Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“

  • Wer schon mal mit dem Regio hinfahren will: hier per YouTube die Anfahrt mit dem Zug von Osten.


    Bei meinen Ausführungen oben habe ich vollkommen vergessen: auch Potsdam ist mit seinen 178.000 Einwohnern bereits direkt umsteigefrei an den BER angeschlossen.

    Ich verstehe sowas echt nicht! Da baut man 1x im Leben so einen Flughafen und genau 1x einen Bahnhof unten drunter. Und dann lässt man an den Treppen zwischen Bahnsteigkante und Wand keinen Platz?! Da passen doch bestenfalls zwei Leute nebeneinander hin. Mit Rollkoffer, Umhängetasche und Nackenhörnchen eher weniger. (Beispielsweise sichtbar bei 2:08 im Video, aber auch auf manchen Fotos). Das ist doch klar, dass das ein tierisches Gedränge und Generve wird!

    Da war doch vorher nichts, keine Wand, keine Beschränkungen, nichts! Nur Wiese! Hätte sich Deutschland für den Flughafen der Hauptstadt nicht 1 Meter mehr Platz gönnen können!? Damit die Fahrgäste bequem umsteigen? (Genauso wie eine Rolltreppe mehr oben, aber anderes Thema).

    Ich will gar nicht grundlegend gegen den Flughafen meckern. Ich freue mich, dass er endlich kommt. Aber diese Geknausere und Auf Kante Stricken nervt mich echt.

  • ^ Die Konstruktion des Bahnhofs folgt der Konstruktion des aufstehenden Terminals und nicht umgekehrt. D.h. der Bahnhofsbau hatte das Stützenraster des Hauptgebäudes zu berücksichtigen Ich bezweifle, dass man bei dessen Planung den Komfort der Ein- und Aussteigesituation der Fluggäste zum Maßstab gemacht hat und von da ausgehend den "Rest" geplant hat. Das Regelwerk der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) wird beachtet worden sein, mehr nicht.

  • ^^

    Ich sehe das nicht so dramatisch...es ist Standard. Die Treppen müssen eine Gewisse Breite aufweisen und verfügen über eine dem Raumvolumen entsprechende Rauchschürze.

    Es ist hier nicht weniger Platz als zum Beispiel auf den neuen Stadtbahnsteigen der unteren Ebene am Ostkreuz. Auch da war Gedränge befürchtet worden...hat sich aber nicht eingestellt und das obwohl Ostkreuz pro Tag mehr Fahrgäste zu bewältigen hat als es der Terminalbahnhof des BER jemals tun wird.

    Die Fahrgäste werden sich auf dem Bahnsteig verteilen und dann nacheinander zu den Aufgängen gehen.

    Die Häufigkeit des Zugangebotes (RE, RB und S-Bahn) wird die Fluggäste ebenfalls auf das gute Angebot verteilen.


    Wenn wir davon ausgehen, dass der Flughafen im Jahr 30 Millionen Fluggäste zu bewältigen hat, dann wären das im Schnitt am Tag etwa 82.000.

    Selbst wenn 100% der Fluggäste mit der Bahn kommen, sollte das von einem Bahnhof mit 6 Gleisen, 3 Bahnsteigen und 9 Auf- und Abgängen zu bewältigen sein. Man rechnet aber mit einer 50% ÖPNV Quote...das wären dann 41.000 am Tag die sich auf die Bahnen und Busse aufteilen.

    Die stündliche Transportkapazität der Schienenanbindung liegt nach derzeitigem Stand der Bestellung bei gut 10.000 Fahrgästen und es ist noch viel Luft nach oben.

    Und dann gibt es ja da auch noch den Terminal 5 Bahnhof an dem auch schon einige Fahrgäste aussteigen werden, weil ihr Flieger vom Terminal 5 geht.


    Und dann hat der Terminal-Bahnhof BER auch noch Ausbaukapazitäten. Richtung Osten können zu den späteren Terminals 3 und 4 weitere Auf- und Abgänge zum Willy-Brandt-Platz geöffnet werden.


    Corona-bedingt wird es aber nicht zu diesen hohen Zahlen kommen....von daher wird es eine total entspannte Flughafeneröffnung.


    Zum Vergleich noch: bei der neuen U5 zum Hauptbahnhof werden täglich 150.000 Fahrgäste erwartet.


