Wenn mittelständische Baufirmen durch den BBI in die Pleite getrieben würden, täten sie wohl kaum an den Ausschreibungen teilnehmen. Meinen sie nicht? Oder sind die Mittelständler alle Lemminge, die freimütig ins Verderben rennen? Eher rettet der BBI die Bauunternehmer vor der Pleite, als das er selbige verursacht.
Da scheinbar schon alle wissen, was bei der Neuausschreibung am Ende herauskommt, geb ich auch mal den Klugscheisser und prophezeie, das der Bau keinen Euro teurer wird, als ursprünglich geplant. Bisher ist schon über ein Drittel des gesamten Bauvolumens vergeben worden, ohne den geplanten Kostenrahmen zu überschreiten. So verkehrt können die Planungen (trotz ihres biblischen Alters) also nicht gewesen sein. Bei den kleineren Losen kamen sogar häufig lokale Anbieter zum Zuge, weil sie die Billigsten waren. Warum sollte man an diesem bewährten Verfahren irgendwas ändern?
Interessant bei dem Thema ist auch ein Zitat, das ich in der FAZ gelesen habe: "Die Mehrkosten seien vor allem auf den Generalunternehmerzuschlag entfallen, der 70 Prozent über den Planungen gelegen habe. Hingegen hätten die reinen Baukosten im Einklang mit den Berechnungen gestanden."
Deswegen wage ich gleich noch eine zweite Prognose: Eine eventuelle Klage von Hochtief wird das Unternehmen genauso verlieren, wie jeder Andere, der Berlin in Sachen Flughafen in den letzten beiden Jahrzehnten verklagt hat. Als Trostpreis wird dem Unternehmen für seine Mühen (beim Versuch die Stadt abzuzocken) vom Regierenden Bürgermeister ein hochwertiges T-Shirt überreicht werden.
Christian S.:
Unglaublich ärgerlich finde ich übrigens, dass für den potemkinschen Zwergenairport Leipzig/Halle eine komplette Milliarde verbuttelt wurde und obwohl dort nie mehr als 3 Mio. Passagiere pro Jahr starten und landen werden, findet sich nirgendwo ein Zeitungsartikel, der diese bodenlose Verschwendung gebührend geisselt. Nur wenn es um Berlin geht, melden sich alle zu Wort, von Helmut Schmidt bis Bernd Smudo mutiert plötzlich Jeder zum Luftfahrtexperten und gibt ungefragt seinen Senf ab.