• Ted Mosby : Mir gefällt der Vorschlag außerordentlich gut! Dazu braucht es Mut aber der wäre es Wert. Ich habe mich schon beim Wiederaufbau des Schlosses gefragt, warum man die Georg-Eckert-Straße so breit gelassen hat.

  • Ted Mosby : Und mir gefällt der Vorschlag leider gar nicht. Hier geht es doch hauptsächlich darum, den gigantischen Solitärbau der Schloss-Arkaden, zu dem sich die Stadt in ihrem Wunsch nach der Rückkehr des Schlosses einst hat verführen lassen, optisch zu verstellen. Und mit dieser angedachten Bebauung an der Georg-Eckert-Straße würde man die Existenz dieses Monoliten dann vermutlich endgültig für alle Zeiten zementieren. Man sollte zukünftigen Generationen doch zumindest die Chance lassen, diesen Zustand irgendwann noch einmal korrigieren zu können. Du schlägst ja auch nicht vor, den Horten-Bau optisch zu verstellen, einfach weil ein Umbau zu deinen Lebzeiten noch erreichbar scheint. Sinnvoll erscheint es mir, den Komplex erst einmal planungsrechtlich zu teilen, damit die Stadt den Teil des Centers welcher mit der Fassade des ehemaligen Schlosses verkleidet wurde, irgendwann unabhängig vom Rest mal erwerben kann.

  • ^ Schlüssige Interpretation. Mir ging es jedoch vorrangig darum, im Sinne urbaner Nachverdichtung die stadtautobahnähnliche Georg-Eckert-Straße zu bebauen und so diese Einöde wenigstens teilweise „verschwinden“ zu lassen. Dass dadurch das ECE-Center verstellt wird, ist eher ein (nicht unwillkommener) Nebeneffekt, da sich der „Schlossarkaden“-Bau nun einmal gleichfalls am bestehenden Straßenverlauf orientiert.


    Ich sehe allerdings ausdrücklich nicht, dass dadurch die Shopping Mall für alle Zeiten städtebaulich zementiert würde. Der Entwurf, der ja auch nur eine erste Idee ist, funktioniert m. E. auch ohne diesen Bau.


    Ich halte langfristiges Denken, gerade in der Stadtplanung, für notwendig, zugleich gibt es jedoch zunächst einmal nur diesen Ist-Zustand, der eine Orientierung ermöglicht. Ansonsten wird es schnell spekulativ. Gleichwohl sind wir hier in einem Forum, in dem solche Spekulationen durchaus auch Platz haben können.


    Sollte das ECE-Center im Laufe der kommenden Jahrzehnte also tatsächlich einmal abgerissen werden, was ich nicht schlecht fände, dann womöglich, um einen Großteil der Fläche unbebaut zu lassen und zu einer Grünfläche umzugestalten. Der Schlossbaukörper bliebe vermutlich erhalten und erhielte ggf. sogar seine rückseitige historische Fassade. Insofern finde ich den Vorschlag, den Komplex planungsrechtlich zu teilen, ganz gut.


    Diese langfristig gedachte „ganz große Lösung“ ohne ECE ist zwar bisweilen unrealistisch, könnte dann jedoch auf Basis meines vorangegangenen Vorschlags z. B. so aussehen:



    (Darstellung von mir, mit OpenStreetMap)

  • Dann könnte man die Georg-Eckert-Straße auch gleich zu einer Parkallee umgestalten und sich die nördliche Bebauung schenken. Besonders diesen direkt südlich neben dem "Schloss" angedachten Bau finde ich sehr ungünstig plaziert. Aber wie auch immer: seine historische Fassade könnte der rückseitige Teil des Schlossbaukörpers gar nicht zurück bekommen, einfach weil hier die Geschosshöhen nicht passen. Die historischen Raumhöhen hat das Gebäude ja nur auf den ersten Metern hinter der Schlosstapete.

