Sachgründe sind, wenn, doch nur vorgeschoben. Die mit Trockenmauern frei unterteilbaren Originalgewölbe sind doch geradezu prototypisch für Nutzflächenmaximierer. Jede Wolkenkratzeretage sieht heute im Rohbau, bevor die Trockenmauern reinkommen und die Fläche unterteilen, ziemlich ähnlich aus. Wobei die Ziegelgewölbe dem ganzen noch einen zusätzlichen Pfiff geben.
An dem Originalbau ist alles wunderbar auch für heutige Ansprüche nutzbar, wie er war (gerade das finden ja auch die "Modernisten" an dem Gebäude immer so toll, die nutzungsneutrale Struktur). Da gibt es null Bedarf für Umplanungen an der Substanz, weder innen noch außen. Außer das Ego der zeitgenössischen Architekten steht im Weg, diese wollen eben ihren eigenen Fußabdruck hinterlassen und bewegen sich höchst ungern in den Abdrücken früherer Kollegen. Daher kann ein Wettbewerb eigentlich nur ein Machwerk hervorbringen.
Dazu, den Bau im Inneren mit Trockenmauern für verschiedene Nutzungen zu segmentieren, braucht es keinen umfassenden Wettbewerb, das ist mehr eine Sache der Abstimmung der zukünftigen Nutzer untereinander. Wenn das bei der Elbphilharmonie per Direktvergaben und ohne Wettbewerbsverfahren funktioniert hat, dann ist das hier auch möglich.