Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“

  • Ja, das ist der Super-GAU! Und mal wieder typisch für sowas: Die Wahrheit kommt nach der Salamitaktik ans Licht.


    Der Tagespiegel schreibt: Vermutlich kann sich die Verzögerung noch mehrere Monate hinziehen. Trotz allem rechnet man aber noch mit einer Eröffnung in 2012! Man hat ja nicht nur eine Frist versäumt, sonder es bis heute noch nicht mal geschafft "abnahmefähige Unterlagen einzureichen".


    Schönefeld Eröffnung verschoben Wowereit und Platzeck stinksauer


    Das ist ja Dilettantismus in Reinstform. Vorallem wenn man weiß, wie lange deutsche Behörden brauchen um eine Pommesbude abzunehmen und zu genehmigen... Und hierbei handelt es sich um einen Großflughafen. Mir schwant Böses!


    Ich gebe einen Tipp ab: Vor Oktober 2012 wird es nichts.

  • Das einzig gute an der Sache ist, dass für alle anderen Dinge nun jede Menge Zeit da sein wird und zur endgültigen Eröffnung wohl auch alles fertig sein wird. In 2012 sollte der BER aber schon an den Start gehen, denn die Betriebsgenehmigung für TXL geht nur bis zum 31.12.12 soweit ich weiß. Die zu verlängern wäre dann wieder ein großer Akt.

  • Was in der Pressekonferenz etwas unterging zwischen all den Lachern als Wowi auf der "Erfolgsgeschichte" beharrte. Er sagte, dass man schon in diesem Jahr eine Entscheidung zum ersten Satelliten treffen wird.



    Mein Traum zusätzlich: der Bundesregierung bei Schönefeld absagen. Die Billigflieger dort ansiedeln und auf der Nordbahn fliegen lassen, und den Nordpier für die "Großen" ausbauen.

  • Mein Traum zusätzlich: der Bundesregierung bei Schönefeld absagen. Die Billigflieger dort ansiedeln und auf der Nordbahn fliegen lassen, und den Nordpier für die "Großen" ausbauen.


    Das wird es so denke ich erstmal nicht geben, denn dann hätte man das OneRoof-Konzept direkt zerstört. Der Nordpier ist ja nicht nur auf Grund der fehlenden Finger auf Lowcost ausgerichtet, sondern auch durch seinen Innenausbau. Was ich mir eher vorstellen könnte wäre inbesondere beim Nordpier eine nochmalige Verlängerung als Ausbaumaßnahme. Beim Satelliten tippe ich am ehesten auf eine Erweiterung wie am Hongkonger Flughafen, also in der Mitte des Hauptpiers eine Brücke oder Erweiterung des Terminals nach Westen aufs Vorfeld und dann zwei im 45° Winkel abknickende Pierstangen.

  • Zum wohl letzten Mal war ich am neuen Flughafen, BEVOR er in Betrieb geht. ...


    Da hab ich mich wohl geirrt... :D


    Tja, ich bin wirklich sehr überrascht von der Verschiebung der Eröffnung und finde es auch ärgerlich. Und ja, man hätte es vorher zugeben können und die verantwortlichen stehen jetzt vor aller Welt dumm da. Peinlich ist es schon.


    Jetzt schlägt die Stunde der "Ich hab's ja immer schon gewusst -" und "Die Berliner sind halt zu unfähig" - Fraktion, sie können herrlich klugfideln, lästern und ätzen. Ist ja auch ok, Lästern macht Spaß (auch mir) und Schadenfreude ist eh die schönste Freude. :) Und logischerweise wäre das nicht passiert, wenn all die selbsternannten Experten mit der Projektleitung betraut gewesen wären. ;)


    Spaß beiseite, was für Nachteile haben wir, die normalen Bürger, denn wirklich dadurch? Eigentlich ja "nur" die hohen Mehrkosten, die dadurch entstehen und die wir Steuerzahler letztlich löhnen. Man muss länger auf den neuen Flughafen warten, sofern man zu denen gehört, die sich überhaupt auf ihn freuen, aber dadurch verlängert sich ja auch die Vorfreude:-) Und die Spandauer/Reinickendorfer/Pankower etc. müssen leider noch etwas länger den Fluglärm ertragen.


