Bauakademie - Rekonstruktion und Geschichte

  • ^Na dann schließt sich ja der Kreis:


    Bauakademie, Berliner Schloss, die Häuser in der Braubachstraße in Frankfurt (M) wurden nach dem Krieg abgerissen weil sie als "überkommen" und auch als hässlich galten.


    Es folgten "zeitgemäße" Bauten, PdR, Außenministerium, Technisches Rathaus. Und diese wurden inzwischen auch wieder abgerissen, weil sie heute als überkommen und hässlich gelten...

  • m.Ro80 Ist das nicht langsam eine ausgelutschte Diskussion? Wenn es konsequent nach Deiner Logik ginge, dürfte es mE im Grunde überhaupt keine Fassaden/Verpackungen geben, sondern nur nackte, 'ehrliche' (Bau-)Stoffe. Sonst wird dem Auge ja immer etwas suggeriert, was so gar nicht darunter steckt (buh: inauthentisch, um mal Deinen Duktus zu replizieren).


    Wobei gerade die "Fassade" des Humboldtforums ja sogar extrem aufwändig Schicht für Schicht originalgetreu wieder hergestellt wurde und man zugleich bewusst moderne Kontrapunkte gesetzt hat, gerade sodass weder ein billiger Fake geschaffen noch irgendwem etwas vorgetäuscht wurde. Wenn man je ein Stadtschloss rekonstruieren oder auch nur Entsprechendes suggerieren wollte, hätte man ja auch nie die Institution Humboldtforum geschaffen. Schon da greift der Vergleich zur Dresdner Frauenkirche (früher Kirche, heute Kirche) mE ins Leere.

    "Authentisch" ist in dem Fall mE auch einfach die Idee und der Baukörper des "Schlosses" an exakt diesem historischen Standort, wodurch auch die erhalten gebliebenen Bauwerke im Ensemble mehr Sinn ergeben - und exakt analog wäre es auch bei der Bauakademie: Rekonstruiert wurde/würde hierbei demnach ein Stück Stadtbild, nicht aber eine Institution.


    Pragmatisch kann mE auch fast jeder damit umgehen, man kann aber natürlich auch eine abstrake Debatte über vermeintlich fehlende Authentizität bemühen...

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 ()

  • Da war der Palast der Republik viel authentischer: Er war "orignale Geschichte" wie sie nach 1945 an diesem Ort stattgefunden hatte und gebaut worden war (ob man das mag oder nicht).

    Ich finde das Argument der Authentizität für sich genommen ziemlich wertlos, weil es für jeden etwas anderes bedeutet kann. Wenn man dieses Argument konsequent fortsetzt, dann hätte die z.B. Mauer stehen und alles andere auch gleich so bleiben mögen, wie es ist weil es ja authentisch war. Wir sind ja in Berlin nicht gerade arm an Orten, die authentisch in diesem Sinne sind. Sie sind aber auch brutal und tragen mMn zur Teilnahmslosigkeit der Bürger an ihrer gebauten Umwelt bei.


    Es mag in dem Fall mit dem Argument der Authentizität etwas anders liegen, wenn man sie mit irgendeinem positiven Wert belegt. Für mich persönlich, ist das beim Fernsehturm der Fall, auch bei der KMA, aber beim PdR nicht (und ich habe aktive, eigene Erinnerungen an diesen Ort). Ich bin daher immer etwas vorsichtig, da meistens kurze Zeit nach der Authentizität das Disney-Land-Argument um die Ecke biegt. Für mich war der PdR reines Disneyland, weil er eine Welt vorgaukelte, die wenig mit der Realität in der DDR zu tun hatte. Er war die Kulisse für pseudo-demokratische Prozesse und die Perpetuierung des Kleingeists. ich finde das HF ist konzeptionell genau die richtige Antwort. Diese Meinung muss man nicht teilen, aber die Palastnostalgie - ist das das eigentliche Argument? - teile ich nicht. Ich fand den PdR auch architektonisch nicht wertvoll.


