Rund um die Friedberger Warte

  • Neues Wohngebiet zwischen Gießener Straße und Friedberger

    Über das geplante Wohngebiet auf dem Postgelände zwischen südlich des US-Konsulats habe ich oben in Beitrag #38 schon vor rund zwei Jahren berichtet. Seit heute liegt nun der Bebauungsplan Nr. 868 öffentlich aus. Informationen gibt es hier.


    Im Wesentlichen wird das umgesetzt, was vor zwei Jahren vorgesehen war. Also eine Blockrandbebauung mit sechs Geschossen zur Friedberger Landstraße und zur Gießener Straße. Im Blockinneren dann Solitäre mit vier und fünf Stockwerken. Planentwurf:



    Plan: Stadt Frankfurt am Main (amtliches Werk)


    Zum Vergleich nochmals das Satellitenbild:



    Bild: Google


    Informationen zum Bauprojekt gibt es auf dieser Website. Die Solitäre sollen so aussehen:



    Bild: Biskupek-Scheinert Investorengruppe

  • New Atterberry

    Im Baugebiet New Atterberry wird zur Zeit für vier Millionen Euro eine Kindertagesstätte in Passivbauweise errichtet. Die FNP berichtet heute unter dem Titel "Wo sich Kinder wohlfühlen sollen" vom Richtfest. Das wäre nicht unbedingt einen Beitrag wert, wäre die Gestaltung nicht ziemlich außergewöhnlich. So soll der Bau nach einem Entwurf des Frankfurter Büros Dirschl Federle Architekten (Website) einmal aussehen:



    Bild: Dirschl Federle Architekten


    Die ungewöhnlichen Fensteröffnungen kann man auf diesem Foto aus der Rohbauphase gut sehen.


    Allerliebst das im FNP-Artikel zu findende Zitat der Architektin, wonach hier für Kinder gebaut werde, da könne das Gebäude ruhig mal etwas anders aussehen. Für Erwachsene aber bitteschön wieder rechte Winkel und weiße Kuben, ruhig mit gleichem Aussehen wie seit etlichen Jahrzehnten, sonst würden sich ja auch die Großen noch wohlfühlen.

  • Neuer Quartiersplatz an der Friedberger Warte

    Die Friedberger Landstraße wird bekanntlich komplett an die Westseite der Friedberger Warte verlegt. Dazu ist weiter oben im Strang schon einiges geschrieben worden. Nach dem Rückbau der stadtauswärts führenden Fahrbahnen an der Ostseite soll ein großer verkehrsfreier Platz entstehen, der die Funktion eines Quartierszentrums für die beiden neuen Wohnsiedlungen "New Atterberry" und "New Betts" übernehmen soll. Dazu hat der Magistrat nun eine Gestaltungsvorlage vorgelegt.


    Das ist geplant:


    • 9.000 m² großer Platz mit der Funktion eines Quartierszentrums
    • Kostenschätzung 3,5 Mio. Euro, Mittel aus dem Investitionsprogramm "Schöneres Frankfurt" 2009 – 2012
    • Entwurf der Planungsgemeinschaft Scheffler + Partner und Bauer + Partner
    • Kernbereich des Platzes als Plateau ausgebildet, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen
    • verbunden durch gut begehbare Stufen und Rampen mit der bereits hergestellten Randzone der Platzrandbebauung
    • Natursteinbelag in Abstimmung mit dem Denkmalamt
    • Platzzufahrt über eine kleine Parkplatzanlage, die zugleich den Quartiersplatz im Süden begrenzt
    • für Radfahrer eine eigene belagsgerechte Fahrspur entlang des westlichen Platzrandes
    • erhaltenswerte Bäume im Bereich um die Warte werden integriert und durch zusätzliche Baumquartiere als Ruhezonen ergänzt
    • das überwiegend mit Bodendeckern bepflanzte Hochbeet um die Warte wird entfernt
    • ein regelmäßiger quartiersbezogener Wochenmarkt soll möglich gemacht werden
    • im nördlichen Platzbereich zwischen neuen Baumgruppen eine Wassermulde als attraktiver Aufenthalts- und Spielbereich


