Streit um das Metropol

  • Presseerklärung der Bürgeriniatitive vom 19.06.08:



    http://www.rettet-das-metropol…ask=view&id=183&Itemid=56

  • PRESSEMELDUNG


    Metropol: Nichtzulassungsbeschwerde geht zum Bundesverwaltungsgericht


    Bundesverwaltungsgericht muss nun entscheiden


    Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hat der Nichtzulassungsbeschwerde der Stadt Bonn in Sachen Metropol nicht "abgeholfen" - so lautet der juristische Fachbegriff. Die Stadt hatte Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision gegen das OVG-Urteil, das Bonner Metropol sei kein Denkmal, eingelegt. Jetzt teilte das OVG mit, dass es die Unterlagen dem Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig zugestellt hat, das nun in letzter Instanz über die Zulassung der Revision entscheiden muss.


    Ende September hatte die Stadt Bonn die Nichtzulassungsbeschwerde eingereicht, um Rechtsicherheit zu erlangen. "Sonst werden aus Denkmälern künftig Ruinen, weil sich niemand mehr traut, Veränderungen vorzunehmen, die eine weitere Nutzung ermöglichen", hatte Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann diese Entscheidung begründet.


    Sollte die Initiative der Stadt Bonn auch vor dem Bundesverwaltungsgericht scheitern, müsste sich nach Auffassung der Stadt der Landesgesetzgeber mit dem Thema Denkmalschutzgesetz befassen. Für viele Kommunen, aber auch private Bauherrn ist dies im Sinne der Rechtssicherheit von enormem Interesse.


    Quelle: www.bonn.de

  • Das steht doch hier schon. Ein "Investor" hat das denkmalgeschütze Kino über Wert - bezogen auf den Wert als Denkmal, aber unter Wert bezogen auf die Immobilie als solche - ersteigert, den Denkmalschutz leider erfolgreich vor Gericht angefochten, wie auch immer das gelaufen ist... und will nun dort eine Buchhandlung (Thalia - Bouvier) installieren. Natürlich wird das fetten Gewinn abwerfen. *würg*

  • Thalia eröffnet nun am 10. November seine Pforten im ehemaligen Metropol. Der Bauzaun ist weg, weite Teile des Gebäudes scheinen eingerichtet.
    Es fällt mir schwer das zu sagen und ich will keine neue Diskussion entfachen, aber Bonn bekommt damit sicher eine der schönsten Buchhandlungen Deutschlands.
    Quelle

  • 4,5- Millionen - Klage

    Wie der GA berichtet, drohen die Metropol-Eigentümer mit einer Klage über 4,5 Millionen Euro, weil man ihnen den Umbau 3 Jahre lang verwehrt hat.


    Mir stellt sich da die Frage, ob es zum unkalkulierbaren Risiko wird, seine Rechte wahrzunehmen. Die Denkmaleigenschaft des Metropols erlosch de facto am 26.8.2009, als das OVG sein Urteil sprach. Allerdings gab es bis zum 18.6.2009 keinen vernünftigen Zweifel an der Denkmaleigenschaft des Metropols. Das Regierungspräsidium Köln und das Verwaltungsgericht Köln hatten die Stadt explizit in ihrer Ablehnung des Umbaus unterstützt.


    Zumindest bis zu diesem Zeitpunkt kann es keinen Schadenersatz geben, oder ich verstehe die Welt nicht mehr. Man darf auch nicht vergessen, dass Interboden und Töpfer von der Denkmaleigenschaft des Metropols profitiert haben, dadurch wurde es billiger bei der Auktion.


    Insgesamt denke ich, dass die Metropol-Eigentümer einen guten Gewinn erwirtschaftet haben. Sie brauchten 3 Jahre um die Denkmaleigenschaft wegzuklagen, was ihnen 2 Millionen Euro brachte, denn soviel war das Metropol ohne Schutz mehr wert.


    Wenn die Eigentümer mit ihrer Klage durchkommen, kann man nur die Lehre daraus ziehen, von vornherein den Schwanz einzuziehen. Investoren muss man einfach alles erlauben, weil man nie sicher sein kann, ob sich die Rechtslage ändert und man dann für rechtskonformes Verhalten bestraft wird. Das heißt: Demokratie wird durch Plutokratie ersetzt. Oder man ändert die Gesetze.


    Die Damen und Herren insbesondere von der Verwaltung und der SPD müssen sich jetzt doppelt betrogen vorkommen. Haben sie doch immer gut mit Töpfer und Interboden verhandelt, haben mit dafür gesorgt, dass Töpfer und Interboden das Metropol kauften, haben alles getan, um ihnen den Weg frei zu machen. Und jetzt bekommen sie die Quittung in Form einer Forderung, die höher ist als der Preis des Metropols selbst.


    Liebe Politik, trau schau wem. Schaut Euch das Verhalten der Metropol-Eigentümer an und urteilt selbst, wem ihr in Zukunft welche Versprechungen macht.

  • Nun ist es amtlich - das Gericht hat entschieden:
    Die Stadt muss einen Millionenbetrag als Schadensersatz an die Metropol Immobilien GmbH & Co. KG zahlen.
    Interessant: Die Mayersche Buchhandlung wollte in das Metropol einziehen, sprang dann aber ab. Angeblich hätte die Buchhandelskette mehr gezahlt als Thalia jetzt.
    Nun versucht man einen Vergleich zu erreichen.


    Quelle

  • ...jetzt ist es wirklich endgültig. Der Bundesgerichtshof hat letztinstanzlich entschieden, dass die Nichtzulassungsbeschwerde der Stadt Bonn ggü. dem letztinstanzlichen Urteil nicht zieht. Jetzt will vor allem Investor Töpfer einen schnellen Vergleich über die Schadenersatzsumme mit der Stadt, oder er lässt die Höhe der Summe gerichtlich klären.


    Quelle


    Das traurige Ende einer traurigen Geschichte.