Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“

  • Dazu kommt, dass viele Dinge nun umgestellt werden. Wenn Firmen erstmal merken, wieviel heute doch gut digital und ohne Reisetätigkeit geht, dann könnte ein Teil davon vielleicht nicht mehr zurückkehren wenn die Pandemie überstanden ist.

    Das ist genau eine der wenigen Vorstellungen, die mich zur Zeit etwas trösten: Dass die Pandemie vor dem Hintergrund eines gerade im Jahr 2019 deutlich gewachsenen Klima-Bewusstseins die schon lange bestehenden Möglichkeiten, Telekonferenzen und -Meetings abzuhalten, zum Durchbruch führt und man die Zahl häufig unnötiger und stets klimabelastender Flüge deutlich reduziert. Und wenn das zur Folge haben sollte, dass wir in naher Zukunft einen Flughafen haben werden, der nicht am Limit laufen muss, ist das für mich (und vermutlich auch für die Anwohner), eine gute Nachricht.

  • Das Terminal T2 soll ja zur geplanten Eröffnung Ende Oktober rechtzeitig fertig werden. Ob dann bereits wieder nennenswert Flüge stattfinden, wird man sehen.

    Jedenfalls beginnt man am T2 zurzeit mit der Fassadenverkleidung - es sind tatsächlich nur schlichte graue Blechplatten:


    ber01.jpg


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    Ganz hinten sieht man das T2:


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    Danke für die Eindrücke. Das dürfte dann heute in 200 Tagen die wohl entspannteste Flughafeneröffnung werden die man bekommen kann.


    Höchstwahrscheinlich werden bis dahin einige AirLines vom Markt verschwunden sein. Das Fluggastaufkommen dürfte sich bis dahin auch auf keinen Fall normalisiert haben.


    Wünschenswert wäre beim T2 noch die ein oder andere farbliche Gestaltung wenigstens mit Werbeflächen gewesen...aber warten wir es ab.

  • ^Ich wäre für großflächige Videotafeln. Oder zumindest Projektionen wenn es dunkel wird.

  • ^ Schöne Neuigkeiten. Was mir aber noch unklar ist: Wie soll der - ja wohl notwendige - Probebetrieb mit Statisten in den kommenden Wochen ablaufen, wenn ein realistischer Probebetrieb dichte Schlangen voraussetzt und dichte Schlangen bis auf Weiteres verboten sind? Ernstgemeinte Frage....

  • Ist der Probebetrieb denn zwingend notwendig, oder soll er nur böse Überraschungen a la Heathrow terminal 5 vermeiden?

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    Diese verschobene Übung ist ein Sonderfall. Es ist eine Räumungsübung für den Bahnhof und das Terminal, deshalb ist auch das EBA dabei. Gesetzlich notwendig ist so eine Übung nicht, aber auch nicht verkehrt. So etwas erzeugt natürlich dichtes Gedränge und das geht derzeit nicht.


    Die anderen Übungen, zwei Termine habe ich auch, sind bislang nicht verschoben und finden (wenn ich mich recht erinnere) ab Juni statt. Da geht es um das funktionierende Einchecken und Ankommen. Mal sehen, was daraus wird. Auch da sind die Übungen sinnvoll, aber laut Lütke-Daldrup nicht gesetzlich vorgeschrieben.


    Ich sehe das so: Sollte es bis zum Beginn der Übungen wieder eine Möglichkeit zur Aufnahme des Flugverkehrs in Deutschland geben, dann kann man das am BER auch entsprechend üben, meinethalben dann mit Schutzauflagen. Wenn nicht, dann sieht es duster aus. Allerdings ist dann auch damit zu rechnen, dass zur Eröffnung des BER eh noch kein vernünftiger Flugverkehr in Deutschland und Europa stattfindet. Formal in Betrieb gehen kann er ja trotzdem.


    Sinnlos-Quote entfernt. Der Bezug sollte wohl jedem klar sein.

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    Ich sehe das entspannt. Bei dem derzeit auch im Herbst zu erwartenden Fluggastaufkommen kann im Prinzip auf Übungen verzichtet werden.

    Man übt einfach im Livebetrieb, man hat ausreichend Ausweich- und Personalkapazitäten im Terminal 1 und 2....wahrscheinlich so viel dass die Koffer von Mitarbeitern des Flughafens persönlich ans Flugzeug getragen werden könnten.


    Seien wir ehrlich. Das was den Berliner Flugverkehr ausgemacht hat, Touristen, wird in diesem Jahr und wahrscheinlich auch in der ersten Jahreshälfte 2021 hier nicht mehr zu sehen sein. Der Inlandsflugverkehr dürfte sich zusätzlich weiter stark auf die Bahn verlagern.

    Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte dass man nach Eröffnung der BER Terminals 1 und 2 auch relativ schnell auf die Offenhaltung von SXF Terminal 5 verzichten wird.


    Der BER wird definitiv nicht an seine Kapazitätsgrenzen geraten*


    *Es sei denn gleich morgen gibt es einen Impfstoff, ein Medikament, Corona ist weg und die EU und Deutschland starten Konjunkturprogramme.

  • ^ Das sehe ich auch so. Das T1 wird dann mehr als ausreichen für den gesamten bis dahin evtl. wieder stattfindenden Flugverkehr in Berlin und wird wahrscheinlich sogar auf längere Zeit total unterausgelastet sein.


    Ein bisschen kann einem das BER-Projekt schon leid tun, es steht irgendwie unter keinem guten Stern. Erst Bauskandale und Verzögerungen ohne Ende, und wenn es endlich (womöglich) losgeht, wird kaum geflogen...


    Zurzeit sind Spaziergänge u. ä. sowohl um den TXL als auch den BER/SXF jedenfalls herrlich ruhig und entspannt.