    Insgesamt sind wir uns aber einig, dass am Bohlweg dringend was passieren muss. Hoffen wir mal, dass die Anstrengungen der Stadt irgendwann auch mal Früchte tragen.

  • Dann könnte man die Georg-Eckert-Straße auch gleich zu einer Parkallee umgestalten und sich die nördliche Bebauung schenken. Besonders diesen direkt südlich neben dem "Schloss" angedachten Bau finde ich sehr ungünstig plaziert.

    Sehe ich anders. Eine nördliche Randbebauung würde der Georg-Eckert-Straße eine städtebauliche Dichte verleihen, die ihr bislang fehlt. Gerne mit Geschäften und Gaststätten, die sie zu einer Erweiterung des Magniviertels machen. Eine "Parkallee" war sie früher schon, ohne dass es besonders attraktiv gewesen wäre.


    Mir gefallen die Vorschläge von Ted Mosby ziemlich gut, weil sie auch den Ackerhof betonen, eine östliche Platzkante des Schlossumfelds definieren und den Horten-Bau durch kleinteiligere Strukturen ersetzen. Einschränkung: Die Rückstufung des Horten-Ersatzbaus zur Georg-Eckert-Straße kann ich mir nicht ganz vorstellen, und das Doppel-Ende der Straße in zwei Tiefgaragen-Zufahrten überzeugt mich auch noch nicht. Würde aber gerne einen Wettberwerb zu diesem Masterplan sehen!

  • Da sind viele Träumereien dabei, aber Träume darf man haben.

    Es wird nicht die eine Lösung geben, dafür ist das Gebiet zu groß.

    Ein paar Anmerkungen habe ich noch:

    Wir sollten nicht arrogant vorschreiben, welche Straßen für wen gesperrt werden.

    Dazu sollten die Anwohner und Gewerbetreibenden gefragt werden!

    Die wohnen dort und verdienen vor Ort Geld.

    Außerdem ist es wichtig, auch die Wirtschaftlichkeit im Blick zu behalten. Ist es möglich, dort kleines Gewerbe anzusiedeln, Betriebe / Start-ups etc., um Steuer-und Gewerbeeinnahmen für die Stadt und letztendlich zum Wohle aller Braunschweiger zu generieren?

    Zuletzt, ist nicht eine größere Wasserfläche auf der Schlossostseite sinnvoll?

  • Wozu sollte dort noch eine zweite Wasserfläche zusätzlich zur bestehenden ( großer Brunnen Herzogin Anna Amalia Platz ) angelegt werden ? 🤔 Man könnte ja ggf die Skatermulde fluten… 😎

  • Ich denke, dass es gut für das Stadtklima wäre und für einige Tierarten.

    An der Seite dieser Wasserfläche könnten Wasserfontänen das Wasser in Bewegung bringen.

  • Diese Aufgabe erfüllt die bestehende Fläche ja bereits - welchen Mehrwert hätte eine zweite noch größere Wasserfläche denn dann für den Stadtraum ? Zumal dann vom Anna Amalia Platz kaum noch nutzbare Fläche übrig wäre und mit dem großen Brunnen auf der anderen Seite des ECE-Centers ja auch bereits Fontänen in unmittelbarer Umgebung vorhanden sind.


    Stadtklimatisch wäre es da sinnvoller jeweils eine Fahrspur der Georg Eckert Str. zurückzubauen und flankierend zum Gleiskörper zu begrünen und durch Baumpflanzungen eine Allee daraus zu machen. Die Baumkronen schaffen durch Verdunstung und Schattenwurf ein vielfaches an Kühlung als eine zusätzliche zweite Wasserfläche und würde das Stadtbild erheblich aufwerten.


    Da die Straße durch Umbau der Querung am Ackerhof und Wandlung in Abbiegespuren de facto eh nur noch einspurig ist und Richtung Osten nur einspurig weiterführt und der Bohlweg absehbar weiter rückgebaut wird wäre das die sinnvollere Maßnahme - wie an der Kurt Schumacher Straße die ebenfalls 1-spurig wird ja bereits geplant wird.

