Straßen, Schienen und Wege (allgemeine Diskussion)

  • Beim Thema "Shared economy" kann ich nur laut lachen! Was ist denn der Hauptgrund dafür, dass sich Car Sharing in Düsseldorf überhaupt nicht durchgesetzt hat (und auch niemals durchsetzen wird)? Genau - die Leute möchten ein eigenes Auto haben. Ein Auto, in dem sie wie in ihrem eigenen Wohnzimmer sitzen. Das sie dreckig machen können, wie sie das wollen, ohne auf irgendeinen Nachnutzer Rücksicht nehmen zu müssen. Das sie überall mit hin nehmen können. Und das auch bitteschön gerne mal 20 von 24 Stunden am Tag herumstehen darf.


    Sowas nennt sich "Freiheit". Ein Begriff, der von unserer Berlin-Mitte-Blase-Fraktion mit Füßen getreten wird.


    PS: Für mich als Freiberufler ist Car-Sharing der letzte Mist. Ich muss die Autos lange im voraus buchen, weiß nie, ob sie wirklich funktionieren, ob es überhaupt welche gibt. Und wenn ich sie dann nach dem Fahren abstellen will, befinde ich mich plötzlich außerhalb des "Gebiets". Von den E-Leih-Rollern ganz zu schweigen. Wird Zeit, dass der Müll aus dem Straßenbild verschwindet ...

  • Ich denke nicht, dass die Einstellung von DUS-Fan maßgeblich ist für die Mobilität der Zukunft, oder die Lösung der Parkprobleme in Düsseldorf, sofern sich nicht Herr Geissel hinter DUS-Fan verbirgt, was ich nicht glaube. :)

    Danke! MIt Herrn Geisel möchte ich auch nicht in einen Topf geworfen werden - der geißelt meiner Meinung nach zwar Düsseldorf, schreibt sich aber nicht mit "ss". ;)

    Die Ideen und Aktionen von Herrn Geisel, sei es z.B. die Umweltspuren, der Pop-Up-Radweg, die Tour de France oder jetzt die Geschichte mit Farid Bang sind alles Dinge, mit denen ich keinesfalls übereinstimme und ihm hoffentlich die Wiederwahl versauen, denn jemand, der so agiert, braucht die Stadt nun wirklich nicht noch 5 Jahre.

    Fairerweise muss man aber sagen, dass er an den Umweltspuren und am Pop-Up-Radweg nicht alleine Schuld ist (an der Tour de France und Farid Bang Aktion schon!), sondern natürlich die jeweiligen Bezirksvertretungen und der Rat der Stadt mit beteiligt sind.

    Wobei es schon ein politisch schlechter Stil ist, eine Koalition aus SPD, FDP und Grünen zu bilden und statt sich auf einen Konsens zu einigen, seine Wünsche dann mit anderen (z.B. RRG) durchzusetzen.

    Genau deshalb geht alles so schleichend voran....

    Heidewitzka: meine Aussage, auf die der Kommentar von Audi80 münzt, hat nichts mit meiner persönlichen Einstellung zu tun, sondern beschreibt meine Sicht der Realität, wie z. B. dass die Verkehrsströme in den nächsten Jahren noch weiter ansteigen werden.

    Maßnahmen wie Anwohnerparken können zwar ein bisschen den Druck von den Anwohnern nehmen, aber eine wirkliche Lösung ist das nicht.

    Mal so als Beispiel zu den sinnfreien Maßnahmen beim Anwohnerparken: in Unterrath wurde Anwohnerparken im Bereich des Mercedes-Werks eingerichtet, um die Werktätigen auszubremsen, darf man in der Zeit von 11-15 Uhr als Nichtanwohner nur noch 2 Stunden mit Parkscheibe parken.

    Der Effekt ist fast null - warum? - Ganz einfach, die Parkscheibe wird morgens früh um 6 Uhr, wenn die Mitarbeiter zur Schicht kommen, auf 11 Uhr eingestellt, so kann vor das Ordnungsamt vor 13 Uhr keine Knöllchen verteilen.

    Gesetzlich ist es nämlich so, dass man nicht die Ankunftszeit einstellen darf, wenn man vor der Parkscheibenpflicht ankommt, sondern den Beginn, also hier 11 Uhr, sonst bekommt man nämlich deswegen ein Knöllchen!

  • ^Dann liegt es aber an der unsinnigen Ausgestaltung, nicht am Anwohnerparken selbst, dass der positive Effekt nicht greift. Ich kann es immer nur wiederholen, soll meinetwegen der gesamte Rat nach Wien fahren, um sich dort das Anwohnerparken anzuschauen. Zu einer lebenswerten Stadt gehören nicht nur Enzis (diese Plastiksofas in der Innenstadt) sondern auch eine gute Verwaltung einer Stadt, die aktiv und sinnvoll Verkehrsströme lenkt, und dies vorausschauend und planvoll macht.


