Moscheeneubau am Gotzinger Platz [gescheitert]
http://www.sueddeutsche.de/,mu…enchen/artikel/135/55080/
Muenchen soll eine neue Moschee bekommen, voraussichtlich in Sendling.
http://www.sueddeutsche.de/,mu…enchen/artikel/135/55080/
Muenchen soll eine neue Moschee bekommen, voraussichtlich in Sendling.
Zu der oben erwaehnten neuen Moschee, die in Sendling gebaut werden soll:
Unter http://www.initiativgruppe.de/…ee_sendling/m_modell2.jpg
( Die Rechte auf dieses Foto liegen beim Architekten, Herrn Walter Höfler)
gibt es ein Holzmodell der zu bauenden Moschee.
Sie soll einen Kuppelbau, sowie 2 35 Meter hohe Minaretten bekommen. (Auf der anderen Platzseite gibt es eine Kirche)
Unter http://www.initiativgruppe.de/themen/moschee/index.htm gibt es auch viele Informationen und zusaetzliche Bilder ueber die Moschee
Nachdem sich die Stadt München auf einen Entwurf geeinigt hat, wie die Moschee am Gotzinger Platz aussehen soll (weiter oben gibt es glaube ich auch irgendwo die Renderings), hat sich die Regierung von Oberbayern eingeschaltet und den baurechtlichen Vorbescheid mit der Bergündung, dass die Moschee sich nicht in das Ortsbild und nicht in die Umgebung einfüge, aufgehoben.
Nun wird die Stadt München einen Bebauungsplan aufstellen müssen.
So lautete die Meinung der Stadt München (OB Ude) vor einiger Zeit:"Wo Muslime bauen wollen, fordert der Freistaat einen zeitraubenden Bebauungsplan. Wo er selbst Bauherr ist, verlangt er von der Stadt voller Ungeduld, dass sie die Baugenehmigung sofort erteilt".
Also es wird sich wohl noch ewig hinziehen, bis die Moschee gebaut wird...
Artikel aus der SZ: bitte hier klicken
Ich weiss zwar nicht, was in dem aktuellen Bebauungsplan fuer die Moscheegrundstueck drinnensteht, aber dass man fuer so ein gebaeude, was wirklich eine andere Nutzung haben wird und ausserdem sich auch nicht in das uebliche Ortsbild einfuegt einen bebauungsplan aufstellen muss, hoert sich fuer mich verstaendlich an.
Der Gotzinger Platz, einer der "malerischen Plätze des späten Historismus" (Bayer. Landesamt für Denkmalpflege), bildet eine einheitliches Ensemble, das unter Denkmalschutz steht. Die Ostseite ist nicht abgeschlossen ein Eckgebäude fehlt.
An dieser Stelle ist nun der Bau eine Moschee geplant, der allerdings sehr umstritten ist (siehe Lokalpresse).
Einer der Gründe ist, dass der Neubau nicht zu dem einheitlichen Platz passt.
Hier ein Luftbild mit dem Standort der geplanten Moschee (rot)
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0302.jpg
Die geplante Moschee:
http://www.ditim.de/_images/18…p/entwurf_hoefler_184.jpg
DIe Gebäude am Platz:
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0275.jpg
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0278.jpg
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0279.jpg
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0280.jpg
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0282.jpg
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0283.jpg
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0284.jpg
Das Nachbarhaus der Moschee:
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0286.jpg
Der Standort der Moschee:
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0281.jpg
http://denkmaeler-muenchen.de/temp/IMG_0287.jpg
Das Teil passt da aber auch wirklich überhaupt nicht hin. Nicht nur vom Architekturstil der in dem Fall offenbar bewusst auf Kontrast setzt, auch allgemein dürft es ziemlich schwierig werden, eine Moschee inkl Kuppel + Minaretten stadtbildverträglich in eine Gründerzeitumgebung einzubetten. Erst Recht, wenn es sich dann auch noch um einen "der malerischsten Plätze des späten Historismus" handelt.
Die Stadt wollte die geplante Moschee ohne Bauplanaenderung bauen. Die Regierung von Oberbayern sah das anders und hatte dagegen einen Widerspruchsbescheid eingeleitet, was hier dann dann von der Stadt-SPD angeprangert wurde ( http://www.muenchen.de/Rathaus…75181/moschee_200906.html ). Die Stadt wollte dann mit dem Verwaltungsgericht gegen Oberbayern gerichtlich vorgehen. Um die Posse weiterzutreiben hat nun die LandesSPD sich in einer Entscheidung des Landtages fuer eine Bauplanaenderung ausgesprochen und somit der Stadt SPD wiedersprochen ( http://www.sueddeutsche.de/,im…el/808/91717/article.html ). Durch eine Bauplanaenderung koennten dann auch die Anwohner ihre Kommentare dazu einbringen...
Gestern wurde der Genehmigungsstreit über die Moschee weitergeführt. Dabei hat der türkisch-islamistische Verein gegen die Regierung von Oberbayern geklagt. Die Klage hatte das Ziel den Bauvorbescheid aufzuheben. Diese Klage wurde nun abewiesen.
Sz-Bericht
Also als " einen der malerischsten Plätze des späten Historismus" kann man die Ecke sicher nicht bezeichnen. Aber die Moschee könnte die Formensprache der Umgebung auf jeden Fall besser aufgreifen, da geb ich euch recht.
