Straßen, Schienen und Wege (allgemeine Diskussion)

  • Die Studie hat offensichtlich kein Peer Review erhalten. :)


    Der ist wirklich gut! :daumen:


    In einem Artikel werden diese externen Kosten auf 15 Cent pro km beziffert, zB aus Umweltschäden, Kosten für Unfälle etc. .


    Ok, kann man so rechnen, muss man aber nicht - z.B. Schäden durch Rauchen werden ja auch größtenteils von der Allgemeinheit bezahlt, denn da gehen keine Steuern an die Krankenkassen (wo sie komplett hin gehören!), sondern werden teilweise sogar zur Terrorbekämpfung genutzt.


    Arbeitsplätze sind wichtig, aber auch das Abholzen von Regenwald gibt Menschen Arbeit, überspitzt gesagt.


    Das stimmt, aber das ist wohl ein anderes Thema....


    Ich fände es gut, wenn auf städtischen Autobahnen wie A40 durch das Ruhrgebiet oder hier A46 eine Stadtmaut fällig werden würde. Nicht zu hoch, dass es einen nennenswerten Umfahreffekt gibt. Aber damit würde ich Lärmschutz bezahlen, die Palisadenzäune an der A46 (Radweg von Brücke Südpark Richtung Wersten) ersetzen. Oder die A40 einhausen.


    Damit könnte ich mich auch gut anfreunden - ich würde von dem Geld die Lücke zwischen den beiden A46-Tunneln am Südpark schließen (habe ich noch nie verstanden, warum man das so gemacht hat), am Unterbacher See und Elbsee Lärmschutzwände aufstellen (damit sie dem Namen Naherholungsgebiet bzw. Naturschutzgebiet auch gerecht werden) und am Südring die Münchner Straße vom Stoffeler Damm bis Südring in einen Tunnel legen (liegt schon tief genug, nur noch einen Deckel drauf) - ok, man wird ja noch träumen dürfen! ;)


    Luftverkehr könnte einen höheren Lärmmalus bekommen und Schiene einen kleineren Malus als Straßenverkehr.


    Vor allem sollte beim Flugverkehr endlich eine Kerosin-Steuer eingeführt werden!

  • Ja, das Prinzip der externen Kosten kann man auf viele Dinge anwenden. Ob das sinnvoll und fair ist, muss die Gesellschaft entscheiden, wie zB Einführung einer CO2-Steuer.


    Raucher ja, als Beispiel da habe ich zwei Aussagen gefunden, die eine besagt, dass höhere Kosten für Krankenkassen niedrigeren Renten gegenüberstehen und dass die Tabaksteuer schon hoch genug wäre (2. Link).
    Während die andere, die verursachungsgerechte Kosten bei 8-11€ für eine Schachtel sieht.


    https://www.dkfz.de/de/presse/…chens-auf-einen-Blick.php


    https://archiv.wirtschaftsdien…-rauchens-in-deutschland/


    Bedeutet, dass es für die tatsächliche Höhe einer Lärmabgabe zB keine eindeutige Größe gibt, sondern darüber müsste ein gesellschaftlicher Konsens gefunden werden.


    Wenn Tabaksteuern für Terrorbekämpfung genutzt werden, dann ist das Mauschelei der Politik, es sei denn, Terroristen rauchen ;)


    Ja, die Vorschläge würde ich alle glatt so mitunterschreiben, ein paar Euro noch für das Netz der Rheinbahn oder einen neuen Betriebshof auf dem neuen A46-Deckel :)


    Zu bekritteln wäre lediglich, dass Autobahnen dem Bund gehören und aus Bundesmitteln bezahlt werden. Die unendliche Geschichte um den Lärmschutz an der Fleher Brücke war wahrscheinlich kein Geld-Thema, aber da hat man sich die Verantwortung auch jahrzehntelang hin und her geschoben.