    Um zur Bauakademie zurückzukehren, an ihren alten Standort muss ja nichts abgerissen werden, und insoweit macht es die Dinge vielleicht einfacher.

  • Authentisch wäre auch ein erhaltener Palast der Republik keinesfalls gewesen, schließlich gab es das politische System, für das er gebaut wurde nicht mehr. Es müsste schon eine Umnutzung geben, die, sollte sie funktional sein, heftig in die Architektur eingegriffen hätte.

    Und technisch authentisch wäre der Klotz schon gleich gar nicht geworden, denn es wurde massenweise Asbest verbaut, der Brandschutz hätte bei einer Sanierung anders gestaltet werden müssen. Sowieso wäre das meiste dann auch "nur" eine Rekonstruktion gewesen.

    Ich sehe die Authentizität bei Innenräumen aber auch absolut nicht als Problem an. In Prag gibt es eine Disco in einem Gebäude aus dem 15. Jahrhundert, in Bayreuth einen Döner in einem Rokoko Haus, "authentisch" im engeren Sinne wäre hier trotz fehlender Kriegszerstörung nix. Schließlich gab es damals auch keine Dunstabzugshauben etc. Für mich gehört eine an die Zeit angepasste Nutzung schlicht zu einem Gebäude dazu und ist eigentlich zu allen Zeiten normal gewesen.

    In diesem Sinne finde ich die äußerliche Rekonstruktion der Bauakademie ein Must-Have, die der Innenausstattung nur ein Nice-to-Have. Wichtiger ist, dass die Bauakademie nicht unternutzt ist und nur als Kulisse rumsteht - denn DAS wäre dann ja wirklich Fassadismus und Disneyland. ;)

  • m.Ro80 Ist das nicht langsam eine ausgelutschte Diskussion? Wenn es konsequent nach Deiner Logik ginge, dürfte es mE im Grunde überhaupt keine Fassaden/Verpackungen geben, sondern nur nackte, 'ehrliche' (Bau-)Stoffe. Sonst wird dem Auge ja immer etwas suggeriert, was so gar nicht darunter steckt (buh: inauthentisch, um mal Deinen Duktus zu replizieren).

    Noch dazu hat man die ganze "architektonische Ehrlichkeit" ja auch in den Eingangsbereich des HF gepackt. Für den Fall, dass sich jemand mal darüber gewundert hat, warum dort ein paar nackte Betonsäulen stehen. Ich verstehe diesen Fetisch vieler Architekten für "Ehrlichkeit" auch nicht besonders.

  • Für mich gibt es an diesem Standort nur eine Möglichkeit, und zwar die vollständige Rekonstruktion der Bauakademie, so wie sie war. Am Beispiel des Humboldt-Forums wurde bereits bewiesen, dass eine Teilrekonstruktion mit modernem Innenleben eher irritierend ist. Schließlich gehört das Innere genauso zu einem Bauwerk wie das Äußere.

    Einen komplett modernen Bau halte ich schlicht für arrogant. Die Bauakademie war revolutionär - ein Jahrhundertwerk von architektonisch enormer Bedeutung. Zu glauben, dass ein ähnlich revolutionärer Entwurf auf Schinkel’s Niveau aus einem schnöden Architekturwettbewerb entsteht finde ich respektlos gegenüber der Bedeutung des früheren Bauwerkes. Es geht mir nicht darum, dass ein moderner Entwurf an sich nicht der Qualität der Bauakademie entsprechen kann, sondern dass ein ebenbürtiges Bauwerk nicht einfach so planmäßig entstehen kann. Die wirklich fortschrittlichen Gebäude werden erst Jahrzehnte später in ihrer Bedeutung klar. Für mich ist es total naiv zu glauben, dass ein neuer Entwurf aus irgendeiner nachhaltigen Holzbauweise sich als genauso zukunftsweisend herausstellt. Was wenn es morgen schon eine andere Antwort auf die Zukunft des Bauens gibt? Dann wäre die neue Bauakademie - wie vieles andere - bereits der Trend von gestern und dann ganz sicher nicht im Geiste Schinkels.

