^ Das sind Leuchten.
Quartier am Tacheles
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Ich habe mir noch kein abschließendes Urteil bilden können, da ich noch nicht selbst vor Ort war.
Beim Oro finde ich zumindest auf den Bildern die Anordnung der Rundbogen-Fenster und -Loggias etwas unglücklich und mir stehen die Fenster auch etwas zu weit draußen, i.e. zu plan mit der Außenwand. Auch hätte ich mir einen Tick mehr Gliederung gewünscht.
Ansonsten aber spricht es mich durchaus an. Die Fassadenstruktur ist mal was anderes und ich kann mir gut vorstellen, dass es gerade mit etwas "Patina"/Schmutz etc. deutlich plastischer wirken wird.
Was mir auf einigen Fotos (positiv) auffällt: Die Fenster scheinen ungewöhnlich stark die Umgebung sowie den Himmel zu spiegeln. Vielleicht liegt es auch mit am Winkel und/oder Licht aber so deutlich ist mir das selten bei Fenstern aufgefallen (vielleicht aber auch gerade, WEIL sie nicht nur groß dimensioniert sind, sondern eben auch so weit herausstehen und nicht verschattet sind).
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Als nur kleine Teile des Oro ohne Gerüst sichtbar wurden, war ich zunächst positiv gestimmt, doch ich muss einigen Vorrednern im Forum zustimmen, dass die Fassade großflächig gesehen an Spannung verliert und etwas lustlos daherkommt. Noch kann die unfertige Erdgeschosszone den Gesamteindruck verbessern, doch ich bin skeptisch.
Besonders übel finde ich die schlampige Ausführung der Fassade. Auf Nahaufnahmen des Gebäudes sind die waagerechten Fugen zwischen den Bruchstein-Tapeten erkennbar, da der Übergang nicht sorgsam kaschiert wurde. An manchen Stellen scheint sich ein Segment sogar nach außen zu wölben. Auch die Dachkante (gut erkennbar auf den Fotos im Beitrag #639) ist so unsauber verarbeitet wie der Kragen eines ausgefransten Kleidungsstücks. In Anbetracht der Tatsache, dass hier eines der renommiertesten Architekturbüros der Welt (!) am Werk war, erwarte ich eine deutlich bessere architektonische Präzision.
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blos weil ein Gebäude Rundbogenfenster hat muss man es nicht gleich mit dem faschistischen Palazzo vergleichen.
Bloß weil ein Gebäude Bügeleisen-Form hat, muss man es nicht gleich mit dem Flatiron Building vergleichen. Darüber dann bitte genauso aufregen.
Da finde ich den Vergleich zum Palazzo della Civitá schon sehr viel naheliegender und ja, der Palazzo ist aus genannten und noch anderen Gründen gelungener, nicht nur wegen des teureren Fassadenmaterials. Dass beide eine vorgeblendete Fassade vor Stahlbetonkonstruktion haben, wie du schreibst, ist noch eine weitere Gemeinsamkeit. Warum empörst du dich über den Vergleich und vergleichst dann selbst?
Im Übrigen ist die faschistische Architektur auch ein - wenn auch abseitiger - Teil der Architektur-Moderne. Sie reflektiert das 20. Jahrhundert mit seinen Ideologien und Massengesellschaften. Wer baut wie im Faschismus, sollte die gleichen Vorwürfe zu hören bekommen, wie jene, denen vorgeworfen wird, sie wollten mit barocken Rekonstruktionen das Kaiserreich wiederauferstehen lassen. Oder besser noch: man verzichtet allerseits auf solche absurden Vorwürfe.
Es gehört zu den besseren Neubauprojekten der Stadt.
Korrekt. Schade nur, dass das nicht schwer ist. Und das niedrige Niveau Normalität geworden ist und Messlatte auch für Architekturkritik.
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Auch wenn sich gegenüber den letzten Bildern nicht allzu viel getan hat, hier ein aktueller Rundumschlag.
Johannisstraße:
Der Blick von der Friedrichstraße:
Und nochmal das Oro:
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Warum hat man die grünen Netze vor die Loggien des Oro gehängt? Hat man Angst, dass das Tauben oder Schwalben als Nester fehlinterpretieren?
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^ Dort finden noch Restarbeiten statt. Oder sollte das ein Witz sein?