  • In der RP werden heute die Planungen für zwei neue Rheinbrücken angekündigt. Die eine stellt den zweiten Bauabschnitt der U81 dar, hätte ich auch in dem Thread posten können, und diese könnte bis 2025 gebaut sein. https://rp-online.de/nrw/staed…-duesseldorf_aid-38781235


    Die nächste Brücke, parallel zur Hammer S-Bahnbrücke hat mich überrascht. Die bessere Hafenanbindung scheint der treibende Faktor zu sein, aber die zusätzliche ÖPNV-Brücke ist nicht im aktuellen Naverkehrsplan enthalten, nicht mal perspektivisch für die nächsten 10-15 Jahre. Spricht in meinen Augen nicht für den NVP, dieser könnte auch durchaus Projekte enthalten, die im Horizont plus 10-20 Jahren entwickelt werden. Mir fehlt ein Konzept wie Zielnetz ÖPNV Düsseldorf in 2050, was man durchaus im NVP machen könnte.


    Aber freuen wir uns lieber an dem Fortschritt für U81 und den neuen Ideen bzw konkreteren Planungen für die neue Brücke in Hamm. Spekulieren können wir nun, ob man über die Strecke 707 oder die 706 künftig nach Neuss fahren wird.

  • In der Visualisierung in der RP ist eine Schrägseilbrücke direkt neben der Eisenbahnbrücke dargestellt.
    Hier sollte natürlich etwas zur Konstruktion der Hammer Brücke passendes realisiert werden.
    Eine Schrägseilbrücke macht da keinen Sinn.

  • Die Rheinbahn hat den Ersatz der B80 Fahrzeuge mit einer Bestellung von 109 Fahrzeugen verkündet, davon 91 für Düsseldorf und 18 für Duisburg.


    Link


    Laut Wikipedia Artikel Link hat die Rheinbahn 102 B80 Fahrzeuge, was sich mit den Angaben der Rheinbahn in der Zahlenübersicht deckt.


    Die DVG weist aktuell auch 18 B80 Fahrzeuge aus.


    Möchte man bei B80 in Düsseldorf schrumpfen oder einen Teil durch die ebenfalls neu bestellten HF6 ersetzen?


    Natürlich kann man über 42 optional bestellten Fahrzeuge diese Lücke mehr als ersetzen aber warum bestellt man im ersten Schritt dann nicht über 100 Fahrzeuge fest?

  • ^ Fragen über Fragen! :lach:


    Zuerst einmal - die Rheinbahn will die aktuell gefahrenen B80 durch neue Fahrzeuge ersetzen und diese gemeinsam mit der DVG ausschreiben.
    Es werden also noch gar keine Fahrzeuge gekauft, sondern erst einmal die europaweite Ausschreibung vorbereitet!
    Aktuell sind es bei der Rheinbahn 103 Fahrzeuge vom Tp B80:
    11 Stadtbahnen B80 Stahl (Nr. 4002 bis 4012)
    4 Stadtbahnen B80 mit Bistro-Abteil (Nr. 4101 bis 4104)
    88 Stadtbahnen B80 Alu (Nr. 4201 bis 4288)
    Dazu kommen noch 18 Stadtbahnen B80C der DVG (laut Geschäftsbericht 2017, aktuelle Zahlen sind nicht zu finden).
    Diese insgesamt 121 Fahrzeuge sollen durch die 109 neuen Fahrzeuge ersetzt werden - sind dann zwar 12 Fahrzeuge weniger, aber das dürfte unproblematisch sein, da jetzt sowieso immer ein Teil in der Werkstatt steht, geschrumpft wird also nix.
    Das man die weiteren 44 Fahrzeuge "nur" als Option ausschreibt, liegt einfach daran, dass es noch gar keine politischen Beschlüsse für die Fahrplanerweiterungen gibt.
    Die HF6 ersetzen die GT8SU und werden auf den Strecken der U75/77/78 fahren, der B80-Ersatz auf den restlichen Linien.
    Die HF6 (59 bestellte Fahrzeuge) könnten natürlich später auch auf der U79-Linie fahren (ist aber nicht geplant!), deshalb gab es auch die Testfahrt (mit dem Rempler an der Bahnsteigkante) - aber erst nach Ende 2021, wenn dort die Zugsicherung erneuert wurde.

  • Danke für die umfangreiche Antwort.


    Es stehen als 11/12 B80s in Düsseldorf dauerhaft in der Werkstatt, oder sind im laufenden Betrieb nicht in Gebrauch, also über 10%. Das ist ja eklatant. Diese Fahrzeuge wurden dann deutlich über eine wirtschaftliche Nutzungsdauer gefahren, dass würde kein Fuhrparkmanager oder Airline so machen.