    Die alte Bauakademie hat sich bewährt und ihren revolutionären Status bereits bewiesen. Sie gehört zu dem Ort und erzählt einen Teil der Geschichte von Berlins Mitte. Und diese Geschichte kann sie nur erzählen, wenn sie innen wie außen als das Bauwerk erlebbar wird, wie es einmal war. Dafür braucht es auch ganz sicher keine modernen Adaptionen um es nutzbar zu machen. Hätte es die DDR überlebt, wäre es nach der Wende sicher auch originalgetreu restauriert und weitergenutzt worden. Schließlich ist die Funktionalität des Gebäudes doch die Kernidee Schinkels gewesen.


    Also bitte Finger weg von der Bauakademie. Es gibt noch genug andere Flächen in Berlin, die sich für Neubauten anbieten. Und wer weiß, vielleicht entsteht irgendwo mal in einem von 10000 Fällen das nächste revolutionäre Gebäude. Es käme jedenfalls einem Lottogewinn gleich, wenn dies ausgerechnet auf dem Grundstück der Bauakademie passieren wird.

  • Berlin hat im Verhältnis zu seiner ehemaligen wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Bedeutung nur ganz wenige Bauten von architektur-geschichtlicher Relevanz hervorgebracht (selbst wenn man das Bauhaus Berlin zuordnet). Der grösste Teil dessen, was Viele heute bewundern, sind Kopien und Adaptionen aus Italien. Die Bauakademie steht für eine der wenigen wirklichen Innovationen - statisch wie ästhetisch. Warum man ausgerechnet dieses Gebäude in Frage stellt ist von daher für mich nicht so recht nachvollziehbar.

  • Also eine Vollrekonstruktion wird es bestimmt nicht geben, das erübrigt sich ja schon aufgrund der heutigen Ansprüche an die Barrierefreiheit und Haustechnik.


    Eine weitgehend vollständige Fassadenrekonstruktion fände ich erstrebenswert, einerseits wegen der Nähe zur Museumsinsel, andererseits wegen der Korrespondenz mit der Friedrichwerderschen Kirche.

    Aber wenn es aus technischen oder organisatorischen Aspekten notwendig ist, einen Teil der Fassade modern zu gestalten, dann sei es halt so. Das würde mir die Laune nicht verderben.

  • Aber wenn es aus technischen oder organisatorischen Aspekten notwendig ist, einen Teil der Fassade modern zu gestalten, dann sei es halt so.

    Worin könnte die "Notwendigkeit" bestehen, die Fassade modern zu gestalten? Mit fällt da keine ein.

  • Das ist das, was sich die Menschen in der Geschichte immer erlaubt haben: Gebäude und ganze Städte an den aktuellen Stand anzupassen. Meistens eine zukunftsweisende und lebensbejahende Einstellung!


    Komisch warum das manchen heute so schwer fällt...


    Hätte man eine Verwendung für ein Gebäude mit der äußeren Gestaltung der Bauakademie von 1832, mit der notwendigen und sinnvollen Gebäudetechnik von heute, würde sie schon längst stehen. Hat man aber nicht.


    Die Debatte um eine vollständige Fassadenrekonstruktion insbesondere so Umfragen, wir hier vor kurzem vorgestellt, fördern u. U. die Rekonstruktion nicht, sondern hemmen sie eher.


    Wir brauchen dort ein modernes Gebäude, gerne in der Gestalt der Bauakademie, dass es dabei auch modere Elemente in der äußeren Gestalt geben wird, wie z.B. beim Dach oder Eingangsbereich, finde ich richtig und auch gut.

