Quartier am Tacheles

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    Deine Aussage kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Wenn Du die Bilder unter dem linke betrachtest war die Kuppel durch und durch transparent.

  • ... ich halte die Lage für überschätzt. Das ist Zentrumsrandgebiet. Dort kann man Kunst, Galerien und Unterhaltung unterbringen, aber dass ist kein Standort für Einzelhandel und teure Büroräume.


    Immo-Entwickler machen doch genau das, Standorte entwickeln.


    Was muss das nach der Wende für eine Aufbruchstimmung in Berlin gewesen sein, als man das gigantische Bauprojekt Potsdamer Platz (nicht nur ehemaliges "Zentrums"-Randgebiet) wagte.


    Ist Berlin schon so "satt"?

  • Ich hab mal zur versucht den Grundriss auf die Mapskarte zu basteln, um einen Eindruck des alten Baukörpers zu bekommen.



    Bilder: Google Maps, Montage Ich


  • Was muss das nach der Wende für eine Aufbruchstimmung in Berlin gewesen sein, als man das gigantische Bauprojekt Potsdamer Platz (nicht nur ehemaliges "Zentrums"-Randgebiet) wagte.


    Ist Berlin schon so "satt"?


    Eine temporäre Stimmung die dank absolut haltloser Prognosen (5 Mio. Einwohner bis 2000) sehr schnell verflogen ist und gerade "Nahtstellen-Gebiete" wie der Potsdamer Platz mussten sowieso "repariert" werden. Am Potsdamer Platz wurde auch höher geträumt als gebaut wurde (330m Turm usw.). Seit 2000 dümpelt hier alles so vor sich hin (zumindest kann ich es seit dem aus meiner Sicht beurteilen).


    Das Spreedreieck ist ein gutes Mahnmal dafür wie in Berlin alles ewig dauern kann und am Ende doch verbockt wird.

  • ... ich halte die Lage für überschätzt. Das ist Zentrumsrandgebiet.
    Meine Prognose. Die Entwickler verkalkulieren sich bei diesem Investment.


    Aus meiner Sicht ist dieses Grundstück mit seiner schillernden Geschichte für Berliner Verhältnisse eine Top-Lage. Hier könnte denke ich alles laufen: Büros, Wohnungen, Einzelhandel oder Galerien auf gehobenem Niveau. Es liegt im Zentrum eines etablierten Viertels mit sowohl bürgerlichen, öffentlichen als auch regierungsnahen Nutzungen. Außerdem wird das Investment doch überschaubar sein. Es geht um ein etwas größeres Stück Stadtreparatur in üblicher Traufhöhe und nicht um Wolkenkratzer.


    Bei dem Büro sehe ich Licht und Schatten. Gut das es internationale Profis sind. Die Elbphilharmonie gefällt mir von der Gestaltung sehr gut, anderes finde ich zu effekthascherisch und autistisch. Fakt ist: Dort muss endlich etwas gebaut werden!

  • Aus meiner Sicht ist dieses Grundstück mit seiner schillernden Geschichte für Berliner Verhältnisse eine Top-Lage. Hier könnte denke ich alles laufen: Büros, Wohnungen, Einzelhandel oder Galerien auf gehobenem Niveau.


    .... richtig, laufen tut dort vieles, nur zu welchem Preis ? Zum Preis einer Toplage oder zum Preis eines Stadtteilzentrum ? Schillernd ist das Grunstück ohne Zweifel, aber eher im Nichtkommerziellen bzw. im kommerziellen Nischen Bereich. Nur zur Erinnerung. Der Entwickler hat das Grundstück incl. Ruine für 150 Mio € ! erworben. Also kein Schnäppchen.
    Dieser Preis muss auch wieder eingespielt werden und ich bezweifle, dass dies mit Galerien und ortsüblichen Einzelhandel möglich ist. Die teuren Boutiquen sind am Kudamm und werden dort auch bleiben, gehobene Galerien, dafür muss erst einmal ein Markt vorhanden sein. Bleiben nur Einzelhandel und Büro.
    Für gehobenen Einzelhandel gibt es das Zentrum um den Gendarmenmarkt und den Tauentzien / Kudamm mit Seitenstraßen, der Leipziger Platz will sich auch noch etablieren. Und Bürotechnisch ist das ein Zentrum Randstandort, deutlich dezentraler als der Potsdamer Platz. In der Gegend um die Oranienburger Straße bekommst Du max. 15,16 € Netto Kaltmiete / m², wenn überhaupt.


