Dem Vernehmen nach sind es nicht nur die Mieter der Läden im T5, auch die dort ansässigen Airlines, die eine Schließung etwas erschweren. Sonst läge es tatsächlich auf der Hand, nur T1 und T2 zu betrieben. Man hat denen ja gesagt, dass sie T5 nutzen dürfen, bis irgendwann T3 fertig ist und darauf haben die sich eingestellt. Soweit ich weiß, soll dies vor allem Ryan Air betreffen. Aber jetzt muss eben gespart werden.
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Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“
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Der Hamburger Luftfahrtexperte Cord Schellenberg hat heute in der Berliner Zeitung eine positive Entwicklung für den BER in Aussicht gestellt. Allerdings mit der Einschränkung, dass es weniger Bedarf für Interkontinentalverkehr geben wird, als von vielen (wie mir) erhofft.
Quelle: Berliner Zeitung
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Das Online-Reiseportal Omio hat 30 Hauptstadtflughäfen in Europa in Bezug auf ihre Passagierfreundlichkeit verglichen. Dabei landete der BER auf dem 10. Platz
Die beste Bewertung bekam der Flughafen bei der Ausstattung, die schlechteste bei Untersuchung von Stressfaktoren (zB. stauanfällige Anreise per Auto).
Platz 10 finde ich persönlich gar nicht schlecht, aber es ist bestimmt noch Luft nach oben.
Edit: Hier kann man sich das vollständige Ranking anschauen: Omio -
Zagreb und Podgorica auf den letzten Plätzen. Wahrscheinlich gibt es dort weniger Geschäfte als in Moskau und auch keine Schlafplätze, Duschen, Kinderspielplätze und Bahnanbindungen. Das sind doch Äpfel und Birnen.
Die angeblich stauanfällige Anreise per Auto für einen Flughafen auswerten, der erst ein paar Wochen in Betrieb ist? In London, Moskau und Rom ist das noch schlechter laut Statistik. Die Erreichbarkeit ist bei allen Städten, die größer als Berlin sind, schlechter. Bei kleineren entsprechend besser. Das ist keine Überraschung und lässt sich auch nicht ändern. Insgesamt nur bedingt brauchbar, das Ganze.
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Die angeblich stauanfällige Anreise per Auto für einen Flughafen auswerten, der erst ein paar Wochen in Betrieb ist?
Da ist natürlich was dran.
Dass man diesem Ranking nicht zu viel Bedeutung beimessen muss, ist mir ja auch klar. Einen Vergleich mit anderen Flughäfen (ohne Hauptstadtstatus) und aussagekräftigeren Kriterien hätte ich aber schon spannend gefunden.
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Ich halte es aktuell schon für fragwürdig, ein Ranking mit der Kategorie Stresslevel aufzustellen.
Die Website scheint auch mit den Fluggastzahlen im Jahre 2015 zu verharren.
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So ein Vergleich mit Flughäfen ähnlicher Größe hätte etwas: London Stansted und Gatwick, Paris Orly, Kopenhagen, Oslo, Stockholm-Arlanda, Mailand-Malpense, Wien, München, Zürich, Brüssel, Athen, Helsinki, Barcelona, Dublin, Manchester, Prag und Warschau. Dann bitte auch nur vergleichen in der EU bzw. maximal im EWR.
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Die schlechte Anbindung des BER für Fahrradfahrer hatten wir hier kürzlich angesprochen (u. a. hier und hier).
Im Tagesspiegel ist zu dem Thema ein Artikel erschienen, der ein wenig beleuchtet, warum der BER so schlecht mit dem Rad erreichbar ist.
Darin ist von einer "Kapitulationserklärung" der Flughafengesellschaft die Rede. Diese habe kürzlich getwittert, dass eine eine Anreise mit dem Rad zwar möglich sei, aber zurzeit nicht empfohlen werden kann aufgrund nicht vorhandener durchgängig sicherer Fahrradwege.
Ein Mitarbeiter bei der Flugsicherung und passionierter Alltagsradler sagt dazu, dass die Fahrrad-Infrastruktur auf der Planung von 2006 beruht und 2011 umgesetzt wurde und schon damals nicht zeitgemäß war. Nicht nur viele Menschen, die am Flughafen arbeiten, wären prädestiniert mit dem Rad zum BER zu fahren, sondern auch aus "touristischen" Gründen beseht Bedarf. An den Wochenenden sind demnach ca. 2000 Radfahrer pro Tag am und rund um den BER unterwegs.