    Im derzeitigen Wahlkampf sticht die FDP mit dem Vorschlag hervor, dass im Norden der U78/79-Tunnel mindestens bis zur Theodor-Heuss-Brücke verlängert werden soll. Desweiteren wird für den Süden vorgeschlagen, den Wehrhahn von Bilk aus zu verlängern, dazu sollen zu den bisher bestellten 70 weitere Fahrzeuge für die Rheinbahn geordert werden. Link RP FDP


    Die Tunnelverlängerung im Norden macht m.E. absolut Sinn, im Süden sehe ich das Problem, dass der Nutzen aus der Verlängerung weniger die Beschleunigung ist, sondern mit Brunnenstraße ein jetziges Nadelöhr vermieden wird. Und die Haltestelle Karolingerplatz, bzw. der barrieregerechte Umbau stadtauswärts würde dadurch ggf. etwas einfacher. Die jetzige Haltestelle ist m.E. nicht für die Menge der Bahnen ausreichend dimensioniert. Die Beschleunigung aus dem Tunnel wird hier vertändelt, in dem immer nur eine Bahn abgefertigt werden kann und mit 701/704 wichtige Linien die Wehrhahnlinie ausbremsen.

  • Sowas nennt sich "Freiheit". Ein Begriff, der von unserer Berlin-Mitte-Blase-Fraktion mit Füßen getreten wird.

    Also ich wüsste nicht, wo Freiheitsrechte beschränkt werden, durch Menschen, die sich eine andere Verkehrspolitik wünschen. Die war und ist in Deutschland lange Jahre sehr autofreundlich, Bsp. die Länge von stillgelegten Bahnstrecken im Vergleich zum Wachstum des Straßennetzes oder die industriefreundlichen Grüße des KBI im Zuge des Dieselbetrugs.


    Es sind übrigens nicht nur die geschmähten Berliner, die Städte umbauen wollen, auch Großstädte in Nachbarländern wie Paris, Brüssel oder Barcelona hegen weit radikalere Pläne, als hier in Düsseldorf oder in Berlin kursieren. Im übrigen wüsste ich nicht, wo Freiheit im Gesetz in Bezug auf Autos geschützt wird also wie diese dann durch Berliner Blasen beschnitten werden sollte. Wir können uns in Deutschland sehr großer Freiheit als Bürger erfreuen, sei es restriktiver Datenschutz, Meinungsfreiheit oder trivialer Dinge wie der Verzehr von Alkohol auf der Straße.

  • Anbei ein Link zu den Entwicklungen in Paris, Brüssel und Mailand. Hier hat man in 5 Jahren Koalition insgesamt 27 km Radwege gebaut und im Zuge von Corona einen stark umstrittenen Radweg, der überaus schlecht geplant wurde.


    Link DAB


    Paris: Radverkehr (plus 131 Prozent im letzten Jahr). Parkraum für Autos wird um 72 Prozent reduziert. Das von einem breiten Konsens getragene Programm mit 650 km neuen Radwegen wird wegen Corona beschleunigt umgesetzt.


    Brüssel: Im Mai wurde die gesamte innere Stadt zum „shared space“. Es gilt ein generelles Tempolimit von 20 km/h. Zubringer-Radwege soll es im ganzen Stadtgebiet geben. Nach drei Monaten will man auswerten und entscheiden, ob die Verkehrsberuhigung beibehalten wird. Die Zahl der Zweiradfahrten hat sich während der Krise bereits verdreifacht.


    Mailand: Mitte April verkündete man den „Strade Aperte“-Plan, und seit Mai wird der Straßenraum in der dicht bebauten Innenstadt radikal neu verteilt. Aber auch viele Kreuzungen in den Quartieren werden farblich neu zugunsten der schwächeren Verkehrsteilnehmer reguliert, was in der Umsetzung fast schon Kunstcharakter hat. Insgesamt 35 Kilometer Radwege und ausgedehnte Tempo-30-Zonen sollen bis zum Jahresende entstehen.

  • Zu den Fahrradblütenträumen in Paris und Brüssel (Mailand kenne ich als Stadt nicht) :


    1. Paris: Paris ist als Riesenweltstadt mit 2,2 Millionen Einwohnern (inkl. Umland sogar 12,5 Mio.!) auch nicht ansatzsweise verkehrlich mit Düsseldorf vergleichbar. Paris hat ein dichtmaschiges U-Bahnnetz, das völlig unabhängig vom Individualverkehr genutzt werden kann. In Düsseldorf gibt es ein paar verbuddelte Straßenbahnen, aber von einem wirklichen Netz ist man weit entfernt. Sobald ein Falschparker die Straßenbahn blockiert, war es das mit dem Weiterkommen.