  • ^Eine gute Nachricht. Nun bitte noch einen Hochpunkt an die Bach-/Ecke Elisabethstr. Düsseldorf würde sich ein "spürbares" Stück weiterentwickeln.

  • Fahrradständer - Immermannstraße Höhe Haus Nr. 7-13

    Hier mal wieder ein Beispiel zum sinn freien Aufstellen der noch mehr sinn freieren Fahrradständer mit der Auto-Silhouette, in die normale Fahrräder gar nicht rein passen - das Leihrad, das da neben stand, habe ich zur Veranschaulichung rein gestellt.
    Man sieht, das Fahrräder mit größeren Reifen (28er) dann zum Teil auf dem Bürgersteig stehen würden.
    Auch hier wurde wieder ein Parkplatz zweckentfremdet (und somit wieder am Gegeneinander der Verkehrsteilnehmer gearbeitet), obwohl weder die Fahrradständer direkt daneben, noch dieser genutzt werden und zudem auch genug freie Fläche auf dem Bürgersteig vorhanden wäre:







    Bilder von mir / 20.06.2019 - hier mehr Bilder dazu

  • ^Über Sinn und Zweck dieser Fahrradständer kann man gerne streiten, aber die Ständer in Autoform wurden beschafft und auch wenn die nicht gefällig aussehen, gibt optisch m.E. schlimmeres. Einen Parkplatz wird man dort entbehren können und falls es sich gar nicht bewährt, kommt das Ständer-Auto wieder weg.


    Die Tatsache, dass keine 28er-Räder hineinpassen, ist natürlich echt unpraktisch und könnte vielleicht dadurch behoben werden, dass man den Radständer noch etwas in Richtung Straße schiebt. Die Immermannstr. sieht aber auch per se nicht gerade belebt aus, war das an einem Sonntag?


    Und meiner Erinnerung nach endet der Radweg auf der Immermannstr. an der Kreuzung Oststraße. Mich überrascht zur Zeit, dass neue Radwege und Umweltspuren doch zu einem sichtbaren Mehr an Radfahrern führen, diese auch relativ schnell angenommen werden. Deswegen könnten die Ständer etwas beliebter werden, wenn es einen durchgehenden Radweg auf der Immermannstr. und ggf. Oststr gibt.


    Nichtsdestotrotz bevorzuge ich eher eine Übervorsorgung mit Radständern, als wenn die Räder kreuz und quer stünden. Bevor die Stadtverwaltung auf die Idee kommt, mehr Parkplätze wie am Corneliusplatz einzurichten und damit die Aufenthalts- und Luftqualität dort wegen Parksuchverkehr mindert und mehr Autos in die Innenstadt zieht, können besser ein paar mehr Radständer aufgestellt werden, als jetzt notwendig.

  • Kö-Radweg

    RP berichtet darüber, dass es nach jahrelanger Diskussion doch einen Radweg auf der Geschäfteseite geben könnte. Artikel


    Die IG Kö schlägt vor, dass der jetzige Streifen an den Geschäften, der hauptsächlich aus Taxistreifen und Parkverbot zum Be- und Entladen besteht, würde dann zum Radweg werden.


    Wenn man sich den geteilten Fuß/Radweg an der Kö ansieht, der für die Menge der Radfahrer nicht geeignet ist und auch ständig zu Konflikten zwischen vorrangigen Fußgängern und Radfahrern führt, ist es nun wirklich an der Zeit, dass man die Verkehrsführung trennt.


    Auch sprechen die Nutzungszahlen Link dafür, dass der auf Platz 4 liegende Kö-Radweg wie zB Mannesmann-Ufer eine eigene Spur erhält.

  • Ich sehe es ähnlich wie Heidewitzka. Die Stadt hat was den Individualverkehr in der Vergangenheit zu stark auf den Autoverkehr gesetzt und dieser Trend wurde mit dem Bau des Rheinufertunnels umgekehrt hin zu einer Innenstadt für den Fußgänger. Hierzu passt auch die Untertunnelung des Kö-Bogens! Nur Konsequent finde ich, dass die Geschäftsseite der KÖ als Lückenschluss im östlichen Innenstadtbereich mit einem Radweg ausgestattet wird. Das Design der Radständer in ihrer auffälligen, fast provozierenden Form gefällt mir allerdings auch nicht, der nunmehr eingeschlagene Weg (vgl. auch Umbau Mühlenstraße) umso mehr.