  • Ich gehe da mit. Baumpflanzungen an der Geog Eckert Straße halte ich für sinnvoll.

    Der Brunnen an der Schlossostseite ist klein. Daher wäre eine Wasserfläche an der Westseite ideal.

    Dennoch sollten wir die Wirtschaftlichkeit unserer Innenstadt nicht aus den Augen verlieren. Unter der Woche ist es so leer und ruhig dort zu vielen Zeiten; ganz anders als in Nordamerika und Asien.

    Es müssen wieder mehr Gründe geschaffen werden, warum Menschen in die Innenstadt von BS kommen - ob sie dort arbeiten, essen, kaufen, handeln, mediznische Betreuung oder lernen.

    Außerdem kann das Ackerhofportal wieder aufgestellt werden!

  • Wir sollten uns auch eingestehen, dass viele Ecken in der Innenstadt und um den Bohlweg herum in die Jahre gekommen sind und es einer Erfrischungskur bedarf. Es wurde verpasst oder nicht investiert.

    Spannendes Beispiel und architektonischer Höhepunkt ist der Karstadt Eingang Neue Straße, der halbseitig mit einer Plastikfolie bedeckt ist.

    Die hintere Mauer zwischen Schloss und Georg Eckert Straße ist modrig und wird nicht mehr sauber gehalten.

    Ähnliche Orte finden sich z.B. auf dem Steinweg und an anderen Ecken der Innenstadt.

  • das Projekt Schlosscarree geht gefühlt kaum voran. Also ich sehe noch nicht das die in absehbarer Zeit fertig werden. Allein was an dieser Frontansicht noch alles passieren "soll". Aber im Moment scheint eh überall die Handbremse mehr als angezogen. Und ich befürchte das wird sich so schnell auch nicht ändern.

  • Ich hoffe sehr, dass die gesamten Außenfassaden modernisiert und man muss auch zugeben, sauber gemacht werden!

    Die Steinwegseite gehört schließlich auch dazu.

  • Der schwerste Bombenangriff auf das Stadtgebiet von Braunschweig gegen 2 Uhr nachts am 15. Oktober 1944 jährte sich diese Woche zum 80. Mal.

    Noch heute sind zahlreiche Schäden und Veränderungen in der Innenstadt sichtbar.

    https://www.ndr.de/geschichte/…eig,braunschweig5088.html


    regionalheute.de/braunschweig erkundigte sich nach den Kriegsbehelfsbauten am Bohlweg, die seit Jahren aufgestockt oder aufgewertet werden sollen. Die Stadt hat dazu ein Förderprogramm beschlossen. Leider passierte seit 2022 recht wenig. Hier zum Nachlesen:

    https://regionalheute.de/braun…-braunschweig-1728907613/


    Was kann man also machen? Runder Tisch, mehr Anreize, mehr Beteiligung, mehr Geld, mehrere Interessen bündeln, mehr Druck.

    Die Stadt bleibt weiter dran.

    Wir können nur hoffen, dass sich nun endlich etwas tut und der Bohlweg und viele andere durch den Krieg stark zerstörte Ecken aufgewertet und ansehnlich werden.

  • ^


    Ich wünschte das auch sehr, bin da aber eher pessimistisch. Warum sollte sich jetzt gerade zu Zeiten leerer öffentlicher Kassen etwas tun, wenn es zu Zeiten, in denen die Wirtschaft brummte und die Einnahmen der Stadt "sprudelten", nicht geschehen ist? Hier wurden und werden hinsichtlich der Ausgaben politisch und ideologisch einfach andere Schwerpunkte gesetzt. In den letzten Jahren wurden ja barackenartige Gebäude für Millionen Euro an zahlreichen Stellen der Stadt binnen kürzester Zeit aus dem Boden gestampft. Wahrlich keine architektonischen Augenweiden. Jetzt fehlt Geld an allen "Ecken und Enden".