    Paris dürfte im übrigen auch vorher schon wenig öffentlichen Parkraum gehabt haben - wie sonst hätte man mal so eben den Parkraum um 72 (!) % reduzieren können?? Das erscheint mir grotesk.


    Andererseits hat die Stadt Paris so viele breite Straßen, dass man dort problemlos Fahrradspuren abteilen kann, ohne den Verkehr zum Erliegen zu bringen. Das ist in Düsseldorf eindeutig nicht der Fall - man beachte nur die schwachsinnigen "Umweltspuren" Witzel- und Merowingerstraße, außerdem die verengte Kaiserstraße. Dort kastriert man den MIV derart, dass man 24 am Tag Dauerstaus erzeugt. Vollkommen kontraproduktiv. Nützt NIEMANDEM, erst recht nicht der Umwelt. Düsseldorf ist schlichtweg zu klein, um dem MIV noch mehr wegzunehmen. Die bis dato 2-spurige Corneliusstraße ist nicht gerade das, was man eine breite Straße nennen würde - aber auch da spinntisieren sich die Rot-Rot-Grünen Radspuren zusammen.


    Fazit: Paris und Düsseldorf = Äpfel- und Erbsen-Vergleich.



    2. Brüssel: Aufgrund der Topographie Brüssels (krasse Steigungen und Gefälle im Stadtgebiet) eignet sich die Stadt nur bedingt für Radwege. Es sei denn, man schenkt allen Bürgern E-Bikes. Mit normalen Rädern möchte ich da nicht fahren. Und 20 km/h für Autos in der Innenstadt? Ich glaube, es hakt ... da sind ja die Ökos mit ihren Lastenrädern schneller!


    -----------------------------


    Mein persönliches Fazit zu sämtlichen Rad-Bike-Pop-Up-Shared-Space-Pippi-Taka-Tuka-Träumereien: Wer das alles will, der soll sich dafür solide Mehrheiten beschaffen und kann dann gerne die Innenstädte leerfegen und ausschließlich für Zweiräder reservieren und auf 10 km/h begrenzen. Herr Geisel dürfte ab September in Düsseldorf Geschichte sein - und mit seinen Nachfolgern Keller oder Strack-Zimmermann dann auch endlich die "Umweltspuren". Gott sei's gedankt!


    Und wer dann noch unbedingt radeln möchte: Ich wünsche viel Spaß dabei, etwa im Winter bei 7 Grad und Nieselregen die Strecke Haan-Düsseldorf-City. Etwas für echte Kenner und Genießer ...


    *kopfschüttelndab*

  • PS: Ich habe gerade gesehen, dass die Rheinbahn eine echte Taktoffensive startet, insbesondere an Samstagen, den Haupteinkaufstagen in der City. Sämtliche Straßenbahnen und zahlreiche Busse, die bisher am Samstag nur alle 15 Min. verkehrten, fahren ab Ende der Sommerferien samstags von 9-20 Uhr in einem 10-Minutentakt.


    Somit erhöhen sich die gefahrenen Kilometer um 3.500 km täglich - pro Jahr 1,2 Mio. Kilometer. Eine sehr beachtliche Sache, die man nur loben kann. Alle Daumen hoch!


    https://mehr-rheinbahn.de/


    PS: Der Pendlerparkplatz an der Messe wäre somit samstags mit der U 78 auch alle 10 Min. angebunden - ein echter Mehrwert. Der neue P&R-Platz an der Münchener Straße krankt hingegen an der Tatsache, dass er keine umsteigefreie Verbindung in die Innenstadt bietet. Warum hat man den da bloß hingebaut?

  • Ein guter Schritt, jetzt bin ich gespannt wann die HF6 Züge endlich eingesetzt werden. Leider verläuft der barrierefreie Ausbau der Haltestellen schleppend. Hat jemand etwas neues zum Umbau am Belsenplatz?

  • PS: Ich habe gerade gesehen, dass die Rheinbahn eine echte Taktoffensive startet, insbesondere an Samstagen, den Haupteinkaufstagen in der City. Sämtliche Straßenbahnen und zahlreiche Busse, die bisher am Samstag nur alle 15 Min. verkehrten, fahren ab Ende der Sommerferien samstags von 9-20 Uhr in einem 10-Minutentakt.