Bemängelt wird u. a., dass
- es teilweise nur einen schmalen benutzungspflichtigen gemeinsamen Geh- und Radweg für beide Richtungen gibt,
- dieser teils zu schmal ist und tückisch zwischen vielen Zufahrten und Brückenrampen mit teils unklaren Fahrtrichtungen der Autos verläuft und
- entsprechende Markierungen und Beschilderungen fehlen.
Für die Zukunft werden zwar vage Verbesserungen angekündigt, so sei ein Radschnellweg zum BER geplant und man werde auch sonst die Entwicklung beobachten und nachbessern
Aus Richtung Berlin wird langfristig der Bau einer Brücke mit Aufzügen angestrebt zur Querung der Bahnstrecke im Ort Schönefeld zu verbessern, ohne konkret zu werden.
Auch die teils geschotterte, teils sandige Buckelpiste am südlichen Flughafenzaun soll "perspektivisch" asphaltiert werden - nicht nur für die Radfahrer, sondern auch aus Gründen der Sicherheit und schnellen Einsatzmöglichkeit für Fahrzeuge der Bundespolizei.
Das klingt alles nicht unbedingt nach halbwegs zeitnahen Verbesserungen der Situation...
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Ein Auszug aus der Pressemitteilung nach der heutigen FBB Aufsichtsratssitzung, in der weitergehende kostensenkende Maßnahmen für das Jahr 2021 beschlossen wurden:
Wie alle anderen deutschen Flughäfen muss die FBB davon ausgehen, dass die Passagierzahlen in 2021 weiter niedrig bleiben. So rechnet der deutsche Flughafenverband ADV für 2021 mit einem Verkehrsaufkommen, das gegenüber 2019 nur bei etwa einem Drittel liegt. Auch die FBB hat ihre Erwartungen nach dem 2. Lockdown angepasst. Die Geschäftsführung berichtete dem Aufsichtsrat, dass nach aktueller Einschätzung nur noch von 30 Prozent der Passagiermenge des Vorkrisenniveaus ausgegangen werden kann. Die Corona-Pandemie stellt eine so gravierende Zäsur in der Luftverkehrsbranche dar, dass die mittel- und längerfristige Entwicklung aktuell nicht belastbar vorhersehbar ist und nur in groben Bandbreiten abgeschätzt werden kann. Es wird allerdings allgemein erwartet, dass der Luftverkehr sich mittelfristig erholt und der Bedarf und Wunsch nach Flugreisen weiter groß ist.
Die Geschäftsführung berichtete dem Ausichtrat außerdem ausführlich über die verschiedenen Maßnahmen der FBB, um die laufenden Kosten des Flughafenbetriebs weiter zu senken. Neben der Fortsetzung der Kurzarbeit ab 1. Dezember wird die Schließung des Terminal 5 zunächst für ein Jahr ab Frühjahr 2021 erfolgen. Auch wird aufgrund des geringen Verkehrs so schnell wie möglich die südliche Start- und Landebahn vorübergehend vom Netz genommen. Um weitere Einsparungen und Kostensenkungen zu erreichen, wurde darüber hinaus ein gesondertes Ausgabenboard etabliert. Darin werden alle Ausgaben über einem Schwellenwert von 25.000 Euro hinsichtlich ihrer betrieblichen Notwendigkeit streng überprüft.
Sollte sich die Einschätzung der Geschäftsführung bestätigen und der Flugverkehr in 2021 gegenüber 2020 nicht signifikant wachsen, muss trotz der Einsparungen von einem Gesamtfinanzierungsbedarf der FBB von insgesamt bis zu 660 Millionen Euro ausgegangen werden. Dies führt zu einer Zusatzsumme von 552 Millionen Euro, die einen bereits im Jahr 2018 beschlossenen Gesellschafterbeitrag von 108 Millionen Euro aufstockt.
