Rheinufer/ Wohnen an der Oper (RheinLogen)

  • Ich stimme Dir vollkommen zu. Die meisten Architekten scheinen die einfachsten Grundsätze urbanen Bauens nicht mehr zu kennen. Anscheinend darf es nicht einmal Satteldächer als Zugeständnis des Architekten-Egos an diesen wichtigen Ort geben. Die Anlage wird eher die verworrenen Formen der Opernrückseite aufnehmen als die des alten Rheinviertels. Statt endlich etwas in die richtige Richtung zu veranlassen, wird auf Jahrzehnte ein neuer unbefriedigender Zustand geschaffen. Das macht mich sehr traurig.

  • Kaputtmachen kann man da nicht viel. Interessant wäre die Wirkung des Ensembles von der anderen Rheinseite. Die Staffelung der 4 Baukörper könnte interessant wirken. und zudem das Loch zwischen Oper und Bergamt füllen.
    Eine Rekostruktion des alten Rheinviertels mit Satteldächern halte ich für schwer möglich. zumindest die Oper würde eine gute Lösung verhindern.


    Das Problem dieser Gegend ist, dass es dort kaum Aufenthaltsqualität gibt, vom direkten Ufer mal abgesehen. Zudem wirkt es kaum urban, weil die Strassen relativ breit und die Häuser niedrig sind.


    In all diesen Punkten dürfte das vorliegende Projekt deutliche Verbesserungen erbringen.
    Zudem ist es groß genug, um -eine hohe architektonische Quaität vorrausgesetzt- das Viertel ins Bewusstsein der Bonner zurückzubringen und als Kristallisationspunkt einer Transformation zu dienen


    Also verhaltener Optimismus bei diesem Entwurf-insbesondere wenn man bedenkt, dass die NordSüd Bau lediglich langweilige Projekte auf der eigenen Internetseite präsentiert und schon in letzter Zeit unfassbar schlechte Projekte für das Beethoven-Hotel (s.o.) präsentiert wurden


    eine Bewertung des Projekts ist erst möglich, wenn genaue Informationen zur Fassadengestaltung vorliegen.

  • Satteldächer bedingen keine Reko. ;)


    Man kann noch nicht abschätzen, wie die Fassaden aussehen werden. Daß die geplante Rheinfront vollkommen daneben ist, ist dagegen schon an dem Massemodell zu erkennen. Das ist zumindest meine Meinung.

  • Die Wettbewerbsentwürfe für das Hotel Beethoven sollen vom 6. bis 20. August im Stadthaus-Foyer ausgestellt werden. Wäre toll, wenn jemand ein paar Fotos der nichtprämierten Entwürfe hier posten könnte!

  • Ich war heute im Stadthaus und habe Fotos gemacht. Sehr interessante Beiträge, und der Siegerentwurf ist gar nicht so schlecht wie hier befürchtet. Allerdings schon etwas gewöhnungsbedürftig. Fotos folgen, müssen noch bearbeitet werden. Ich bitte um Geduld. ;)

  • Als erstes möchte ich euch den Siegerentwurf präsentieren (alle Bilder zeigen den Siegerentwurf). Bilder von den weiteren Entwürfen dann später.








    © alles meine Bilder

  • Der zweite gezeigte Entwurf und selbst das Froschgebäude sind besser! Der erstplazierte Entwurf hat eine grauenvolle Farbwahl, bei der man sich schon vorstellen kann, wie heruntergekommen das mit ein bißchen Luftverschmutzung aussieht. Die Fronten biedern sich sowohl an den Kölner Rheinauhafen an, als auch an die 60iger Jahre, ohne eine Alternative konsequent durchzuführen.

  • Ich hatte bisher geglaubt, das Objekt mit der schwarzen Fassade auf der Godesberger Allee von Architekt M. aus AC wäre grottenhässlich. Die hier gezeigten Entwürfe belehren mich eines Besseren. Nach dem Motto: Lächle und sei froh, es könnte noch schlimmer kommen. Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
    Also das Beste ist: Besser den Ist-Zustand bewahren als einen dieser Katastrophenentwürfe umsetzen!!!!

  • war gestern überrascht in der Ausstellung über das hohe Niveau der Beiträge. an dieser prägnanten Stelle absulot notwendig!


    Der Gewinner gehört zu den besseren! Natürlich könnte man versucht sein, einen klassischeren Beitrag mit wenig Verschachtelung und ev. Naturstein zu wählen. Allerdings werden diese schnell austaschbar mit anderen neuen gebäuden in deutschen Innenstädten, bitte nicht mittelmäßig, davon hat Bonn genug.


    Eine genaue Bewertung gebe ich erst ab wenn ich die Detail und die Fassadenmaterialien kenne


    positiv überrascht hat mich vor allem
    -die Höhe und Masse, welche die große Baulücke ausfüllen, ohne klotzig zu wirken. Der 1. Entwurf bildet ein gutes gegengewicht zu Oper und Oberbergamt. Die drei bilden ein Enseble, vorher gab es keine verbindung zwischen ihnen
    -Verwendung von skulpturalen Formen
    -Aufteilung in 4 Baukörper mit jeweils anderer Oberflächenbeschaffenheit (andere Entwürfe waren da viel einfallsloser und banaler)
    - Der Bau ist der einzige Standort in Bonn, wo zur Zeit hochwertiges Wohnen in moderner Architektur entseht (vielleicht macht das ja Lust auf mehr?)
    - Ich hoffe auf eine Belebung des Ufers.
    -In gewisser weise kann es als Symbol für Bonn herhalten, der Wiedererkennungswert ist groß



    @ Lefay: der Kölner Rheinauhafen ist für mich die Referenz bezüglich Integration von alt und neu sowie für bauen am Fluss. wenn Bonn hier in einigen Punkten mitspielt ist das ein Kompliment

  • Ok, hat verschiedene Fronten. Macht es aber auch nicht besser. Bleibe dabei: Furchtbar. Wenn schon, dann ein Stil. Von mir aus dekonstruktivistische Brüche. Aber nicht das hier!

  • Der Vorschlag, die geplante Rheinuferbebauung als städtebaulichen Abschluß eines neuen Weges zum Rhein zu gestalten, ist wirklich nicht schlecht und auch sehr naheliegend. Doch auch an der Giergasse müßte sich dann einiges zum Besseren ändern. Der Abriß des Viktoriabades schafft hier eine einmalige Gelegenheit. Klar, daß sie ungenutzt bleiben wird. Letztendlich ist die Option einer neuen Verbindung zum Rheinufer auch keine besondere Eigenschaft des dritten Platzes.

  • Die Stadt Bonn hat im Zug der Bebauungsplanung einige neue Renderings zum downloaden bereitgestellt. Das Projekt nennt sich jetzt also auch Wohnen an der Oper! Schade dass diese jetzt etwas verdeckt wird.

  • Der BDA (Bonn Rhein-Sieg) sieht "eklatante städtebauliche Mängel" beim Wettbewerbssieger. Der Entwurf nehme auf den historisch gewachsenen Uferbereich keine Rücksicht. Der BDA schlägt vor, alle Entwürfe noch einmal zu prüfen und notfalls den Wettbewerb "nach sorgfältiger Vorbereitung" und "mit einem Preisgericht, das die städtebaulichen Qualitäten der Bonner Stadtsilhouette zu würdigen weiß" zu wiederholen.


    Quelle: http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=382327