Stadt ist.
Was dieses Silber-Weiß-Quadrierte Konstrukt am Breitscheidtplatz soll, war ihm allerdings auch nicht ganz klar. Aber dass das eine oder andere Gebäude mal saniert werden muss, das hat hier wohl jeder schon mal enttäuschend bei einer Städtereise feststellen müssen. Mir fällt grad auf, dass die Gerüstkonstruktion in ihrer Form gut zw. die neuen Kirchenbauten passt. Wäre "lustig" gewesen, wenn man die Verkleidung des Gerüsts auch dunkle gehalten hätte, wenn nicht sogar mit den Glaselementen der Neubauten beklebt. Das hätte Touris wie Einheimische wohl weniger im Auge wehgetan.
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"Plädoyer für die City West"
Klar muss man die City West wieder mehr herausputzen, sage ich doch die ganze Zeit. Das beginnt schon bei Details, ich würde z.B. lieber sofort als gleich diese "eigenwillig" gestalteten Straßenlaternen austauschen, gegen nach dem historischen Vorbild gestaltete berliner Originale (die den Krieg auch überstanden hatten, wie man auf Fotos von der Gegend aus den 60ern sehen kann - warum auch immer die dann entfernt wurden...). Und auch so Geschichten wie Beläge von Gehwegen,... auch wird (generell in Deutschland) viel zu wenig Augenmerk auf den öffentlichen Raum gestaltende Dinge gelegt, wie beispielsweise gepflegte und einfallsreich bepflanzte Blumenbeete oder auch Springbrunnen und Wasserspiele. Das in Kombination mit den angeschobenen Bauprojekten würde die City West schon stark auffrischen und das Augenmerk wieder mehr dorthin lenken. Wieso versuchen die städtebauliche Katastrophe mit Namen Alex irgendwie weiter zu verschlimmbessern, wenn die Stadt schon ein vorzeigbares urbanes Zentrum hat? Manche Berlinbesucher, die sich nur den Ostteil angeschaut hatten, waren wirklich fast von den Socken, so extrem haben die den "Schnitt", den Unterschied, empfunden.
Freilich NICHT BEI DEUTSCHEN. Deutsche sind da genauso wenig distanziert mit ihrem Blick wie die Berliner. Je weiter weg die Besucher her waren, desto mehr habe ich das oben geschilderte Reaktionsschema beobachten können. Berlin ist auch mehr als "Szenekiez", Grafiti und Discounter und das soll man auch endlich mehr zeigen. Es gibt noch ein Berlin abseits der Extreme von Gentrifizierung und Verwahrlosung. Was mich regelrecht auf die Palme bringt, ist wenn Leute, am besten noch "Szenekiezbewohner" die selbst erst vor ein paar Jahren nach Berlin gekommen sind, so tun als wäre das irgendwie "nicht das echte Berlin" oder so. Ich habe ja selbst nicht mein ganzes Leben in Berlin verbracht aber meine Vorfahren waren alte Preußen und die waren weder Künstler, noch Großverdiener, noch Politiker, noch vom Staat abhängig, sondern adrette berliner Kleinbürger (auch ohne dabei "berlinert" zu haben, noch so eine Sache die mir auf die Nerven geht, wenn so getan wird, als sei man kein "echter Berliner" wenn man normales Hochdeutsch spricht). So hoffe ich zwar, wie wohl jeder von sich selbst, nun kein "adretter Kleinbürger" zu sein bzw. nicht nur, aber meine Güte, es gibt auch noch das "normale Berlin", abseits von Touris und Szene und all dem. Das braucht auch endlich wieder einen Anlaufpunkt im Herzen Berlins, ohne dabei in das andere Extrem des Provinziellen abzugleiten - und das ist die City West nun auch wirklich nicht, unweit des Wittenbergplatzes ballt sich die Schwulenszene wie sonst nirgendwo in Europa. Und die Bevölkerungsgruppen sind dort auch bunter gemischt, als im sehr deutschen Ostteil Berlins.
Für mich schlägt das Herz der Metropole Berlin in der City West und drumherum.
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Die Uraufführung von Metropolis war wohl eher im Gloriapalast, stimmt's?
Auf dem Gelände des 1956 erbauten Zoo Palastes stand schon zuvor ein Kino, in dem bereits 1915 Filme gezeigt wurden und das ursprünglich „Palasttheater am Zoo“ hieß. 1925 wurde das Palasttheater am Zoo von der UFA übernommen und umgebaut. Ein Gros der deutschen Filmwerke erlebte hier seine Uraufführung, z. B. Metropolis im Jahr 1927. (http://de.wikipedia.org/wiki/Zoo_Palast)
Mit der Lang Bar im Waldorf nimmt man hier übrigens auch namentlich Bezug zur nachbarschaftlichen Spielstätte und Regisseur Fritz Lang, dessen Film "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" ebenso im Palasttheater am Zoo uraufgeführt wurde.