    Ich glaube ganz so große Idioten wie sie von einigen Pressevertretern, Politikern und Laien dargestellt werden, sind die Planer des BER nicht gewesen.

  • Es gab am Hauptbahnhof vor ein paar Jahren auch einmal eine Diskussion darum, dass die Bahnsteige zu schmal wären, ganz öffentlich in den Medien. Passiert ist seitdem auch nichts. Weder den Bahnsteigen, noch den Fahrgästen.

  • Es gab am Hauptbahnhof vor ein paar Jahren auch einmal eine Diskussion darum, dass die Bahnsteige zu schmal wären, ganz öffentlich in den Medien. Passiert ist seitdem auch nichts. Weder den Bahnsteigen, noch den Fahrgästen.

    Da ging es um die oberen Fernbahnsteige, die in der Tat an den relevanten Stellen viel zu schmal sind und jeweils nur 2 Auf- bzw. Abgänge haben, was bei einem 440m-Bahnsteig dazu führt, dass sich an den Auf- und Abgängen die Massen sammeln, während der Rest der Bahnsteige eher leer ist.


    Dass seither nichts sicherheitsrelevantes passiert ist, würde ich nicht unbedingt als Zeichen einer gelungenen Planung interpretieren.

  • ^ Ich finde das Design klassisch-elegant und zurückhaltend-modern. Nicht spektakulär, aber nobel. An der Architektur gefällt mir der Bezug auf die Neue Nationalgalerie, und dunkles, schlichtes Holz ist eh mein Ding. "Aus der Zeit gefallen" stimmt nur, wenn man in kurzfristigen Moden denkt. Ich würde eher zeitlos sagen. Dass es mich vor Begeisterung vom Hocker haut, kann ich trotzdem nicht behaupten.


    Einen Artikel über das BER-Design bringt heute auch der Tagesspiegel – allerdings einen von der sehr überschwänglichen Sorte. Anlass für beide Texte dürfte eine Führung sein, die Lütke-Daldrup gemeinsam mit Altmeister von Gerkan himself für Journalisten gegeben hat. Die Kommentare darunter fallen berlin-typisch vernichtend aus... :drug:

  • ^ Offensichtlich suchen einige Leute nach Möglichkeiten, das BER-Bashing über die Eröffnung hinaus zu treiben. Und sei es mit Begriffen, die es zur Zeit des Entwurfs noch überhaupt nicht gab. Peinlich, populistisch und von sachlicher Kritik am Gegenstand weit entfernt.

  • Zumindest bei der SZ gehört es ja praktisch zu deren Job, Berliner Themen negativ zu konnotieren. Bei Spiegel ist es einfach nur schlechter Journalismus.


    Ich bin ziemlich sicher, dass die meisten Menschen, die den BER nutzen werden, sein Design als positiv in Erinnerung behalten werden. Eine Stil-Ikone wie TXL dürfte der BER aber wohl nie werden. Muss er ja aber auch nicht.

  • Zitat von Achilles1993

    aber zumindest das Terminal 1 in München (T2 hab ich gerade nicht im Kopf) ist schon sehr außer Mode gekommen. Niedrige Decken, alles in einem Granit-weiß-grau, und auch eher viele kleine Räume. Ich find da macht die BER Haupthalle mit seiner hohen Decke und dem vielen, edlen Holz einiges mehr her.

    Ich möchte hoffen, dass das 2011 realisierte BER T1 deutlich mehr her macht, als das 1992 fertiggestellte T1 des MUC ;)

    Optisch wirklich ansprechend fand ich das T1 in Erding zwar noch nie - zahlreiche auch international verfasste Kritiken, bescheinigen dem Terminal jedoch, trotz seines Alters immer noch nicht völlig aus der Zeit gefallen zu sein; verglichen mit Terminals ähnlichen Baujahrs, welche meist mit wilden Teppichkreationen und kunterbuntem Mobiliar aufwarten. So kommt die sachlich-nüchterne Linie des T1 in leicht veränderter, hellerer Gestaltung auch im T2, dem Satelliten oder aktuell in der T1-Erweiterung zur Anwendung.


