Straßen, Schienen und Wege (allgemeine Diskussion)

  • Ich würde dann gleich den Schritt weiter gehen und schon durch die Steinstraße fahren lassen. So hätte man schon an der Johanneskirche mehr Freiheiten. Die Steinstraße bietet den nötigen Raum.


    Das behebt allerdings ein grundlegendes Problem nicht: Die Oststraße ist schmal und von Individualverkehr bereits stark belastet. Straßenbahnen können dort fahren – jedoch nur unter widrigsten Bedingungen: Kein eigener Verkehrsraum, keine adäquaten Haltestellen mit Verkehrsinseln. Wenn man tatsächlich die 701, 715 und eventuell die 706 (+707) dort fahren lässt, dann macht man ein armes Äderchen zur Hauptschlagader des ÖPNV. Ich habe da große Bauchschmerzen.


    Ich finde den Leidensdruck auch nicht so groß. Straßenbahnen sind schön und typisch für Düsseldorf. Warum sollen sie nicht den Hofgarten durchqueren? Gestalterisch finden sich da Lösungen, die von der Zäsur der Hofgartenstraße weit, weit entfernt sind. Die Bahnen fahren außerdem nicht im Sekundentakt.


    RP-print hatte heute einen interessanten neuen Planungsvorschlag von Edmund Spohr. Demnach sollte die 708 auf der Linie der 706 und ab Marienhospital der 707(!) zum Hbf fahren, wenn die 706 durch den Tunnel der Wehrhahnlinie fährt (#217, 218). Das lässt sich hören.

  • TIFOSI: Genau so war es gemeint. Und danke für die warmen Worte, lese schon seit zwei Jahren begeistert mit.


    Echnaton: Natürlich auch denkbar, aber oberirdisch die Stammstrecke I zu verfolgen erschien mir nicht als attraktivste Variante.
    Als direkte Alternative dazu wäre auch die Fahrt auf dem neuen Tunnel bis zur Jacobistraße vorstellbar ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Hendor ()

  • Ich wäre dringlichst für die Integration der Bahn in den Tunnel - gibt es irgendwo verlässliche Zahlen, was die Mehrkosten anginge? Die Bahn sollte da auch nur hindurchfahren. Das Argument, ein unterirdischer Bahnhof an der Stelle wäre dann nötig, kann ich nicht nachvollziehen; denke ohnehin, die Abstände Kaiserstraße und Berliner Allee als Stationen wären hinnehmbar.


    Auch wenn ich die Zahlen nicht kenne, bei der Einmaligkeit und Dimension des Projektes sollte über die längere Tunnelröhre bis in die Kaiserstraße bzw. bis hinter die Kirche auf die Berliner Allee sowie die Verlegung der Gleise in die Tunnel nachgedacht werden!


    Dem Argument "Man könnte ja später ..." setze ich entgegen: "Nichts hält länger als ein Provisorium!".

  • Ich finde, die Bemühungen des AGD ja ganz ok, auch ich möchte nach Möglichkeit keine oberirdische Strecke mehr durch den Hofgarten haben, aber einfach munterlustig, je nach Gegenwind die Strecken umzuwerfen, zeugt nicht gerade von durchdachter Planung!
    Vor allem, wenn man den Hauptkritikpunkt, die Bahn durch die Oststraße zu führen, damit zu entschärfen versucht, nur noch eine Linie hindurch fahren zu lassen. Wo ist denn da bitteschön die Logik!?! :Nieder:
    Ob jetzt eine Linie im Stau steht, oder mehrere, ändert nicht viel, zudem die Kosten-Nutzen-Rechnung dadurch immer schlechter wird.
    Zumal weitere Kosten für die Gleise auf der Adlerstraße entstehen würden.
    @ Altstadtjong:
    Ein Tunnel ohne Haltepunkt mit der jetziger Ausstiegsmöglichkeit am Jan-Wellem-Platz bzw. unter dem Tausendfüssler würde zwar die Kosten senken, aber macht doch die Linie wieder unatraktiv.
    Gerade da wollen doch die Fahrgäste aussteigen oder umsteigen.


