Quartier am Tacheles

  • Der graue Bau erinnert unangenehm an eine Mischung aus 90er Bau mit DDR Außenputz. Fürchterlich.

    Das Wäldchen finde ich top!

  • Ich bin auch entsetzt über das Ergebnis. Ich hoffe doch, dass es in Wirklichkeit besser aussieht. Aber es erinnert mich stark an die Ästhetik aus Westberlin der achtziger Jahre. Beispielsweise an die Gegend um den Anhalter Bahnhof, also Dessauer Strasse, Bernburger Strasse, Hedemannstrasse.

    Man ahnt die gute Intention, aber das Ergebnis ist, nunja, betrübend.

  • Ich frage mich, ob das Wäldchen überhaupt überleben wird. Da ist relativ wenig Licht und Sonne, oder? Naja, hoffen wir das Beste. Insgesamt bleibt der Johannisplatz und seine Bauten eine Schwäche des Ensembles. Der größere Platz hingegen ist gut geworden!

  • Schwierig zu sagen, auch weil Berlin generell wenig von nachhaltiger Pflege versteht, siehe Bäume, Plätze, Grünanlagen zum Beispiel Parks will ich gar nicht sprechen. Alle bemängeln die genannten Probleme, aber ändern tut sich ja auch kaum etwas. Der einzige Hoffnungsschimmer, dass der Ort in privater Hand ist und somit eher sichergestellt ist, dass es nachhaltig gepflegt wird.

  • ^^/^ Das Wäldchen liegt auf der Südseite des Tacheles und wirkt vor Ort keinesfalls dunkel oder lichtarm. Sonne kommt hin, wenn diese scheint. Und da es Privatgelände ist, dürfte es auch ausreichend gepflegt werden. Ich sehe da kein Problem.

  • Inzwischen haben in die Neubauten des Tacheles-Komplexes mehrere neue Läden und Cafés sowie eine Fitness-Bude eröffnet. So richtig angenommen wird das Ganze aber noch nicht, trotz des recht guten und warmen Wetters war kaum was los. In der Oranienburger Str. und am Hackeschen Markt hingegen drängelten sich die Leute in den Straßencafés.


    Der in Touri-Gegenden unvermeidliche Ampelmann ist auch dabei:


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  • Tja, wenn es gut angenommen worden wäre, hätte mich das auch mehr gewundert. Ich würde mich da auch nicht hinein verirren. Die Passage wirkt kalt, steril, monoton und abweisend, gerade bei diesen herbstlichen Bedingungen. Man hätte das natürlich kommen sehen können, wollte aber offenbar die üblichen Fehler lieber zum x-ten Mal wiederholen. Es ist wirklich sehr schade um diese weitere vertane Chance, eine große attraktive Fläche im Herzen Berlins ansprechend zu bebauen. Gerade die urbane, lebendige Umgebung hätte alle Möglichkeiten geboten.

  • Die Passage hat schon nach ihrer Ersteröffnung nicht funktioniert und ging nach kurzer Zeit pleite. Danach wurde sie vom damals finanzstarken AEG Konzern zu deren Showroom umgebaut. Hoffen wir mal, dass dem neuen Passage-Versuch mehr Glück beschieden ist.

    Es gab ja in der Friedrichstrasse eine Reihe von Über-Eck-Passagen. Die die funktionierten, waren echte Abkürzungen für Fussgänger. So wie die neue Passage gestaltet ist, ist sie keine nennenswerte Abkürzung. Ein sich daraus ergebender, natürlicher Fussgänger-Strom dürfte sich kaum materialisieren.

    Es sind - für mich - auch keine Geschäfte drin, denen man einen grossen Pull-Faktor zutrauen kann. Das in Verbindung mit der konjunkturellen Kaufzurückhaltung, den Effekten des E-Commerce-Shift und dem Nicht-Wiederkommen der Billigtouristen nach Covid machen das Ganze mE zu einem Ritt über den Bodensee für die Betreiber.