    Strukturell unterscheidet sich die BER T1 Haupthalle kaum von der Check-In Halles des MUC T2. Das was bislang auf den Bildern zu erkennen ist, gefällt mir recht gut. Der Ansatz warmer Töne ist gänzlich anders zu dem in München, Düsseldorf oder Frankfurt. Seine Langzeitqualität muss das Design freilich erst noch beweisen.


    Zitat von spandauer

    Ich bin ziemlich sicher, dass die meisten Menschen, die den BER nutzen werden, sein Design als positiv in Erinnerung behalten werden.

    Davon dürfte auszugehen sein. Dazu fehlt eine extravagante oder futuristisch anmutende Architektur (z.B. jüngst Peking Daxing), welche gleichsam auch immer großer Streitpunkt ist und Kritiken darüber mit zunehmendem Alter (der Erfahrung nach) häufiger werden. Die Gestaltung drängt sich dem Gast, zumindest soweit auf den Bildern zu erkennen ist, nirgendwo auf, alles scheint funktional und klar gegliedert. Auch das trägt ja viel zur Zustimmung oder Ablehnung eines Flughafenterminals bei.


    Zitat von Architektenkind

    Offensichtlich suchen einige Leute nach Möglichkeiten, das BER-Bashing über die Eröffnung hinaus zu treiben

    Ich denke, es haben sich viele Menschen darauf eingestellt, den BER kritisieren zu können. Das kann natürlich jetzt nicht plötzlich aufhören ;). Daher wird künftig jedes noch so kleine Problem aufgeblasen und mit Schadenfreude kommentiert werden. Die mediale Skandalschwelle liegt hier sehr tief, schätze ich.

  • Ich denke, es haben sich viele Menschen darauf eingestellt, den BER kritisieren zu können. Das kann natürlich jetzt nicht plötzlich aufhören ;).

    Ja, das Phänomen heißt, glaube ich, confirmation bias: Man sieht immer genau das, was man erwartet. Und weil man vom BER (aus Gründen) halt nur Schrott kennt, sieht man selbst dann noch Schrott, wenn man eigentlich in einem ganz hübschen Flughafen steht. Für die notorischen Internet-Kommentarspalten ist das Standard – von Korrespondenten des Spiegels oder der Süddeutschen erwarte ich aber etwas mehr Reflexions-Bereitschaft...

  • Ich habe eine ganz banale Frage, weiss jemand ob der Flughafen konsequent mit USB Aufladestationen an den Sitzen ausgestattet ist? Ich finde das sehr wichtig....

  • ^

    Das haben viele GH Tester schon bemängelt, dass die Nachrüstung hier noch nicht auf Stand sein soll...kommt aber sicher noch.


    Ich persönlich hätte ja gern auch diese schicken, bequemen "Chillinseln" die es am Wiener Flughafen gibt... OK das ist kein technisches "Muss" aber sehr bequem....

  • Irgendwie ist es Mode - oder inzwischen eher schon Tradition - geworden, dass aus diversen Regionen (u.a. Hessen, Süddeutschland, Hamburg) gerne mal medial gegen Berlin geschossen wird. Mitunter ja durchaus berechtigt, mitunter aber auch auf äußerst durchwachsenem Niveau.


    Jedenfalls wären es richtig gute Neuigkeiten, wenn allergische Reaktionen auf dunkles Holz, Muschelkalk sowie Stahl, Beton und Glas jetzt DAS neue Thema über den BER wären. Leider wird aber auch die wirtschaftliche Situation weiterhin relevant bleiben. Die hohen Investitionen hätten ohnehin lange Zeit für eine Amortisierung gebraucht. Jetzt dürfte das umso schwieriger werden. Immerhin startet der BER dafür nicht wie einst prognostiziert mit Kapazitätsengpässen. Und schon ist das Glas wieder halb voll ;)


    Bei allem Chaos bin ich froh, dass 2020 immerhin einiges in der Stadt fertig wird (U5, BER, Humboldtforum) und das lasse ich mir auch nicht vermiesen. Auch wenn ich selbst praktisch nie fliege, freue ich mich ganz besonders über diesen immens wichtigen Meilenstein für die Stadt.

  • Ich habe eine ganz banale Frage, weiss jemand ob der Flughafen konsequent mit USB Aufladestationen an den Sitzen ausgestattet ist? Ich finde das sehr wichtig....

