BND-Zentrale [in Bau]

  • ^ Rhetorische Gegenfrage:


    Warum sollte man das tun? Bei mir ist dazu kein Platz!



    Es stellt sich aber die Frage warum man nicht die enormen Flächenreserven rund um Berlin genutzt hat, um dort eine derartige Behörde, die noch dazu ein solch hohes Sicherheitsbedürfnis hat, unterzubringen. Dazu hätte man nicht mal mehr wieder eine alte Kaserne nehmen müssen (aber können).


    Das hätte jetzt auch etwas Druck vom berliner Immobilienmarkt genommen und wäre eine gute Strukturmaßnahme für die schwächelnde brandenburgische Provinz gewesen.


    Eine Erklärung wäre, dass man die Anonymität der Großstadt als Vorteil für die Sicherheit sieht. Jeder der dort raus kommt, egal ob mit dem Auto oder zu Fuß, taucht unmittelbar danach im Betrieb der Metropole unter. Dafür nimmt man dann die "Festung" in der Innenstadt in Kauf.


    Nun gut, das alles ist schon wieder Geschichte. Wir werden damit leben müssen.

  • ^ Du hast dich schon 2017 mit der Behauptung profiliert, Pullach gehöre zu München:


    Weißt du Hallole, ich habe keine Bock mich in meiner Freizeit mit einem Klug.... herumzuplagen.


    Ich habe dich nicht angegriffen, sondern lediglich korrigiert. Da ich lange genug in München gewohnt habe, weiß ich - im Gegensatz zu dir - das ähnlich wie Vororte wie Dachau, auch Pullach direkt an München hängt.


    Es ist für mich persönlich ein Teil davon und auch wenn da wohl ein Grenze dazwischen ist, ist der Unterschied marginal. Von Berlin aus betrachtet ist das für mich jedenfalls München und auch für die Münchner ist das nicht wirklich ein großer Unterschied.


    Deine Artikel geben wenig Aufschluß. Der Artikel der Süddeutschen sagt, der MoPo habe ich die Zahl 1.000 entnommen - das sogar noch 2.000 Mitarbeiter aus Pullach umziehen sollten. (Mittlerweile Vergangenheit, sonst missverstehst du mich schon wieder)


    Das bezieht sich aber nur auf den Standort Pullach und wie ich vorher schon aufgezeigt haben, hat der BND weitaus mehr Standorte als nur Pullach.


    Wenn ihr euch unbedingt streiten müsst dann tut es dort und verschont diesen Thread. Danke
    Bato

  • Zum Gegenstand: Mit der Architektur habe ich mich inzwischen angefreundet. Klar, das Ding ist ein Monstrum und wirkt wie eine Festung; es strahlt aber dennoch eine gewisse Faszination aus. Befremdlich finde ich die politische Symbolik. Das mit Abstand größte Gebäude des Bundes in der Hauptstadt ist nun der Geheimdienst – selbst das Finanzministerium wirkt im Vergleich bescheiden. Und mit der prominenten Lage werden Größe und Abschottung geradezu zelebriert. Eine für liberale Demokratien ungewöhnliche Machtdemonstration.


    Auch hat der ganze Komplex etwas Einschüchterndes. Man meint fast, auf verbotenem Terrain zu sein, wenn man auf dem Fußweg stehenbleibt und sich umschaut. Es wäre mal einen Versuch wert, sich an der Panke mit einem Fernglas auf die Bank zu setzen und Vögel zu beobachten – wie lange würde es wohl dauern, bis unauffällige Herren erscheinen und mich auffordern, ihnen zu folgen?

  • [..]
    Es wäre mal einen Versuch wert, sich an der Panke mit einem Fernglas auf die Bank zu setzen und Vögel zu beobachten – wie lange würde es wohl dauern, bis unauffällige Herren erscheinen und mich auffordern, ihnen zu folgen?


    Oder - "noch schlimmer" - eine Wohnung direkt gegenüber vom Haupteingang, an der Chausseestraße mieten/kaufen und von dort aus "beobachten"?:D


    Der BND-Präsident im Interview über die neue Zentrale: https://www.moz.de/nachrichten…l-ansicht/dg/0/1/1694720/
    Demnach ist die große Nähe zur Regierung, zum Parlament, zu Ministerien von Vorteil, der BND verstehe einfach besser und wisse, auf was es der Regierung zur Grundlage ihrer Entscheidungen ankomme. Das etwas langsamere Tempo in Pullach, die größere Entfernung zu dem, was gefordert werde, sei der Qualität der Arbeit nicht zuträglich gewesen.
    Die Sicherheit der BND-ler, die täglich an der Chausseestraße in das große Gebäude hineingehen, sei gewährleistet.
    Im Übrigen werde man weiterhin nicht ganz auf "operative Liegenschaften", die keiner kenne, verzichten können.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hallole ()

  • Das mit Abstand größte Gebäude des Bundes in der Hauptstadt ist nun der Geheimdienst – selbst das Finanzministerium wirkt im Vergleich bescheiden. Und mit der prominenten Lage werden Größe und Abschottung geradezu zelebriert. Eine für liberale Demokratien ungewöhnliche Machtdemonstration.