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Zitat von Berchen
Für mich schlägt das Herz der Metropole Berlin in der City West und drumherum.
Unsinn, dass Herz der Stadt ist $NAME_MEINES_KIEZES. :p
Ohne den Kudamm schlecht zu reden (er ist der zweitbeste Boulevard in Berlin), ich finder er hat irgendwie nicht das gewisse Etwas, dass andere Boulevards ausmacht, auch wenn er seinen Charme hat. Eine Prachtstrasse ist er definitiv nicht, eher ein Spiegel für das bürgerliche Berlin.
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^^
Ich sehe das ähnlich. Auch wenn solche Ikonen wie die berühmte Pekingente verschwunden sind, ihre gewisse Piefigkeit wird die Gegend meiner Meinung nach nicht so schnell ablegen können. Das ist nicht unbedingt negativ gemeint, es birgt jede Menge Identität, welche sich nicht artifiziell kreiern lässt.
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Habe mal gelesen, daß die Touris riesenenttäuscht sind, wenn sie den Alexanderplatz sehen. Weil sie dort eben die Aura und den historischen Glanz vermuten, die dort einmal waren.
Was soll das Nullwort Piefigkeit oder Miefigkeit? Urbanität im eigentlichen Sinne ist nur in der City-West vorhanden, da dort noch die historischen Grundrisse vorhanden sind und noch schöne Gründerzeitbauten stehen. Da kann man auch viel von angeblicher Miefigkeit reden. Ändern tut das nichts.
Der Alex ist noch nicht mal miefig, er und seine Umgebung sind einfach nicht vorhanden im eigentlichen Sinne. Dort stehen nur kommunistische und realkapitalistische Pappschachteln rum. Es ist einfach ein Witz.
Stadt im eigentlichen Sinn findet man nur am Kudamm. Metropolitan wirkt Berlin auch an der Eberswalder Straße oder am Schlesischen Tor. Gibt bestimmt noch mehr. Auch die Kollhoff-Bauten am Potsdamer Platz machen einiges her.
tel33 Beiträge genauer lesen. Metropolis habe nicht ich ins Spiel gebracht. Ist auch wurscht, war eh nur eine Anekdote. Weniger Trinksprüche durch weniger Polemik und Meckerei.
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"Retro" ist es wohl wenn man es mag, "miefig" wenn nicht (für mich ist "miefig" ohnehin einfach nur ein übelriechender Raum, in dem jemand starke Blähungen hat, weswegen ich diesen 1968er Neologismus immer schon etwas seltsam fand, aber gut, dann übernehme ich diesen Duktus mal:)). Ich fand schon immer nichts miefiger, als alles was sich irgendwie der Ostalgie zurechnen lässt sowie die ganze "DDR Architektur", wenn man mal vom Fernsehturm absieht. Da könnte man sich jetzt also lange subjektiv darüber streiten. Zumal wir ja auch immer die ganze Zeitgeschichte mit uns herumschleppen. Darum habe ich geschildert wie gänzlich Außenstehende reagierten, nicht mehr und nicht weniger, und gefordert, dass gerade die Metropole Berlin eben aus mehr bestehen muss als aus "Szenekiezen" und zu irgend was besonders "authentischem" und "unverfälschtem" hochgejazzter Verwahrlosung. Ist doch vielsagend, wenn andere Nutzer schildern, dass ihnen Charlottenburg beispielsweise schon als "Berlins München" beschrieben wurde, so als gehörte dieses Herzstück Berlins irgendwie gar nicht zu Berlin.