  • Ich stimme euch teilweise zu, würde die Passage und ihren Flair aber noch nicht abschreiben. Sowas braucht auch Zeit.


    Als Abkürzung würde ich sie schon sehen, insbesondere zwischen dem U-Bf. Oranienburger Tor und der Oranienstraße. Man erspart sich die enge und meist volle Kreuzung Friedrich-/Oranienburger Str. - ich nutze sie als solche oft und gern.

    Auch der Rewe wird gut frequentiert.


    Ansonsten sind aber die bisherigen Läden und Cafés leider nicht gerade Magneten. Showrooms, Lakritzläden und Fitnessstudios sorgen nicht gerade für Menschenmassen.


    Dennoch habe ich die Hoffnung und bin auch vorsichtig optimistisch, dass es sich in den nächsten Jahren beleben wird.

  • Man erspart sich die enge und meist volle Kreuzung Friedrich-/Oranienburger Str. - ich nutze sie als solche oft und gern.

    Ich auch. Immer, wenn ich von der Friedrichstraße Richtung Hackescher Markt will, nehme ich den Weg über Passage und Platz – manchmal auch unterirdisch, denn der Rewe ist oft noch angenehm leer.


    Unangenehm leer ist bislang auch die Passage. Es sind ja nicht einmal ein Drittel der Ladenflächen vermietet; und was schon da ist, ist beliebiger, teils pseudo-hipper Kettenkram. Da wird sich noch was tun, aber etwas anderes als das bekannte Mall-Repertoire erwarte ich leider nicht.


    Mehr Potenzial traue ich dem Platz zu. Den finde ich städtebaulich ziemlich gelungen (über die Architektur kann man streiten). Wenn die Geschäfte alle vermietet und die Bäume ein bisschen gewachsen sind, kann sich da eine kleine Oase entwickeln. Aber auch hier ein "leider": Angesichts der Ladenmieten dürften keine originellen Kneipen oder Cafés zu erwarten sein. Vor allem keine (Off-)Kulturnutzung, die zur Geschichte des Ortes eigentlich gut passen würde.

  • Johannisplatz und Wohngebäude von Herzog & de Meuron


    Seit den letzen Update von Backstein Höhe

    Johannisplatz / Straße genau vor 1 Jahr, sind auch die restlichen Bauzäune Weg bzw. Die neuen kleinen Pflanzen eingepflanzt & Gehweg fertig >

    Zuletzt hier. Nun ist das Projekt komplett abgeschlossen.


    © Johannes_9065 / heute


    " Allein " war ich nicht, selbst die Tauben waren dabei 😌


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  • Wenn das eine Referenz an den sozialen Wohnungsbau der 70er sein soll, ist das gelungen. Bei allerhand Kritikpunkten finde ich das Gesamtensemble ja insgesamt nicht völlig missraten, aber diese Vorgärtchen in Verbindung mit dieser zurückgesetzten Fassade halte ich der Lage für unangemessen. Im Übergangsbereich vom urbanen Raum zur Vorstadt hätte man das so vielleicht noch hingenommen, hier wirkt es kalt und provinziell und erinnert an mich an die toten Häuserzeilen mit kalter Nachkriegsbebauung, die sich wie Narben durch die eigentlich schönen Kreuzberger Gründerzeitviertel ziehen.

  • Ist an dieser Stelle aber nun Mal die einzige bessere Option die Wohnungen im Erdgeschoss wenigstens halbwegs einheitlich ein bisschen von der Straße abzusetzen und zu schützen. Dahinter kann dann jeder Blumenkübel aufstellen wie er möchte (auch wenn ich nicht glaube dass hier besonders viel leben einzieht). Ein Hochparterre hätte geholfen, auch eine horizontale Differenzierung des langen Baukörpers und der Fassade.


    Die Vorgärten vieler Kreuzberger Häuser z.B. zwischen Oranienplatz und Kanal wie man sie auch in New York oder London erlebt finde ich übrigens toll - natürlich aber nicht bei den unpassenden und leider durchgehend schlechten Nachkriegsbauten und deren Umsetzungen.