  • Aktuell wird wohl eine Option diskutiert, den BER vorfristig teilweise zu eröffnen. Insbesondere die Lufthansa war ja gegen eine vorübergehende Schließung von TXL. Denn dann müsste Sie 1) wieder in TXL einziehen (im Moment ist ja alles runtergefahren) und dann 2) zum BER umziehen. Man versucht Ende April den Bund zu überreden, seine Rufbereitschaft auch vorfristig in den BER einziehen zu lassen. Damit könnte vor Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft auch dieser Betrieb schon stattfinden. Man würde TXL nicht mehr in Betrieb nehmen und so 200.000 Euro pro Tag sparen. Der BER würde schrittweise hochgefahren, was entsprechend der Corona-Lage ein gangbarer Weg zu sein scheint. Allerdings soll das Alles nicht mit dem Testbetrieb kollidieren und die neue Landebahn wird nicht vorfristig fertig zu stellen sein.

  • Das wir das noch erleben dürfen....Kompliment an Lützke Daldrup - er hat es aus meiner Sicht völlig richtig gemacht und man muss auch mal loben können.

    Es ist so viel schief gegangen und nicht NUR konnte man immer der verantwortlichen Politik einen Vorwurf machen. Dennoch muss ich dazu etwas los werden. Immer wieder wurde die Politik vorgeschoben wenn die Verantwortlichen für die Gewerke Mist gebaut haben - das geht eben auch nicht.

    Wir brauchen nicht die die sich damit schmücken angeblich besonders deutsche Interessen zu vertreten, aber so ein Projekt NUR auf dem Rücken der Bürger ausgeschlachtet haben. Ich hätte mir einen Ruck gewünscht wo alle sagen, daß ist nicht die Qualität die wir in Deutschland wollen und dazu bedarf es jetzt guter Ideen wie man zukünftig Bauprojekte weniger Bürokratisch und mit weniger Regeln belegen kann.

    Dazu gab und gibt es bis heute ganz wenig Vorschläge der Oppositionsparteien Rechts der Mitte und von ganz Rechts so oder so nicht.

    Es ist also vollbracht. Trotz aller Häme, trotz aller Geplänkel und Störfeuer. Letztlich hat man für ca. 7Milliarden einen Flughafen gebaut der realistisch betrachtet ungefähr 4-5 Milliarden kosten darf. Die 2,5 Milliarden die mal veranschlagt waren (war das so viel?) waren unrealistisch.

    ich freue mich ab Oktober vom BER zu fliegen und bin gespannt wer sich jetzt mitfreuen kann - kann man das in Deutschland überhaupt noch?

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    ich freue mich ab Oktober vom BER zu fliegen und bin gespannt wer sich jetzt mitfreuen kann - kann man das in Deutschland überhaupt noch?

    Warum nicht? Ich freue mich auch, nicht nur wegen der nun wohl (fast) sicheren Eröffnung, sondern auch auf dauerhafte Ruhe rund um Tegel. Bin gespannt.


    Auch wenn mein nächster Flug wohl länger auf sich warten lässt, aber das hat nichts mit dem BER zu tun. Anschauen werde ich ihn mir auf alle Fälle, sobald er auf hat.

  • Backstein Geht mir genauso. Ich fliege seltenst bis nie aber ich freue mich über die bahnbrechenden jüngsten Fortschritte und den mE ästhetisch ansprechenden Hauptbau sowie die positiven Nebeneffekte für die Region. Ich hoffe, dass es künftig auch zunehmend mehr Direktverbindungen gibt und weniger ökologisch fragwürdige und für die Passagiere teure und zeitraubende Umstiege.

  • Ich fliege ebenfalls sehr selten...wenn dann nur Langstrecke und freue mich eben genau deshalb auf einen neuen Flughafen.

    Jedes mal wenn ich noch zu AirBerlin Zeiten von Berlin in die USA aufgebrochen bin ging es von Berlin Tegel


    1. in der provisorischen Halle

    und

    2. von einer Aussenparkposition los...bei schönstem Berliner Dezember-Wetter


    Hinzu kam noch dass ich mit den Öffis (Bus) von Friedrichshain ewig bis nach Tegel gebraucht habe.

    Auf dem Rückweg das ganze Spiel noch mal.


    Ab Oktober geht's dann theoretisch hier nach 6 Minuten Fußweg von Berlin Ostbahnhof in 18 Minuten bis unter das Terminal 1.

    Da freu ich mich so was von auf meine nächste USA-Reise.


    Tegel hat gute Dienste geleistet, war für die West-Berliner lange das Tor und die Brücke in die freie weite Welt, aber Tegel hat fertig.


    Aber gut, jegliche Vorteil vs. Nachteil Diskussion ist jetzt obsolet.

  • Heute wurde am BER tatsächlich geprobt.


    Unter strengen Hygienevorschriften haben ca. 250 Mitarbeiter verschiedene Abläufe am Flughafen getestet bzw. simuliert, u. a. Sicherheitskontrollen, Check-In und Gepäckabfertigung. Auch Arbeitswege wurden einstudiert und Zugangsausweiskarten ausprobiert.


    Alles hat wohl ohne Probleme gut funktioniert.


    Quelle z. B. Tagesspiegel

  • Eine vorzeitige Schließung des TXL können sich nun auch einzelne Fachpolitiker der CDU vorstellen, berichtet der Tagesspiegel.


    Demnach regen die Verkehrspolitiker Oliver Friederici und der Wirtschaftspolitiker Christian Gräff an, "beispielsweise" schon im Juli einen Umzugs- und Eröffnungstermin für den BER zu benennen. Im Gegenzug wäre für sie dann eine vorzeitige Schließung von Tegel vorstellbar.