    Somit erhöhen sich die gefahrenen Kilometer um 3.500 km täglich - pro Jahr 1,2 Mio. Kilometer. Eine sehr beachtliche Sache, die man nur loben kann. Alle Daumen hoch!


    Einerseits natürlich tatsächlich mal gut, dass Bewegung in den starren Laden der Rheinbahn und ihres Fahrplans kommt.


    Andererseits wird damit vor allem seit Jahren überfällige Entwicklungen nachvollzogen:


    Der Abendfahrplan, der auf allen Linien bereits ab 19:00 Uhr ausdünnte, war noch vor dem Hintergrund des Ladenschlusses um 18:30 Uhr angesetzt und ist bislang in keiner Weise auf die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten eingegangen. Gerade in der Zeit von 19:00 bis 20:00 waren die Bahnen und Busse stark belastet. Das wird jetzt endlich mit der Verlängerung des Tagestaktes bis 21:00 Uhr nachgeholt.


    Die zweite Entwicklung betont den Samstag. Damit zieht die Rheinbahn jetzt dem nach, was bei der "großen" Deutschen Bahn schon immer galt, dass nämlich der Samstag als Werktag zählt und damit der Werktagsplan (mit gewissen Streichungen wie Wegfall von Verstärkern zu Schulzeiten) gilt.

  • Es ging mir nicht darum, dass Düsseldorf genau das gleiche macht wie Paris. Genauso wie Menschen kann man aus der Sicht keine Stadt 1:1 mit der anderen vergleichen.

    Paris hat übrigens die Straßenbahn bzw. Tram in den letzten Jahren stark ausgebaut und den Boulevard parallel zur Peripherique (ringförmige Autobahn rund um die Pariser Innenstadt) fast vollständig rundherum mit einer Tram bebaut. Aber das Grundproblem ist dort das gleiche wie hier: Der Platz ist verteilt und muss neu aufgeteilt werden. Abgesehen von den großen Boulevards sind die meisten Straßen genauso eng und dicht beparkt wie hier, also das Grundproblem ist das gleiche. Wie verteile ich die vorhandene Fläche anders, wie kann ich den Radverkehr fördern.


    Für Falschparker gibt es mit der 704 ein sehr interessantes Projekt / Test. Für einen Appel u Ei überprüft man dort die Strecke auf häufige Blockaden durch falsch geparkte Autos und unternimmt ein paar Maßnahmen, um die schlimmsten Stellen zu beheben. Hätte man wie die beschleunigten Ampeln für ÖPNV schon vor 20 Jahren haben können, wenn hier die Verwaltung bzw. Regierung nicht so autofreundlich gewesen wären.


    Zu Brüssel: Ich habe die Stadt als nicht so hügelig in Erinnerung, mag mich täuschen, aber dort wo es nicht so hüglig ist, kann man gut rad fahren fördern. Und mit der zunehmenden E-Mobilität wird man auch diese mir nicht bekannte Teile der Stadt gut erschließen können.


    Aber die Stadtentwicklung um Düsseldorf herum bleibt nicht stehen, man möchte doch nicht "quelle horreur" irgendwann hier aufwachen und merken, dass Köln die attraktivere Stadt geworden ist und Düsseldorf die rückständige und angestaubte. Und alle Medienagenturen, Luxusläden usw. verlassen uns, und wandern ab, da Düsseldorf nicht mehr der Zeit entspricht mit den ganzen Autos.

    In den 60ern waren die Straßen hier noch enger als heute, dort hat man die Kriegsschäden genutzt, um die autofreundliche Stadt reinzurammen. Also der Zeitgeist beeinflusst auch die Wahrnehmung bzw. die Stadtplanung. Die Corneliusstraße auf weniger als 2 Spuren zu reduzieren, halte ich auch für nicht klug, aber dafür könnte man bei den Zubringern wie der üppig dimensionierten 3 spurigen Berliner Allee überlegen, ob man diese in der Breite denn braucht.


    Zur 72%-Reduktion der Parkplätze in Paris: Es gibt ca. 600 Tsd. Parkplätze insgesamt, davon 83 Tsd. auf der Straße. Die Bürgermeisterin plant, 60 Tsd. davon zu entfernen. Mit dem Programm wurde Frau Hidalgo wiedergewählt. Link Hidalgo -72% Parkplätze


    In den Niederlanden hat der Radverkehr einen Anteil von ca. 1/3, auch dort wird es im Winter kalt und es nieselt. Dafür gibt es Regenhosen und Regenjacken. Jedenfalls führt schlechtes Wetter dort nicht dazu, dass keiner Rad fährt. Und die Strecke Haan - Ddorf City wäre für mich keine klassische Radpendler-Strecke. Dort würde sich anbieten, dass man die U-Bahn von Benrath nach Hilden und Haan verlängert (also ähnlich wie die U72 zwischen Ratingen und D-Dorf) und damit eine schnellere Anbindung über Umsteigen in Benrath in die Ddorfer City schafft.