Rainer Bretschneider, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH: „Die Inbetriebnahme des BER war für den Aufsichtsrat ein Moment der Freude und des Innehaltens. Viele Jahre harter Arbeit – auch des Kontrollorgans – haben sich damit als gut und richtig erwiesen. Doch statt in eine Zukunft blicken zu können, in der der BER die FBB wirtschaftlich voranbringt, müssen wir wegen Corona davon ausgehen, weitere schwere Jahre vor uns zu haben. Bei den eigenen Anstrengungen brauchen wir weiter die Unterstützung der Gesellschafter, um die Krise der Luftverkehrswirtschaft zu überstehen.“
Engelbert Lütke Daldrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH: „2021 wird eines der schwersten Jahre in der Geschichte der FBB. Kein Flughafen in Deutschland wird in der Lage sein, mit den prognostizierten Passagierzahlen seine Betriebskosten zu decken. Die FBB trifft die zweite Corona-Welle in einer Situation, in der wir uns auf den Weg aus dem roten Zahlen hätten machen können. Jetzt helfen nur zwei Dinge: Die Bereitschaft unserer Gesellschafter, in der Krise zu uns zu halten und das Engagement des Unternehmens FBB so effizient und kostengünstig zu arbeiten, wie es irgendwie geht. Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung wird es uns gelingen, den BER für die wirtschaftliche Erholung Ostdeutschlands gut aufzustellen.“
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Eine spannende Info möchte ich noch teilen: Als erster Gesellschafter denkt der Bund offen darüber nach, in naher Zukunft Anteile an private Investoren abzugeben. Allerdings lehnt Berlin einen Einstieg privater Investoren weiterhin grundsätzlich ab.
Quelle: rbb-exklusiv
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Laut einem Bericht wird die Finanzlage des Flughafens auch nach Corona weiter angespannt bleiben, möglicherweise sogar prekär werden.
Ein Wirtschaftsexperte der Uni Würzburg hat für den rbb die Finanzprobleme des BER analysiert und kommt zu dem Schluss, dass die Gesellschafter auf ihre Darlehen verzichten müssen, um die Flughafengesellschaft zu sanieren. Und selbst für diese Lösung bedarf es einer Zustimmung von Seiten der EU.
Ich hoffe, der Aufsichtsrat verschließt nicht die Augen vor diesem Problem und stellt rechtzeitig die Weichen für die Sanierung. Schlimm wäre es, wenn die Flughafengesellschaft die Chance verpasst, rechtzeitig die Weichen für die Post-Corona-Zeit zu stellen. Meine Befürchtung wäre, dass die extremen Sparzwänge auch nach Corona lange anhalten und zB. die späteren Terminals 3 und 4 tatsächlich nur als größere Versionen des bereits bestehenden T2 realisiert werden. Das wäre eines Hauptstadtflughafens unwürdig.
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Genau aus dem Grund wird man um die Beteiligung privater Investoren nicht herumkommen. So schnell können die Fluggastzahlen gar nicht steigen, als dass man sich aus eigener Kraft retten kann. Kollatz verweist gerne auf den Ausverkauf der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, wo aus heutiger Sicht das Tafelsilber verkauft wurde. Das Land Berlin möchte gerne den irgendwann zu erwartenden Gewinn am BER mit Niemandem teilen. Das ist aber auch der Fehler in seiner Argumentation. Aufgrund der Pleite Berlins und dem neoliberalen Hype wurde damals wirklich Tafelsilber verscheuert. Der FBB geht es ziemlich dreckig und sie ist auf finanzielle Hilfe angewiesen.
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Kollatz verweist gerne auf den Ausverkauf der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, wo aus heutiger Sicht das Tafelsilber verkauft wurde. Das Land Berlin möchte gerne den irgendwann zu erwartenden Gewinn am BER mit Niemandem teilen. Das ist aber auch der Fehler in seiner Argumentation. Aufgrund der Pleite Berlins und dem neoliberalen Hype wurde damals wirklich Tafelsilber verscheuert. Der FBB geht es ziemlich dreckig und sie ist auf finanzielle Hilfe angewiesen.
Die Argumentation mit dem Verkauf der Wohnungsbaugesellschaften kannte ich noch gar nicht. Aber treffend analysiert.
