Wo genau sind diese Rekoprojekte, von denen du sprichst? In Berlin kann ich sie jedenfalls nirgends sehen.
Nicht in Berlin - aber ansonsten die verdächtigen Beispiele in Deutschland...
Und da gibt es unterschiedliche Qualitäten bei den Reko-Projekten: "Barberini" in Potsdam kommt schlüssig rüber; aber schon ein Großteil der Neumarktbebauung in Dresden (vor allem auf der Südwest-Seite) wirkt vor Ort etwas herbeizitiert... Jeder kennt ja die Beispiele, wo sich hinter historischen Fassaden, mit LED beleuchtete Großflächenbüros und Einzelhandelsgroßflächen befinden - die Fassade hat da nichts mehr mit dem Gebäude zu tun... - Das ist übrigens auch beim Humboldtforum das Problem. Nutzung und Fassade beißen sich und das, solange das neue Gebäude dann existiert.
Grundsätzlich sollte ein Gebäude in sich stimmig sein - und bei einer "Hybridlösung" bei der Bauakademie würde meiner Meinung nach eine Fortsetzung dieser halbgaren Mischungen aus Klischee und Funktion drohen... - Jenseits von gefühlten Sehnsüchten wollte ich einfach mal für etwas intellektuellen und reflexiven Anspruch plädieren, weil Architektur dann doch eine ziemlich ernste Sache ist... Das ist für mich in letzter Zeit alles zu viel Deko...
P.S.: Natürlich kann man auch in Berlin auf eine längere Reko-Tradition verweisen: Nicht nur zu DDR-Zeiten gab es schon diese Reko-Projekte (z.B. Kronprinzessinnenpalais, Kronprinzenpalais...)