  • In den Niederlanden hat der Radverkehr einen Anteil von ca. 1/3, auch dort wird es im Winter kalt und es nieselt. Dafür gibt es Regenhosen und Regenjacken. Jedenfalls führt schlechtes Wetter dort nicht dazu, dass keiner Rad fährt. Und die Strecke Haan - Ddorf City wäre für mich keine klassische Radpendler-Strecke. Dort würde sich anbieten, dass man die U-Bahn von Benrath nach Hilden und Haan verlängert (also ähnlich wie die U72 zwischen Ratingen und D-Dorf) und damit eine schnellere Anbindung über Umsteigen in Benrath in die Ddorfer City schafft.

    Man sollte schon einsehen, dass Fahrradfahren nur für einigermaßen gutes Wetter geeignet ist und zudem auch noch vom jeweiligen Job abhängig ist - alles andere ist fern von jeder Realität!

    Ich kann an meinem Arbeitsort nach der Anzahl der abgestellten Fahrräder seit Jahren erkennen, was wir für Wetter haben.

    Muss aber auch sagen, dass sich der Anteil der Radfahrer in den letzten Jahren ein Stück erhöht hat - Schätzungsweise von 5 auf 10 Prozent, wohlgemerkt bei schönem Wetter!

    Die aktuelle Corona-Situation lasse ich in der Betrachtung mal außen vor....


    Eine Verlängerung der Stadtbahnen (U71 + U83) von Benrath Betriebshof bis zur Hildener Innenstadt macht keinen Sinn - die Strecke (über die L228, Hildener Straße und Düsseldorfer Straße) beträgt ca. 3,2 km und müsste komplett ausgebaut werden (was mangels Breite nicht geht), inkl. einem Abriss und Neubau der A59-Brücke, sowie der Bahnbrücken am Bahnhof Hilden.

    Das würde in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen, zumal der Düsseldorf Hbf vom Bahnhof Hilden (Hilden S) mit der S6 in 13 Minuten zu erreichen ist oder über die Verbindung der Bahnhöfe Hilden S und Benrath S mit dem 784er in 23 Minuten erreichbar ist.

    Über eine Takt-Verstärkung des 784 (über den man in 22 Minuten von Benrath nach Haan kommt) kann man ja reden.

    Über eine weitere Verlängerung bis ins Zentrum von Haan (ca. 6,6 km) braucht man da gar nicht erst zu diskutieren.

  • Ich fahre auch lieber bei gutem Wetter und wenn Rad fahren so stressig ist wie in Düsseldorf, dann ist meine Motivation, bei schlechtem Wetter zu fahren, nicht besonders hoch. Wenn es nicht in Strömen regnet, sind aber auch kurze Strecke (1-2 km) bei schlechterem Wetter machbar.


    Allerdings bin ich für einige Jahre in Münster bei jedem Wetter Rad gefahren. Es ist kein Ding der Unmöglichkeit. :) Die Radfahrer wurden dort aber auch wie Könige behandelt und nicht hier wie lästige Idioten, die Autofahrer stören.


    Ja, es würde nur gehen, wenn man die Stadt Hilden per Tunnel durchquert, was sehr unwahrscheinlich ist. Brücken sind doch im eh alle marode ;)

    Vielleicht wäre ein Premiumbus eine Lösung, ähnlich wie der Metrobus, mit vernünftigen Wartehäuschen, verlässlicher Takt.. Mit der jetzigen Verbindung 784 gewinnt man keinen Blumenpott.


    Im Wahlprogramm der Düsseldorfer FDP gibt es ein paar Ideen (Keine Präferenz oder Werbung meinerseits, sondern zur Diskussion von einer Weiterentwicklung des ÖPNV in u um Dddorf).

    Wir wollen einen strukturierten Verkehrsdialog mit den benachbarten Gemeinden initiieren. Ziel muss es sein, die direkten Verbindungen in die Düsseldorfer Nachbargemeinden zu stärken. Ein Beispiel ist die bessere Anbindung der Stadt Hilden an den Nahverkehr in Düsseldorf. Wir sprechen uns außerdem für die Überprüfung einer Erweiterung der Linien U73 bis nach Erkrath, der U71 nach Hilden und der U83 nach Monheim aus. Wir fordern den Ausbau des Expressbahnkonzepts auf den Linien U70 und U76. Wir setzen uns auch dafür ein, dass die Verbindungen zwischen den Verkehrsverbünden VRR und VRS, insbesondere zwischen Düsseldorf und Köln, auch in den Abendstunden und am Wochenende verbessert werden. Düsseldorf und Köln bilden die wirtschaftlich stärksten Zentren in der Metropolregion Rheinland und bedürfen einer entsprechenden Infrastruktur.