    Ansonsten ändert sich ja nichts - alles geht weiter wie bisher und man fliegt eben noch ein paar Wochen länger von TXL und SXF. Vielen kommt das ja sogar entgegen. Und wer für Juni/Juli eine Flug bereits von/nach BER gebucht hat, startet oder landet dann eben in TXL oder SXF.


    In ein, zwei Jahren redet vrsl. keiner mehr von diesen Startschwierigkeiten.


    Ergänzung April 2020: Schon lustig, was ich damals so "geglaubt" habe. ;) Immerhin soll es nun ja Ende 2020 losgehen...

    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • @Richard_Neutra:


    daher auch Traum, allerdings für die längerfristige Zukunft geträumt. Man wird halt das Gefühl nicht los, dass das eine "Roof" doch etwas unterdimensioniert sein könnte.
    Naja, vielleicht belehrt mich der Test nächste Woche eines besseren.
    Was mich nachdenklich stimmt ist auch die Tatsache, das Tester die letztens schon dran waren von "Hochdruck" auf der Baustelle nichts mitbekommen haben wollen. Eher gemächlich-gemütliches Chaos solls gewesen sein.

  • keine panik

    nun mal die kirche im dorf lassen: es geht um eine verzögerung von maximal drei monaten... welches öffentliche bauprojekt in deutschland hatte bisher keine verzögerung. es wird erst seit knapp 6,5 jahren am ber gebaut. das findet bisher kaum erwähnung. das ist ein wahnsinnstempo. sicherheit geht vor und das ist auch gut so.

  • Richtig, aber die Kommunikation ist ein Disaster.
    Die Verschiebung von BER zieht einen Rattenschwanz von Problemen nach sich. Angefangen von den Slots und dem zusätzlichen Verkehrsaufkommen, das nun wieder über TXL laufen muss bis zum BVG, der seinen Fahrplan auf die Eröffnung von BER abgestellt und zusätzliche Kapazitäten nun wieder von BER nach TXL zurückverlegen muss... Das ist nicht nur ein organisatorischer Wahnsinn, sondern kostet auch richtig viel Geld. Und mir kann keiner sagen, dass man sowas erst drei Wochen vor Eröffnung feststellt... Wartet ab, der Hammer kommt noch. Das ist nur die Spitze des Eisberges. :mad:

  • Ja, die Kommunikation war und ist unter alle Sau und das ist das einzige, was man auch dem Aufsichtsrat um Wowereit vorwerfen kann: Der Aufsichtsrat hat informiert zu sein über alle Probleme eines solchen Projekts und sie gemeinsam mit dem Vorstand auch zu kommunizieren. Für die Verzögerungen kann Wowereit aber nichts, das ist ein Problem der operativen Ausführung, also des Vorstands. Konsequent wäre es, wenn der verantwortliche Planungsvorstand seinen Hut nimmt wenn BER eröffnet ist.


    Gut, es wäre sicher auch vor 3 Monaten nicht viel besser gewesen, da ja schon mehrmals der Eröffnungstermin verschoben wurde und es anscheinend bis zuletzt noch die Hoffnung im Vorstand gab den 3. Juni trotz aller Widrigkeiten halten zu können. Ich denke es lief da intern so ab, dass man auf Biegen und Brechen eine vorläufige Sicherheitsabnahme erreichen wollte, was die letzte Chance für eine pünktliche Eröffnung gewesen wäre, die aber dann jetzt gescheitert ist und damit die Verschiebung unumgänglich machte. Was mir aber schleiferhaft bleibt ist, dass angeblich keiner im Vorstand abgesehen haben will, dass die Abnahme so sicher nicht klappen wird. Man hört ja, dass es noch nicht einmal abnahmefähige Unterlagen gegeben hat. Also das ist wirklich dilettantisch! :nono:

  • naja, bis jetzt geben sich die fluggesellschaften recht gelassen... ich bin da optimistisch... ist alles zu bewältigen

  • Was mich nachdenklich stimmt ist auch die Tatsache, das Tester die letztens schon dran waren von "Hochdruck" auf der Baustelle nichts mitbekommen haben wollen. Eher gemächlich-gemütliches Chaos solls gewesen sein.


