Das käme wohl der Autoindustrie entgegen, die nach jedem Vorwand sucht, noch so eine Förderung zu bekommen.
Natürlich würde das auch der Autoindustrie (nicht nur der Deutschen!) entgegen kommen, warum auch nicht?
Das ist ein Nebeneffekt sauberer Luft, mit dem ich gut leben kann!
Ebenso mit der damit verbundenen Sicherung/Ausbau von Arbeitsplätzen, Steuereinnahmen und sinkendem Spritverbrauch.
Zudem sollte auch mehr Augenmerk auf die anderen Rußschleudern gelenkt werden, wie Dieselloks, die auch mitten durch die Stadt fahren (auch quer über das südliche Ende der Corneliusstraße) und auch den Schifffahrtsverkehr auf dem Rhein.
Der RP-Artikel erwähnt am Ende die steuerlichen Vergünstigungen, die die EU-Kommission vorgeschlagen haben sollte (ich wusste nicht, dass diese zum Gegenfinanzieren so viel Geld übrig hat -
Dass die EU diese Maßnahmen nicht bezahlen würde, sondern die jeweiligen Länder, dürfte eigentlich jedem klar sein....
So kommt erneut das alte Thema der stufenweiser Abkehr vom Autoverkehr, die nicht nur das Abgase-Problem, sondern auch das Stauproblem lösen würde (was weder Euro 6 noch E-Autos können). Im Aktionismus zu verfallen hilft da wenig, man muss an der Siedlungsstruktur arbeiten (regional), den ÖV ausbauen usw.
Grundsätzlich steigt der Kfz-Verkehr und auch die Anzahl der Kfz trotz der Landflucht weiter an, selbst Düsseldorf macht da keine Ausnahme (siehe ab 550).
Den ÖPNV zu verbessern, ist vollkommen richtig, aber "an der Siedlungsstruktur zu arbeiten", wie du es so schön schreibst, hat für mich schon einen Touch von Diktatur - es kann nicht sein, dass den Menschen vorgeschrieben wird, wo sie zu leben haben.
Ein anderer Weg kann z.B. die Verlagerung der Arbeitsplätze raus aus den Großstädten sein, um die Verkehrssituation zu entzerren.
^^^Naja in den 90ern ist durch die Fahrverbote wg Ozon-Alarm auch nicht die Welt untergegangen, ein Fahrverbot wäre an Tagen mit hoher Stickstoffdioxid-Belastung (Kein Regen und wenig Wind an mehreren Tagen) für die gesamte Stadt denkbar und müsste durch den Bund beschlossen werden, bzw. könnte man nur Routen erlauben, auf denen eine gute Durchlüftung wie die Achse um den Rheinufertunnel, gegeben ist.
Grundsätzlich kann ich mir nicht vorstellen, dass der Bund sich kurzfristig mit diesem Problem beschäftigt, dafür hat er zu viele Baustellen und es gibt zu viel Lobbyarbeit, zudem halte ich das Thema vor den nächsten Bundestagswahlen für Selbstmord.
Das Ozon-Fahrverbot kann man aber nicht dem Stickstoffdioxid-Problem vergleichen.
Beim Ozon-Alarm betraf es zudem nicht einzelne Straßen, sondern ganze Gebiete, deshalb gab es auch Tempolimits auf Autobahnen (90 km/h) und Landstraßen (80 km/h).
Zudem wurden damals nur Fahrzeuge ohne Kat (oder orange Plakette) mit Fahrverboten belegt und dazu gab es noch viele Ausnahmen, wie z.B. für Taxen, Urlauber auf der Durchfahrt.
Im Grunde genommen war das ganze nur eine Propaganda-Nummer Rot/Grüner Landesregierungen, die praktisch auf den Verkehr kaum Auswiirkungen hatte und die Wirksamkeit des Fahrverbotes wurde von Experten bestritten.
Heute haben (wenn ich mich nicht irre) alle Dieselfahrzeuge mit Rußpartikelfilter eine grüne Plakette und die ohne nur eine gelbe, rote oder gar keiner Plakette.
In Düsseldorf dürfen ja sowieso nur Fahrzeuge mit grüner Plakette rein, da es keine Unterschiede zwischen Diesel- und Benziner-Plaketten gibt, wie soll man da die bösen Fahrzeuge aussortieren bzw. wer soll das überhaupt kontrollieren?
Was ist denn mit den Fahrzeugen, die sich nur innerhalb der Umweltzonen bewegen (ich fahre auch selten aus dieser heraus) oder z.B. Taxen, die eigentlich immer Diesel sind?
Man könnte ja für alle Euro 6 Fahrzeuge neue (blaue?) Plaketten einführen, was auch den Fahrzeugwechseldruck erhöhen würde, aber wiederum die sozial Schwächeren benachteilgen würde.
Fahrverbote für eine Straße halte ich allerdings auch für ein Rezept für einen Verkehrskollaps, allerdings würde der Platz ggf. von Benzinern eingenommen, die Straßenkapazität an anderen Stellen frei machen. In Paris z.B. wird ein innerstädtisches Verbot für Diesel-Autos diskutiert.
Vorausgesetzt, ein Gesetz auf Bundesebene würde ein innerstädtisches Diesel-Kfz-Verbot - mit 1000 Ausnahmen z.B. für ÖPVN, Taxen, Behindertenfahrdienste, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Lkw und Ausnahmen für bestimmte Pkw/Fahrer (nicht zu vergessen die Dieselloks und Schiffe!) - ermöglichen (was nicht vom Bundesverfassungsgericht wieder gekippt wird), ist es ein Irrtum, zu glauben, dass sich dadurch Verkehrstechnisch etwas ändern wird, dafür ist der Mensch zu anpassungsfähig, spätestens nach einem Jahr ist dann halt die entsprechende Anzahl an Benzinern auf der Straße unterwegs.
Ob grundsätzlich eine extreme Verringerung von Diesel-Fahrzeugen oder realistischer, ein Wandel von Diesel in Benziner überhaupt sinnvoll ist, bezweifele ich, da dadurch der Gesamtspritverbrauch starkt ansteigen würde.
Die Euro6-Prämie wäre wirksam, aber arg teuer und nicht zielgerichtet, da auch Menschen auf dem Land in den Genuss kämen, dass nur auf die Städte zu beschränken wäre schwer zu vermitteln und Euro6 wird ja bereits durch niedrigere Steuern gefördert.
Der Gesetzgeber kann natürlich Förderungen für Fahrzeuge nicht an den Wohnort koppeln (das BVG hätte das wegen dem Gleichheitsgrundsatz schnell gekippt).
Dein Einwand, dass, wenn Menschen auf dem Land auch die Förderung bekämen, dies nicht zielgerichtet wäre, ist unlogisch, da die Hauptbelastung der Städte doch der ein- und ausfahrende Verkehr von gerade dieser Bevölkerungsgruppe ist.
Die steuerlichen Vergünstigungen, die angerissen werden, könnten auch durch den Wegfall des Steuerprivilegs auf Diesel Wirkung entfalten, wäre aber auch nur mittel- bis langfristig wirksam
Selbst bei gleichem Spritpreis von Diesel und Benzin, dürfte das wirklich nur langfrsitig Auswirkungen haben, dafür überwiegen die Vorteile von Dieselmotoren, wie Verbrauch und Langlebigkeit, gerade für Vielfahrer.
Das Problem der Warenverteuerung/Inflationsrate gibt es auch noch, da ja z.B. fast alle Lieferfahrzeuge, Landmaschinen u.ä. mit Diesel betrieben werden....