  • Ich halte den eingeschlagenen Weg auch für richtig und alternativlos. Bei konsequenter Weiterführung werden in 10 Jahren selbst Hardcore-Autofahrer feststellen, was für einem Wahnsinn sie tagtäglich ausgesetzt waren.

  • Stadt Düsseldorf veröffentlich, dass bald auch Fahrgemeinschaften auf den Umweltspuren fahren dürfen.


    Link


    Meiner Meinung nach droht damit die Umweltspur immer mehr zum bürokratischen Monster zu werden und wird damit für Radfahrer nicht attraktiver. Man könnte ja noch Flixbusse, LKWs mit Erdgasantrieb und sonst was drüber jagen und noch diverse weitere Schilder aufhängen.


    Was sich auf der Corneliusstraße ganz gut beobachten lässt ist, dass man durch Änderung der Ampelschaltung im wesentlichen auf die besser belüftete Witzelstraße verlagert hat. Und auf den bisherigen Umweltspuren hat sich der Verkehr in Teilen vermutlich verlagert, wie man der BV8-Vorlage entnehmen kann https://www.duesseldorf.de/index.php?id=700021192&L=1


    Das ist rumdoktern am Problem, aber Ursachen werden damit nicht gelöst. Aber Alternativen zum Autoverkehr zu stärken, hat man bis auf ein paar auf den Asphalt aufgepinselte Radwege nicht gemacht. Die Rheinbahn pfeift im Betrieb aus dem letzten Loch und der Sparkurs zur Lasten der Rheinbahn im Bezug auf Fahrzeuge ist mittlerweile jedem gegenwärtig.

  • Etwas Gedankenfutter für Radprojekte in Düsseldorf:
    https://www.zeit.de/mobilitaet…chitektur/komplettansicht


    Das Parkhaus für Fahrräder in Utrecht ist beeindruckend. Wenn man das mit dem in Düsseldorf vergleicht... Erreichbarkeit im Norden mit Umweg um den Bahnhof herum und von Süden her nur schiebend über den Bertha-von-Suttner-Platz zu erreichen. Düster und versteckt taugt es nur dafür, eine Checkliste abzuhaken, dass die fahrradunfreundliche Stadt Düsseldorf auch ein Radparkhaus hat. Die Fahrradschlange aus Kopenhagen könnte ich mir auch gut für Düsseldorf vorstellen, aber bisher steckt man planerische Energie hier eher in Straßen wie den Überflieger, Plockstraße.

  • ^ Tut mir leid, dieser Fahrradwahn wird langsam absurd! :nono:
    Passend dazu Neues aus Absurdistan:
    In der Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am Mittwoch, den 28.08.2019 soll laut CDU-Ratsherr Christian Rütz eine politische Vorlage eingebracht werden (laut Presse hat er diese am Samstag auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht - finde ich leider nicht - hält die Stadt es nicht für nötig, seine Büger frühzeitig in Diskussionen einzubinden?), die kurzfristig noch mehr Umweltspuren bringen soll.
    Berichte in:
    RP-Online - "Düsseldorf bekommt Umweltspur von A46 bis in die Stadt"
    Express - "Verkehrsrevolution in Düsseldorf Mit mehr Umweltspuren Autos verdrängen"
    WZ - "Neue Umweltspur macht Hauptverkehrsachse zum Engpass"


    Die neue Umweltspur soll von der Werstener Straße am Südpark quer durch die Innenstadt bis zum Nordstern verlaufen.
    Über die Pläne für die ersten Teilabschnitte soll die Politik soll in einer Sondersitzung am 28. August zustimmen.