  • Ich finde, man sollte erstmal abwarten, bis sich die Ecke mit Leben füllt (so ganz langweilig kann es glaube ich in dieser Lage gar nicht werden). Das ist ja alles noch brandneu.


    Von der Räumlichkeit gefällt mir das alles sehr gut und das Apartmenthaus hatte mich tatsächlich spontan an o.g. innerstädtische Vorgärten erinnert – graue Fassade hin oder her.

  • Hallo Zusammen,

    Ich habe mich hier angemeldet, weil ich etwas über das neue Bürogebäude am Tacheles berichten, und das mit einer Frage verbinden möchte.

    Das Gebäude hat insgesamt einige planerische und technische Unzulänglichkeiten, zu denen ich mich als Laie nicht zu weit aus dem Fenster lehnen möchte. Eines allerdings ist besonders eklatant, und das ist das komplette Fehlen von Treppen. Treppenhäuser für Notfälle sind selbstverständlich vorhanden, allerdings sind diese nicht zur regulären Nutzung gedacht und führen dann auch durch Katakomben-ähnliche Gänge nach draußen.
    Dadurch wird für jeden Etagenwechsel die Benutzung der Fahrstühle notwendig, was oft komplett überflüssig ist. Wenn dann auch noch ein oder zwei Fahrstühle ausfallen (was nicht so selten passiert), wird das ganze auch noch zum Nadelöhr.

    Meine Frage wäre daher, ob das alles nur kurzsichtige oder falsche Planung ist, oder ob es sich um einen aktuellen Trend in der Architektur handelt, auf regulär benutzbare Treppen zu verzichten.

    Vielen Dank!

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. Nik ()

  • ^ An meinem alten Arbeitsplatz, einem modernen Bürogebäude in der Kantstraße (direkt neben dem Upper West), war es ähnlich: Der Treppenflur war oftmals verschlossen, und man war gezwungen den Fahrstuhl zu benutzen - der seinerseits wiederum sehr viele Macken hatte und oft genug ausfiel.
    In den Großraumbüros (für bis zu 50 Personen) gab es dann nur eine relativ kleine Küche (wo gerade Mal drei Leute gleichzeitig Platz hatten) - logisch, der Mensch isst ja nur ein halbes Knäckebrot am Tag und muss sich dementsprechend nicht lange an diesem Ort aufhalten.


    Meine Theorie: Zeitgenössische Architekten und Planer sind in vielen Fällen - ganz offensichtlich - nicht die hellsten Kerzen auf der Torte.
    Nein ernsthaft, das ist wirklich ärgerlich.

  • Denke dass das eher ein neuerer Trend ist und vmtl. eher aus Kostenspargründen passiert.


    Das Bürogebäude meines Arbeitgebers aus den späten 90ern hat noch großzügige Teeküchen mit Sitzplätzen, die in den letzten Jahren sogar teilweise noch vergrößert und aufgehübscht wurden.


    Auch sind hier alle Treppenhäuser für alle nutzbar, teilweise großzügig verglast.


    Man sollte eigentlich meinen, dass vor allem in den letzten Jahren erkannt wurde, wie wichtig gemeinschaftliche Bereiche wie Cafeterias, Lounges, oder Terrassen/Gärten für Bürogebäude geworden sind, aber scheinbar nicht, oder nur für Vorzeigeprojekte.

  • Naja Pausenräume und Küchen gibt es hier durchaus - wobei die Gestaltung da glaube ich auch den jeweiligen Mietern obliegt. Nur Treppenhäuser fehlen. Das heißt, dass man auch wenn man in den ersten Etagen arbeitet, nur mit dem Fahrstuhl hinkommt. Es heißt auch, dass dieselben Fahrstühle benutzt werden müssen für Mitarbeiter von Firmen, die mehrere Etagen gemietet haben. das ist einfach unnötig und kostet Zeit. Wer denkt sich sowas aus?