Das Rendering vom Fachmarktzentrum macht einen überraschend guten Eindruck - verwendet wird auch ein alter, denkmalgeschützter Fassadenteil; eine Ziegelfassade soll an die Industriegeschichte des Stadtteils erinnern.
Nein, die (wenn auch ausgebrannte) Fassade des Gebäudes wäre besser beibehalten worden. Zwanziger/Dreißiger-Jahre Industriefassaden sind doch richtig illuminiert ein absoluter Blickfang! Stattdessen ein weiterer Stahl-Glaskasten. Andere Möglichkeit: Das alte Gebäude links wirkt riesig, obwohl es ja nach hinten stark abfällt und wie abgeschnitten wirkt. Man hätte durch Beibehaltung der Traufenhöhe und Fortsetzung / Kopien der Elemente der Stuckfassade den ganzen Block äußerlich angeglichen; hätte dann den Eingang ans alte Gebäude verlegt, so würde der alte Kasten einen repräsentativen Eingang erhalten!
PS: Zum eventuellen Mieter sag ich mal nichts...
Wie auch immer man die Neubauten für Justizia bewerten mag, Leben bringt man in solche Areale kaum; nachts wird alles verwaist sein und ein Sicherheitsdienst sorgt für Graffiti- resp. Nadelfreie Zonen. Mittags werden zwar Heere von Schlipsträgern auf der Suche nach 10-Euro-Lunchen die nahgelegenen System-Gastrokonzepte aufsuchen, eine wirkliche Chance zumNeuanfang wird es meiner Meinung nach nicht geben... Aber auch das gab es schon vor hundert Jahren; am Rheinufer sind die im Übrigen wunderschönen Gerichtsgebäude auch Solitäre ohne Leben drumherum...
Wie man ein ganzes Viertel neu und trotzdem bewohnbar macht, haben die Niederländer mit dem Musiskwarier in Arnheim beeindruckend vorgemacht. Wohnen, Shopping, Arbeiten ohne monströse, konforme Baukörper. Stattdessen wirkt alles wie gewachsen; die Patina kommt bestimmt noch...