    Ab der Ausfahrt Universität der A46 stadteinwärts bis zum Anfang der Corneliusstraße (also auf der Werstener Straße, Witzelstraße, Mecumstraße und Erasmusstraße) soll eine Fahrspur für den Normalverkehr entfallen und zur Umweltspur werden (wie bei den bisher entstandenen für Linienbusse, Radfahrer, E-Autos sowie Autos mit drei oder mehr Insassen).
    Später soll sie dann von der Corneliusstraße bis zur Berliner Allee verlängert werden.
    Die Umweltspur soll dazu führen, dass weniger Autos pro Stunde über die Achse durchkommen - man geht davon aus, dass die neue Umweltspur zu mehr Staus im Berufsverkehr führen wird und eine Vergrößerung des Rückstaus zu der A46-Ausfahrt oder sogar bis auf die Autobahn zu erwarten ist.
    Man rechnet auch damit, dass viele Autofahrer sich eine andere Route suchen werden und dort der Verkehr zunehmen wird.
    Laut Express hat Verwaltung ausgerechnet, dass mit den Umweltspuren die täglich Verkehrsmenge auf der Corneliusstraße um 10 % von 40.000 auf 36.000 Fahrzeuge reduziert werden kann.


    ^ Glaubt die Stadt allen ernstes, damit auch nur einem Pendler das Auto madig machen zu können - wohl kaum, angesichts vernünftiger Alternativen!
    Wann baut man denn endlich vernüftige Umstiegemöglichkeiten (vorher!) mit Park&Ride-Parkplätzen an ÖPNV-Achsen und stattet den mit vernünftigen Taktungen aus, anstatt das Pferd von hinten aufzuzäumen?


    Wenn die 36.000 Fahrzeuge auf der Corneliusstraße (und auf Erasmusstraße / Mecumstraße) durch den künstliche Stau länger für die Strecke brauchen als die bisherigen 40.000 Fahrzeuge, erzeugen die dann weniger Abgase und Umweltemissionen?


    Es kann doch nicht sein, dass man bewusst andere Straße dadurch mehr belastet?


    Was sagt denn Straßen NRW dazu, dass die Stadt den Stau bewusst auf die A46 schieben will?
    Ist es nicht fahrlässig oder sogar sträflich, dadurch dort das Unfallrisiko zu erhöhen?


    Weiterhin soll auf der nördlichen Stadtzufahrt das erstes Stück der langen Umweltspur aus dieser Richtung entstehen - auf der Fischerstraße vom Kennedydamm bis zur Maximilan-Weyhe-Allee bis vor die Einfahrt zum Kö-Bogen-Tunnel.


    ^ Habe ich etwas verpasst? Wofür hat man dann dort erst vor kurzem Fahrradwege auf der Fahrbahn markiert?!?

  • Die geplante Einführung einer weiteren Umweltspur zwischen dem Werstener Kreuz und dem Nordstern über Witzelstraße, Corneliusstraße, Kaiser-/Fischerstr. und Berliner Allee ist der Gipfel verkehrspolitischen Wahnsinns. Das sage ich als jahrelanger Nicht-Autofahrer (trotz Führerschein) und überwiegender Bus- und Bahnnutzer.


    Man kann Straßen, die ursprünglich 3 Spuren hatten, evtl. um eine Spur kleiner machen - zugunsten der Umweltspur. Eine Straße wie die Corneliusstraße, die nur zwei (dazu noch ziemlich schmale) Spuren hat, auf eine Spur zu verengen, ist quartalsirre. Die Stadt hat jahrzehntelang auf Autos gesetzt - was sicher nicht gut und richtig war. Aber wenn man Autos aus der Stadt heraushaben möchte, dann muss man ALS ERSTES das ÖPNV-Angebot nachhaltig verbessern, ehe man über Zwangsmaßnahmen nachdenkt.


    Was bitte sollen die Bewohner aus Hilden, Solingen, Haan oder Erkrath denn tun? Es gibt dort in vielen Vierteln eben nicht die S-Bahn als Alternative. Die fährt zudem chronisch unzuverlässig (ich denke nur an den ständigen Ausfälle der S 68 zw. W-Vohwinkel und D Hbf und an die langen Laufwege der S 1 bis Solingen, die ebenfalls zu erheblichen Verspätungen führen). Ein Mensch aus Haan oder Erkrath, der die Buslinien SB 50 oder 780 nutzt, steht ja auf der A 46 die meiste Zeit im Stau, bevor er überhaupt die neue Umweltspur in Bilk erreicht. Im übrigen verkehren beide Buslinien viel zu selten, um Autofahrer zum Umstieg zu bewegen. Aktuell in den Ferien etwa verkehrt der SB 50 nur alle 30-60 Minuten. Der letzte Bus dieser Linie verlässt die Düsseldorfer Innenstadt bereits um 23.20 Uhr (außer Fr und Sa). In Gegenrichtung aus Haan muss man bereits gegen 23.00 Uhr den letzten Bus nehmen, um nach D zurückzukommen. Das sind Abfahrtszeiten wie in der Provinz.