    Es liegt im Zentrum eines etablierten Viertels mit sowohl bürgerlichen, öffentlichen als auch regierungsnahen Nutzungen. Außerdem wird das Investment doch überschaubar sein.


    Also ein Stadtteileinkaufszentrum mit H & M, Miss Sixty, Deichmann, usw. ? In solchen Stadtteilzentren kostet das Grundstück aber auch nicht 150.000.000 €. Und die Architektur dieser Stadtteilzentren ist meist wenig spektakulär bis trashig.

  • Ich glaube schon, dass Du die Lage (bzw. ihr Potential) unterschätzt. Der Sprung von der südlicheren Friedrichstraße mit luxuriösem Einkaufen wäre denke ich möglich. Dem Kudamm könnte durchaus etwas Konkurrenz gemacht werden, wenn der Luxussektor nicht wächst, denn Mitte wird in den nächsten Jahren aufholen. Ich hoffe auf eine Nutzungsmischung, wovon ich auch ausgehe. Man bräuchte vielleicht eine Besonderheit ähnlich der Galeries Lafayette. Ein Stadtteilzentrum stelle ich mir dort jedenfalls nicht vor.


    Die Kalkulation in Bezug auf den Grundstückspreis durchschaue ich allerdings nicht. Aber das ein Kudammgrundstück soviel wertvoller sei soll als diese Lage, kann ich mir nicht vorstellen und auch nicht, dass dort wesentlich höhere Büromieten gezahlt werden.


  • Deine Aussage kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Wenn Du die Bilder unter dem linke betrachtest war die Kuppel durch und durch transparent.


    Es sind Außenfassaden nach innen gekehrt worden die von einer Kuppel gekrönt wurden. Lichteinfall von oben zweifellos, von der Seite aber Fehlanzeige. Ich kann mir auch nicht denken, dass die damalige Beleuchtungstechnik viel Licht durch die der Passage zugewandten Fensterfronten ließ.
    Das Endergebnis war der Charme eines abhängig vom Wetter schwach erleuchteten kühlen und im Zeichen der Frühen Moderne sachlichen Skulpturenhofs ohne Skulpturen. Zum Flanieren denkbar ungeeignet. Und daher sicher zur damaligen Zeit kein Publikumsmagnet.

  • Deine Ableitung würde ja bedeuten, daß in historischen Passagen immer zu wenig Licht vorhanden ist bzw. war.


    Wenn ich mir die historischen Aufnahmen (http://www.stadtbild-deutschla…&postID=187071#post187071) betrachte sehe ich überall abgehängte Deckenleuchten, in der Kuppelhalle und den Durchgangsbögen Wandleuchten. Das war der damaligen Zeit entsprechend sicher eine übliche Beleuchtung.


    Für einen eher nicht kühlen Eindruck sorgten bestimmt auch die zahlreich platzierten Grünpflanzen.


    Daß die Passage als Einkaufspassage wenig erfolgreich war hatte sicher andere (wirtschaftliche) Gründe.



    Gruß, Jockel

  • ... laut 3Sat Kulturzeit 18:57 Uhr soll das Tacheles durch Herzog & de Meuron ”denkmalgerecht“ renoviert werden und danach wieder einer kulturellen Nutzung zugeführt werden. Ich bin gespannt vor allem was denkmalgerecht bedeuten könnte.

  • Ich könnte mir nach außen die historischen Fassaden vorstellen und dann innen statt der historischen Kuppel etwas völlig innovatives wofür das Architekturbüro ja auch bekannt ist. Hier könnte ein völliger Kontrast wirklich mal funktionieren. Die Architektur der historischen Fassade lässt eine wirklich futuristische Ergänzung auch sehr gut zu.