    Wir sprechen uns für eine deutliche Taktverdichtung der Stadt- und Straßenbahnen zum Uni-Campus aus, und zwar mit der angedachten Verlängerung der Linie 706 nach Universität West und mit einer Verlängerung der Stadtbahnlinie um den Campus herum. Auch im Nachtverkehr wollen wir das Angebot um die Wohngebiete um den Uni-Campus herum deutlich ausweiten. Generell befürworten wir sowohl in der Woche als auch am Wochenende eine deutliche Erweiterung des Spät- und Nachtverkehrs des ÖPNV.

    Den Bau des östlichen Abschnitts der Linie 706 als U-Bahn mit Anbindung an einen Pendlerparkplatz nördlich des Nördlichen Zubringers wollen wir prüfen und vorantreiben.

    Wir haben uns mit der U81 für eine Anbindung des Flughafens an das Stadtbahnnetz eingesetzt. Um dem damit verbundenen erhöhten Verkehrsaufkommen auf der Stadtbahnstammstrecke Freiligrathplatz–Hauptbahnhof gerecht zu werden, ist der straßenbündige Bahnkörper zwischen Reeser Platz und Kennedydamm durch eine Untertunnelung zu ersetzen. So können Stadtbahnen mit vier Wagen eingesetzt, Taktfrequenzen erhöht und der ÖPNV dort auch von mobilitätseingeschränkten Personen genutzt werden.


    Wahlprogramm FDP

  • Kurz vor der Oberbürgermeisterwahl gelingt OB Geisel sein nächster "Coup" - er kann es wirklich nicht lassen ... Da wurde ganz frech mal eben die linke Spur der Oberbilker Allee stadteinwärts zwischen dem S-Bahnhof Oberbilk und dem Gangelplatz farbig abschraffiert - so dass die Straßenbahn dort freie Bahn bekommt. Die Schraffierungsarbeiten dürften (was ein Schild am Gangelplatz verdeutlicht) noch bis zur Kreuzung Kruppstraße weitergehen. Alles einspurig, weil alle 10 (!) Minuten dort EIN Straßenbähnchen durchfährt.


    Wie kann man eine solche Verkehrsader EINSPURIG machen? Es stehen ständig Lieferwagen auf der rechten Spur, so dass man ohnehin schon permament unter gefährlichen Manövern Slalom fahren - und nun dann also noch verbotswidrig agieren muss.


    Die Autofahrer hielten sich bereits heute überwiegend an die Einspurigkeit. Was die anderen 10% nicht davon abhielt, frech die komplette Strecke über die schraffierten Flächen zu rasen - um sich dann kurz vor der Kreuzung Kruppstr. in halsbrecherischen Manövern in ihre Abbiegespuren zu stürzen!

    Die Staus an der Kreuzung Kruppstraße werden massiv werden - denn die Leute, die geradeaus weiter in Richtung Innenstadt fahren möchten, dürfen sich dann wahrscheinlich entweder erst 3 Meter vor der Kreuzung zur Kruppstraße auf ihre Spur einordnen - oder die Rechtsabbiegerspur wird irgendwie gleichzeitig Geradeausspur.

    Geisel ist verkehrstechnisch ein unfassbarer Dilettant! Die Straßenbahn kam ja seit Coronazeiten eigentlich immer flüssig durch (ich nutze sie ja selber des öfteren!) - und es sieht nicht danach aus, dass in 1 oder 2 Wochen plötzlich wieder Unmengen von Autos fahren. Aktuell sind in Düsseldorf 34 % weniger Fahrzeuge unterwegs als vor Corona. Was also soll dann die Straßenbahnspur?

    Die Oberbilker Allee ist eine immens wichtige Verkehrsachse von Ost nach West - wie kann man daraus eine einspurige Straße machen? Man kriegt wirklich die Wut! Als nächstes legt Geisel wahrscheinlich noch die Axt an die Corneliusstraße ...

  • Vor allem ist das alles auch deshalb unfassbar, weil die Oberbilker Allee als einzige "Ausweichstrecke" übrig geblieben war, nachdem die Witzel- und Merowingerstraße bereits mit "Umweltspuren" dichtgemacht worden waren.