    Wer soll angesichts solcher Taktungen ernsthaft auf seinen Pkw verzichten? Außerdem: wollte man nicht erst vor kurzem noch den P&R-Parkplatz am Südpark gebührenpflichtig machen? Das wäre dann der Gipfel des Schwachsinns.

  • Tut mir leid, dieser Fahrradwahn wird langsam absurd! :nono:


    Im Gegensatz zu dt. Städten haben nl. Städte das Auto-Problem nicht, weil man sich dort bereits ab den 70er Jahren zur Förderung von Alternativen zum Auto durchgerungen hatte und im Gegenzug mit Radwegen, P+R, ÖPNV, hohe Parkgebühren und hohe Strafen für Falschparken Anreize gesetzt hat, mit dem Auto nicht in die Innenstadt zu fahren. Einen Wahn erkenne ich darin nicht, aber ich vermute, dass die berechtigte Wut über Umweltspuren diese Aussage etwas beeinflußt hat.


    Die nl. Art von Städteplanung ist wirksamer und langfristiger angelegt, als Umweltspuren, die auf die Vermeidung von Fahrverboten ausgelegt sind (aber sonst ein Sammelsurium von unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern auf eine Spur packt.) Wenn Umweltspuren einen Nutzen haben sollten, warum ist keine andere Stadt im größeren Umfang darauf gekommen, dass diese den Auto-Verkehr wirksam verringern.


    Dem folgenden Aussagen von DUS-Fan kann ich nur beipflichten. Es gibt nicht mal einen mittel- oder langfristen Plan, wie man Autofahrten auf Schiene und/oder P+R verlagern möchte.


    Wie die Verwaltung bereits ausgerechnet hat, werden 10% Verringerung nicht reichen. Wenn 10% das Ziel ist, wird man damit die NO2-Überschreitung nicht einhalten können.


    Stadtpolitisch ein Desaster, dass Automengen dorthin verschoben werden, wo nicht gemessen wird.


    Zu den Anmerkungen von Vulcanus: Ja, die S-Bahnen sollten eine größere Rolle spielen in der Lösung des Verkehrsproblems. Die Buslinien 780,782 und 785 sind so ein Beispiel. Warum füttert man nicht die S-Bahnen, die in einem dichteren Takt fahren mit zuverlässigen Bussen. Warum gibt es für 780,2,5 keinen direkten Umstieg in Bahnen (ohne Straßen zu überqueren), die Busse verlaufen parallel zur U71, U73 und U83, könnte man im Südpark enden lassen, oder man sollte zumindest darüber nachdenken, warum ein Parallelbetrieb sinnvoll ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Heidewitzka () aus folgendem Grund: Ergänzung zu Post von Vulcanus


  • Stadtpolitisch ein Desaster, dass Automengen dorthin verschoben werden, wo nicht gemessen wird.


    Bei der Aktion geht es nur darum!


    Auf Grund der Angst vor einem Dieselfahrverbot hofft man, mit der künstlichen Erzeugung von Staus, die Autofahrer umzulenken.
    Bei einem Stau auf der Corneliusstraße steigen die Emissionen allerdings an.


    Mit dem Fahrrad werde ich grundsätzlich keine der Hauptverkehrsachsen nutzen, da ich so zu viele Schadstoffe einatmen müsste. Es gibt geeignete Parallelrouten.


    Eine Politik einer Verkehrswende sieht anders aus!


    Vielleicht lassen ja auch einige ihr Auto stehen und shoppen gleich im Internet;
    dann verstopfen ja nur noch die ganzen dieselgetriebenen Kurierfahrzeuge die Straßen. 😀