    Ja, aber ich denke umherrennen wird auf der Baustelle erstens aus Sicherheitsgründen untersagt sein und Hektik macht solche Arbeiten meist weder schneller noch gründlicher. ;)

  • airberlin gibt sich auf der eigenen website alles andere als gelassen.


    Von "nicht kalkulierbare Mehrkosten" wegen der Umplanung ist die Rede, und dass die An- und Abflüge des neuen airberlin Drehkreuz exakt auf den neuen Flughafen abgestimmt sind, und in Tegel nicht durchführbar seien.


    Was die Flughafengesellschaft betrifft, drei Wochen vor Start plötzlich zu sagen "Wir sagen keinen genauen Termin" ist etwas...naja, egal. Es bringt nichts sich jetzt aufzuregen. Aber ganz ehrlich? 3 Monate wegen einer Entrauchungsanlage? Wer soll das bitte glauben? Wowi sprach von weiteren "Dingen" die dann noch Zeit hätten fertig zu werden.


    Mal gucken was die anderen Fluggesellschaften so zu sagen haben bezüglich der Kosten und Planungsänderungen die jetzt auf sie zukommen, aber man sieht ein Flughafen ist eben nicht irgendein öffentliches Bauprojekt.


    Richard:


    Da hast du wohl recht. Aber dieses Bild des einen Bauarbeiters der lustlos ein bisschen im Dreck rumstochert während drei andere ihm dabei zuschauen ist schon etwas, das man gerne mit Berlin in Verbindung bringt. Die Szene ist erst kürzlich am künftigen Innenministerium zu bestaunen gewesen. :D

  • Ich weiß zwar nicht wie seriös die Potsdamer Neueste Nachrichten sind, allerdings arbeiten sie sich heute an einem ganzen vermeintlichen Mängelkatalog des BER ab:


    So heißt es, dass die Steuerung für 3000 Türen im Brandfall nicht funktioniert hätte und die Flughafengesellschaft deshalb bis zu 700 befristete Angestellte zum Öffnen und Schließen der wichtigsten Türen einstellen wollte für die ersten Wochen (das hört sich schon fast zu absurd an, um es hier widerzugeben...das muss ne Ente sein, oder?). Dies habe die Genehmigungsbehörde allerdings schon letzten Monat strikt abgelehnt.
    Weiterhin sollen die Airlines schon darauf vorbereitet worden sein, dass die Gepäckabfertigung anfangs massive Probleme machen würde.
    Im Brandenburger Innenministerium solle außerdem eine Einschätzung vorliegen, dass das Terminal dauerhaft zu klein sei, um mit Stoßzeiten fertig zu werden. Für ein größeres Terminal fehlte, so die Aussage, der öffentlichen Hand zu Planungszeiten allerdings schlicht das Geld.
    Ebenso die Flugseite, binnen 3 Jahren müsse bereits über eine dritte Bahn entschieden werden, weil der Flughafen insgesamt zu klein dimensioniert, zudem nach veralteten Maßstäben und Logistikkonzepten geplant worden sei.


    Ich wollte hier nur diese vermeintlich auf Insider- und Expertenmeinungen bauenden Aussagen widergeben. Ich habe allerdings erhebliche Zweifel daran.


    Laut Herrn Schwarz soll der neue Termin übrigens nächste Woche stehen und bekanntgegeben werden.