    Nun ist auch hier Einspurigkeit erreicht - und Düsseldorf verkommt zur Stauhaupstadt Nr. 1 - dank Geisel. Sämtliche Staus wären vermeidbar ... denn seit Coronazeiten fließt der Verkehr deutlich entspannter ...

  • Die Einspurigkeit auf der Oberbilker gibt es doch stadteinwärts bereits auf Höhe der Ringelweide. Also einen Engpass hätte man hier der reinen Logik nach nicht geschaffen.


    Und das Argument, zu Corona ist weniger auf den Straßen los, kann man doch als Begründung nehmen, dem MIV etwas Platz wegzunehmen.


    Ich verstehe die Aufregung nicht, wie beim Umbau S-Bhf Derendorf, erstmal machen, wenn es dadurch zu massiven Problemen kommt, diese Änderung lässt sich schnell wieder rückgängig machen. In Derendorf hat es sich bewährt. Und das Rechenexempel für Wartezeiten Straßenbahn u Autos können wir gerne aufmachen. Wenn 50 Menschen in der Straßenbahn 1 Minute ausgebremst werden, im Vergleich zu 10 Autos mit 1 Fahrer 2 Minuten, dann wäre dies in dieser Rechnung vorteilhaft, die Auto warten zu lassen. Für eine Beurteilung hier bräuchte man entsprechende Erhebungen.

  • Die Oberbilker Allee ist in Höhe Ringelsweide deutlich weniger befahren als im Kern von Oberbilk. Insofern kann es da auch normalerweise gar nicht zu Staus kommen.


    Wenn man allerdings vom S-Bahnhof Oberbilk westwärts in Richtung Innenstadt will, wird dort jede Autospur gebraucht. Vor allem deswegen, weil sich an der Kreuzung Kruppstraße der Verkehr schon zu normalen Zeiten gerne mal staut und die vielgenutzte Rechtsabbiegespur aus Platzgründen viel zu kurz ist. Es gibt im übrigen auch keine vernünftigen Ausweichstrecken. Wenn ich von Eller/Lierenfeld/Vennhausen zu mir nach Hause will, muss ich via Oberbilker Allee fahren. Auch von Wersten / Holthausen aus ist es die Strecke der Wahl, seit der vermaledeiten Umweltspur auf der Witzelstraße, wo sich der Verkehr fast den gesamten Tag staut.


    Die Straßenbahn 705 wird auf der Oberbilker Allee sehr selten durch den MIV behindert - aber auch das ist seit Corona Geschichte. Warum man also dort über mehrere hundert Meter eine eigene Straßenbahnspur braucht, erschließt sich mir nicht. Reine Schikane.


    Im übrigen: Durch die großzügige Abschraffierung verlieren die Autofahrer auf der Oberbilker Allee nicht etwa nur 1-2 Minuten, sondern locker 5 Minuten und mehr. Wer mag, kann das ab nächste Woche gerne testen ...

    PS: Ich nutze die Linie 705 selber seit Jahren - bin absolut kein fanatischer Autofahrer. Gerade weil ich die Strecke so gut kennen, macht eine eigene Spur für die Bahn dort keinen Sinn.

  • Die Einspurigkeit der Oberbilker Allee ist nicht bereits auf Höhe der Ringelsweide sondern erst, denn sie liegt ja dahinter!

    Um genauer zu sein, ab hinter der Hüttenstraße, also dann, wenn sich der Verkehr bereits verteilt hat, schließlich fließt der größte Teil vorher in die Kruppstraße und Hüttenstraße.

    Nach der Sperrung der Schienenbereiche für den MIV zwischen der Kölner Straße und der Kruppstraße verlagert sich ähnlich wie auf der Witzelstraße der Stau nach hinten, in dem Fall auf die Karl-Geusen-Straße, die durch die Umweltspuren sowieso schon stärker befahren wird.

    Zusätzlich entsteht da jetzt Stau zu Zeiten, die vorher störungsfrei waren, konnte ich diese Woche Mittags selbst schon erleben, als das erste Stück zwischen Kölner Straße und Stoffeler Straße schraffiert wurde (die rechte Fahrbahn wurde dabei nicht gestört, nur Zeitweise die Straßenbahn).


    Was ist das den für eine Logik, den eingeschränkten Verkehr zu Corona-Zeiten als Begründung für für MIV-Einschränkungen zu nehmen?!?

    Der Verkehr war vorher schon durch fehlende grüne Wellen und Umweltspuren stau trächtig, so das Corona jetzt teilweise eine Entlastung bringt (zudem sind ja auch noch Ferien!), was natürlich keinesfalls bedeutet, dass man jetzt einfach so den MIV (und damit natürlich auch den Lieferverkehr, Rettungsdienste, Pflegedienste, Handwerker usw.) weiter einschränken kann, zumal der Verkehr auch wieder stark ansteigen wird.