Das kleine Rendering der Moschee lässt für mich keine ausreichende Beurteilung dieses Entwurfs zu. Was ich aber soweit als positiv ansehe ist die Anlehnung an die klassische Formensprache einer Moschee (rechteckiger Bau mit großer Kuppel und zwei Minaretten) sowie die synchrone Ausrichtung (so gut es die Lage jedenfalls zulässt) zur gegenüberliegenden Kirche. Das Entscheidende wird viel eher die Fassade (besonders die zum Platz gerichtete Seite) sein, welche sich in die Umgebung integrieren sollte. Das bedeutet insbesondere: Kein übermäßiger Gebrauch von Glasflächen.
Ein Bericht im Spiegel mit den Renderings:
http://www.spiegel.de/politik/…and/0,1518,470350,00.html
Ehrlich gesagt gefaellt mir der Bau ueberhaupt nicht. Ich hab nun nichts gegen diese Minarette, aber ein rechteckiger Kasten mit 2 Minaretten oben mittig draufgepflanzt passt meiner Meinung nach ueberhaupt nicht zusammen.
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Nun, die Aufgabenstellung ist für den Architekten ja wahrscheinlich auch nicht gerade einfach. Die Moschee darf ja offenbar nicht zu auffällig, die Minarette müssen deutlich niedriger als die Türme der katholischen Kirche St.Korbinian sein, und offenbar musste man eine Vielzahl von Nutzungen unter einen Hut bringen, heißt Flächenoptimierung gleich Kasten. Da wäre mir, wäre ich Architekt, auch nicht viel mehr eingefallen.
Interessanter und symptomatisch ist allerdings, wie der Kulturkampf ausgetragen wird, wie im Artikel beschrieben, "Bürger für Sendling": "Eine Moschee passt hier nicht her, Deutsche Bürger würden wegziehen, keine Integration, Parallelgesellschaften, OB wird bereits im Viertel "Mustafa Ude" genannt..."
Sollte irgendwann die Moschee doch noch kommen, wollen "Bürger für Sendling" dagegen ein Bürgerbegeheren starten.
Der Bürgerverein sollte sich mal die Imam-Ali-Moschee im Hamburger Villenviertel Uhlenhorst anschauen, welche da schon seit 1961 steht und das kulturelle Zentrum quasi sämtlicher Schiiten in Hamburg ist. Die deutschen Nachbarn sind deswegen nicht weggezogen.
Bild ist von der Wikipedia.
Der Gotzinger Platz:
Suedseite:
Der moegliche Bauplatz (Parkplatz) vom Gotzinger Platz aus gesehen:
Nachdem ja nun gerichtlich geklaert wurde, dass ein Bebauungsplan (wie von der CSU verlangt) fuer den Moscheebau vorliegen muss, wurde nun im Stadtrat einstimmig (also auch mit den Stimmen der CSU) ein Beschluss gefasst, dass ein Bebbauungsplan aufgestellt wird.
Überarbeitete Planungen: der Gebetsraum soll deutlich kleiner werden, zwei 41 Meter hohe Minarette sollen daneben gebaut werden. Vom 4. Juli bis 5. August sollen die aktuellen Pläne im Planungsreferat den Bürgern präsentiert werden...das melden AZ und TZ:
http://www.abendzeitung.de/muenchen/33408
http://www.tz-online.de/de/akt…enchen/artikel_40996.html
Der von der CSU durchgesetzte Bebauungsplan wird ausgelegt:
Der Verein, der die Moschee errichten will, steckt anscheinend in Geldnoeten und konnte die Grunderwerbssteuer nicht vollstaendig entrichten. Die Stadt Muenchen ist deshalb mit ~90.000 Euro eingesprungen.
Die Finanzierung des Moscheeneubaus ist weiterhin nicht gesichert, die nötigen Spenden sind bisher nicht geflossen, meldet die SZ. Neben der Moschee sollen auf dem Areal Wohnungen und Läden entstehen, wodurch weitere Einnahmen generiert werden könnten. Evtl. kann auch ein Verkauf des derzeit als Moschee genutzten Grundstücks an der Schanzenbachstrasse zur Finanzierung beitragen...
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/897/316777/text/
Sicherlich brauchen die Moslems in Deutschland angemessene und würdige Gotteshäuser. Dass sie aus Gewerbegieten und Hinterhöfen heraus wollen ist verständlich.
Der Münchener Entwurf leidet leider an miserabler Architekturqualität. Das muss man so offen sagen. Der Standort ist sicher nicht prinzipiell ungeeignet. Aber eine Kiste mit zwei Minaretten ist halt auch hier etwas zu wenig.
Die Aufgabe ist schwierig. Aber andernorts ist sie gut gelöst. Das hier gezeigte Hamburger Bauwerk hat jedenfalls etwas. Eine architektonisch ansprechende Mosche würde sicher von vielen Menschen als Bereicherung des Stadtbildes empfunden werden. Als vorbildhaft für ein nichtchristliches Gotteshaus in München kann die neue Synagoge gelten. Sie besticht durch exelente Architektur.
Vielleicht wäre es doch der richtige Weg gewesen auch für die Moschee einen Architekturwettbewerb auszuloben. Es wäre die Chance für diese nicht nur städtebauliche sondern auch aus der Sicht der Kulturvermittlung diffizile Aufgabe eine gute und verträgliche Lösung zu finden.