Der BER hat aber noch zwei weitere Gesellschafter und zumindest der Bund kann sich einen privaten Investor vorstellen. Ich glaube, es ist auf jeden Fall notwendig, dass dem Flughafen die Schulden erlassen werden.Wenn ich das richtig in Erinnerung hab, wird der Vorstand der Betreibergesellschaft Anfang 2021 in einer Klausur die finanzielle Entwicklung analysieren, Vorschläge erarbeiten und damit an die drei Gesellschafter herantreten. Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis.
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Die Flughafengesellschaft wird sich damit auseinanderzusetzen haben, ob langjährige Betriebsbeihilfen für den BER noch mit EU-Beihilferecht in Einklang stehen. Was 2012 für den Bau des BER noch positiv beschieden wurde, könnte für dauerhafte Betriebsbeihilfen aber ganz anders entschieden werden. Vielleicht muß der BER am Ende tatsächlich den bitteren Weg durch die Insolvenz antreten.
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Das Land Berlin möchte gerne den irgendwann zu erwartenden Gewinn am BER mit Niemandem teilen.
Das würde mich wundern. Zumindest mit Brandenburg und dem Bund muss es teilen, denn die sind mit 37 bzw. 26 Prozent an der FBB beteiligt. Was ihnen derzeit und seit langem eine Beteiligung an den Kosten beschert...
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Meine Befürchtung wäre, dass die extremen Sparzwänge auch nach Corona lange anhalten und zB. die späteren Terminals 3 und 4 tatsächlich nur als größere Versionen des bereits bestehenden T2 realisiert werden. Das wäre eines Hauptstadtflughafens unwürdig.
Glaubst Du ernsthaft, dass eine Erweiterung des BER jemals notwendig sein wird? Hier geschehen gerade Erdrutsche und zwar global. Durch Corona und die absolut schädlichen Maßnahmen wird es in absehbarer Zeit kaum bzw. keinen signifikanten aus der Wirtschaft heraus generierten Bedarf nach Flügen geben. Für private Reisen und Flüge auf dem Niveau von bis 2019 wird den Menschen zukünftig die Kohle fehlen, da das Runterfahren der Wirtschaft eine globale Verschärfung der Massenarmut auch in der westlichen Welt zur Folge haben wird. Und hier wird über T3 oder gar T4 am BER fabuliert. Manchmal glaube ich, die Leute wollen die Schüsse gar nicht hören.
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^ Vielleicht wollen sie auch einfach ihr Denken und Handeln nicht an durch kein aktuelles Zahlenmaterial begründeten schlimmstmöglichen Weltuntergangsszenarien ausrichten.
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Glaubst Du ernsthaft, dass eine Erweiterung des BER jemals notwendig sein wird? Hier geschehen gerade Erdrutsche und zwar global. Durch Corona und die absolut schädlichen Maßnahmen wird es in absehbarer Zeit kaum bzw. keinen signifikanten aus der Wirtschaft heraus generierten Bedarf nach Flügen geben. Für private Reisen und Flüge auf dem Niveau von bis 2019 wird den Menschen zukünftig die Kohle fehlen, da das Runterfahren der Wirtschaft eine globale Verschärfung der Massenarmut auch in der westlichen Welt zur Folge haben wird. Und hier wird über T3 oder gar T4 am BER fabuliert. Manchmal glaube ich, die Leute wollen die Schüsse gar nicht hören.
Ja, eine Erweiterung wird eines Tages notwendig werden, nur wurde dieser Zeitraum in die Zukunft geschoben.
Jede Person, die ich kenne, vermisst es zu verreisen. Niemand, den ich kenne, ist "der Massenarmut" verfallen. Deutschland verschuldet sich quasi zum Nullzins. Es wird spätestens 2022 einen Run auf Fernreisen geben, denn diejenigen, die sich das leisten können, werden es sich auch in Zukunft leisten.
Ob das gut ist, im Hinblick auf den Klimaschutz? Sicher nicht. Hier bedarf es anderer Antriebsarten, die leider noch etliche Jahre in der Zukunft liegen.
Sorry für das Off-Topic, aber andere Meinungen mit "Leute wollen die Schüsse gar nicht hören" abzukanzeln, ist unlauter. Und mir ist klar, dass mein Bekanntenkreis allein nicht maßgeblich ist und viele Leute in wirtschaftliche Not geraten. Aber auch diese werden ihren Sommerurlaub nicht für immer nur noch am Müggelsee oder auf Usedom verbringen wollen (letzteres kostet übrigens perverserweise oft mehr als ein Mittelstreckenflug).