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Auf der offiziellen Facebook Seite vom Tacheles wurden 4 Bilder vom Aaron-Bernstein-Platz gepostet, welche vor allem die unterschiedlichen Bäume aber auch die Fassadendetails etwas näher zeigen:
Bildquelle am Tacheles
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Ich habe es zwar noch nicht in Natura gesehen, aber durch den "Bruchstein" bekommt die Passage (sicherlich gewollt) rund um das Oktogon so einen leichten Ruinencharakter, der sich mit der Zeit durch Verdreckung und Bewuchs mit Flechten etc. noch verstärken dürfte. Die Wirkung in einigen Jahren könnte außerordentlich interessant werden. Ein richtig kluges Architekturexperiment - wie ich finde.
Der Aaron-Bernstein-Platz überzeugt mich jetzt erst mal weniger. Aber das könnte sich mit dem Gesamteindruck mit der Zeit auch ändern.
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Mir fällt es etwas schwer mir auf Basis der Fotos ein abschließendes Urteil zu bilden. Ich denke die Raumwirkung kann man am besten vor Ort erfahren. Und vielleicht wirkt es dann auch weniger steril.
Was mich jedoch unabhängig davon in der Passage stört sind die nicht bis zum Boden durchgezogenen Lisenen die zwischen 1. OG und EG abrupt enden. Das sieht irgendwie abgehackt aus.
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^ Völlig richtig. Ich habe das Raumgefühl als sehr angenehm empfunden. Mit der Belegung der Erdgeschosszone wird sich dieses Gefühl verstärken. Dass die Lisenen dort abrupt enden ist m.M. ja gewollt und gibt dem ganzen ein positiven Push. Ich fands klasse. Ich kann nur empfehlen, sich das mal vor Ort anzuschauen.
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Nur von den Bildern her urteilend finde ich das auch beeindruckend, einschließlich der kleinen Irritation der nicht bis zum Boden durchgezogenen Lisenen. Die Belebung und der weitere Pflanzenwuchs, insbesondere der Hängepflanzen, wird die Passage noch aufregender erscheinen lassen.
@ Orakel: Wenn Du Dich mit "Oktogon" auf die Öffnung in den Bildern 6 und 7 von DerBe beziehst – ich zähle zehn Ecken, es handelt sich also um ein Dekagon. Schade, dass es nicht noch zwei Ecken mehr sind – dann hätte man das als Referenz an die Kuppel der nahe gelegenen Neuen Synagoge lesen können.
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Hier noch ein paar Bilder aus der Johannisstraße, fotografiert von mir am 29.06.2023
Die geschwungene Fassade erinnert mich an so manchen Wohnbau im Westen der Stadt aus den 60er/70er Jahren...
Die Johannisstraße selbst ist aufgrund kaputter Oberflächen und Stolpergehwegen ein dringender Sanierungskandidat. Wird man da starten nach Abschluss der Bauarbeiten? Mal sehen...
d.
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Heute gab's einen Artikel im Tagesspiegel zum Stand der Vermietung.
Im September soll das Fotomuseum Fotografiska eröffnen
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Die Fassade des wellenförmigen Wohngebäudes von Herzog & deMeuron ist ja eine Katastrophe! Das sieht aus wie der WDVS-Putz eines 90er Jahre Vorstadtdoppelhauses, das seit Jahrzehnten nicht gestrichen wurde…Fast schon eine Kunst, eine nagelneue Fassade so ranzig aussehen zu lassen. Schade, denn irgendwie war das mein Geheimfavorit unter den Tacheles-Häusern.
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Richtung Johannisstraße fällt das ganze Areal leider ziemlich ab, zumindest nach den Bildern zu urteilen. Insgesamt bin ich weiterhin skeptisch, muss mir das Ganze aber mal live anschauen. Diese Passage sollte hoffentlich durch Außengastronomie noch weniger steril werden. Wie heiß ist es dort im Sommer ohne Bepflanzung (die Pflanzenvorhänge mal abgezogen)?
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In der Rbb Abendschau vom 04.07.2023 gibt es einen Rundgang durch das
Quartier am Tacheles mit dem Projektentwickler Sebastian Klatt.
Es gibt auch einen kurzen historischen Rückblick.
Interessant ist, das der Boden in der Passage offene Fugen besitzt und damit
versickerungsfähig ist.
https://www.rbb-online.de/aben…30/Tacheles_Quartier.html
Quelle: Rbb