Quartier am Tacheles

  • Ich bin allerdings eher skeptisch, dass das Areal in den nächsten Jahren bebaut wird. Wie schon von anderen angemerkt, ist die Fundus Gruppe mit einigen ihrer Fonds nicht sonderlich erfolgreich und hat ziemliche Schwierigkeiten Anleger für neue Projekte zu finden. Dieses Projekt existiert nun schon seit Jahren und Fundus und Herr Jagdfeld haben es nicht geschafft es zu realisieren, von daher denke ich dass diese Medienoffensive, die jetzt für dieses Projekt stattfindet, nochmals ein Versuch ist Anleger dafür zu gewinnen, was allerdings bei dem Volumen und den bisherigen Erfahrungen von Anlegern in Fundus Fonds eher schwierig werden dürfte.
    Ich wäre also schon ziemlich überrascht wenn das nächstes Jahr wirklich losgehen würde.

  • Gestern gab es in der "Welt" einen Artikel über den Neubau von Wohnungen im höheren Preissegment in Berlin. Aufhänger war dabei das Quartier am Tacheles, wobei eine - zumindest für mich - neue Ansicht des Gebäudeensembles präsentiert wurde:


    http://www.welt.de/berlin/arti…uer_Spitzenverdiener.html


    Architektonisch greift man dabei neben den amerikanischen Anleihen ziemlich stark auf den Zuckerbäckerstil an der Stalinallee zurück. Dies zeigt, wie eigentümlich zeitlos diese nostalgische Architekturphase doch war und wie ihr historisches Empfinden mit dem von heute kongruiert. Ich finde es jedenfalls relativ gelungen und soweit es in Bälde gebaut wird, sicherlich strukturgebend für das Gebiet.


    Grüße, Jan

  • in dem Artikel aus der Welt werden zwei Projekte erwähnt, von denen ich bisher noch nichts gehört habe:
    "An der Friedrichstraße/Weidendammer Brücke entstehen 120 vom Star-Designer Philippe Starck gestaltete Luxuswohnungen. Am Köllnischen Park sind 375 Wohnungen geplant."
    Weiss jemand mehr darueber?

  • Wo soll das Ding denn genau hin? Die vier Ecken des angegebenen Standortes Friedrichstraße/Weidendammer Brücke sind doch alle belegt?
    Oder soll das Platten-Wohnhaus an der Nordostecke abgerissen oder umgebaut werden?

  • hier mal ein paar artikel zum tacheles, über die sich jeder seine eigenen gedanken machen kann.


    die Bild vom 29.03. berichtet "das Tacheles steht unter Zwangsverwaltung", angeblich droht die insolvenz


    die B.Z. vom 10.04. berichtet von einem Baustart 2011


    und der Tagesspiegel von heute weiß zu berichten, "An der Detailplanung wird gearbeitet, der Baubeginn ist unklar."

  • Das Beste an dem Tagesspiegel Artikel ist doch das geniale [url=http://www.tagesspiegel.de/medien/hermes/cme1,210038.html]Foto[/url] von dem in Cannes vorgestellten Modell. Genau so müssen Straßen aussehen, dann haben sie auch wieder ein Gesicht (und dann klappts auch mit dem Nachbarn). Der Anblick ist einfach herrlich, endlich wieder etwas, das man mit recht Fassade nennen darf. :OK30:


    Aber keinesfalls amerikanisch, so hat man in Deutschland auch gebaut, bevor der schreckliche Bauhausstil jegliche Kultur vernichtet hat. Hoffentlich bekommt Berlin noch sehr viele solcher Quartiere. Wer hätte gedacht, dass die ganzen Ökoschwaben hier nochmal zu was gut sein würden? So lass ich mir Gentrifizierung gefallen. Bitte mehr davon! Alle reichen Säcke nach Berlin. :cheer:


    Das alte Tacheles war einmal. Jetzt heisst es: Luxus statt Kultur. Und Bionade für alle! :D