  • Auf architektonischem Feld wird hier ein Konflikt ausgetragen, der sich religionsgeschichtlich immer wieder zwischen "orthodoxen" Bewahrern des "Buchstabens" und jenen abspielte, die auf den "lebendigen" "Geist" verwiesen.

    Eine (nur in Grenzen mögliche) Rekonstruktion würde Schinkel dem Buchstaben nach (einigermaßen) gerecht werden. Sie böte, was Schinkel selbst für seine Zeitgenossen gerade nicht bot: Die Geborgenheit des Vertrauten und der Wiederholung.

    Hier den Prototypen eines zukunftsträchtigen Gebäudes zu errichten würde dagegen dem Geist Schinkels gewiss mehr entsprechen. Das Neue und Zukunftsträchtige könnte, im besten Fall, das Enthusiasmierende des Zukünftigen in sich bergen, die Verheißung, gegenwärtige Probleme im Feld der Architektur zu lösen.

    Weder dem Geist noch dem Buchstaben entspricht eine Fassadenreko mit "innovativem" Inhalt. Hier stünden Form und Inhalt in eine Spannung, das Innovative würde durch die Fassade gehemmt, begrenzt, gezähmt, in eine ihm nicht gemäße Form gepresst. Und dass die Verbindung von neu und alt unerwartete Nebenwirkungen mit sich führen kann, zeigt das benachbarte HF in aller Deutlichkeit.

    So sehr ich dem Gedanken, hier Schinkels "Geist" wieder zu beleben, reizvoll finde, so wenig glaube ich, dass das eine gute Idee wäre. Selbst ohne Begrenzung auf eine bestimmte Fassade schränkt der hervorgehobene städtebauliche Ort die Möglichkeiten in jeder Hinsicht ein und limitiert von Anfang an Potentiale und Phantasie. Zudem wäre ein neuer Schinkel im Geiste der Last des Innovativseinmüssens ausgesetzt, der Schinkel selbst gar nicht ausgesetzt war. Mit scheint es sehr unwahrscheinlich, dass gerade hier das ohnehin Unwahrscheinliche und nur begrenzt planbare, ein architektonischer Geniestreich, ein zweites Mal gelingen würde.

    Vor diesem Hintergrund finde ich den geltenden Bundestagsbeschluss von 2016 („so viel Schinkel wie möglich“) vernünftig, am besten so, dass eine Rekonstruktion das Innovative des Baus selbst durchsichtig macht, also im besten Sinne des (häufig falsch verwendeten) Wortes "dekonstruktiv" vorgeht.

  • Komisch warum das manchen heute so schwer fällt...

    Komisch, dass das so vielen so schwer fällt, historische Monumente so wieder entstehen zu lassen, wie sie zerstört wurden.
    Überall, nicht nur in Berlin, ist auf etlichen Quadratkilometern modernistischer Würfelhusten gebaut worden. Teilweise geistlose Rasterarchitektur, wo man auch modern hätte formen- und farbenreich gestalten können.
    Auch das Stadtschloss wurde, wo es nur ging, mit modernistischen Applikationen verhunzt,
    Aber wenn es um den Krönungsweg in Frankfurt oder um die Bauakademie in Berlin geht, dann wird dieses Fitzelchen historisch bedeutsamer Architektur, bekämpft, als wäre sie ein Anschlag auf die Moderne insgesamt, als wäre die Moderne eine fundamentalistische Religion...

  • Also wenn man sich in anderen Foren, z.B. Stadbildforum, umschaut, finde man genau da diesen Fundamentalismus, der hier beklagt wird. Angereichert mit nationalistischem, völlig ignorantem Blödsinn. Auf der Seite der Modernisten findet man das weniger. Hier in diesem und auch in anderen , themenverwandten, Foren nicht. Es wird zwar hin und wieder gegrummelt, am Ende aber doch allgemein akzeptiert.

