Ich kann dem gestrigen Entscheid über das Tempelhofer Feld (der, seien wir ehrlich nur um die Klatsche der Opposition gegen Wowereit ging) auch was Gutes abgewinnen.
Der Handlungsdruck am Alex Wohntürme zu bauen wird nun etwas größer.
Projekte wie das Klosterviertel werden sicher auch realisierbarer.
An der MediaSpree rund um die O2-World wird man sich sicher auch keine Sorgen machen müssen die Wohnungen die ab diesem Jahr gebaut werden vermietet zu bekommen.
Gut finde ich auch dass der Senat nun keinen weiteren Euro mehr in das Feld steckt, also wie Wowereit letzte Woche im Interview ankündigte: keine Bank, kein Baum, kein Strauch...so soll es dann sein. Die Gelder kann man jetzt sinnvoller in anderen Teilen der Stadt einsetzen.
Negativ:
Ich bin mir sicher dass wir schon in wenigen Jahren eine gleiche Drogenproblematik wie im Görlitzer Park bekommen werden. Von der zu erwartenden Verwahrlosung möchte ich erst gar nicht anfangen. Nun ist der Bezirk mit dieser riesen Fläche auf sich allein gestellt.
Schade für den Bezirk Tempelhof: ein paar hochpreisigere Wohnung hätten dem Bezirk sicher nicht geschadet. Das bedeutet ja auch immer dass die Leute höhere Gehälter haben und mehr Steuern und Sozialabgaben im Bezirk leisten. Aber gut wem will man das erklären?
Zum Schluss noch:
Dieses generelle Mistrauen gegen alles, es nervt einfach nur noch. Die Unterstellung man nenne den sozialen Wohnungsbau nur damit man die teuren Buden bauen kann sind doch absurd. Sie kommen immer von den gleichen Spinnern und Aufwieglern.
Was mir besonders negativ auffällt ist der ständige Verweis auf andere Brachflächen woanders wo man ja bauen könnte. Wo man sich dann auch wieder auf macht und keine Bebauung haben möchte. Bestes Beispiel Freudenberg Areal in F'hain. Es dreht sich alles im Kreis.
Schlimmer noch, wie oben zu lesen: es wird jetzt schon auf Brachflächen am Stadtrand verwiesen wo man ja Wohnungen bauen könne.
Das ist geforderte Gentrifizierung.
Denn wer wird denn in den jetzt noch günstigen Mietwohnungen im Innenstadtbereich zukünftig wohnen?
Angebot und Nachfrage bilden den Preis und die Nachfrage nach Wohnungen innerhalb des S-Bahnrings ist sehr sehr groß. Da werden die schmalen Berliner Einkommen und Transferleistungen künftig wohl kaum mithalten können.