    Plan (größer als PDF):



    Profilschnitte (größer als PDF):



    Grafiken: Planungsgemeinschaft Scheffler + Partner und Bauer + Partner / Stadt Frankfurt am Main

  • Fein. Die Kleinteiligkeit, die Baumgruppen und anderes gefällt. Aber:


    Kernbereich des Platzes als Plateau ausgebildet, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen


    Das Argument kann ich nicht nachvollziehen. Versuchen wir nicht gerade, das Konsti-Plateau loszuwerden, weil es als Barriere wahrgenommen wird? Einen ähnlichen Effekt befürchte ich hier - trotz Rampen - ebenfalls. Die Querung des Platzes bspw. wird entweder nur mit Stufensteigen oder im Zickzack über die Rampen möglich sein. Ich würde mir hier zumindest eine direkte(re), stufenlose Verbindung zwischen Südende und Nordostende wünschen.

  • ^ Ich kann es mir eigentlich nur mit dem nach Süden abfallenden Gelände erklären, warum man ein Plateau anstrebt (sieht man auch auf dem ersten Bild in #43)

  • Das Gelände an der Konstablerwache ist allerdings eben. Hier gibt es ein Gefälle von rund zwei Metern. Man hat nun die Wahl, einen "schiefen Platz" zu bauen, dann kullern die Kohlköpfe eben von den Marktständen. Oder einen ebenen Platz ohne diese Nachteile, dann müssen die Höhenunterschiede mit Rampen und Treppen ausgeglichen werden.


    Die Stadt hat der Vorlage zufolge beide Varianten untersuchen lassen und sich dann für die zweite entschieden. In Oberursel hat man beim Marktplatz die "schiefe Version" gewählt und ist damit auch nicht glücklich. Ein Umbau wird diskutiert.

  • Nächster Bauabschnitt geplant, südlich des Wasserparks!

    zunächst ist eine weitere Neuordnung der heterogenen Randbebauung an der Friedberger Landstraße erforderlich. D.h. die derzeit vorhandenen Autohändler verschwinden und es ist ein 6 geschossiger, geschlossener Gebäuderiegel entlang der Friedberger geplant, der als Lärmschutzriegel für die später dahinter entstehende Wohnhausbebauung dienen soll.
    Ich könnte mir im Erdgeschoß des Gebäudes, den Italiener a. d. Ecke mit Garten auf der Rückseite und Geschäfte in Ergänzung zum Quartiersplatz an der Warte gut vorstellen.
    Hinter dem Gebäude soll dann das innere Gebiet zu einem durchgrünten und urbanen Wohngebiet mit Geschoßwohnungen entwickelt werden.

  • Neuer Quartiersplatz an der Friedberger Warte

    Der von Schmittchen vorgestellte Quartiersplatz (Karte) wird mit leichten Modifikationen gebaut. Dies beschlossen die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am 1. Juli nach einer entsprechenden Gestaltungsvorlage des Magistrats und ihrer ausgiebigen Erörterung in den Ausschüssen und im Ortsbeirat 4.


    Die geforderte Modifikation besteht darin, dass "der Radweg am westlichen/nordwestlichen Platzrand möglichst durchgängig und an die Fahrbahn anschließend zu führen und mit einem Asphaltbelag deutlich von den Platzflächen abzugrenzen ist". Außerdem solle der Baumbestand so erhalten bleiben, wie er in den Plänen verzeichnet ist.


    Über die Modifikation freue ich mich, weil der Platz damit für Radfahrer nicht, wie ursprünglich geplant und von mir kritisiert, zur Barriere wird. Termine konnte ich in den städtischen Dokumenten nicht finden. Der für 3,5 Mio. Euro anvisierte Umbau findet im Rahmen des Programms "Schöneres Frankfurt" statt, das noch bis 2012 läuft.

  • ^Hallo Herr Kaiser (#47)


    gibt es neue Infos? der grösste Händler (v. Natzmer) ist weitestgehend geräumt und verweist an eine Niederlassung in Offenbach - die privaten (mit den bunten Wimpeln) sind noch da...

  • Das klingt sehr interessant!