    Ja, das ist es, was mich auch irritiert. Was soll das? Es ist der Auslandsgeheimdienst, der könnte doch irgendwo vor der Stadt untergebracht werden. Aber nein, es musste an der Chausseestraße sein.


    Wenn es ein Gebäude der DDR wäre, würde unser Urteil eindeutig ausfallen!


    Kann man eigentlich als Normalbürger den Eingangsbereich mit diesen überdimensionierten Hundekothaufen betreten, oder ist diese Fläche nur für Mitarbeiter und geladene Gäste?


    Wer will überhaupt einen Geheimdienst besuchen?


    Also, je mehr ich drüber nachdenke, desto unangemessener finde ich es...

  • Bei einem Festakt am 8. Februar werde im Beisein von u.a. Bundeskanzlerin Angela Merkel die neue Zentrale offiziell eröffnet: https://www.tagesspiegel.de/be…geschlossen/23937036.html
    Die „funktionale Konzentration“ am neuen Standort sei im Januar „erfolgreich abgeschlossen“ worden. In der Chausseestraße seien jetzt 3200 Nachrichtendienstler tätig und noch Platz für etwa 800 weitere Beschäftigte.
    In Bayern seien jetzt noch insgesamt 1500 Mitarbeiter tätig.
    Derzeit zähle der BND in der Bundesrepublik und im Ausland insgesamt 6500 Mitarbeiter.

  • Ich frage mich, was sich die Verantwortlichen dabei gedacht haben? Ich finde, "geisttötend" passt hervorragend zu diesem absurden Monstrum. Wenn für den BND schon eine derart exponierte Lage notwendig ist, hätte die Architektur lebensfroher gestaltet werden können (das Argument, es wäre verlogen, den Komplex "harmloser" (Zitat Theseus) aussehen zu lassen, verstehe ich nicht, das Weiße Haus sollte denn auch rot gestrichen werden müssen?). Vermutlich beträgt die Halbwertszeit dieser grauen Eminenz aber ohnehin kaum mehr als dreißig Jahre.

  • ^ Die "Halbwertszeit dieser grauen Eminenz" namens Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln (deutscher Inlandsnachrichtendienst) müsste demnach vorüber sein:
    https://www.verfassungsschutz.…oads/fotos-dienstgebaeude
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesamt_für_Verfassungsschutz#/media/File:Bundesamt_fuer_Verfassungsschutz.jpg
    Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesamt_für_Verfassungsschutz


    Unterdessen fiebern die bayrischen Gemeinden Pullach & Haar der Freigabe von Flächen für die Nutzung als Bildungseinrichtungen bzw. Wohn- und Gewerbestandort entgegen:
    https://www.br.de/nachrichten/…laende-in-pullach,RArKdXB
    https://www.sueddeutsche.de/mu…vom-luftschloss-1.4069671
    https://www.sueddeutsche.de/mu…estaetigt-umzug-1.4284452
    https://www.sueddeutsche.de/mu…gebaeude-kaufen-1.4290857


    Insofern macht das Sinn, den Komplettumzug nach Berlin zu planen, wie Ex-BND-Chef Schindler fordert: http://www.spiegel.de/politik/…plettumzug-a-1252230.html
    https://www.zeit.de/politik/de…-kritik-gerhard-schindler
    Platz wäre in Berlin jedenfalls (für 800 Mitarbeiter im Neubau an der Chausseestraße, außerdem für wohl 1200 BNDler in einer früheren Kaserne in Berlin-Lichterfelde, soviele zogen von letzterer jedenfalls angeblich ebenfalls in den Neubau)...


    PS: Im BND-Besucherzentrum, auf zwei Etagen im separaten Bau an der Chaussee-, Ecke Habersaathstraße, gebe es eine Ausstellung zur Geschichte des BND und seine aktuellen Aufgaben; allerdings können derzeit nur angemeldete Besuchergruppen von Bundestagsabgeordneten an Führungen teilnehmen, für (Otto-Normalo-)Spontanbesucher sei das Besucherzentrum wegen notwendiger Sicherheitsumbauten erst ab 2021 geöffnet: https://www.berliner-woche.de/…r-chausseestrasse_a199948

    3 Mal editiert, zuletzt von Hallole ()

  • Die Kritik am BND-Neubau war schon immer ein Stück weit scheinheilig. Fast überall wird in diesem Rasterstil gebaut, da regt sich keine Hand. Aber hier, bei einem Solitärbau, ist die Empörung groß. In meinen Augen besticht das Gebäude nach wie vor durch seine schiere Größe, die Monumentalität und auch durch die Qualität des Fassadenmaterials. Da sollte man sich in Berlin lieber um die Ödnis namens "Europacity" Sorgen machen.