    Hoffentlich nicht. Die liefern meistens nur 0.5A oder 1A, was für moderne Geräte zu wenig ist und das Laden sehr lange dauern lässt. Steckdosen sind da wesentlich besser wo man sein eigenes Quickcharge oder PD Netzteil einstecken kann.

  • Es ist doch ganz einfach:


    Die meisten Menschen fliegen nie.


    Die Menschen die nur 1 Mal im Jahr fliegen könnten den Flughafen okay finden.


    Für manche Menschen die sehr viel fliegen ist der Flughafen halt unteres Mittelmaß - denn im weltweiten Vergleich gibt es ganz andere Designperlen und Infrastrukturen✨ .


    abgesehen davon gibt es noch die Werte die man nur fühlt:

    - ist das Personal freundlich und gibt es davon genug?

    - gibt es genügend Bänke zum ausruhen oder auch schlafen? Mit Steckdosen und USB?

    - gibt es grün und Wasser um zu entspannen?

    - sind die Gates gut zu finden?

    - muss man Stunden vorher am Flughafen sein weil die Sicherheit nicht gut organisiert ist?

    - kann ich selbst entscheiden ob ich mit Auto, Bus, Bahn oder Taxi anreise?

    - gibt es Stellplätze für Share Autos?

    - kann man sein Gepäck irgendwo abgeben?

    - sind die Business Lounges zahlreich und groß genug für alle Gäste?

    - gibt es duschen und Massage Möglichkeit?

    - gibt es Hotels falls man gestrandet ist?

    - kann man die corona Abstände einhalten?

    - gibt es genügend Toiletten für alle?

    - wie ist die Qualität der Restaurants und Geschäfte?

    - wenn ich an den BER denke, lächel ich oder stöhne ich?


    was meint ihr?


    Mehr Infos zu Berliner Bauprojekten:


    http://www.instagram.com/berlinbauboom


    💜

  • ^ Direkt mal richtig. Und auch bzw. gerade für den Vielflieger werden die aufgelisteten funktionalen Kriterien am Ende wichtiger sein als der Vergleich mir irgendwelchen "Designperlen".


    Anders sieht es schon bei den Billigterminals (T5, vermutlich auch T2) aus. Da wird sich manch einer sicherlich an der schlichten Gestaltung stören, vor allem, wenn man eine längere Wartezeit zu überrücken hat. Finde ich aber nicht schlimm - wer billig fliegen will, kann und soll damit ruhig leben.


    Man muss und kann es auch einfach akzeptieren: Berlin ist nunmal nicht Deutschlands größter und wichtigster Flughafen. Er ist kein Drehkreuz und bietet nur sehr wenige Interkontinentalverbindungen. Deswegen muss seine Architektur bzw. Gestaltung natürlich nicht völlig vernachlässigt werden, aber zumindest T1 ist m. E. ausreichend schick. :)


    Und zum Tost für alle, die neidisch nach München oder Frankfurt schauen: dafür hat Berlin den schickeren Hbf als München und mehr UNESCO Weltkulturerbestätten als Frankfurt. ;)

  • Man muss und kann es auch einfach akzeptieren: Berlin ist nunmal nicht Deutschlands größter und wichtigster Flughafen. Er ist kein Drehkreuz und bietet nur sehr wenige Interkontinentalverbindungen.


    Berlin hatte von 1945-2020 nie die geopolitischen oder infrastrukturellen Vorraussetzungen für ein Drehkreuzverkehr.

    Das ändert sich mit der historischen Inbetriebnahme des BER der den Gesamtverkehr erstmals an einem Ort konzentriert UND in den kommenden Jahrzehnten ausbaufähig ist.

  • < Ich denke eher das es gut ist so wie es ist. Ich denke auch nicht, das der Verkehr in absehbarer Zukunft wieder das Vor- Corona Niveau erreichen wird. Von daher hat Berlin mit seinem kleineren Airport da mal was richtig gemacht. Wenn auch völlig unbeabsichtigt.

    Sorgen mache ich mir eher um die brodelnde Superstadt am Main deren Name mir gerade entfallen ist ...

    Jedenfalls macht sie gerade wo es gilt die Pfründe des Brexit zu verteilen.... Headquater die London verlassen etc.... im Vergleich mit Paris nicht gerade einen guten Schnitt, oder ?

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()