    Was mich aber sehr interssieren würde, ist die Planung der Rheinbahn, aus der Richtung hört man zu dem ganzen durcheinander überhaupt nichts!
    Wäre schön, wenn die Streckenverläufe der einzelnen Linien mal offengelegt werden.
    Man plant zwar die U71, U72 und U73, aber welchen Linien wegfallen oder wie sie umverlegt werden sollen, finde ich nirgendwo.

  • Altstadtjong:
    Nein, davon halte ich nichts aus mehreren Gründen:
    Erstens wäre es vermutlich schwer zum heutigen Zeitpunkt noch groß umzuplanen. Zweitens wäre es fatal, wenn es keine direkte Umsteigebeziehung zur U-Bahn gäbe. Drittens würde das Mehrkosten und noch mehr beziehungsweise breitere Tunneleinfahrten bedeuten.


    Mich stört die Straßenbahn an dieser Stelle nicht. Dort ist doch genug Platz.
    Ich will auch, dass die Straßenbahn weiter in der Innenstadt präsent ist, denn Straßenbahnen gehören einfach dazu in europäischen Großstädten. Und sie sind - wenn sie gut geplant und ausgeführt sind mit eigener Trasse - ein modernes, leistungsfähiges Nahverkehrsmittel.

  • Vielleicht sollten auch die Fußgänger (vor allem die mit Hunden) und die Radfahrer sowieso ebenso durch den Tunnel oder außerhalb des Hofgartens geführt werden. :lach:


    Weshalb sollte die Straßenbahn eigentlich auf der aktuell geplanten Trasse jemanden stören?
    Der Individualverkehr wird in die beiden Tunnel gepackt, und die Straßenbahn kann doch weiterhin dort fahren - ich sehe das Problem nicht.

  • Noch gibt es keine richtige Visualisierung der Trasse. Aber bei all den Straßenbahnunfällen der letzten Zeit unterstelle ich einem gewissen Prozentsatz der Bevölkerung, dass er nicht über die Gleise kommt, ohne sich zu verletzen. Und wenn die Gleise links und rechts von weiten Rasenflächen eingefasst sind, erhöht sich das Unvermögen bei Kindern resp. Unvernunft bei Jugendlichen und Älteren, sich in Bahnliniennähe zu bewegen. Beim Bolker Stern fährt zwar eine Bahn mitten durch die Fußgängerbereich, aber da fordert das gesamte Umfeld zur Vorsicht auf. In einem Park eine herannahende Bahn zu übersehen ist wahrscheinlicher.

  • Es gibt diverse Möglichkeiten, die Gleistrasse deutlich hervorzuheben; z.B. können zwischen den Übergängen flache Gehölze und Hecken begleitend zur den Gleisen auf dezente Art die Sicherheit erhöhen. Die Gleise einfach mitten durch eine zusammenhängende und offene Rasenfläche zu verlegen, wäre allerdings etwas dumm.
    An Querungen sind neben den Signalen auch deutlich wahrnehmbare Elemente im Bodenbelag, also taktile Streifen und ein hell-dunkel Kontrast üblich.


    Im Allgemeinen gilt aber in einer öffentlichen Grünanlage auch die Aufsichtspflicht und die Eigenverantwortung der Besucher; die Teiche etc. sind ja auch nicht eingezäunt.


    Wenn zudem die Straßenbahnen in diesem Bereich mit einem gemäßigten Tempo fahren, dürfte es hier eigentlich keine Sicherheitsbedenken geben. Auch mit verminderter Geschwindigkeit kommen die Straßenbahnen auf dieser Strecke insgesamt zügiger voran, als über die Oststraße etc.

  • ^ äh, natürlich sind die Teiche und die Düssel von einem Zahn eingefasst.