  • liebe foristen hier, ich bin selten in diesem forum und auch kein bauingenieur oder architekt, aber hätte es uns nicht allen (und mit allen meine ich auch alle, also auch journalisten etc.) auffallen müssen, dass es fast unmöglich ist, einen kompletten flughafen inkl. ice-bahnhof in 5! jahren aus den boden zu stampfen, wenn ich mal den herbst 2011 als ersten eröffnungstermin nehme? erst im märz 2006 gab das bundesverwaltungsgericht grünes licht für den bau, im september erfolgte die grundsteinlegung für das terminal... vor diesem hintergrund zolle ich der ganzen ber-mannschaft einen riesen respekt, dass in der zeit der airport fast fertig gestellt wurde... der druck seitens wirtschaft, bürgern, journalisten war von anfang an zu groß, was die fertigstellung angeht, weil ja angeblich schon seit 15 jahren geplant wurde etc. dass vor 2006 vieles nur juristisches geplänkel war, daran denkt niemand.
    die planung und realisierung von muc hat fast 30 jahre gedauert! und das in wohlstandszeiten.... berlin hatte nebenher noch eine 30jährige teilung zu beackern...
    ich will hier jetzt nicht alles entschuldigen, aber jeder sollte sich einmal die historie dieses projektes vor augen führen und die dynamik, die darin steckt... und ich finde, das gilt gerade für journalisten. ich bin sicher dass ein und dieselben journalisten, die jetzt sagen, dass der ber zu klein geplant ist, noch vor jahren von größenwahn gesprochen haben... dass dieselben journalisten, die noch vehement für tegel und tempelhof eingetreten sind, jetzt auf einmal fluglärm thematisieren... dass dieselben journalisten, die bis dienstag noch behauptet haben, tegel und schönefeld-alt würden reichen, jetzt horrorszenarien wegen möglicher engpässe in tegel heraufbeschwören...
    versetzt euch mal in das jahr 1996 und in die rolle eines verantwortlichen politikers. ich behaupte niemand, aber auch niemand würde die optimale flughafenlösung aufgrund der dynamik in einer pluralistischen gesellschaft finden und auch durchsetzen können...

  • Die aktuelle Berichterstattung ist nicht der Gesamtbauzeit geschuldet.
    Hätte man 2006 eine Eröffnung Oktober 2012 festgelegt, hätte es sicherlich auch Nörgler gegeben.
    Es wäre jedoch nie zu der aktuellen Verurteilung in den Medien gekommen.


    Niemand beshwert sich über die Gesamtbauzeit. Es geht um die 3 monatige Verschiebung eines von Spitzpolitikern zur persönlichen Chefsache erklärten Hochprioritätsprojekt. Und das einen Monat(!) vor der geplanten Eröffnung.

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    einspruch! wenn du die medien verfolgst, ist der tenor immer: berlin kriegt seit 20 jahren keinen hoch. dass von den 20 jahren fast 14 jahre juristisches geplänkel waren, weil jedem wutbürger sein eigenes hemd am nächsten ist, findet kaum erwähnung. das hat eine dynamik und einen druck erzeugt, denen man auch als verantwortlicher kaum mehr entfliehen kann...

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    versetzt euch mal in das jahr 1996 und in die rolle eines verantwortlichen politikers. ich behaupte niemand, aber auch niemand würde die optimale flughafenlösung aufgrund der dynamik in einer pluralistischen gesellschaft finden und auch durchsetzen können...


    Nunja, man gründet eine Arbeitsgruppe und gibt ein paar Gutachten in Auftrag usw. . Damit hat man dann eine Entscheidungsgrundlage auf die man sich berufen kann.


    Abgesehen davon ist Berlin oder München usw. keine Person. 99,99XX Prozent der Bewohner der Stadt haben mit dem Projektmanagement des Flughafenbaues nichts zu tun. Und viele der für die Haustechnik zuständigen Haupt-Unternehmen wie Bosch, Siemens, Telekom usw. sind praktisch weltweit tätig.

    Einmal editiert, zuletzt von Chandler ()

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    da gebe ich dir auch recht. aber in den medien wird es doch gerade anders dargestellt: "die berliner wären zu doof, einen flughafen zu eröffnen". das ist einfach unsäglich! hier lebt so mancher gerade seinen neidkomplex aus. anders kann ich es mir nicht erklären.

  • In der Tat. Ich finde es geradezu köstlich, wie jedes mal wenn es eine eher negative Meldung aus Berlin gibt, die Provinzpresse mit den üblichen abgedroschenen Platitüden um Aufmerksamkeit buhlt. :lach:

  • Nur keine Aufregung. Die Sache ist ärgerlich, wird sich aber mal wieder als reine Werbemaßnahme erweisen. Wenn alle das "Schandmal" nach der Eröffnung direkt inspizieren wollen,
    dann sind steigende Passagierzahlen auf absehbare Zeit gesichert. Eine pünkliche Eröffnung wäre ohnehin eher eine Image-Schädigung gewesen.