  • Seit 20 Jahren steht mit der Modellfassade von Schinkels Bauakademie ein anhaltend mahnendes, nicht eingelöstes Versprechen zum Wiederaufbau dieses Gebäudes.


    Seit 1994 existiert der Förderverein Bauakademie.

    Ein Förderverein, der sich für die Wiedererrichtung des Gebäudes stark macht und sich um die Rückkehr dieses markanten Schinkelbaues ins Gedächtnis der Baukultur dieser Stadt breitenwirksam verdient gemacht hat.
    Schon damals gab es zahlreiche Vorschläge wie der Bau sinnvoll und verträglich mit seinen Eigentümlichkeiten zeitgemäß genutzt werden könnte.

    Nun ernsthaft in Erwägung zu ziehen was alternatives, gegenwartsverpflichtetes oder gar ne grüne Wiese bis St. Nimmerlein an dieser Stelle zu platzieren, wirkt auf mich erstmal wie das einknicken vor den Zauderern und Selbstdarstellern die dieses Projekt bis heute auf unwürdige Weise erfolgreich, zerredet, sabotiert und verhindert haben.


    Es wäre ein Schlag ins Gesicht nicht nur all derer die sich sich hier, hoffend auf eine Alternative Antwort zum bisher erbrachten, architektonisch- gestalterischen Horizont der Architektur am historischen Ort des Schinkelplatzes, engagiert haben, sondern auch für die, die für die Wiedersichtbarmachung dieses Schinkelbaues im historischen kulturellen Zentrum in all seinen ästhetischen Qualitäten und als wesentlich vielseitigerer und vielschichtiger historischer Raum über die architektonischen Belange hinaus bemüht haben und trotz aller Querelen ihren Glauben an diese Idee nicht verloren haben.


    Die Modellfassadenecke steht bisher wie ein Mahnmahl für Mangelne Entschlusskraft, Kompetenzgerangel, elitäre Eitelkeiten und mäandernde Endlosdebatten da.

    Der prominente Ort spricht als Begehrlichkeit von provisorischem Charakter, unglaublich viele Interessengruppen an, die alle unterschiedlichen Nutzungsvorstellungen anhängen und damit unterschiedliche bauliche Vorbedingungen aus ihren Ansprüchen ableiten. Dabei ist der Bau seiner Natur nach im Inneren flexibel nutzbar -und die problematisierung absolut nicht nachvollziehbar.

    Das Problem liegt auch nicht in der Rekonstruktion der Fassade begründet sondern in der Fraktion der Stakeholder die eher mit der Eigenschaft der Rekonstruktion der Fassade ein Problem haben und daraus eine verschleppende Grundsatzdebatte konstruieren.

    So schlittert der

    Ort zusätzlich zum fadenscheinigen Stuhlkreis um eine nutzungsadäquate Adressvergabe immer wieder in dieses leidige mittlerweile systemische Phänomen der Entscheidungssuche als Handlungsersatz.


    Die hier vorgestellte Fassade ist in ihrer Gesamtheit Schinkel - da gibt es nichts Wegzulassen oder zu interpretieren, die Fassade ist doch so modern strukturiert und für den Innenausbau damit äußerst flexibel - die Moderne findet hier ihren Ahnen in Konstruktion und Struktur wie die Tradition ihr Sentiment in Material und Dekor.


    Schon Max Taut warb gegen den Abriss des Gebäudes 1962 um seinen Unbedingten Erhalt in seiner äußeren Form und hielt es für „Reizvoll, diesen Aussenbau mit einem den heutigen Bedürfnissen und Erkenntnissen entsprechenden zeitgenössischen Innengehäuse zu versehen“

    Wie kommt man auf die Idee ein völlig andersartiges Gebäude aus der Gestalt deutscher DIN, Bauordnung und Zeitgenössischer Auffassung von Architektur könnte noch das Niveau des Schinkelbaues repräsentieren und ein Innovativer Ersatz der bestenfalls fassadenspolien verwendet, könnte in Bedeutung und Wirkung automatisch zum Vorbild der Bauakademie aufschließen?