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In die Zukunft sehen kann ich auch nicht. Ich denke mal positiv(er) und behaupte, die Pandemie wird den Flugverkehr noch 1 - 2 Jahre drücken, noch die ein oder andere Airline in den Konkurs treiben. Dann wird die Erholung ein ausreichend stabiles Niveau erreicht haben, die die Luftfahrtbranche auch für Investoren wieder attraktiver macht.
Derzeit gibt es genug Propheten, die 180° Wenden in allen möglichen Bereichen verkünden: Ende der Präsenzarbeit, endgültiges Aussterben des Offlineshoppings, Zurücksetzen der Globalisierung und ihrer weltumspannenden Mobilität. Sicher steckt darin überall ein Fünkchen Wahrheit, nur verrückt machen sollte man sich davon auch nicht. Nostradamus Nacheifernde verdienen mitunter gar nicht schlecht am Verkauf ihrer Szenarien - die letzten Jahre hat sich das eindrücklich am Versuch den Börsencrash herbeizuschreiben, gezeigt.
Wenn Covid-19 nicht noch weitere bittere Überraschungen bereit hält, ist das Ende der Pandemie mit den Impfstoffen immerhin in Sicht. Die negativen wirtschaftlichen Folgen für die westliche Welt sind immens, aber soweit ich das in meiner Mainstream-Medien-Filterblase verfolge, weit weg von einer neuen Massenarmut. Viele afrikanische Länder sind bislang deutlich besser durch die Krise gekommen als gedacht und in Fernost startet China bereits wieder durch. Wenn ich mir dann vor Augen führe, wie schnell die Menschen in Europa wieder am Feiern, Reisen und Geldausgeben waren (Online kostet´s ja auch ;)), kann ich mir nur schwer einen Stopp der weltweiten Vernetzung in Mobilität, Wirtschaft und Sozialem vorstellen.
Novaearion hat es bereits geschrieben, ich schließe mich dem an: Die wirklich unumkehrbare und dauerhafte Bedrohung ist der Klimawandel. Nationale und kontinentale Kurzstreckenflüge sollten und werden mittelfristig zugunsten der Bahn eingestellt. Auf Langstrecke zeichnet sich ja schon seit einiger Zeit ein Trend hin zu wieder kleineren und damit effizienteren Maschinen ab. Alternative Antriebsarten könnten sehr langfristig Verbesserungspotential bieten.
Gut möglich also, dass der Klimawandel weiteren Ausbauplänen am FRA, MUC und BER eine Absage erteilt.
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Als ich vor über 10 Jahren frisch zur Uni ging, hatte einer meiner Professoren mal einen internationalen 'Starredner' zu Zukunftsthemen angefragt. Der Herr wäre wohl für eine pervers hohe Summe angereist und für einen Rabatt á la Star Wars per Hologramm erschienen. Letztlich passierte weder das Eine noch das Andere und es blieb eine absurde Anekdote.
Inzwischen sind einige Studenten über mehrere Semester praktisch im Fernstudium und sehr ähnlich läuft es auch in verschiedenen Betrieben. Wieviele davon nach der Pandemie die neu etablierte (und teils teuer angeschaffte) Infrastruktur komplett einmotten, muss sich erst noch zeigen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei vielen Formaten stärker zwischen analogen und digitalen Treffen abgewogen wird und es dann auch eine Kostenfrage sein könnte. Ähnlich auch im Privatsektor. Man darf nicht vergessen, dass die Flugindustrie seit Jahren stark über den Preis gearbeitet hat und teils bewusst mit der Bahn konkurriert. Die neue CO2-Steuer dürfte also gerade das Fliegen empfindlich treffen und das gilt sicher auch für den BER mit dem hohen Budgetanteil. Zumindest das Kurzstreckenwochenendfliegen könnte deutlich abnehmen.
Natürlich weiß aber niemand wirklich, was die Zukunft bringen wird. Vielleicht entsteht auch erst Recht Lust auf Flugreisen, weil viele damit Freiheit verbinden und das gerade aktuell besonders begehrenswert erscheinen könnte.