    Einmal editiert, zuletzt von nospam () aus folgendem Grund: Typo

  • Es gibt diverse Möglichkeiten, die Gleistrasse deutlich hervorzuheben; z.B. können zwischen den Übergängen flache Gehölze und Hecken begleitend zur den Gleisen auf dezente Art die Sicherheit erhöhen. Die Gleise einfach mitten durch eine zusammenhängende und offene Rasenfläche zu verlegen, wäre allerdings etwas dumm.


    Ob die flachen Gehölze oder Hecken in der Kalkulation mit drin sind? ;)

  • Städtische Verkehrsprognose

    Die RP berichtete über die neue städtische Verkehrsprognose, nach der die Anzahl der täglich in der Stadt fahrenden Autos von 870.000 auf knapp eine Million im Jahr 2020 steigen sollte. Die Anzahl der Autos in der Innenstadt soll in dieser Zeit von 580.000 auf 560.000 sinken - vor allem durch die Verlagerung vieler Büros aus der City in die nördlichen und westlichen Vororte. Unter anderen sollten in der Airport-City bis 2016 alle Büroflächen - insgesamt 230.000 Qm - vermietet sein. Außerdem wurden der Vodafone-Campus in Heerdt, der Fishman-Tower in Mörsenbroich und die Theodorstraße in Rath erwähnt. Gewisse Entlastung wird mit der 2014 fertiggestellten Wehrhahnlinie und der damit verbundenen Verlagerung der Pendlerströme auf den ÖPNV erwartet.


    Ich finde, die Stadtplanung sollte eine stärkere Verlagerung anstreben, damit die Anzahl der in der Stadt fahrenden Autos zumindest nicht mehr steigt.

  • Toll sind so aussagen das mit Fertigstellung der Wehrhahnlinie mehr Leute diese Linie benutzen werden.


    Man verschlechtert derzeit bewusst diese Linie und stellt das später als Vergessung da, wobei man so viel schnell nicht wirklich ist.


    Und das mehr Leute vom Auto deshalb umsteigen ist noch nicht gesagt. Solange ich eine gute Alternative Straßeninfrastruktur vorhalte, wird diese auch genutzt und somit glaube ich weniger, dass der Verkehr in der Stadt nach 2014 weniger wird.


    (Ironie)
    Am besten alle Straßenbahnstrecken in den Tunnel und den Platz für den Pkw Verkehr bereitstellen. Und später wie Barcelona zur Erkenntnis kommen, das man wieder eine Straßenbahn bauen muss und zeitgleich Straßen zurück bauen muss, damit man weniger Autos in der Stadt hat. Das sollte einen mal zu denken geben.


    Und zur Hofgartensache. Laufen die Leute alle über die Wiesen???


    Es würde doch reichen, wenn man die Straßenbahn mittels Unterführungen als Fußgänger quert.
    Die Umlegung der Linie wäre ein reiner Nachteil.


    Aber Düsseldorf ist eine Stadt die erstmal selber Fehler machen muss um davon zu lernen, anstatt sich mal in anderen Städten die heutigen Probleme aus den damaligen fehl Entscheidungen mal genauer an zusehen.

  • Düsseldorf ist eine Stadt, die so wenig Fehler gemacht hat, dass sie nun reichlich Geld für Umbauten zur Verfügung haben, anders als viele Städte im Ruhrgebiet ... o.=,

  • auch wenn es etwas off-toppic ist: aber die 706 über die uhlandstraße in den tunnel zu verlegen halte ich persönlich für keine so gute idee.
    die wehrhahnlinie war immer als stadtbahnstrecke geplant, im gegensatz zu den anderen linien wurde später der niederflurkompromiss gemacht.
    Es sollen/sollten 3 im 10 Minutentakt verkehrende Stadtbahnlinie, die Linien U71-U73 in NF8U-Doppeltraktion verkehren, 60 Meter lange Züge, was durchaus ein akzeptables Stadtbahnniveau ist.
    Dafür werden nun die außenstrecken nach ratingen, volmerswerth usw. ausgebaut.
    wieso soll es nun "eine gute idee" sein, wenn man nun genau den fehler anderer städte macht, und eine "richtige" straßenbahnlinie im tunnelbetrieb mit einer wenn auch niederflur stadtbahn betreibt?
    Zumal es meines wissens eh nicht genug NF8U geben wird um sie auch noch auf der 706 verkehren zu lassen, wofür sie aufgrung der heinrich-heine-allee in zukunft benötigt werden.