    Einmal editiert, zuletzt von Endell ()

  • Also wenn man sich in anderen Foren, z.B. Stadbildforum, umschaut, finde man genau da diesen Fundalismus, der hier beklagt wird. ...

    Ich empfinde das APH in solchen Fragen wie der Rekonstruktion der Bauakademie nicht als repräsentativ. Das Forum hat eine lange Vergangenheit, die mit dem Verein Stadtbild Deutschland nichts zu tun hat. Dadurch hat sich dort ein harter Kern recht radikaler Stimmungsmacher etabliert, der aber durch die Übernahme von Stadtbild Deutschland zumindest in Teilen zurückgedrängt werden konnte. Auf der anderen Seite muss man dem Verein und dem Forum zugestehen, dass sie konsequent ihre Ziele verteidigen und verfolgen. Und das ist nun mal grundsätzlich die Rekonstruktion historischer Bauten.


    Nur so am Rande: Soweit ich es als relativ neues Mitglied beurteilen kann, empfinde ich den Diskussionsstil hier im DAF als angenehm respektvoll und ausgeglichen.


    Zitat gekürzt. Bitte sparsam zitieren.

  • ^ Das widerspricht meinen Äußerungen ja nicht. Da geh ich mit.

    Jedenfalls hab ich hier von keinem Forumsteilnehmer gehört, dass er/sie nicht in' s Humboldt Forum gehen würde, weil das Gebäude eine rekonstruierte Fassade aufweist. Umgekehrt gibt's das immer mal wieder im SBF.

    Aber sei es drum, die BA wird doch hoffentlich wieder aufgebaut. Mit einem modernen Raumprogramm.

    Wir hätten diese Diskussion nicht, wenn diese DDR-Dummköpfe die BA-Ruine nicht abgerissen hätte.

  • Mir scheint, es gibt einfach zu viele Berührungsängste. Die Debatten werden in Deutschland falsch geführt, warum muss eine Rekonstruktion immer schlecht sein? Warum muss es gerade in einem historischen Umfeld einen modernen Entwurf geben?

    Andersherum gibt es ja derartige Debatten nie.

    Der Wunsch nach einem historisierenden Gebäudes in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofes wurde öffentlich zB. nie geäußert. Wie wäre da bloß die Debatte, hätte jemand statt dem Cubus einen Nachbau des Palazzo Chigi aus Rom gefordert? Die Debatte wäre bestimmt spannend gewesen. ;)

  • ....Wie wäre da bloß die Debatte, hätte jemand statt dem Cubus einen Nachbau des Palazzo Chigi aus Rom gefordert? Die Debatte wäre bestimmt spannend gewesen. ;)

    .... das glaube ich nicht, weil diese Idee völlig sinnentleert ist. Man kann doch nur etwas an Ort und Stelle rekonstruieren was auch zuvor dort gestanden hat. Wo bitte ist der Zusammenhang mit dem Palazzo Chigi am Berliner Hauptbahnhof?

    Eine Italienische Palazzofassade wurde übrigens von Aldo Rossi im Schûtzenstrassenquartier eingebaut. Mit eher wenig überzeugendem Resultat.


    https://www.architektur-bildar…C3%9Fe-8-Berlin-9050.html

  • ^ Warum soll das sinnentleert sein? Man kann doch argumentieren, Berlin hätte einen Mangel an Neubauten mit einem Natursteinsockel, die nach traditionellen Handwerksmethoden gemauert wurden. Diese sind dauerhafter als die Vorhangfassaden.


    Es sollte sich langsam rumgesprochen haben, das unsinniges Zitieren eines Vorposts zu vermeiden ist.


    Mit eher wenig überzeugendem Resultat.


    sagt wer? Gibt es da einen Geschmacks-TÜV oder so?