    Ich denke dies wäre ein sehr schöner Kompromiss:)

  • Geht jetzt alles ganz schnell? Wie der Tagesspiegel berichtet wolle der Investor den Bebauungsplan mit nur marginalen Änderungen umsetzen und hat bereits einen Antrag auf Erteilung eines Bauvorbescheids eingereicht. Baubeginn könnte dann vielleicht schon im Frühjahr kommenden Jahres sein.
    Auch soll es nun einen Kompromiss zwischen Bezirk und Investor geben etwas vom Berlin(Tacheles)-Mythos zu konservieren.
    Gemäß B-Plan dürfen insgesamt rund 90.000 m² Fläche, darunter eine unterirdische Parkgarage, gebaut werden.
    Die Planungen stehen auf der Tagesordnung für die morgige Sitzung Bezirksausschusses für Stadtentwicklung. Vielleicht erfährt man dann ja mehr.

  • Zitat von Batō

    Geht jetzt alles ganz schnell?


    Man man man, so konkret wie in diesem Artikel hat es sich für mich noch nie angehört-da bin ich sehr gespannt und hoffe nur das Beste! Für mich ist dieses Gebiet zusammen mit dem Freiberger-Areal das Spannenste und auch Anspruchsvollste was derzeit passiert/passieren könnte!:daumen:

  • Die Berliner Morgenpost schreibt, dass am Mittwoch Pläne für die Bebauung des Geländes vorgestellt wurden. Laut Architekt soll die historische Bebauung der Friedrichstraßenpassage aufgegriffen und die Altbauten integriert werden. Der Bebauungsplan unverändert bleiben, bis auf die Wohnbebauung in der Johannisthaler Straße wo nun auch Wohnbebauung auf Erdgeschoßhöhe geplant ist. Baustart ist mit Ende 2016 angegeben.
    Eine Übersichtsgrafik wurde auch mitgeliefert.
    http://www.morgenpost.de/img/b…aab-8f35-c7160ce55a58.jpg
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    Hinweis der Moderation: Die Einbindung der Bilddatei wurde in einen Link geändert. Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Bildern achten! Vielen Dank.
    Bato


    Sieht vielversprechend aus!

  • Die Entwicklung des Tacheles-Areals war am Mittwoch Thema in der Sitzung des Bezirksbauausschusses.


    * Ich hoffe mal das wird keine Rasterbetonburg bzw. Oderturmgedächtnisfassade.

  • In diesem Zusammenhang möchte ich mir die beiden Beispiele lieber nicht so genau ansehen. Ansonsten bin ich (vorsichtig) optimistisch- insbesondere über die öffentliche Durchwegung zu den drei Innenhöfe und Gewerbe. Die Planungen sprechen mich erst mal an und ich hoffe, dass das Projekt nicht tot reguliert wird mit übertriebenen Forderungen nach Kitaplätzen für alle usw.. Toll ist auch, dass die Planung den Altbau an der Friedrichstraße ( Oscar Wilde Pub) wohl mit einbezieht?!

  • Da es hier im Thread noch fast keine Bilder << gibt, kommen hier ein paar aktuelle.
    Der Parkplatz auf dem daneben liegenden Grundstück wird immer noch fleißig genutzt.
    Wenn hier gebaut würde, wäre es angebracht, mindestens eine Tiefgarage zu errichten die das freie Feld beansprucht.
    Parkraum ist in der Umgebung Mangelware.



    Blick vom Parkplatz zur Oranienburger Straße:



    Schweigende Kunst am Tacheles:


    Zitatauszug der Grünen:


    Vor der Mauer Nach der Mauer
    Schickt der Staat die Wanzen.


    Die zu sehende Wanze kommt irgendwie gut.



    Die Anbauten:




    Januar 2016

  • Laut Berliner Zeitung sollen die Bauarbeiten am Tacheles-Quartier im nächsten Monat beginnen. Zunächst sollen alte Hauskeller beseitigt werden.


    Neuere oder detaillierte Pläne bzw. eine eigene Webseite für das Projekt habe ich nicht gefunden.

  • PWR hat hierzu bereits letzte Woche eine Pressemitteilung veröffentlicht:


    Die bekannte Baumassenvisualisierung ist auch dabei:



    (C) pwr development GmbH