  • Inwiefern ist denn die 706 eine "richtige Straßenbahnlinie" im Vergleich zu bspw. 703?


    In der Wehrhahnlinie führen dann vier Bahnen pro 10 min und Richtung. Für die 706 müsste man wohl NF8U einzeln verwenden (geschieht heute schon auf der Linie). Evtl. muss man halt ein paar Züge zusätzlich bestellen. Da sehe ich kein Problem.


    Der Charme liegt darin, dass man die Tunnel noch stärker auslastet (150-Sekunden-Takt) und die 706 weiter Altstadt und Bankenviertel ansteuert – das ginge sonst nicht. In meinen Augen ist das mindestens ein interessanter Gedanke.

  • naja die 703 ist in zukunft eine U73 die von Gerresheim nach Benrath führt.
    Dafür werden die Haltestellen zur Zeit stadtbahnmäßig ausgebaut.
    Man sollte die 706 als Straßenbahn, welche auch in Zukunft so ausgebaut bleibt, siehe Bremplatz etc so belassen.
    Wenn man sich schon die mühe macht, einen stadtbahntunnel zu bauen, dann sollte man doch auch versuchen eine art stadtbahnmäßigen betrieb zu schaffen, wie es in U71-U73 passiert.


    Außerdem: Nach dem was ich immer hörte, soll die 706 ab berliner allee bis zum karolinger platz alleine die strecke auf der corneliusstraße bedienen, da die 701 nach eller geführt werden soll. also wird die 706 auf der oberfläche benötigt.


    Und: es sollen zum schluss 76 nf8u da sein.


    die 712/U72 hat und wird 12 Kurse haben macht durch die Doppeltraktion 24 wagen.


    die neue U73 von gerresheim nach benrath wird eine sehr lange linie mit wahrscheinlich 14 kursen. macht bei doppeltraktion nochmal 28 wagen


    dann zum schluss die U71 vom gerresheimer krankenhaus zur Uni, das sind auch nochmal 10 kurse macht weitere 20 wagen.


    es werden also 72 wagen benötigt + ein paar zur reserve, schließlich sind die nf8u die einzigen die die linien U71-U73 befahren können.


    da ist sind keine wagen mehr übrig für die 706.



    aber ich finde langsam könnte man eh mal beginnen sich ernsthafte gedanken zu machen, wie das Straßenbahnnetz nach 2014 aussehen wird.
    Denn wenn der Steinberger Betriebshof bald zu macht, dann wird auch der endabschnitt der 706 an bedeutung verlieren und man sollte sich endlich mal gedanken über die verlängerung der straßenbahn über die himmelgeister straße zur uni machen.

  • Ich habe eine nicht ganz zur aktuellen Diskussion passende Frage:
    Gab es zu einem früheren Zeitpunkt genauere Informationen über die im wikipedia Artikel zur Wehrhahn Linie erwähnten Planungen einer Verlängerung nach Vennhausen?


    "Ursprünglich war geplant, die Strecke über diesen Bahnhof hinaus bis nach Düsseldorf-Vennhausen zu verlängern. Da eine Verlegung der Gleise über die nun neue Straßenbrücke östlich des Bahnhofes Gerresheim zu kostspielig wäre, wurden diese Planungen komplett zurückgestellt."

  • ja meines wissens sind das aber wirklich alte planungen aus der zeit so um die 70er jahre.
    eine solche verlängerung ist heutzutage wohl ausgeschlossen, wobei eine verbindung zur vennhauser allee oder sogar weiter entlang der a46 zur werstener dorfstraße eine gar nicht so üble idee ist. eine solche "ringbahn" ist jedoch sehr utopisch.