  • ^ Das stimmt nicht. Schießscharten- und Rasterfassaden werden allüberall kritisiert. Egal, ob Büro- oder Wohngebäude. Sowohl in den Medien als auch hier im Forum.


    Bestechend finde ich an dem Gebäudekomplex nichts. Mit der Vorderseite (Chausseestr.) kann ich einigermaßen leben dank eines Hauchs von Abwechslung (Torhäuser, Ehrenhof, Eckgebäude). Vor allem gefallen mir die großen Kiefern, die die Monumentalität etwas dämpfen.


    Nach hinten (Rückseite) ist es einfach nur massig, öde und monoton.

  • ^ Volle Zustimmung: Zur Chausseestraße hin ist es ein interessantes, zerklüftetes Ensemble – nicht schön, aber irgendwie faszinierend. Zur Panke hin ist es totlangweilig.


    Woher MiaSanMia seine Prognose mit der "Halbwertszeit" hat, weiß ich nicht – es sei denn, er meint allmählichen Wertverfall. Das Gebäude selbst war so teuer, dass es sicher 100 Jahre stehen wird (es sein denn, man würde es im Zuge irgendeiner Revolution niederbrennen).

  • ^


    Einfach nur aufgrund der Vielzahl an nach kurzer Zeit wieder abgerissenen oder vollständig umgebauten Bürogebäude. Ich kann nicht für Berlin sprechen - ich denke, dass es dort nicht anders ist - doch mittlerweile werden selbst erst 15 Jahre alte Gebäude wieder in Schutt gelegt / neu erfunden. Ob das Gebäude ursprünglich einmal teuer war, spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle. Neue Brandschutz- und Energieeinsparverordnungen, veränderte Nutzungsanforderungen oder sogar Sicherheitsaspekte, haben schon so einige Abrisse / Monumentalumbauten notwendig gemacht. In München muss der erst in den 80ern erbaute Gasteig komplett entkernt werden, im Zuge dessen er eine völlig neue Außengestalt erhält.


    Nicht auszuschließen, dass dies der neuen BND-Zentrale in 30 Jahren genauso ergeht ;).

  • ^ Das Phänomen, das Du beschreibst, betrifft den freien (Bürogebäude-)Markt. Der BND ist eine Bundesbehörde, da gelten andere Gesetze. Generalsanierung mit neuer Fassade in 30 Jahren nicht ausgeschlossen, Neubau schon.

  • Gemäß dpa-Meldung eröffnet heute im BND-Besucherzentrum eine multimediale und interaktive Dauerausstellung mit Exponaten aus dem Bestand der mehr als 60-jährigen Historie des BND.

    Mehr als 250 angemeldete Besuchergruppen empfängt der BND demnach jährlich, darunter Schüler ab der 10. Klasse und Interessierte aus Verbänden und Vereinen. Sie sollen sich künftig nach einem Einführungsvortrag in der Ausstellung vertieft über die Arbeit des BND informieren können.


    Einen Eindruck von der neuen Dauerausstellung vermittelt ein kurzes Video der dpa.


    U.a. die "Berliner Morgenpost" vom 05.11.2019 berichtet ausführlich mit Fotos darüber.


    "Ulli Zelle entdeckt die neue Chausseestraße": http://programm.ard.de/?sendung=28205648293804
    .. Das von außen gezeigte BND-Besucherzentrum .. ist dann [ laut BND-Pressesprecher ] ohne Anmeldung für jeden zugänglich ..

    Entgegen jener Ankündigung vom Mai 2018 sei unklar, wann die Ausstellung für jeden - nicht angemeldeten, spontanen - Besucher geöffnet werde.


    Mit dem Besucherzentrum sei der BND der erste Nachrichtendienst weltweit, der seine Pforten für die Öffentlichkeit öffnet, so der BND-Präsident Kahl; schon jetzt kämen pro Jahr 15.000 Besucher, berichtet inforadio / rbb am 06.11.2019.

    Man wolle die Zielgruppe noch erweitern: "Ganz normale Stadttouristen. Oder auch die Leute hier aus dem Kiez, die sich bestimmt auch dafür interessieren, wer in ihre Nachbarschaft eingezogen ist.", wird Kahl vom inforadio zitiert.

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  • Update vom 05.09.2020, fotografiert von mir


    Das Kunstwerk in der Einfahrt ist mir bislang nie aufgefallen. Hat schon was, wenngleich der BND-Bau schon ein echtes Ufo in der Gegend ist. im Grunde ein wenig ähnlich zur EZB in FFM, wobei die schon insgesamt architektonisch ne andere Liga ist...


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    d.