^ Hmpf. "Bananenrepublik" steht in jedem sinnvollen Zusammenhang für einen korrupten Staat (der natürlich auch ineffizient ist). Das Problem mit der hiesigen Verkehrsplanung (es geht um eine Bahnlinie) ist aber nicht Korruption, sondern überkomplex gewordene Planungsvorgänge und zahllose mögliche Klagegründe – Landschaftschutz, Naturschutz, Lärmschutz, Vergaberecht, Kompetenzkonflikte, etc. Erschwerend kommt hinzu, dass es ja sinnvoll ist, Einspruchsmöglichkeiten z.B. gegen Naturzerstörung zu haben.
Das sind die Punkte. Dazu kommen endlos lange administrative Genehmigungsprozesse und, wie beim BER zu beobachten, viel zu detaillierte DIN-Vorschriften im Bau, die auch noch den letzten Dübel gesetzlich festlegen. Deutschland ist international nicht mehr konkurrenzfähig was die Planung, Umsetzung und den Bau von Milliarden Infrastrukturen angeht. Die Interessen von Kleinstgruppen in der Gesellschaft werden durch Klagemöglichkeiten zu deutlich bevorteilt gegenüber den Nutzer-Interessen der Mehrheit.
Im Prinzip sind all diese gigantischen Verwaltungsstrukturen Zeichen eines aufgeblähten, sich selbst nährenden Staates, der kaum noch Nutzen aus den Verfahrensweisen zieht. An solchen Strukturen sind in der Weltgeschichte auch schon Zivilisationen gescheitert. Durch Selbststrangulation. Ich denke auch das es ein Zeichen der immer älter werdenden Bevölkerung ist. Als alter Mensch folgt man immer mehr seinen Prinzipen und strebt immer weniger Innovation und Interessensdurchsetzung an.
Wir erleben womöglich exemplarisch, wie eine einst fortschrittliche Nation dem Siechtum entgegengeht. Demographisch, wirtschaftlich, administrativ. (Kulturell und bauästhetisch hatte die Bundesrepublik seit 1990 eh kaum internationale Ausstrahlung)