Berlin's Best & Worst

  • Finde ich persönlich gar nicht so übel. Das Hauptproblem solcher Gebäude ist doch oft, wie eben hier wunderbar zu sehen, die fehlende Pflege. Dazu noch allerlei nachträglich angebrachter und unpassender Krimskrams, eingebettet in grauen Straßenasphalt, fertig ist die Tristesse. Das jahreszeitlich bedingte Grau erledigt den Rest.

  • Ich freue mich jedesmal, wenn ich dran vorbei fahre. Ein guter Vetreter der 70er. Nicht abreißen und sanieren. Das ist hier angebracht.

  • Mit diesem Strang im Hinterkopf ist mir diese Szene in der Mauerstraße beim Vorbeilaufen besonders aufgefallen. Neben dem Geschäftshaus aus dem Jahr 1908 gesellt sich das "Gat Point Charlie Hotel" neueren Datums...


  • ^^ das war mal ein Plattenbau, der dann so um die Jahre 2004-2008 völlig verunstaltet wurde. Das war die Zeit als Berlin einen Boom an Billig-Hotels erlebte (ich sag nur Meininger). Der Vorteil hier war halt, dass der Bau gut versteckt war.

  • Wieso verunstaltet?

    Auch ist es kein Billig-Hotel, sondern vermarktet sich eher als Design-Hotel. Ich finde die Umgestaltung des Plattenbaus nicht schlecht. Kommt in der Realität etwas spaceig rüber und bildet einen spannenden Kontrast zum Altbau. In Streetview sieht man den Vorzustand von 2008.

  • Wieso verunstaltet?

    Weil nach meinem Empfinden der Plattenbau zuvor zumindest eine Fassadengliederung und einen Gestaltungsanspruch hatte, ähnlich der in den 80er Jahren errichteten DDR-Bauten im Bereich Friedrichstadt/Dorotheenstadt/Nikolaiviertel, die doch recht ähnlich daherkamen.

    Die "Verunstaltung" besteht nicht mehr als aus damals etwas modisch dekonstruktiv gewollt angeordnete Fassadenplatten, die auch noch billig aussehen. Ähnliches widerfuhr auch dem Gebäude Hausvogteiplatz 5-7.

    Über das Niveau von Hotels kann man sicher diskutieren. Aber der Name Design-Hotel wird ja mittlerweile fast für jede Jugendherberge vergeben, das ist nicht sehr aussagekräftig. "Billig" war für mich seit damals so eine Chiffre für recht anspruchslose Hüllen, die massenhaft Betten bereit halten, die dann werbetechnisch phantasievoll für den eingeflogenen Massentourismus verkauft wurden. Damals war die finanzlielle Potenz der Besucher aber auch noch anders (geringer) als heute (z. B. das Four Seasons musste schließen mangels Interesse, wurde dann zu Regent).

  • Ganz unterhaltsamer Artikel im Tagesspiegel, leider hinter einer Paywall:


    Touristen erzählen: Was ist das Beste an Berlin – und was das Schlimmste? (tagesspiegel.de)


    Positiv (in Klammern das Herkunftsland der/des Befragten):

    - kosmopolitischer Charakter der Stadt und Diversität im Stadtbild (Kolumbien)

    - gute Anbindung des ÖPNV in "allen" Kiezen (USA)

    - politische Freiheit (hat ne Demo gesehen) (China)

    - abwechslungsreiche Geschichte, die sich im Stadtbild widerspiegelt (Brasilien)

    - die Architektur, insbesondere die sehr hohen Gebäude (Italien)


    Negativ:

    - zu dreckig und anonym (Brasilien)

    - kann manchmal zu intensive sein, zu großes Angebot an Aktivitäten (Chile)

    - viele Menschen, die auf der Straße leben müssen (Finnland)

    - irritierend: Menschen im öffentlichen Raum sind oft ernst und zurückhaltend (USA)

    - zu viele Baustellen, zu grau, langweilige Gebäude