    Herr Kaiser, wie groß ist der geplante Bauabschnitt, (wie weit) reicht er in die das Gebiet der heutigen Schrebergärten hinein?


    Neugierig: Heinz

  • Schule, Sporthalle und Kindertagesstätte in New Atterberry

    An der Valentin-Senger-Straße im Quartier New Atterberry wird zur Zeit eine Grundschule, eine teilweise in den Boden versenkte Zwei-Feld-Sporthalle mit Fußballfeld auf dem Dach und eine weitere, ziemlich große Kindertagesstätte gebaut. Der Entwurf der in Passivbauweise geplanten Gebäude ist von Baufrösche Architekten, Kassel. Das Ensemble entsteht ziemlich genau an der Stelle, an der sich früher die amerikanische Schule der US-Streitkräfte befand. Modellfoto:



    Bild: Baufrösche Architekten


    Wie diese einige Tage alten Fotos zeigen, ist der Bau schon weit fortgeschritten. Die Schule:



    Die Kindertagesstätte:



    Bauschild:



    Bilder: Schmittchen

  • Ein sehr empfehlenswertes Dokument!
    350 Wohnungen an der Hungener Straße ist schon was, sicherlich ein interessantes Gebiet (sage ich auch mit Blick auf meine eigene Wohnsituation).
    Vielen Dank!

  • Eine Neubebauung entlang der Friedberger Landstraße wird allerdings schwierig. Zumindest sobald dafür Kleingärten in Anspruch genommen werden müssen. Denn die meisten Gartengrundstücke zwischen Rat-Beil-Straße und Wasserpark sind - eher untypisch - in privatem Eigentum. Das schreibt die FNP heute. Es müsste also jeder einzelne der vielen Eigentümer dazu gebracht werden, sein Grundstück zu verkaufen. Auch die Gewerbeflächen an der Friedberger gehören angeblich verschiedenen Kleingärtnern, die Gebrauchtwagenhändler sind lediglich deren Pächter.


    Nicht nur unter städtebaulichen Gesichtspunkten, sondern auch angesichts der knapper werdenden Möglichkeiten für neue Wohnbebauung kaum zu glauben sind die Vorstellungen der Grünen im Nordend. Sie möchten - bitte festhalten - an der Friedberger anstelle der Gebrauchtwagenhändler neue Kleingärten ansiedeln!


    Bravo, ein weiterer Schritt in Richtung der von gewissen Gruppierungen ersehnten Deurbanisierung. Kopfsalat an Feinstaub-Vinaigrette, Naherholung an der hochbelasteten Friedberger - ein Traum. Und die berufstätigen Menschen können ja aus 50 Kilometer Entfernung einpendeln, während nahe des Stadtzentrums ein Paradies für Laubenpieper geschaffen wird.

  • ^Schmittchens Sarkasmus in Ehren ABER hierzu muss endlich mal Klarheit geschaffen werden.


    Der Vorschlag NEUE Kleingärten zu installieren ist völliger Quatsch.


    Jedoch sind hier derzeit ca. 100.000m2 Kleingärten die vielen Frankfurter Bürgern als Naherholungsziel dienen, auch die nahe Friedberger ist hier in keinster Weise störend.


    Meines Erachtens ist trotz bestehender (und in meinen Augen erhaltenswerter Kleingärten) auf diesem Areal Platz für deutlich mehr als die 350 Wohneinheiten - allerdings muss man sich auch Fragen ob die Wohnqualität entlang der Friedberger sehr hoch ist.


    Auch die Hungener Strasse bietet mit dem ehemaligen Betriebshof der Stadt im Bereich zwischen Hungener Strasse und Schlinkenweg viel Platz.


    Interessierte sollten mal "Schlinkenweg Frankfurt" im Maps eingeben und sich ein Bild der Situation machen - heikel wird es allerdings wenn man sich die "Bornheimer Spange" noch hineindenkt die als Lückenschluss des Alleenringtunnels die A66 an die A661 anschliesst (http://www.molochautobahn.de) - vielleicht erklärt auch dies warum durt seit Jahren nichts passiert...?!?

  • Es gibt seitens der Stadt Pläne für das Gebiet, ähnlich wie für das gegenüberliegende ehemalige Postgelände.