  • naja, baustart 2011 ist ja noch ein gutes stück entfernt. aber selbst das trau ich der fundus-gruppe nicht zu. bei den liquiditätsproblemen die die haben sind die froh, wenn sie diese zumindest für die nächste zeit durch den verkauf des kempinski-hotels heiligendamm sicherstellen können (wenn man dann noch den vertrauensverlust der fondsanleger sowie die aktuelle kreditkrise der banken berücksichtigt und eine weitere verschärfung bzw. erschwerung der kreditvergabe annimmt, frage ich mich wie die fundus-gruppe allen ernstes ein multimillioneneuroprojekt finanzieren will). ich möchte hier keine hoffnungen zerstören, aber ich glaube nicht an eine realisierung dieses projektes.


    die einzige chance seh ich eigentlich im verkauf des grundstückes an einen anderen investor.

  • Das sind tolle Planungen! Hat nur jemand den Investoren schon erzählt, dass quasi um die Ecke der Berliner Straßenstrich ist? Mit dem entsprechenden Publikum bzw. Gestalten, denen man nachts nicht unbedingt begegnen will?

  • Gentrifizierung wird das schon erledigen. Der Strich wandert dann zu den neuen Parks an der Heidestrasse ab, wenn die erstmal fertig sind.

  • Das sind tolle Planungen! Hat nur jemand den Investoren schon erzählt, dass quasi um die Ecke der Berliner Straßenstrich ist? Mit dem entsprechenden Publikum bzw. Gestalten, denen man nachts nicht unbedingt begegnen will?


    Dort findet man britische Touristen, Ami-Pub-Crawl-Teenies, Spanier und Reisebusladungen von spiessigen deutschen Mittfünfzigern. Viele merken noch nicht einmal das sie ab 21:00 am Strich vorbei gehen weil es eben auch nachts eine der Haupt-Touristenstrassen Berlins ist. Wo soll also das Problem des Umfelds sein?

  • Für manch einen Vertreter des höheren Managements, der gedenkt, später in das Objekt zu ziehen, könnte das sogar ein Standortvorteil sein... :D


    Ansonsten würde ich auch sagen: Der Straßenstrich an der Oranienburger Str. ist wohl der weltweit am wenigsten gefährliche. Die größte Gefahr dort ist, dass einem ein englischer Flatrate-Sauf-Teenie ans Auto reiert...

  • WEnn der der Fundus-Sprecher in der Bild sagt, daß die Zwangsverwaltung nichts mit finanziellen Problemen zu tun hat, sondern nur "offene Rechtsfragen klären" soll, dann ist das so dreist, dass es schon wieder gut ist. :)


    Nu, wenn sich jetzt schon ein Gläubiger mit der Faust in der Tasche die Mieteinnahmen vom Tacheles per Zwangsverwaltung holt, dann sieht es mit dem Projekt so mau aus, daß die Meldungen der letzten Zeit eher wie ein letztes mediales Aufbäumen wirken. Sagt mir der Kaffeesatz...

  • Ich hab hier noch ein Video von Ende April gefunden.
    Wer bisher noch gehofft hat, daß es am Tacheles doch noch nächstes Jahr losgehen könnte wird wohl enttäuscht.
    Die Bankenkrise ist schuld, man warte noch auf investierende Partner und selbst die vom Moderator genannten 5-10 Jahre werden vom Fundus Vertreter nur ausweichend bestätigt; schön auch hier der Satz: "Wir freuen uns wenn es fertig ist". Ich hoffe wirklich, daß das Areal nicht ab nächstem Jahr auf ewig eine leerstehende Brache bleibt.


    TVB

  • Durch den drastischen Abbau der Baulücken in Mitte besteht aber Hoffnung auf eine schnellere Bebauung.
    Der Markt wird drücken und die Grundstückspreise steigen. Damit wird die Brache für Fundus im steigenden Maße unwirtschaftlich. Teures Grundstück und keine Einnahmen. Aber vielleicht entscheiden das mittlerweile auch nur noch die Banken.