Ich denke wir sind uns alle einig dass Berlin viele Gesichter hat und der Fokus von Senat und Stadtgesellschaft darf nicht immer nur auf "Szenekiezen", Bundesviertel, Unter den Linden oder auch "Problemvierteln" liegen. Dort wird ja ganz praktisch gesprochen das ganze Geld hingebuttert. Man denke nur an die U55, die viel gekostet hat und zweifelhaften Nutzen bietet. Oder den neuen Hbf, den keiner wirklich brauchte, die vorherigen Fernbahnhöfe haben ausgereicht. Gleichzeitig wurde der Bahnhof Zoo vom Fernverkehr abgehängt und hunderttausende Berliner müssen nun längere Wege zu einem Fernbahnhof in Kauf nehmen. Den recht nahen und gut erreichbaren Tegel verlieren die Westberliner auch (Tempelhof bereits in der Vergangenheit) und müssen in Zukunft deutlich weitere Wege zum neuen BER in Kauf nehmen. Es wurde gar kurzzeitig diskutiert die U3 und U4 stillzulegen, weil deren Modernisierung soviel Geld kosten soll - als Westberliner kann man 23 Jahre (!) nach dem Mauerfall auch mal fordern, dass der Schwerpunkt nicht einseitig auf dem Ostteil liegt. Von der Umsetzung z.B. früherer Planungen des U-Bahnausbaus im Westteil wage ich ja gar nicht einmal zu träumen dabei. So wie sich die "Neuen Länder" manchmal nicht mit den "Alten Ländern" wiedervereinigt sondern "übernommen" fühlen mögen, so geht es dem alten Westberlin doch umgekehrt auch ein Stück weit. Das ist einfach ungemein frustrierend. So, das habe ich denke jetzt rübergebracht und ich bin schon sehr gespannt darauf, wie der Breitscheidplatz mittelfristig daherkommen wird und hoffe optimistisch auf einen "Neustart" für die City West.
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Der Alex ist noch nicht mal miefig, er und seine Umgebung sind einfach nicht vorhanden im eigentlichen Sinne. Dort stehen nur kommunistische und realkapitalistische Pappschachteln rum. Es ist einfach ein Witz.Stadt im eigentlichen Sinn findet man nur am Kudamm.
ach was... an welchem Ende jetzt genau? Halensee? Oder doch dem Breitscheidplatz mit seinem ganzjährigen Frittenbudenzauber zwischen Europacenter, Parkhäusern und den Gedächtniskirchenschachteln? Also bitte, das nimmt sich nun wirklich nichts.
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^ also als "echter Berliner" das historische Zentrum der Stadt so abzuwerten, da bitte ich doch um eine Namensänderung z.B. in echter Westberliner oder so ;).
Im ernst ich sehe mich auch als echten Berliner Lokalpatrioten, stamme aus West-Berlin, arbeite und lebe aber gegenwärtig eher im Ostteil und muss mir so häufig von Zugezogenen Kollegen (meist aus Westdeutschland aber auch Österreich, Polen, USA, Spanien u.a.) anhören, dass der Westen hässlich und langweilig ist. Ich breche dann immer eine Lanze für die westlichen 2/3 der Stadt und betone, dass die Stadt ohne den Westen garnicht gedacht werden kann. Ich mag die Gegend um den Kudamm sehr und weiß, dass gerade der Westen mit seien wohlhabenden Teilen stark von der Vereinigung profitiert hat. Ich wundere mich immer über diese Ost-West-Vergleiche und bin überzeugt, dass man die Stadt als Einheit sehen muss. Man sieht ja schon, dass nahezu der gesamte Tiergarten oben teilweise einfach zum Osten gezählt wird, was ja Unsinn ist. Sowieso wundert mich der Berlinhass da ^oben. Urbanität, Schönheit und Interessantes gibt es schließlich an diversen stellen in der Stadt (Am sog. Rathausforum allerdings eher wenig, aber da kommt bestimmt noch was).
Zum Breitscheidplatz: Natürlich steht es hier viel besser als am Alexanderplatz. Wenn der zweite Atlas Turm fertig ist, dann ist der Platz komplett!
Wo in Berlin gibt es denn so etwas?
Mich stört dann nur das Loch vor dem Europacenter und der Klops. Ich hätte nichts gegen eine Ebene bis zum Sockel des Europacenters. Anstelle des Klopses könnte man eine klassische gehaltene Statue von John F. Kennedy aufstellen und ein paar Bäume pflanzen.
Die verheerende Budenkrankheit trifft allerdings beide Plätze sehr schwer. Ich wäre für drastische Einschränkungen, bzw. ein Ende der Genehmigungen. Das vieldiskutierte Frittenfett finde ich hingegen nebensächlich. Tatsächlich ist es eine Art zu akzeptierender Patina solcher Plätze. Herumliegender Müll sollte aber nicht sein. -
Ich mag den Weltkugelbrunnen! Er ist prägnant, hat eine klare, aber sehr vielfältige Formensprache und animiert Kinder so wunderbar zum Schleusenbau - und das "Loch" hat den Vorteil, dass zumindest dort keine Buden stehen... Der Weltkugelbrunnen gehört für mich zu den gelungensten Beiträgen der 1960er-1980er Jahre in Berlin.