    Siehe: "Neues Wohngebiet südlich des US-Konsulats".
    Bebauungsplanverfahren Nr. 868.


    Die Investoren Gruppe GeRo Real Estate AG und VIVUM ist gerade sehr bemüht das Gelände von den Kleingarten-Besitzern aufzukaufen.


    Ich pers. halte das innere Gebiet für einen sehr akttraktiven Wohnstandort.


    Das Projekt Alleenspange wird von der Politik nicht mehr verfolgt und es bleibt zu hoffen, dass es auch aus dem Gesamtverkehrswegeplan des Bundes verschwindet.

  • Für die Autobahn ist der Streifen südlich der Hungener Straße / in Verlängerung der Rat-Beil-Straße vorgesehen. Dieser muss freigehalten bleiben, weil für den Alleentunnel und das Seckbacher Dreieck seit 1980 ein bis heute gültiger Planfeststellungsbeschluss vorliegt, d.h. es besteht Baurecht (nur Geld war bisher nicht da). Nachfolgende Projekte haben sich daran anzupassen, wie als ob die Autobahn schon existieren würde. Eine durchgängige Bebauung an der Ostseite der Friedberger wäre wohl nur vorstellbar, wenn man im Keller der entsprechenden Gebäude ein Teil des Tunnels als Bauvorleistung im Rohbau schon mitbauen würde.


    Mich wundert es ehrlich gesagt etwas, dass die Grünen dort nur Kleingärten fordern. In der Nordweststadt hat sich Jutta Ebeling erfolgreich ein Denkmal setzen können, indem sie gleich eine ganze Schule auf die freigehaltene Trasse des einst geplanten Rhein-Main-Schnellwegs bauen ließ. ;) Vielleicht hätte man sogar nochmal Erfolg, denn damals muss defintiv einer tief und fest geschlafen haben, der die Sache genehmigt hat... :nono:


    (Ursprünglich war dort eine Stadtautobahn als Pendant zur Rosa-Luxemburg-Straße in Ost-West-Richtung geplant; die Schule bereitet nun den aktuell dort geplanten Verkehrswegen, die in weit geringem Umfang ausfallen würden, erhebliche Schwierigkeiten.)

  • Der Link zitiert eine Vorlage - nichts weiter. Und nichts was den Planfeststellungsbeschluss berühren würde. Hier der gesamte Text als PDF.


    Es gibt seitens der Stadt Pläne für das Gebiet, ähnlich wie für das gegenüberliegende ehemalige Postgelände.


    Nicht ähnlich, Herr Kaiser, der Bebauungsplan Nr. 868 ist für das ehemalige Postgelände. Hier der Geltungsbereich:



    Plan: Stadt Frankfurt am Main (amtliches Werk)


    Allerdings ist Nr. 868 immer noch im Verfahren, einen rechtsverbindlichen B-Plan gibt es also auch für das ehemalige Postgelände bisher nicht. Der Aufstellungsbeschluss ist vom 19.06.2008.


    Nicht anders sieht es mit aus mit "Wohnen am nördlichen Günthersburgpark" aus, das ist der B-Plan 858. Hier ist der Aufstellungsbeschluss vom 18.03.2008. Geltungsbereich:



    Plan: Stadt Frankfurt am Main (amtliches Werk)


    Ansonsten passiert dem planAS zufolge nichts. Da kann das Stadtplanungsamt noch so schöne Wohnbauland-Entwicklungsprogramme schreiben. Ein Bebauungsplan "Nördliche Erweiterung des Günthersburgparks", der unter anderem für die eben erwähnten Teilbereiche und auch für die Hungener Straße gelten soll, ist seit über 20 Jahren (!) im Verfahren. Der Aufstellungsbeschluss für den B-Plan Nr. 692 datiert auf den 14. Dezember 1989!

  • Schön - es entwickelt sich eine Diskussion...


    Jedenfalls könnte Herr Kaiser dahingehend recht haben das etwas "im Busch" ist - einige der Kleingärtner verbreiten ähnlichlautende Gerüchte und ein Autohändler hat den Standort geräumt - es bleibt also spannend...