    "Erst mal machen" finde ich sehr fragwürdig (siehe den Pop-UP-Radweg) - nein erst mal denken und rechnen (und vor allem vorher Verkehrszählungen machen!) - vor allem jetzt bei der Oberbilker Allee, die ja schon mal eine Zeit so schraffiert wurde und das dann wieder rückgängig gemacht wurde....


    Zu dem Rechenbeispiel, 50 Menschen in der Straßenbahn ausgebremst sind 50 Minuten Zeitverlust, dagegen gerechnet 10 Autos mit 1 Person für 2 Minuten ausgebremst sind 20 Minuten Zeitverlust, hört sich erst mal gut an.

    Der erste Gedankenfehler dabei ist, dass die Straßenbahn nur alle 10 Minuten fährt und in der Zeit dann 10x10 Autos ausgebremst werden, dass wären dann schon 10x 20 Minuten = 200 Minuten, damit sind wir dann schon ein einem wirtschaftlich höheren Verlust von 150 Minuten!

    Zudem halte ich die Zahl von 10 ausgebremsten Autos für viel zu niedrig, dann dann müsste man davon ausgehen, dass dort pro Stunde max. 600 Autos fahren (denn alle werden ja ausgebremst!).

    Den Zeitverlust pro Kfz halte ich auch für zu niedrig angesetzt, meine Erfahrung von der Witzelstraße zeigt, dass man auf dem Stück vom Werstener Kreuz bis zur Uni/Abbiegerspur zur Moorenstraße zwischen 12 und 15 Minuten verliert (und locker 50% mehr Sprit braucht) - einen ähnlichen Zeitfaktor würde ich auch für die Oberbilker Allee ansetzten.

    Dazu kommen noch die ausgebremsten Autos auf der Karl-Geusen-Straße, die dadurch länger brauchen, um auf die Kölner Straße zu kommen.

  • ^^


    Deinen Beitrag kann ich weitestgehend nachvollziehen. Die Oberbilker splittet sich nach der Kreuzung Kruppstr. auf, die Hüttenstraße zweigt davon später ab. Von daher führt dies schon zu einem Bottleneck.


    Ok, ich habe mir das bei Google Maps angesehen, dass dort nach der eigentlichen Rushhour, also bis 9:30 diese Kreuzungen (Oberbilk S-Bhf) und O.bilker-Alle und Kruppstraße noch in hell- und dunkelrot getaucht sind, dies finde ich diskussionswürdig. Auch die Kölner Str und die Stoffeler Straße sehen verstopft aus.


    Wie kommt es dazu, dass die eigene Spur für die Bahn dort keinen Nutzen hat? Fließt der Verkehr sonst gut ab?

    Regelmäßige Bahnnutzermeinungen schätze ich.

  • @ Heidewitzka:

    Wenn die Oberbilker Allee bereits heute um 9.30 Uhr bei Google Maps stadteiwärts noch in rot eingefärbt war, dann hat Geisel erreicht, was er erreichen wollte: einen kompletten Zusammenbruch dieser Straße.


    Die Straßenbahn 705 in Richtung City war seit Corona eigentlich immer pünktlich (in Ri. Eller ist sie es ohnehin immer). Es gab tatsächlich kurze Zeiten, wo sie durch zu viele Autos ausgebremst wurde, aber das hielt sich in Grenzen. Außerdem: sie verkehrt ja nur alle 10 Minuten, abends sogar nur alle 20 Minuten. Dafür nun eigens eine Autospur zu vernichten, halte ich für irsinnig. Es sind pro Stunde im Höchstfall 5-6 Minuten, die diese Strecke überhaupt von einer Bahn befahren wird. Ansonsten liegt die Spur nun vollkommen brach, ohne jeglichen Nutzen.


    Die von manchen Autofahrern angedachte Ausweichroute via Stoffeler Straße, Kölner Straße und Ellerstraße kann man auch vergessen. Die ist eh schon lange dicht, da die Kölner Str. zw. S-Bahnhof Oberbilk und Oberbilker Markt zu Tode verkehrsberuhigt wurde und pausenlos von Lieferfahrzeugen blockiert wird. Kein Durchkommen, auch nicht für die Buslinie 732, die sich dort jedesmal den Wolf schleicht.


    Eine Hauptverkehrsachse wie die Oberbilker Allee um 50 % ihrer Kapazität zu berauben, grenzt schon an den Tatsbestand der Nötigung. Man sollte OB Geisel bei der Staatsanwaltschaft anzeigen.